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Abb. 23. Gniezno. Wallkonstruktion. ein Teil der dortigen Wallkonstruktion einen bemerkenswert guten Erhal tungszustand aufweist. An letzterem Platz wurde festgestellt, daß die Wälle auch auf der Innenseite einen ziemlich steilen Böschungswinkel besaßen, weshalb sie mit speziell für diesen Zweck bestimmten Leitern erklommen werden mußten. Eine solche am Wall lehnende Leiter aus dem 11. Jahrhun dert ist in Opole erhalten geblieben. Wir besitzen schließlich weiterhin Quellenmaterial, aus dem hervorgeht, daß die Burgen auch durch Gräben, durch verschiedene Systeme von Verhauen und entsprechende Ausnützung lokaler Terrainschwierigkeiten gegen Feind annäherung geschützt waren. Sie besaßen auch Wehrtürme; die Tore be fanden sich in Bastionen. Unbekannt ist dagegen, in welchem Umfang vor dem 12. Jahrhundert ge mauerte Befestigungsanlagen in Polen entstanden. So wissen wir z. B. nicht, ob das steinerne Palatium von Ostrow Lednicki von einer Steinmauer um geben war. Gewisse Anhaltspunkte deuten darauf hin, daß gemauerte Be festigungsanlagen wohl frühestens am Ausgang des 11. Jahrhunderts errichtet wurden, und zwar zunächst in Krakow. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts erstehen im Südteil Polens immer zahlreichere steinerne Wehrmauern (u. a. in Wislica), doch erhält sich bis tief in das 13. und sogar bis zum Anfang des