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Abb. 3. Krakau, Wawel. Mauer eines präromanischen viereckigen Baues. Dieses weitreichende Forschungsprogramm wird auf lange Sicht grund legende Bedeutung behalten. Bei seiner bisherigen Verwirklichung wurde nicht nur das System umfassender Freilegungen (weiträumige Grabungen) angewandt, sondern es wurden auch Flächenabdeckungen (Sondierungen), zum Teil unter Zuhilfenahme von geologischen Bohrungen, vorgenommen. Vielfach dienten auch die im Stadtgebiet für bauliche oder Wasserleitungs- und Kanalisationszwecke durchgeführten Ausschachtungen archäologischen Beobachtungen. Diesen Arbeiten ließ man in der Regel archivalische Unter suchungen vorausgehen. So umfaßten die Forschungen das gesamte Stadt gebiet, wobei die Mehrzahl der Ausgrabungen auf die innere Stadt entfällt, also auf die mittelalterliche, ehemals zwischen Festungsmauern und Graben (heutzutage die grüne Umrahmung, Planty genannt) eingeschlossene Stadt. Besondere Aufmerksamkeit wurde hierbei der etwaigen unmittelbaren Nach barschaft romanischer Kirchen, den der locatio civitatis cracoviensis ex 1257 vorangehenden architektonischen Denkmälern, gewidmet. Eine der bezeichnendsten Wahrnehmungen, die sich aus der Analyse des ge samten Fundmaterials der Geländeforschungen ergibt, ist der nahezu völlige Mangel an Denkmälern aus den Anfangsstadien des frühmittelalterlichen Zeitraumes, aus dem 6. und 7., ja selbst aus dem 8. und 9. Jahrhundert. Es ist allerdings zu erwarten, daß weitere Funde sowie Studien über die Mög lichkeit chronologisch strengerer Klassifizierung des sich ansammelnden