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Nr. 29 PAPIER-ZEITUNG 1035 Vordruckwalze für Papiermaschinen Frederick W. Gowrie in Springfield, Massachusetts, erhielt das amerikanische Patent Nr. 688 633 für ein Gestell für Vor druckwalzen, welches sowohl leicht, als auch stark und dauer haft sein soll. Das Gestell besteht im Wesentlichen aus zwei Drähten, einem nach einer steilgängigen Schraube gewundenen Deutscher Zoll auf Lederleim und Kasein Der Verein deutscher Lederleim-Fabrikanten ist mit der im Zolltarif entwurf empfohlenen Erhöhung des Zollsatzes für Leim von 3 auf 5 M. nicht zufrieden, sondern verlangt in einer Eingabe an den Reichstag eine Erhöhung auf 10 M. Zugleich empfiehlt er die im Tarifentwurf vorgesehene Einführung eines Zolles auf Kasein (Käsestoff) und Käse stoffgummi, die jetzt frei eingehen, in Höhe von 10 M. Er behauptet, dass sich seit einem Jahrzehnt die Verhältnisse der Lederleim-Industrie immer mehr verschlechtert und die Fabrikanten auch in der wirth- schaftlich günstigen Zeit bis 1900 meist ohne jeden Nutzen, viele sogar mit Schaden gearbeitet hätten. In der Eingabe wird auf die ausländischen Zölle und auf den unter deren Schutz erstarkten ausländischen Wettbewerb verwiesen. Kasein ist ein Ersatz für Leim, der sich in der Papierindustrie eingeführt hat. Der Verein der Lederleim-Fabrikanten empfiehlt den Kaseinzoll, damit der Leim nicht in der Papier-Industrie verdrängt werde, im Tarifentwurf wird der Zoll vorgeschlagen, damit der inländischen Gewinnung von Käsestoff, die in genügender Menge erfolgen könne, der Wettbewerb mit der ausländischen Waare ermöglicht werde. Die im Zolltarif vorgesehene Erhöhung des Leimzolles von 3 auf 5 M. wird amtlich nur damit be gründet, dass eine Zollerhöhung im Hinblick auf die zumeist weit höheren Zölle der mit der deutschen Industrie im Wettbewerb stehenden Staaten gerechtfertigt sei. In den Jahren 1898(1900 wurden in Deutschland durchschnittlich 34408 dz Leim ein- und 54412 dz aus geführt, im Jahre 1901 33107 dz ein- und 55560 dz ausgeführt. Diese Zahlen sprechen nicht für die Nothwendigkeit einer Zollerhöhung. (Posener Zeitung) Wie s. Zt. mitgetheilt, sind die Papierverarbeiter bemüht, auch weiterhin Zollfreiheit für Kasein zu erwirken. Red. Draht / und einem zweiten, zwischen diesen Schraubengängen sich hin und her windenden Drahte g, der mit dem Drahte / auf jede Schraubenwindung an vier Stellen (bei i) verlöthet ist. Sowohl dieser Draht g wie auch der Draht / sind in üblicher Weise mit den parallelen Längsstäben a verlöthet, welche den üblichen Windedraht b und darüber das Feinsieb c tragen. Amerikanischer Papier- und Papierstof-Verein Dieser Verein hielt kürzlich in New York seine 25. Jahres versammlung ab. Zu Beginn der geschäftlichen Sitzung waren nur zehn Mitglieder anwesend, aber das darauf folgende Fest essen war zahlreich besucht. Der Bericht über die Thätigkeit des Vereins enthielt nichts Bemerkenswerthes; über die ver schiedenen im Schoosse des Vereins bestehenden Abtheilungen, wie Druckpapier-, Holzschliff-, Zellstoff-Abtheilung usw. gaben deren Vorsteher Berichte, aus denen hervorgeht, dass das Geschäftsjahr 1901 für Holzschleifer und Papiermacher günstig war, während die für den Verkauf arbeitenden Sulfitstoff fabriken unter stetiger Uebererzeugung litten. In dem »ameri kanischen Papier- und Papierstoff-Verein« werden die Vorstands- Mitglieder jährlich oder spätestens alle zwei Jahre durch neue ersetzt. Auch für den Schriftführer, der die Geschäfte des Vereins leitet, gilt diese Regel. Der diesjährige Geschäfts führer, Herr Barnes, regte in seinem Bericht an, der Verein solle einen ständigen bezahlten Schriftführer anstellen und für eine Geschäftsstelle in New York entsprechende, wenn auch vorerst nur bescheidene Räume miethen. Nur durch nutz bringende Thätigkeit einer solchen Geschäftsstelle kann nach Ansicht des Herrn Barnes der Verein zu grösserer Bedeutung gelangen, als er augenblicklich besitzt, wo er sich nur durch jährlich einmalige Veranstaltung eines glänzenden Fest essens bemerkbar macht. Ferner empfahl Herr Barnes, dass fortan nur Papier- und Papierstoff-Fabrikanten das Recht haben