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Eine der Voraussetzungen, auf deren Grundlage eine Analyse dieser Ver hältnisse in der frühen Eisenzeit durchgeführt werden kann, sind genau wie in den anderen Perioden ohne Zweifel die Besiedlungserscheinungen. Die beigefügte Besiedlungskarte der frühen Eisenzeit in Niederschlesien, die nach der sogenannten Isorhythmen-Methode bearbeitet ist, soll die Grundlage für die Besprechung nachfolgender Probleme bilden: a) Feststellung einer Besiedlungskonzentration, b) Analyse der Besiedlungskonzentration auf Grund der physiogeographi- sehen Bedingungen, c) Untersuchung des Verhältnisses zwischen den Burgwällen und der fest gestellten Besiedlungskonzentration. a) Nach der Analyse der Besiedlungskarte der Hallstattzeit in Niederschle- sien kann man einerseits in allgemeinem Sinne ein Territorium mit geschlos sener Besiedlung, aber verschiedener Konzentration von archäologischen Fun den und andererseits Gebiete mit zerstreuter Besiedlung mit einigen Inseln mit einer größeren Anzahl von Objekten (1 bis 2 auf 25 km 2 ) unterscheiden. Auf dem Gebiet mit verhältnismäßig geschlossener Besiedlung lassen sich mehrere Besiedlungsverdichtungen feststellen. Zu den am dichtesten besie delten Gebieten gehören die Umgebung von Wroclaw (8 Objekte auf 25 km 2 ), die Gegend von Tyniec, Kreis Wroclaw (6 bis 7 Objekte). Außerdem gibt es 7 Besiedlungsverdichtungen, wo auf 25 km 2 5 Objekte vorkommen. b) Zwecks Analyse der Abhängigkeitsstufe der Besiedlungsverdichtung von den wesentlichsten geographischen Bedingungen wurde die statistische Me thode der Korrelation folgender Elemente angewandt: 1. der Bodenunterschied nach der Fruchtbarkeit (Bodenklasse), 2. der Bodenunterschied nach der Schwierigkeit bei der Bearbeitung, 3. die Hydrographie. Zu diesem Zweck wurde das Quadratnetz, welches zum Zeichnen der Iso- rhythmen mit Flächen von 25 km 2 verwendet worden war, benutzt. In Betracht kommt nur das Gebiet der niederschlesischen Niederung, auf wel chem die Besiedlung in geschlossener Form auftritt (mit schmalen Streifen ohne Siedlungsfunde dieser Periode), also eine Fläche von 9100 km 2 . Die angewandte statistische Methode ergab, daß sich die Abhängigkeit der Besiedlung von der Bodenklasse mit dem negativen Koeffizienten — 0,18 ausdrücken läßt. Ähnlich wurde auch keine wesentliche Abhängigkeit von der Bodenschwierigkeit festgestellt (Koeffizient 0,016). Dagegen ergab sich eine wesentliche Abhängigkeit von der Hydrographie. In diesem Fall zeigt der Koeffizient (0,54) eine effektive Abhängigkeit der Besiedlung von der Be wässerung des Geländes. Die Koeffizienten der Korrelation zwischen Besiedlung und Bodenunterschied nach der Fruchtbarkeit wie auch nach der Schwierigkeit gestatten es in keinem Fall, weiter die Meinung aufrechtzuerhalten, daß die Besiedlung in dieser Zeit von der Bodenart abhängig war. Selbst wenn manche Versehen, die bei der Generalisierung der Bodenkarte gemacht sein könnten, und auch die Tatsache, daß alle Elemente der Besied lung — nicht nur Burgwälle — gleich bewertet sind (Burgwälle und Ansied lungen) und schließlich die Ungenauigkeiten, die auf ungenügenden Gelände-