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1290 PAPIER-ZEITUNG Nr. 36 sichtlichkeit gewährt. Dieser Uebelstand bat gewöhnlich darin seinen Ursprung, dass die Buchführung grösserer kaufmännischer Betriebe ohne Aenderung übernommen wird und sich im kleinen Betriebe zu umständlich und weitschweifig erweist. Diese Mängel will die vereinfachte gewerbliche Buchführung beseitigen. Man gebraucht dazu nur ein Geschäftsbuch, welcheszugleichVerkaufs- oder Tagebuch, Kasse und Haupt buch ist. Bild 1 zeigt den Band geschlossen, Bilder 2 und 3 veranschaulichen die innere Einrichtung. Das Buch hat 23 X 34 cm Grösse, ist dauerhaft gebunden und hat Moleskinrücken und -Ecken sowie rothes Rückenschild. Die ersten 302 Seiten bilden das Verkaufs- oder Tage buch, welches die ausgehen den Rechnungen für ver ¬ kaufte Waaren oder gelieferte Arbeit verzeichnet. Dieser Theil ist mit Seitenzahlen versehen, jede Seite hat links eine Datumspalte und rechts eine Spalte für den Betrag sowie eine weitere für die Eintragung der zugehörigen Hauptbuchseiten- Bild 2 sehend ;Die“> Doppelseitenzahlen gehen bis (50. Das hierauf folgende Hauptbuch ist in eigenthümlicher, ' sehr praktischer Weise mit den beiden ersten Theilen verbunden. Die Art dieser Verbindung wird aus Bildern 2 und 3 klar. Der äussere Rand des vorderen Deckels des Hauptbuches ist mit dem Deckelblatt des Kassenbuches durch zweiseitiges Ueber- kleben mittels kräftiger Leinenfälze gelenkig verbunden, während der Rücken des Hauptbuches, ohne Verbindung mit dem Bucheinbände, lose in der Rundung des grösseren halb runden Rückens liegt. Da das Hauptbuch nur aus den beiden andern Abtheilungen seine Eintragungen erhält, so braucht man bei der Arbeit hierin stets auch einen oder den anderen von den vorderen Theilen. Man braucht dann nur an einer auf allen Bildern sichtbaren ledernen Lasche zu ziehen, um das Hauptbuch geöffnet neben dem geöffneten Tagebuch oder Kassenbuch zu haben. Auf diese Weise kann man alle Ueber- tragungen sehr bequem vornehmen. Bild 3 zeigt diese Stellung des Buches. Eine solche Anordnung ist nur bei besonders sorgfältiger und guter Buchbinderarbeit möglich, andernfalls würden die Verbindungen bald zerreissen. Das uns eingesandte Musterbuch ist rücksichtlich der Arbeit wie der verwandten Rohstoffe so gewissenhaft gearbeitet, dass es den Gebrauch aushalten wird, ohne die Form wesentlich zu verändern. Glückwunsch- und Postkarten von Albert Oesterreicher, Luxus- papierwaarenfabrik in Leipzig, Karolinenstr. 15. Die diesjährige Mustersammlung enthält sehr viele Neuheiten. Viele Postkarten enthalten Neujahrsglückwünsche für 1903, sie sind meist durch vierblättrige Kleeblätter in Farben- und Golddruck verziert. Auf anderen Glückwunschkarten wurden verschiedene Münzen in überraschender Genauigkeit durch Prägung und Gold- oder Silberdruck nachgeahmt. Besonders gut sehen die Karten aus, bei denen sich der Blumenschmuck auf einen schmalen Kranz von Blüthen beschränkt. Innerhalb dieses geprägten Kranzes stehen dann die Worte »Herzlichen Glück wunsch«, unter denen noch ein ziemlich grosser Raum für handschriftliche Eintragungen frei ist. Vier Karten mit je einem Kinderköpfchen sind zu Glückwünschen für das Weihnachtsfest bestimmt. Auch zur Erinnerung schreibfauler Be kannter sind einzelne Karten empfehlenswerth; auf ihrer Rückseite ist durch Druck und Prägung z. B die Verschlussseite eines Briefumschlages abgebildet mit der Aufschrift: NB. Baldige Ant wort erbeten oder Tausend herzliche Grüsse von .... oder Wer gerne giebt, der gern empfängt; Postkarten von der Hochzeit zeigen die Hochzeits gesellschaft bei der Trauung sowie beim Fest mahl und beim Tanz; auf anderen Karten sind einzelne Szenen aus berühmten Musik- und Dicht werken mit dem Bilde des Komponisten oder Dichters abgebildet. Fünf Karten sind mit auf geklebten kleinen Lichtdrucken in sehr gefälliger Weise verziert, auf zweien ist je eine antike Figur durch Prägung dargestellt, welche einen Spiegel hochhält. Die Fläche dieses Spiegels wurde mit einer Metallfolie belegt, sodass sie nahezu spiegelt. Schweizerische Denkmäler in Genf, Basel, Altdorf, Stans und Luzern sind auf je einer Karte in Verbindung mit der schweizerischen Fahne und Eichkranz durch Prägung । und Buntdruck sehr schön dargestellt. Die für den Versand unter Umschlag be stimmten Glückwunsch karten zeigen eine weit reichere Ausstattung. Die einfachsten sind mit hübsch gestanzten Rändern und Golddruck verziert. Stanzarbeit, Präge- und Buntdruck sind überall in ge- schmack vollerWeise zur V erzierung benutzt, far bige Seidenbänder und -Schnüre halten bei den Doppelkarten die mit kleinen Gedichten oder Sprüchen be druckten Einlagen. Die mannigfachsten Gelegenheiten zur Abstattung von Glück wünschen sind beim'; Schmuck der Karten berücksichtigt worden, aber auch allgemeine Vordrucke sind vertreten, die für so viele Anlässe passen, dass sich wohl für jeden Käufer etwas Passendes finden wird. Bild 1 zahl. Das Kassabuch ist durch ein dickes, schwarzumrahmtes Kartonblatt von dem ersten Theil, dem Verkaufsbuch, getrennt. Wie aus Bild 2 ersichtlich, ist es in Soll und Haben getheilt und mit Vordruck für Eintragung des laufenden Monats ver Bild_8