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Nr. 171 3 Stücke Bronzeblech, rinnenförmig eingerollt. Wir sprachen diese 3 Stücke als Reste des Mundringes eines Trinkhornes an. Noch heute läßt sich der Umfang der elliptischen Ründung genau nachweisen. Das mittel große Stück ist zusammengequetscht. Am großen und kleinen Stück kann man ein wandfrei die Dicke des damit eingefaßten Hornrandes feststellen. An ihnen läßt sich einmal die Krümmung beobachten, dann die nach dem Horninnern zu eingebogene Kante, die durch das Anhämmern etwas wellenförmig geworden ist. Die nach außen greifende Kante ist leicht eingezogen. Der schöne gerade Abschluß wurde durch eine tiefe Riefe geziert und rechtwinklig nach innen mit einem kräftigen scharfen Grat versehen. Durch diese Einbördelung in eine am äußeren Hornrand eingeritzte Riefe hat der Mundring den festen Sitz am Hornrand erhalten (Abb. 1). Wahrscheinlich war dieser Ring ursprünglich gegossen. Der Grat sowie die Verzierung wurden vor dem Aufziehen des Ringes am Hornrand hergestellt. Erst nach dessen Befestigung Abb. 1. Schnitt durch den Hornrand und den Mundring. Stark vergrößert. ist der nach innen greifende Rand vorsichtig umgetrieben worden. Dafür spricht die wellenförmige Kante. Der Rand des eingefaßten Hornes muß nach den Abmessungen der Originalbruchstücke etwa 2 mm dick gewesen sein. Die Materialstärke der Bronzeblechstücke schwankt, sie beträgt im Mittel 1 mm. Nr. 169 3 schmale Bronzeblechstreifen. Sie standen wahrscheinlich mit dem Endknauf in Verbindung und stellten eine Art aufgeschlitzte Tülle dar, woraufhin schon die konische Beschaffenheit des größten der 3 Stücke deutet. Auch die Wölbung könnte der einer Hornspitze entsprechen. Am selben Stück sehen wir am breiteren Ende einen kleinen Rest des abgebrochenen Fortsatzes, vor dessen Basis zwei kleine Riefen die eigentliche Kante zieren. Die Längskanten sind schneidenartig nach innen abgeschliffen. Am schmalen Teil wurde die Bruchkante etwas nach oben gebogen. Etwa in der Mitte sitzt ein 9,5 mm langer, 1,8 mm dicker, etwas kantiger, spitzer Nagel mit hohem Rundkopf, der so sauber gearbeitet ist, daß man meinen könnte, er sei mit einem Köpfeimacher hergestellt. Auch zeigt er keine Spuren gewaltsamen Einschlagens. Er ist weder gestaucht noch gekrümmt oder gar mit Schlagmarken versehen und sitzt sehr gut im anscheinend gebohrten Bronzeblech, wie er ebensogut im vorgebohrten Horn gesessen haben wird. Es ist sehr schwer, aus den anderen beiden Bronzeblechstreifen nähere Schlüsse zu ziehen. Das kurze, breitere und gebogene Stück hat ebensolche Längskanten wie das