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Nr. LS. 11. Februar 1988. Grzgebirgifcher Vvlksfreun- Verlag: T. M. Gärtner. Aue. 1. Beiblatt Am 2«. Juni Weihe der Schwarzenberger FeierftLtte. Dor wenigen Wochen wurde die Feierohmdschau ge schlossen. Sie wurde von 338 000 Personen besucht. Dieser Besucherzustrom erforderte eine große Zahl freiwilliger Mit helfer. Und schon wirft wieder ein großes Ereignis sein« Schatten voraus. Eine der schönsten Feierstätten Deutschlands soll am 26. Juni feierlich geweiht werden. Reiche Vorarbeiten sind zu leisten, um die Weihefeier der Bedeutung der Anlage entsprechend würdig zu gestalten. Gestern fand die erste Besprechung für die Weihefeier statt, an der u. a. der Beauftragte des Landespropaaanda- amtes, Herbert Wendler, der mit der Spielleitung für die sächsischen Feierstätten beauftragt ist, und Ing. Albin Tröltzsch-Bad Liebenstein, der Preisträger aus dem Hör spiel-Wettbewerb des Heimatwerke« Sachsen und des Reichs senders Leipzig, teilnahmen. Erster Bürgermeister Dr. Rietzsch dankte allen denen, die bei der Feierohmdschau in irgend einer Weis« mithalfen, für ihre Mitarbeit. Nun erfor dere die Weihe der Grenzlandfeierstätte wieder die Bereitschaft und den Einsatz aller Schwarzenberger. Einzelne könnten die Arbeit nicht leisten. W« müßten wieder zusammenwirken, um die Verantwortlichen bet ihrer Arbeit zu unterstützen. Mit der Spielleitung ist Herbert Wendler-Kamenz beauftragt. Ing. Tröltzsch wird für die Weihe ein besonderes Weihespiel verfassen. Als Festspiel ist das „Frankenburger Würfelspiel", das bekanntlich bei den Olympischen Spielen aufgeführt wurde, vorgesehen. Spielleiter Herbert Wendler sprach dann über den Sinn und die Bedeutung de» Platze». Die Gemeinschaft kommt überall und immer wieder auf dem Platz zum Durchbruch, zu nächst in der äußeren Form und dann beim Spiel. Bei der bevorstehenden Arbeit ist es notwendig, an den Sinn des Platzes zu denken. Nicht nur einige, sondern alle müssen sich daran beteiligen. Aus jeder Gliederung und au« jedem Ver ein müssen sie mithelfen. Zur Weihe selbst erfolgt die Rück gabe des Spatens, dann folgt das von Ing. Tröltzsch verfaßte Weihespiel, dem sich die Festaufführung, das „Frankenburger Würfelspiel" anschließt? Das Würfelspiel erfordert eine ganz gewaltige Vorarbeit, vor allem werden sehr viel Mitwirkende benötigt. Es spielt im Jahr 1628, als in Bayern eine Menge Bauern hingerichtet wurden, weil sie den alten Glauben nicht wieder annehmen wollten. Dieses Geschehen wird vor das Urteil des Volkes gestellt. Eine Uebersicht ergab, daß etwa 200 Bauern, 150 Landsknechte, 150 Sänger, Musik und etwa 50 andere Mitwirkende für die weltliche und kirchliche Macht benötigt werden. 550 Mitwirkende werden gebraucht. Demnächst werden die Führer der Formationen und der Betriebe zur Mitarbeit aufrufen, damit auch dieses große Ereignis in Schwarzenberg ein Erfolg wird. Kam. Reinheckel regte an, in Verbindung mit der Feierstättenweihe eine Kulturwoche zu veranstalten. Es sollen u. a. «ine große Veranstaltung in der Naturbühne und ein wertvolles Konzert durchgeführt werden. Außerdem sollen all abendlich im Rockelmannpark die Gesangvereine, die SA., die Betriebskapellen und die Stadtkapelle singen und spielen, d. * Parteianwärter dürfen da» Parteiabzeichen trage«. Der Stellvertreter des Führers hat angeordnet, daß die auf Grund ihrer aktiven Betätigung für die Bewegung als Parteianwär ter anerkannten Volksgenossen — sobald sie im Besitz der gelben Parteianwärterkarte sind — das Parteiabzeichen tragen dürfen. * Straffer« Gliederung der DAF. Dr. Ley hat Anord nungen für eine noch straffere Gliederung der DAF. erlassen. Alle im Betrieb Schaffenden, so sagt er, bilden zusammen die Betriebsgemeinschaft. Da dieser Begriff betriebsgebunden ist, kann er nicht auch für die Fachabteilun- gen und Fachämter der DAF. als Bezeichnung verwendet werden, denen die Durchführung der Betriebsbetreuung über- tragen ist. Dr. Ley bestimmt daher, daß die bisherigen Reichsbetriebsgemeinschaften in „Fach am ter" und deren fachlich Nachgeordnete Dienststellen in „Fachabteilungen" umbenannt werden. