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Uk. 72. 26. und 27. Mörz 1S38. ErAAkdirAt^chkr Äolst5srkunö »n-, SchWefterrchUfe hinter Stacheldraht. Zum so. GeburiStas von Elsa vrSnvström. Kurz vor Ausbruch des Weltkrieges begegnete Selma Lagerlöf in Petersburg ihrer jungen Landsmännin Elia Brändström, deren Vater vor nicht allzu langer Zeit dw schwedische Gesandtschaft in Rußland übernommen hatte. Die beiden Damen besuchten gemeinsam die Basare und Kirchen der Stadt, man verplauderte manche Stunde, und in einer solchen Stunde der inneren Aufgeschlossenheit und Vertrautheit geschah es, daß die junge Elsa zu der Dichterin von ihrer Sehnsucht nach ernster Arbeit sprach, von ihrem Wunsche, etwas auS eigener Kraft zu werden. Mit ihrem Lebrerinnen- eramen konnte sie in Rußland nichts anfangen, die gesell schaftlichen Verpflichtungen, die des Vaters Stellung ihr auf erlegten, vermochten sie nicht zu befriedigen, und eS schien, als ob die glänzenden Verhältnisse, in denen sie lebte, nichts anderes seien als ein Hindernis auf dem Wege, den sie für ihre Zukunft ersehnte. „Wir sind doch alle Germanen." Da brach der Krieg aus, und durch ihn vollzog sich die Wende in Elsas Dasein. Das große heroische Bölkergeschick bestimmte auch ihr eigenes Schicksal. Gleich anderen Damen der Petersburger Gesellschaft nahm sie, wie auch ihre Freun din Ethel von Heidenstam, an einem Krankenpflegekursus teil, und in dem Nikolai-Hospital zu Petersburg gewann sie zum erstenmal einen tiefere» Einblick in das traurige Los der deutschen Kriegsgefangenen. Und sie wußte sogleich: eS geht hier nicht allein um die körperliche Gesundheit, es geht auch — ' und das nicht zuletzt! — um die Aufrechterhaltung der Menschenwürde, um das Ansehen und die Ehre der germa nischen Völker. „Wir sind doch alle Germanen!" rief sie stolz einem gefangenen deutschen Arzt zu, und im Bewußtsein dieser rassischen, seelischen Zusammengehörigkeit begann sie den Kampf gegen eine sinnlose, verderbliche Brutalität, die da erbarmungslos alles physische und psychische Leben vernichten wollte. Liebe zwischen den Waffen. Elsa Brändström war sich von vornherein darüber klar, daß nur reichliche Hilfsmittel und eine straffe Organisation die geplante Arbeit an den sibirischen Gefangenen sichern konnten. Das Tätigkeitsfeld war zu groß, die Not zu gewaltig und drängend, als daß man sich auf die Zufälligkeit gelegent licher Gaben hätte verlassen können. Ihrer Tatkraft gelang es, in den Augusttagen deS Jahres 1915 das Schwedische Rme Kreuz für die Idee ihres Hilfswerkes zu gewinnen: es fand sich zum Träger dieser Aktion bereit. Bald spannte das Netz der schwedischen Hilfsorganisation seine Fäden über das ganze europäische Rußland, über Sibirien und Turkestan, und als Amerika sich 1917 am Krieg beteiligte, ging die Gesamt vertretung der deutschen Interessen auf Schweden über. Aber — hatte man nicht genug Beispiele von der russischen Korruption? War eS wirklich so sicher, daß die nach Sibirien gesandten Geldmittel und Sachwerte auch ihrer Bestimmung zugeführt wurden? Auf alle diese Fragen wußte Elsa Brändström nur eine Antwort: sie ging selbst nach Sibirien und leitete dort die organisatorische und pflegerische Arbeit in die Wege. Welcher Erfolg hier ihren Leistungen zuteil wurde, besagt ein Brief, den sie aus dem Gefangenen lager von Stretensk nach Deutschland schrieb: „In Stretensk verausgabten wir 30 000 Rubel ungefähr. Wir richteten ein vollständiges Krankenhaus für 550 Betten ein, dafür Stroh matratzen, Kissen, Decken, Laken, Eßschalen, Instrumente, kauften vier Pferde, welche nur den Gefangenen gehören, Wasserbehälter, Schlitten und Geschirre." Und