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als daß man vorschnell Fakten von dieser entlehnt und eine weitere histo rische Kompilation schafft, der der Vorwurf mangelnder Fundierung nicht erspart bleibt. Trotzdem muß die Synthese aller historisch arbeitenden Fach richtungen Inhalt und Endzweck der frühgeschichtlichen Arbeit bleiben. So muß gerade die Betrachtung kleinerer Gebiete besonders vorteilhaft er scheinen, denn die räumliche Beschränkung öffnet den Weg in die Tiefe und gestattet einen annähernd vollständigen Überblick über die entsprechenden Ausschnitte der Nachbardisziplinen. In diesem Sinne soll die Bekanntgabe kleinerer Grabungsergebnisse Veranlassung sein, die schwierige Frage der Datierung und Deutung frühgeschichtlicher Burgen in enger Begrenzung auf die elf Anlagen am Elsterknie zwischen Plauen und Oelsnitz nochmals aufzu greifen. Die Lage in der Landschaft Von Adorf kommend durchfließt die Weiße Elster in nordwestlicher Richtung die Gebiete des Phy Hites und Tonschiefers und stößt bei Oelsnitz auf jüngere Gesteine, devonische Schiefer und Diabas mit seinen Konglomeraten und Tuffen 2 ). Besonders auf dem linken Elsterufer überwiegen die Diabasgesteine. Kurz nach dem Eintritt in das Gebiet devonischen Untergrundes biegt die Elster sanft nach Westen ein, um nun fast genau in Ost-West-Richtung zu fließen. Nachdem sie auf diesem Stück ihres Laufes Triebel-, Feile- und Kemnitzbach aufgenommen hat, biegt sie in einem engeren Talabschnitt scharf um und bewegt sich in nordöstlicher Richtung weiter auf Plauen zu, ihre Talaue bei und unterhalb Weischlitz allmählich erweiternd. In diesem verhältnismäßig kleinen Gebiet treffen wir elf mittelalterliche Wehranlagen, neun davon liegen auf dem linken Prallufer (Abb. 1). Den breiteren südöst lichen Teil der Elsteraue westlich Oelsnitz nimmt heute die Talsperre Pirk ein. Die Enge, die man zur Errichtung der Staumauer ausnutzte, trägt im Westen auf dem linken Elsterufer die Ruine Stein. Heute erscheint sie als Insel am Rande des Stausees, früher stand sie auf einem Brockentuffeisen hoch über dem Elstertale in Spornlage (Abb. 2). Von Stein aus deutlich sicht bar, erhebt sich 800 m bis 900 m südlich, etwa 60 m höher, auf einer pöhl artigen Kuppe im Süden des Dorfes die ehemalige Feste Planschwitz. Von ihr ist heute kaum noch etwas zu sehen. 750 m talabwärts von der Ruine Stein liegt ebenfalls auf dem Terrassenrande des linken Elsterufers das Dorf Magwitz. Das Herrenhaus des ehemaligen Rittergutes steht auf steilem Tal sporn zwischen Elster und dem kurzen stark abfallenden Dorfbachgrund. So imponierend diese Lage auch ist, wesentliche Reste einer frühgeschichtlichen Anlage sind hier nicht zu erkennen. Den wohlerhaltenen kleinen viereckigen Bühl finden wir in einem Häuslergarten südlich des Fahrweges nach Plansch witz, etwa in 600 m Luftlinie von der gleichnamigen ehemaligen Feste dieses Ortes entfernt. Knapp 1 km talabwärts von Magwitz mündet der Triebelbach in die Elster. Oberhalb der Mündung im Südwesten treffen wir den Talsporn mit der Burgstatt Türbel. Während zwischen dem Steilhang und dem Triebel bach noch ein Streifen nasser Wiese liegt, stößt die Elster direkt an die fast 2) Geologische Meßtischblätter, Section Plauen-Oelsnitz (142), Section Oelsnitz (143) und Section Adorf (151) mit Erläuterungen, bearbeitet von E. Weise.