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1372 PAPIER-ZEITUNG Nr. 38 In Deutschland patentirte Erfindungen Sämmtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin NW Louisenstrasse 32/34 an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Kopirvorrichtung mit fortlaufender Kopirpapierbahn von F. Soenneoken in Bonn a. Rh. DRP 129614. (Kl. 15) Von der Papierrolle a läuft die Papierbahn & zu der im Wassertroge c gelagerten Führungswalze d. Von dieser geht sie zwischen der Walze e und der Andrückwalze f hindurch zu der Leit- oder Abwerfwalze h, von welcher sie zur Auf wickelvorrichtung, der Stabtrommel k, gelangt. Die Walze e ist durch eine Kurbel i in Drehung zu versetzen; durch einen Riemen l werden von der Walze e aus die Abwerfwalze h und die Trommel k in Drehung versetzt. Die Papierrolle a ist mit Zapfen a1 in hakenartig aus gebildeten Lagern a2 gelagert, sodass sie um die Aufhänge punkte a* schwingen kann. Die im Wasser befindliche Walze d ruht mit ihren Zapfen d' in Lagerschlitzen d 2 . Tritt ein Zug in der Papierbahn auf, welchem die Papierrolle durch ihre Drehung nicht sofort nachgiebt, so ist durch die Lagerung der Walzen a und d Sicherheit gegen das Zerreissen des Papieres geboten. Einerseits kann die pendelnd aufgehängte Papier rolle a zur Seite schwingen, und anderseits kann sich die Führungswalze d in ihren Schlitzlagern heben, da sie nur ihrem Gewicht entsprechend die Papierbahn spannt. Durch entsprechende Wahl des Gewichtes der Walze d und der Neigung der Schlitze d’ hat man es in der Hand, die Bean spruchung der Papierbahn beliebig zu wählen. Die Leit- oder Abwerfwalze h ist lose auf ihre Achse h‘ gesetzt und mit ihr durch eine Schleiffeder gekuppelt. In ähnlicher Weise ist die Aufwickeltrommel k mit ihrer Walze k' gekuppelt. Eine Büchse k 2 ist an dem einen Armkreuz für die Stäbe der Trommel befestigt. Innerhalb dieser Büchse ist an der Welle k 2 eine Schleiffeder k‘ befestigt, die anderseits an dem Mantel der Büchse k 2 anliegt und mithin durch Reibung die Büchse und somit die Stabtrommel zwingt, an der Drehung der Achse k 2 theilzunehmen. Infolge der angegebenen Ver bindung der Abwerfwalze h und der Stabtrommel k mit ihren Achsen kann weder von der Walze h zu viel Papier gefördert, noch von der Stabtrommel k zu viel Papier aufgewickelt werden, d. h. es wird sich die Drehbewegung sowohl der Abwerf walze h als der Trommel k genau nach der durch die Walzen e und g gehenden Papiermenge richten, ohne dass ein zu grosser Zug, welcher das Reissen oder eine Beschädigung der Papier bahn veranlassen könnte, auf letztere ausgeübt würde. Patent-Ansprüche: 1. Kopirvorrichtung mit fortlaufender Kopirpapierbahn, da durch gekennzeichnet, dass die Papierrolle a nachgiebig ge lagert bezw. pendelnd aufgehängt ist, sodass sie sich einem etwa auftretenden ungleichen Zug folgend frei bewegen kann, um eine die Zerstörung der Papierbahn veranlassende Be anspruchung der letzteren zu vermeiden. 2. Kopirvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, dass die die Papierbahn durch den Wassertrog c leitende Walze d in Schlitzen d* verschiebbar gelagert ist, so dass bei auftretender zu starker Zugbeanspruchung der Papier bahn die Walze d dem Zog folgen kann. 3. Kopirvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, dass die das Papier von den Kopirwalzen e und g zur Aufwickelwalze k führende Abwerfwalze h lose auf ihrer Achse h‘ sitzt und mit dieser durch eine Schleiffeder gekuppelt ist, sodass sich die Walze h unabhängig von dem Riemenzug l bezw. von der Bewegung der Achse h l drehen kann. 4. Kopirvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, dass die Aufwickelwalze k lose auf ihrer Achse k' sitzt und mit dieser durch Schleiffeder k 8 gekuppelt ist, sodass