sollen, Mitglieder des Vereins zu sein, nicht wie jetzt auch Grosshändler. Die Anregungen fanden zwar Billigung, führten aber zu keinem Beschluss. Anlässlich der Hauptversammlung des Vereins gaben die beiden bedeutendsten nordamerikanischen Fachblätter »Paper Mill« und »Paper Trade Journal« Festnummern heraus, die sich durch grosses Format, schönes Papier und zahlreiche Illustrationen auszeichnen. In diesen Nummern wird äusser wortgetreuem Bericht über die Versammlung eine ganze Reihe der hervorragendsten Vertreter des Papierfaches im Bild vor geführt, auch sind viele bedeutende neuere Fabriken abgebildet. Die Festnummer des Paper Trade Journal enthält äusser dem Umschlag 68 Seiten von etwa 30x48 cm Grösse, die der Paper MdI hat 136 Seiten, die sogar noch etwas grösser sind, und einen künstlerisch geschmückten Umschlag. Papierwalzen In Nr. 26 findet sich in einem Aufsatze unter obiger Ueberschrift die Bemerkung, »dass sich Asbestwalzen noch schlechter als Papier walzen bewährt hätten«. Da diese Behauptung geeignet ist, den Werth der aus unserem Asbestpräparat hergestellten Walzen herab zusetzen, so sehen wir uns zu erklären genöthigt, dass die nach unserem Patent 119 843 gefertigten Walzen aus Asbestpräparat vier mal solange und noch länger als Papierwalzen halten, was wir be weisen können. Voraussetzung ist dabei natürlich, dass die Walzen fachgemäss von einer der bekannten Maschinenfabriken des In- und Auslandes geliefert werden, welche die Walzen aus unserem Präparate herstellen. Papier- und Cellulose-Fabriken Heidenau A.-G. Pappen-Sortirung Die Herstellung von grauen Pappen auf Nasemaschinen erfordert heute noch wie früher viel Handarbeit, Erfahrung und Umsicht. Ein grosser Uebelstand vieler nach obiger Art hergestellter Pappen ist der, dass oft einzelne Bogen nicht an allen Stellen gleich dick sind, dass vielmehr manchmal ein Blatt Pappe auf der einen Hälfte bis in die Mitte oder zu zwei Dritteln dick und im anderen Theil der Fläche bedeutend dünner ist. So ungleich gearbeitete Blätter müssen aus- sortirt und als Ausschuss behandelt werden, man kann sie zu Pack zwecken verwenden oder daraus kleinere Formate schneiden. Durch solches Auslesen entsteht besonders bei grossen Formaten viel Abgang, daher sollte man dem Uebel schon in der Fabrikation vorzubeugen suchen. Meiner Ansicht nach kommen solche Uebelstände von ungleichem Aufflachen des Stoffes auf das Entwässerungssieb (sei es Langsieb oder Trommel) oder vom ungleichen Wasserzufluss beim Anfängen oder Aufhören, vielleicht auch manchmal von un gleichem Gautschen. Es wäre sehr sachdienlich, von verschiedenen tüchtigen Pappenfabrikanten darüber eine technische Aussprache zu hören. Das Sortiren der fertigen Pappen erfordert eine grosse Uebung, die Sortirer müssen es, wie man sagt, im Griff haben. Bei sehr grossen Formaten ist es sehr schwierig, die Sortirung so zu bewerk stelligen, dass z. B. 15, 18, 20 usw. Blatt genau 25 kg, also einen Pack von 50 Pfund ausmachen. Es kommt manchmal vor, dass man bei einem Pack die Stückzahl ausgleichen muss, um das Gewicht des Packes auf 25 kg zu bringen. Daher enthält zuweilen ein Pack 18 er Pappen z. B. zwei Stück 20er oder ein bis zwei Stück 16er oder 15er. Eine andere Art des Ausgleichs ist nicht möglich, denn man kann doch von einigen Pappen nicht ein Stück abhacken. Es giebt aber manchen pedantischen Buchbinder, der sehr böse wird, wenn in einem Pack ein ungleicher Deckel ist, und sich nicht will erklären lassen, dass es unmöglich ist, ein- wie das andere Mal genau gleiche Deckel zu liefern. Sehr oft kommt es vor, dass die Buchbinder beim Oeffnen der Packe die Nummern nicht streng auseinander halten und dann be haupten, die Sortirung in der Pappenfabrik sei mangelhaft gewesen. Nur sorgsame und genaue Buchbinder bezeichnen beim Aufmachen der Päcke jeden Pappenbogen in einer Ecke deutlich mit seiner Nummer und haben ausserdem für jede Nummer ein besonderes Fach. Meiner Ansicht nach würde es sich schon für die Pappenfabri kanten empfehlen, jeden Pappenbogen mit der ihm zukommenden Nummer zu bezeichnen. Dadurch verschwände manche Beschwerde über ungleiche Sortirung. Die kleine Mühe des Bezeichnens der