diese mich- lernen Zahlen, die von einem kraftvollen, ungebrochenen Willen und einem großen Herzen künden, sprechen zugleich von unsäglichen Mühen und Entbehrungen derjenigen, die alles dieses bewirkt hat, sprechen von durchwachten Nächten in den Typhusbaracken, sprechen von Kälte und innerer Not. Gefangen« gründen Banken. Die bolschewistische Revolution konnte Elsa Brändström nicht schrecken. Sie sah in dieser neuen und furchtbaren Wen- düng des Schicksals eine neue Aufgabe, eine Pflicht, der sie nicht entrinnen konnte, ohne sich selbst aufzugeben. Nach einem kurzen Aufenthalt in Moskau kehrte sie im August. 1918 nach (Scherl Bilderdienst — M.) Sibirien zurück. Eine Abteilung tschechischer Soldaten ver haftete die gesamte Rotkreuz-Komission unter Spionage verdacht, schließlich aber mußte die Untersuchung eingestellt werden. Und nun begann für die tapfere Frau eine Zeit, reich an Not, Entbehrungen, aber auch an seelischer Kraft >o reich, daß sie alles bisher Erlittene nnd Geleistete übertraf. Abgeschnitten von aller Welt, war Sibirien ganz auf sich angewiesen. Die Kriegsgefangenen hungerten; seelisch erschöpft, wurden sie entweder tobsüchtig oder verfielen in eine schwere Melancholie. Die Rückkehr zum tätigen Leben, regelmäßige Arbeit war das einzige Hilfsmittel, das diese beklagenswerten Menschen retten konnte — war aber auch das einzige, das ihrem materiellen Leben einen sicheren Grund zu geben vermochte. In dieser Hinsicht begann sich der Mangel an Jndustrieprodukten nützlich auszuwuken. Elsa Brändström sorgte dafür, daß sich bald in allen Gefangenenlagern Gruppen zur Herstellung aller nur denkbaren Gebrauchsgegenstände zusammenschlossen. Aus Abfällen wurden Werkzeuge mit den einfachsten Mitteln angefertigt. Verkaufsgcnossenschaften mit eigenen Bank betrieben wurden gegründet, ja, es wurde sogar eigenes Papiergeld herausgegeben. »Hier spricht der Engel von Sibirien!" Im Sommer 1920 wurde die Heimkehr der Gefangenen in die Wege geleitet. Wie würde ihre Zukunft sich gestalten? Wie würden besonders die Deutschen sich in den veränderten wirtschaftlichen und politischen Verhältnissen ihres Landes zurechtfinden? Würden sie die Kraft besitzen, ihren früheren Beruf wieder aufzunehmen? Was sollte aus den durch den Krieg verwaisten oder körperlich heruntergekommenen Kindern werden? Elsa Brändström begann, von solchen Ueberlegungen gequält, umfassende Hilfspläne zu entwerfen. 1922 stiftete sie das „Arbeitssanatorium für ehemalige kriegsgefangene Deutsche", und 1923 unternahm sie eine Vortragsreise nach Amerika, um sich so die Mittel für die Gründung eines Kinderheims in Neusorge bei Altmittweida zu beschaffen. Monatelang fuhr sie durch die Vereinigten Staaten, an Zäunen und Mauern, an den Türen der Kirchen nnd öffent lichen Gebäude verkündeten Anschlagzettel ihren Ramen: „Hier spricht der Engel von Sibirien!" Der finanzielle und mora lische Erfolg war groß: der Bestand des Kinderheims Neusorge war gesichert. * Es ist viel über Elsa Brändström geschrieben, und viele Ehrungen sind ihr verliehen worden. Deutschland stiftete ihr 1920 eme Silberplakette, und die Universität Tübingen verlieh ihr den Ehrendoktor, ihr, die „dem Gebote des Herzens folgend, mutig für die Bedrängten eintrat und den Schwachen half. Die das Recht der Menschlichkeit verteidigte gegen Gewalt, die Brücken schlug von Volk zu Bolt und von Mensch zu Mensch, stärker als das Recht sie zu schaffen vermag." Welche Haushaltungen eignen sich für Psiichtjahrmüdche«? B.A. Von den 529 000 Mädchen, die Ostern die Volks schule verlassen, können diesmal nur diejenigen gleich in Kaufmanns- oder Bürvbetrtebe oder beim