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KURT BRAUNE 1892-1962 Am 19. August 1962 erlag Kurt Braune, völlig unerwartet für seine Angehöri gen und Freunde, im Krankenhaus zu Bad Blankenburg im Harz einem Herz infarkt. Kurt Braune stand im 71. Lebensjahr. Er war am 5. April 1892 in Lengenfeld/ Vogtland als Sohn eines Schutzmannes geboren worden. Von 1898 bis 1906 besuchte er die Mittelschule in Gera und ab 1906 das Lehrerseminar zu Plauen, das er 1912 mit dem Reifezeugnis verließ. In seinem Mitschüler Alfred Mirt- schin fand er dort einen Menschen, mit dem ihn eine feste Freundschaft durch das ganze Leben verband. Nach je einjähriger Tätigkeit als Vikar in Bad Lausick (heute Kreis Geithain) und Hilfslehrer in Breitingen (heute Regis-Breitingen, Kreis Borna) wurde er 1914 zum Kriegsdienst einberufen. Im Dezember 1918 wurde er entlassen und fand nach kurzer Tätigkeit in Breitingen und Zwickau 1919 eine feste An stellung in Wahren bei Leipzig, das 1922 in die Messestadt eingemeindet wurde. In den folgenden Jahren beschäftigte sich Kurt Braune immer intensiver mit naturwissenschaftlichen und urgeschichtlichen Fragen. Mit eigenen Mitteln bemühte er sich um die Vervollkommnung seiner durch den Krieg unter brochenen Ausbildung. Er wurde Mitglied des Leipziger Lehrervereins und der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig und besuchte regelmäßig deren wissenschaftliche Vortragsveranstaltungen. Immer mehr aber packte ihn die Ur- und Frühgeschichtsforschung, der er sich — zunächst autodidaktisch — so wohl auf ethnographischem als auch und vor allem auf archäologischem Ge biete näherte. Nicht unwesentlich wurde diese Richtung durch seine zeit weilige Zusammenarbeit mit Otto Hauser bestimmt. Schon 1924 beauftragte ihn der Leipziger Lehrerverein mit dem Aufbau und der Leitung der Abtei lung für Vorgeschichte des vom Verein gegründeten und geleiteten Naturkundlichen Heimatmuseums. Voller Einsatzfreude und Pflichteifer be gann Kurt Braune diese Arbeit. Zugleich bemühte er sich um eine gründ liche Fundierung seines Wissens. In den Jahren 1925/26 ließ er sich als Gast hörer an der Universität Leipzig einschreiben und belegte Vorlesungen und Übungen in den Fächern Geologie, Ethnologie und Vorgeschichte bei den Professoren Dr. Felix, Dr. Kossmat, Dr. Krause und Dr. Weule sowie beim Kustos der Vorgeschichtlichen Abteilung des Völkerkundemuseums zu Leip zig, Dr. Richter. In dieser Zeit entschied sich Kurt Braune endgültig für die Betätigung in der archäologischen Landesarbeit. In den folgenden Jahren vertiefte Kurt Braune sein Wissen durch ausge dehnte Studienreisen. Sie führten ihn im April 1927 nach Frankreich. Dabei besuchte er Sammlungen und Grabungen in Köln, Brüssel, Paris, Versailles, Saint-Germain-en-Laye, Les Eyzies und anderen Plätzen in der Dordogne, Toulouse, Nimes, Arles, Marseille, Lyon, Strasbourg, Mannheim und Frank- furt/Main. Im Sommer 1928 führte ihn eine Reise nach Prag, Brünn, Wien,