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DIE FRAGE VON GENESE UND FUNKTION DER BURGWÄLLE DER LAUSITZER KULTUR IN NIEDERSCHLESIEN Von Andrzej Gaiuszka Die Forschungen über die Burgwälle der Lausitzer Kultur sind für das ge nauere Verständnis bestimmter umfassender Probleme der frühen Eisenzeit von größter Bedeutung. Daraus ergibt sich auch die Notwendigkeit zur Bearbeitung konkreter Fragen aus der ausgedehnten Problematik dieser Kultur in begrenzten Gebieten. Das macht sich aus der Tatsache heraus not wendig, daß sich die Kulturentwicklung in den verschiedenen Gebieten der Lausitzer Kultur ungleichmäßig vollzogen hat, und zwar oft selbst in un mittelbar benachbarten Territorien. Als Beispiel kann hier die allgemein angenommene Tendenz dienen, den Anfang der Burgwälle der Lausitzer Kultur in Sachsen früher zu datieren als in Schlesien, wo sie in der Regel in die frühe Eisenzeit gesetzt werden. Wenn die Datierung in diesen zwei Gebieten auf Grund des gegenwärtigen Forschungsstandes richtig ist, müßte man verschiedene Bedingungen und Ursachen als Entstehungsgrund dieser Objekte annehmen. Diese Ausführungen stellen sich das Ziel, die Bedingungen und Umstände zu untersuchen, die zum Bau der Burgwälle der Lausitzer Kultur in Nieder schlesien führen konnten und welchem Zweck sie damals dienten, also der Beleuchtung der zwei grundsätzlichen und charakteristischen Etappen jedes historischen Entwicklungsprozesses. Den Ausgangspunkt einer Analyse der oben erwähnten Probleme bilden die Ergebnisse der auf schlesischen Burgwällen und gleichen Objekten in an deren Teilen Polens durchgeführten Forschungen in enger Verbindung vor allem mit der Wirtschaft der Stämme der Lausitzer Kultur, der sozialen Struktur und dem Besiedlungsbild dieser Kultur in der frühen Eisenzeit. Im Laufe der fortschreitenden Untersuchungen änderte sich die Zahl der Ob jekte, die in Niederschlesien als Burgwälle der Lausitzer Kultur betrachtet wurden. Schon in den Veröffentlichungen lediglich aus den Jahren 1937 und 1938 bemerkt man bedeutende Unterschiede. F. Geschwendt gibt 33 Burgwälle an 1 ), im Verzeichnis der Arbeit „Germanische Vorzeit Schlesiens“ wurden nur 17 Objekte erwähnt 2 ), bei J. Kostrzewski 19 3 ); H. Uhtenwoldt erhöht diese Zahl auf 32 Burgwälle 4 ), W. Szafranski 5 ) gar auf 34. 1) F. Geschwendt, Vorgeschichtliche Burgen in Schlesien, in: Altschlesien 7, 1937, S. 28—33. 2) Germanische Vorzeit Schlesiens, Breslau 1937.