Bekleidungsge werbe, der Textil- und Tabakindustrie Arbeit nehmen, die dprt eine Lehrstelle antreten. Alle übrigen müssen zunächst ihr Pflichtjahr ableisten. Viele davon werden sich zum Land jahr melden, weil dies auf das Pflichtjahr angerechnet wird. Ein großer Teil bleibt aber noch übrig, der das Pflichtjahr in privaten Haushaltungen ableisten muß. Der Bedarf an Hausgehilfinnen ist bekanntlich erheblich größer als das Ar beitsangebot, das sich bislang über Gebühr in die kaufmän nischen und gewerblichen Berufe drängte. Es gilt jetzt, die Mädchen in den geeigneten Haushaltungen einzusetzen. Welche Voraussetzungen müssen die Haushaltungen er füllen? Jeder Haushalt, der ein Pflichtjahrmädchen auf nimmt, muß geordnete Wirtschafts- und Familienverhältnisse aufwetsen. Selbstverständlich muß die Hausfrau selbst zur Anleitung und AttSbildung doS Mädchens befähigt sein. Es muß ein echtes Arbeitsverhältnis abgeschlossen werden, denn nur ein solches wird vom Arbeitsamt im Arbeitsbuch als Pflichtjahr anerkannt. Da die.„HaushaltSrekruten" nur ein kleines Taschengeld bekommen, daneben natürlich auch bei der Krankenkasse anzumelden sind, stellen sich die Kosten für den Haushalt erheblich niedriger als bei einer gelernten Haus gehilfin. Sie werden einschließlich der Naturalleistungen etwa 60 RM monatlich ausmachen. Damit ist schon einem viel größeren Kreis von Haushaltungen die Anstellung einer Hausgehilfin ermöglicht. Selbstverständlich können die Hausfrauen an die Pflicht jahrmädchen nicht die gleichen Anforderungen stellen wie an ältere Hausgehilfinnen. Sie find ja schließlich Lehrlinge ihres Faches. Dafür werden besonders Handwerker- und Geschäfts frauen Verständnis haben, denen aus dem gewerblichen Be trieb Lehrlingsverhältnisse längst bekannt sind. Aber auch die Nur-Hausfrau, besonders die kinderreiche Mutter, kann dem Pslichtjahrmädchen eine gute Lehrmeisterin sein, Weil in ihrem Haushalt das Mädchen die Pflichten einer künftigen Hausfrau und Mutter am umfassendsten kennen lernt. Schließ lich wird auch die Bäuerin, soweit sie nicht schon Mädchen Was wir gewönne« haben. Neue Erdkunde. Da sind schon Umstellungen im Denken nötig, um die neue Zeit von einem Tag zum andern zu begreifen. Wer kann den neuen Umriß des Deutschen Reiches schon aus dem Kopf zeichnen? Welches ist der höchste deutsche Berg? Die Zugspitze? Aber bitte!! Hier ein kleiner Beitrag, um die Wandlung solcher Vorstellungen zu erleichtern: Der höchste reichsdeutsche Berg: Großglockner 3798 Meter (Zugspitze: 2963). Der läng st e reichsdeutsche Fluß: Donau: fließt 997 Kilometer in Deutschland (Elbe: 761; Rhein: 698). Größer als 1914: Die Größe des Deutschen Reiches betrug nach Quadratkilometer: 1914: 541280, 1937: 470 699, 1938: 554 556. Das größteLand Europas: Deutschland: 554 556 Quadratkilometer. An 2. Stelle Frankreich: 550 986. Wieviel Einwohner? 1914 verloren 6476000 (Stichjahr 1910). Land Oesterreich: 6 760 233 (Stichjahr 1934). 1934: 66 384 000, 1938: 73 144 233. Das volkreichste Land Europas: Deutschland: 73144 233. An 2. Stelle: Großbritannien und Nordirland: 46 681000. Entfernungen: Die Entfernung zwischen dem nörd lichsten und südlichsten Punkt des Reiches beträgt nicht mehr 894, sondern 990 Kilometer. Der südlichste Punkt liegt nicht mehr bei Sonthofen und Oberstdorf (Gau Bayerische Ostmark) in den Allgäuer Alpen, sondern südlich Klagenfurt (Gau Kärnten) in den zu den Karawanken gehörenden Steiner Alpen. Bevölkerungsdichte (1934): Land Oesterreich: 80,6 auf 1 Quadratkilometer. Uebriges Deutschland: 141,0. Stadtbevölkerung: Land Oesterreich: 31,7 v. H., und übriges Deutschland: 30,2 v. H. der Gesamtbevölkerung. Der