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Abb. 20. Türbel. Ausgang des durch den Felsen getriebenen Fluchtganges über dem Triebelbachtal. Indirekte Erwähnungen: 1301-1329 Zeuge Eberhard von Tirbel (B. Schmidt, UB I, Nr. 339, Nachtrag 5, 477, 613, 632, 656, 675). 1314 Zeuge „her sac der aide von Tyrben“ (B. Schmidt, UB I, Nr. 452); bezöge sich dieses Zeugnis auf Türbel, so bestünde ein unüberbrückbarer Widerspruch zu dem 1301—1329 urkundenden Eberhard von Türbel, der offenbar aus dem Geschlecht der von Mylau stammte 22 ). Die Bezeichnung Tyrben für Türbel ist in keinem weiteren Falle überliefert, folglich ist der Zusammenhang mit unserer Burgstatt stark zu bezweifeln. Auf alle Fälle müssen wir 1314 einen Burgmann aus dem Geschlecht der von Mylau annehmen. Die Säcke erschei nen erst wesentlich später als Besitzer dieser Anlage (siehe unten). Entweder entspricht Tyrben Tirpersdorf — im 14. Jahrhundert fast immer Tirpensdoif geschrieben — oder es ist darunter eine nicht näher bestimmte Wüstung in den Stammlanden der Säcke (Thüringen oder Oberfranken) oder — falls der zusammen mit Ulrich Sack urkundende Konrad Sack. Landmeister des Deut schen Ordens in Preußen (1306 bezeugt) gemeint ist — es handelt sich um einen Ort im Ordensland 23 ). 22) A. Frh. v. Dobeneck, Randbemerkungen zu einer verschollenen Urkunde, In: Mitteilungen des Altertumsvereins zu Plauen 1. V., 20, 1910, S. 48. 23) Für umfassende Auskünfte bezüglich schriftlicher Quellen — Insbesondere aber zu dem hier besprochenen Zeugnis — ist Verf. Herm Dr. W. Ludwig, Plauen 1. V., zu großem Danke verpflichtet.