die Trommel sieh unabhängig von der Bewegung ihrer Achse entsprechend der zutretenden Papiermenge drehen kann. Verfahren zur Herstellung eines Grundirungsmittels für Kunst druck von Isidor Spear in Kattowitz. DRP 130682. (K1.22) Bisher benutzte man als Grundirungsmittel für Kunstdruck vornehmlich eine Flüssigkeit, welche durch Hinzufügen von in Rier- oder Weinessig vertheiltem Campher zu einer wässrigen Eiweisslösung hergestellt wird. Diese Flüssigkeit zeigt aber den Uebelstand, dass in ihr Campher und Eiweiss nicht genügend fein vertheilt sind, und ersterer daher bei der später erfolgenden Filtration auf dem Filter zurückbleibt. Nach vorliegendem Verfahren wird eine Lösung des Camphers in konzentrirter Essigsäure oder Alkohol oder in einem Gemisch von Alkohol und konzentrirter Essigsäure an gewendet und daraus durch Zusatz von Wasser eine Emulsion hergestellt, in welcher der Campher äusserst fein vertheilt ist. Zur Verdeckung des Camphergeruchs und zur Haltbarmachung der Emulsion erhält die Flüssigkeit gleichzeitig einen Zusatz von ätherischen Oelen, z. B. Terpineol, Eucalyptol, Rosmarinöl, Lavendelöl oder dergl. Je nach dem Gebrauchszwecke des herzustellenden Grun dirungsmittels werden 10 bis 22 Theile Campher, und zwar am besten pulverisirter Japancampher, in 30 bis 75 Theilen ab soluten Alkohols oder konzentrirter Essigsäure oder in einer Mischung von Alkohol und konzentrirter Essigsäure gelöst. Hierauf bereitet man sich eine Lösung von 25 bis 50 Theilen Albumin in Wasser. Als Albumin wendet man am besten Ei albumin an, jedoch können auch Blut- oder Pflanzenalbumin oder die bekannten neueren Eiweisspräparate, wie Tropon, Somatose, Roborin und dergl., soweit eie in Wasser löslich sind, verwendet werden. Die Campherlösung wird nun zu nächst für sich unter fortwährendem Umrühren mit Wasser bis zur Erreichung einer bestimmten, äusserst feinen Emulsion verdünnt. Hierauf giesst man allmälig unter stetem Rühren der Flüssigkeit die Eiweisslösung zu. Man filtrirt alsdann durch ein Tuchfilter, am besten ans Moltontuch, wodurch etwa ent standene Flocken aus der Emulsion entfernt werden. Einem Liter dieser Flüssigkeit wird schliesslich 1 cem Terpineol und 1a com Eucalyptol zugesetzt und durch Umrühren in feinste Vertheilung gebracht. Patent-Anspruch: Verfahren zur Herstellung eines Grundirungsmittels für Kunstdruck, dadurch gekennzeichnet, dass man zu in absolutem Alkohol oder konzentrirter Essigsäure oder einem Gemisch dieser beiden Flüssigkeiten gelöstem Campher Wasser so lange zugiebt, bis eine milchige Emulsion entsteht, die erhaltene Emulsion mit einer wässrigen Albuminlösung versetzt und schliesslich mitgeringen Mengen eines ätherischen Oeles vermischt. Verfahren, um das Aufrichten der Asbestfasern bei Stereotyple matrizen aus Asbestpappe zu verhindern von Leopold Elias in Breslau. DRP 130461. (Kl. 15) Um bei Verwendung von Asbestpappe als Matrizenblatt für Stereotypie das Aufrichten der Asbestfasern beim Abheben der gegossenen Platte zu verhindern, wird gemäss vorliegender Erfindung eine dünne Lösung von Pflanzenleim mit einem Pinsel oder dergl. auf das Matrizenblatt aufgetragen. Diese Lösung von Pflanzenleim bildet nach dem Trocknen eine ganz dünne Schicht auf dem Matrizenblatt. Als Pflanzenleim kann beispielsweise eine etwa fünf- bis zehnprozentige Lösung von Gummi arabicum verwendet werden, gegebenenfalls mit einem geringen Zusatz von Glycerin, um der sich bildenden Decke die Sprödigkeit zu nehmen. Patent-Anspruch: Verfahren, um das Aufrichten der Asbestfasern bei Stereo typiematrizen aus Asbestpappe zu verhindern, dadurch gekenn zeichnet, dass man die Asbestpappe mit einer dünnen Lösung von Pflanzenleim bestreicht, welche nach dem Trocknen eine dünne Decke auf dem Matrizenblatt bildet.