größere Hundertsatz im Land Oesterreich erklärt sich aus dem llebergewicht der Stadt Wien: 1878 000 bei 6 760 233 Einwohnern insgesamt. aus dem Landjahr oder dem Landdienst beschäftigt, ihren Haushalt zur Lehrstätte machen können. Noch bis vor kurzem war die Nachfrage nach HalbtagS- mädchen sehr groß, besonders von Haushaltungen, die sich keine gelernte Hausgehilfin leisten konnten. Auch diese Haus haltungen werden jetzt durch Anstellung eines Pflichtjahr mädchens sich die nötige Hilfe verschaffen können. Jedenfalls sollte jede Hausfrau ihre Verhältnisse genau daraufhin Prü fen, ob sie einen HaushaltSrekruten aufnehmen kann. Sachsens Aerzte helfen kostenlos. Die im Amt für Volksgesundheit Ler Gauleitung Sachsen zusammengeschlossenen Aerzte leisteten im Jahre 1937 folgenden ehrenamtlichen Dienst an den Volksgenossen: Es wurden durchgeführt für die NSV. 65 000 Untersuchungen, für die DAF. 14 000 Untersuchungen, für die Siedler 11500 Untersuchungen. Hinzukommen noch laufende Untersuchungen der Hitlerjugend, des BDM., der SA., die Untersuchungen für die Adolf-Hitler-Schulen und die Ordensburgen. Insgesamt wurden über N Million Untersuchungen ehrenamtlich durch- geführt, ferner etwa 600 ärztliche Betriebsbegehungen. Die Aerzteschaft beweist dadurch, daß sie an der Gesundung des deutschen Arbeiters das größte Interesse hat und sich ihr schönstes Ziel in der Erreichung des bestmöglichen Gesundheits zustandes des Einzelnen gesetzt hat. Mädel vom Jahrgang 1927/28. Heute, am Montag und am Dienstag von 17—19 Uhr ist die Meldestelle zur Anmeldung in den Jungmädelbund im Haus der Hitlerjugend in Aue geöffnet. Mädel kommt zu uns! * Reue Atlanten für Vie Volksschulen. Da die innere und äußere Beschaffenheit der bisherigen Atlanten für die Volksschulen den Anforderungen nicht immer entspricht, hat der Reichserziehungsminister die Einführung neuer Atlanten vom Schuljahrbeginn 1939 an angeordnet. Alte Atlanten dürfen aufgebraucht werden. Die Zahl der neuen Atlanten wird möglichst beschränkt, in der Regel soll in jedem Ver waltungsgebiet nur «in Atlas eingeführt werden. Der neue Atlas soll 32 Seiten umfassen. Die Karten müssen den Schülern einen wirklichkeitsnahen Eindruck der Landschaft vermitteln. * Der Große Kranichsee bei Carlsfelv ist bekannt lich zum Naturschutzgebiet erklärt worden. Die Besucher des Gebietes werden darauf aufmerksam gemacht, daß es innerhalb des Gebietes ^erboten ist: Pflanzen zu be schädigen, auszureißen oder auszugraben; freilebenden Tieren nachzustellen, sie mutwillig zu beunruhigen oder Puppen, Larven, Eier oder Nester und sonstige Brut- und Wohnstätten solcher Tiere fortzunehmen oder zu beschädigen; Pflanzen oder Tiere einzubringen; die Wege zu verlassen, zu lärmen, Feuer anzumachen, Ab fälle wegzuwerfen oder das Gelände auf audere Weise zu beeinträchtigen; Bodenbestandteile abzubauen, Spren gungen oder Grabungen vorzunehmen, Schutt oder Be standteile einzubringen oder die Bodengestalt zu ver ändern oder zu beschädigen; Bild- oder Schrifttafeln an zubringen, soweit sie nicht aus den Schutz des Gebietes hinweiseu. Semürrkuchen tr«)w»«n tz« («Mm «o «Zu»« I geftr. !«>.(««) Zimt M Zu»« öewüy und lladao wird« gut miteinander oerrükct. Vann füg! mau di« wöd«n dmzu und eüda da, mit d«m ^a»in" gemischt» und gefledte Meili abwechselnd mit der fiWgbei» dlnein. Zum S»luf> gibt man da, in fein» Würfel ^schnitten» Zitronat in den sei, und füllt idn in. eine mit Paplerfutler lu^elizt« ltafvnform Suchzeit: 60-w Minuten del MiNrlkida I sU-tuden va Seid«', va»il Zitrone !0 t Sada» z rode gerieten» Midren 500 z welzenmeiii I PL»»«! va 0«»«', .Sa»In- I kK Wass« «wa tzilMil» 15 t Zitronat