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Lache« im Giedlerhau». Kennst dn den jungen Schulz« dort im dritten Siedler- Haus? Ja, der hat sich gemacht in der letzten Feit! Dor fünf Jahren lief er noch al» arbeitsloser Dautlempner herum; und sein« Frau war damals «ine arme Näherin, die genau so wenig zu beißen hatte wie er. Aber das ist gründlich anders geworden. Bald war Arbeit in Hülle und Fülle da, denn überall wurde gebaut, und heute ist der Schulze ein gesuchter Facharbeiter. Weißt du noch, wie er immer sagte, „der Tüchtige hat auf die Dauer kein Pech"? Wir haben ihn fast ausgelacht damals. Aber er hat es bewiesen. Schon nach einigen Monaten war er verheiratet, un feine starken Arme und sein unermüdlicher Fleiß schafften ihm Vie nötigen Mittel. Nach und nach kamen die Kinder, gesund und kräftig. Es ist auch deshalb nie stiller geworden im Lause Schulze. Im zweiten Jahr seiner Ehe hat er das Sieolerhaus erworben, das groß genug ist für seine Familie. Kein Jammer ist da und keine Not, nur glückliches Kinderlachen schallt durch den Garten. Und am meisten freuen sich die Eltern über so viel gesundes Leben. Arbeit, Ghestandsdarlehn und Kinderbeihilfe haben aus dem ehemals arbeitslosen Bauklempner einen frohen Familien vater gemacht. Und darum wirst du verstehen, lieber Volksgenosse, daß Herr Schulze und Frau am 10. April in tiefer Dankbarkeit dem Führer, der ihnen ein glückliches Leben geschaffen hat, ihre Stimme geben werden — und ich glaube, auch du hast dem Führer manches zu danken und wirst ihm deshalb deine Stimme geben. W. flus dem Gemeindeleben. Oberpfanneusttel. Zn der letzten Beratung des Bürgermeisters mit den Beigeordneten und Gemeinderäten vor der Einge meindung in die Gemeinde Bernsbach wurden einige Verfügungen der Amtshauptmannschaft bekanntgegeben, unter anderem die Genehmigung des Ausschankes von Bier für Fleischermeister und Gastwirt Friedrich Rein hold, die Genehmigung des Nachtrages zum außerordent lichen Haushaltplan der Gemeinde und des im Jahre 1930 aufgenommenen WegebaudarlehnS der Straße Aue—Oberpfannenstiel in Höhe von 7498,65 RM. Die neu aufgestellte Wasserwerksordnung für die Gemeinde Oberpfannenstiel fand Zustimmung. Weiterhin nahm man Kenntnis von der Beendigung der Schleusenarbei ten des Leichenweges und des Wurzelsteiges. Diese Ar beiten waren dauernd wegen Mangel an Mitteln zu rückgestellt worden, erst jetzt konnte der Uebelstand be seitigt werden. Besonders die Gemeinderäte und Bei geordneten begrüßten dies freudig. Von der Entlastung der Rechnung 1934 wurde Kenntnis genommen. In der weiteren Beratung wurden Erlaßgesuche und Bau sachen erledigt. „Serenade." Willy Forst hat al» Spielleiter eine Erfolgsreihe aufzu weisen, wie so schnell kein zweiter. Auch sein neuester Film „Se renade", der jetzt in den Abler-Lichtspielen, Aue, läuft, ist wieder ein ungewöhnlich fesselndes Erlebnis, Man ist vom ersten Augenblick an gebannt von der zwingenden Art der Darstellung menschlicher Fragen. Die Handlung klingt an die Novelle „Viola tricolor" des großen Erzählers Theodor Storm an — Willy Forst dichtete die Geschichte von der zweiten Frau in Bildern. E» ist da» unausweichliche Schicksal einer großen Liebe, da» der jungen Malerin Irene Burgstaller ihren schweren Weg vorzeichnet. Als zweite Frau des berühmten Geigers Lohner kommt sie kn sein Haus und muß erleben, baß sie dort eine Fremde bleibt, auch für sein Kind. Denn in allen Räumen lebt noch die erste, einst über alles geliebte Frau, und ihre Mutter be gegnet Irene mit eisiger Zurückhaltung, ja, mit Haß. Der Besuch eines Jugendfreundes bringt für kurze Stunden Sonne und Freude in das Leben der jungen Frau, das, seitdem sich Lohner wieder auf Konzertreisen befindet, in dem gespenstischen Haus zur Kual geworben ist. Aber er bringt auch zugleich ein unheilvolles Mißverständnis zwischen Lohner und Irene, das damit endet, daß er, sich betrogen glaubend, ihr die Türe weist. In der Nacht nach dieser furchtbaren Aussprache schlägt der Blitz in das Haus. Aus den Flammen rettet Irene den Jungen, hinter ihr sinkt in Trüm- mer, was ihr Leben zu ersticken drohte, und auch Lohner gewinnt im Wiederfinben mit ihr den Weg in ein neues, befreites Dasein zurück. Das Recht des Lebens hat über eine falsch verstandene, quälende Treue der Toten gegenüber gesiegt. Die „Serenade", das Lied der Toten, wird wieder zum Lied der lebendigen Liebe. Die Darsteller bleiben ihren großen und dankbaren Aufgaben nichts schuldig. Den Geiger spielt Igo Sym, gewinnend schlicht und ernst, ohne jede Sentimentalität. AlbertMatt e r- stock ist der Jugendfreund in frischer, aufrechter Männlichkeit, ein prachtvoller Kamerad. Die Mutter der ersten Frau wird von Lina Lossen eindringlich dargestellt, wie eine versteinerte An klage gegen das Schicksal verkörpert sie den in Trauer erstarten Geist des unheimlichen Hauses. Claus Detlev Sierck (be kannt aus dem „Streit um den Knaben Io") fügt sich als Sohn aus erster Ehe glücklich ein. Das schauspielerische Erlebnis des Films ist Hilde Krahl als Irene. Forst hat sie entdeckt, mit der starken Ausdruckskraft ihres Spiels, mit ihrer reizvollen Er scheinung und dem eigenartigen, beseelten Gesicht lernen wir in ihr ein Nachwuchstalent kennen, das seinen erfolgreich begonnenen Weg ebenso fortsetzen wird. Die schonen Bilder und die ausge zeichnete Musik Peter Kreuders stehen auf gleicher Stufe wie Handlung und Darstellung und runden das Gesamtbild eines vor bildlichen Spielfilms ab. —ck. * Carola-Lichtspiele, Aue. Bernsbach. Der Bürgermeister hatte die Gemeinderäke zu einer Beratung ins Rathaus gerufen. Bor Eintritt in die Tagesordnung gedachte man zunächst der gewaltigen Tat, die der Führer mit der Zurückführung Oesterreichs zum Deutschen Reiche vollbracht hat. Der Bürgermei ster verlas eine Entscheidung des Anerbengerichts, wo nach der Erwerb des Hermann Fröhlich'schen Erbhofes durch die Gemeinde genehmigt wird. Der 1. Nachtrag zur Hauptsatzung, der sich durch die Eingemeindung von Oberpfannenstiel nötig machte, ist genehmigt worden. Außerdem macht sich für den künftigen Ortsteil Ober- Pfannenstiel ein Nachtrag über das Anschlagwesen nötig, der getätigt werden soll. Ein geplanter Fernsprechan- schlutz vom Rathaus nach Oberpfannenstiel über das Amt Aue soll vorläufig, der Kosten wegen, unterbleiben. Die Ortsnetzabrechnung der SELG. prüfen die Ge- meinderüte Bleyl und Ficker. Die Jahresrcchnung der Girokasse für das Jahr 1936 wurde geprüft und richtig gesprochen. Der Verkauf einiger Baustellen wurde für gut befunden. Weiter gab der Bürgermeister eine Ver ordnung des Reichsstatthalters, wonach bei freiwilli gem Austritt aus der NSDAP. Ehrenämter niederzu legen sind, bekannt. Weiter teilte er mit, daß gemein sam mit den Gemeinden Beierfeld nnd Lauter eine Schweinemästerei errichtet werden soll. Es folgte nicht öffentliche Beratung. „Kameraden auf See" heißt das Filmwerk, das gestern abend bereits stattliche Zuschauerscharen in Bann schlug. Bunte Flaggen übcrm Topp, lachende Jugend an Bord, die Mu sik spielt, an den Ufern winkende Tücher — so fahren sie aus, die stolzen Schiffe unserer jungen Deutschen Kriegsmarine. Wir sehen unsere blauen Jungens im strammen Dienst, beim Unterricht und beim Sport, und wir sind mit dabei, wenn die Fähnriche Ur laub haben und mit ihren Mädels flirten. Ein junges, frisches Leben, das aus dem vollen nimmt und gibt. Aber aus dem Spiel wird Ernst. Die Liebe, gestern noch Flirt und Spaß, verwan delt die Herzen und bringt die Gemüter in Verwirrung und die soldatischen Tugenden in Bedrängnis. Da ruft das Vaterland. Die Flotte fährt in die spanischen Gewässer, und jetzt heißt es, zu zeigen, was in unseren blauen Jungens steckt. Eine Begegnung mit spanischen Bolschewiken führt zum dramatischen Höhepunkt des Films. In der Stunde der Bedrängnis hilft nur der uner- schrockene Mut und der Einsatz der ganzen Person. Ein echtes Heldenstück befreit die in höchster Gefahr lebende Geliebte: der zur Entsagung Gezwungene rettet die Braut des anderen Kame raden auf See! Unerhörte Spannungen gehen durch das Ge schehen dieses Films. Der erlösende Schluß reißt uns zu Heller Begeisterung mit. Wir erleben die Kameradschaft in ihrer schön sten Vollendung. Theodor Loos, Ingeborg Hertel, Iulius Brandt, Carola Höhn, Paul Wagner, und Josef Sieber sind die beliebten Träger der Hauptrollen, wobei von vornherein bemerkt sei, daß es * SNederösterretch, da« größte deutsche Weiubaugebiet. Lange Jahr« hindurch bestand ein edler Wettbe werb zwischen den Weinbaugebieten de» Gaue» Hessen- Nassau und der Rheinpfalz um die Anerkennung, da» größte deutsche geschlossene Weinbaugebiet zu sein. Schließlich wurde die Rheinpfalz al» da» grüßte ge schlossen« Weinbaugebiet anerkannt, während der Gau Hessen-Nassau, rebflächenmäßig gesehen, die Pfalz um einig« hundert Hektar überragte. Nach der Wiederver einigung der alten deutschen Ostmark mit dem Reich gebührt der Vorrang nunmehr dem neuen deutschen Reichsgau. Da» geschlossene Weinbaugebiet Niederöster reich» verfügt über eine Reibfläche von 20 499 Hektar und ist da» größte deutsche Weinbaugebiet. auch ln diesem Film keine eigentlichen Stars gibt. — 8m Bei programm wirbt ein Film über „Selbstverständlichkeiten" für den Reichslustschutzbund. —bt. Aus den Lichtspielhäusern im Bezirk. Während in den RL.-Lichtspielen in Schneeberg die „B r i l- lanten" in dem ebenso schwungvollen wie heiteren Kriminal film mit Hansi Knoteck, Hilde Körber, Viktor Staal und Hans Brausewetter funkeln, bringen die Union-Lichtspiele den Trenker- Film „Der Berg ruft", einen hervorragenden Gebirgsfilm mit herrlichen Bildern und spannender, wahrer Handlung. Hier spielen Trenker, Herbert Dirmöser und Heidemarie Hatheyer. Währenddessen startet im Capitol in Rabiumbab Oberschlema Willy Fritsch als Verkehrsflieger zum „Gewitterflug zu Claudia", der blonden Jutta Freyben Der Sieg der Liebe über alle Widerstände, dazu die fesselnde Schilderung des moder nen Lufwerkehrs prägen die Handlung. Wir widmeten den drei Filmen anläßlich ihrer Aufführung in Aue vor kurzem längere Besprechungen. Schwarzenberg, 26. März. Einen Theaterabend von außer ordentlicher Wucht und Geschlossenheit vermittelte die NS.-Ge- meinschaft „Kraft durch Freude". In ihrem Auftrag spielte die Landesbühne Sachsen das Schauspiel ,Latte" von Hermann Burte. Der „E. V." hat das Werk und die schauspielerische Leistung der Truppe bereits früher eingehend gewürdigt. Kreuzworträtsel. b) von oben nach unten: 1 wunder tätige Schale, 2 Heilpflanze, S Nebenfluß der Saar, 4 nordischer männlicher Vorname, ö Stadt in der Altmark, 6 nützliches Kerbtier, v Stadt in Iran, 12 erstes Auftreten, 13 Kratersee, 14 Amts gewand, 1S kräftiges Band, 16 Osteuropäer. E<» * Auflösung des Kreuzworträtsels au» Nr. 66 de» „E. v ": a) 1 Etui, 3 Rolf, 6 Lab, 7 Kugel, 8 Dom, 9 Hai, 12 Krossen, 15 Kap, 18 Gin, 19 Waren, 20 Pol, 21 Ader, 22 Robe; — b) 1 Elch, 2 Tabak, 3 Rum, 4 Leu, 5 Flut, 7 Koeslin, 10 Ire, 11 Lek, 13 Nabob, 14 Newa, 16 Pole, 17 Rad, 18 Ger, 20 Po. La» schöne größere Deutschland. Kin Blick auf FulpmeS im Stubaital. (Scherl Bilderdienst-M.)' Die Ehrung Gustav Kreussen». Gauleiter Lohse überbrachte bekanntlich dem Dichter in dessen Heim zu Barlt im Dsthmarschen im Auftrage de» Führer» die Moethe-Medaill«. (Scherl Bilderdienst - MZ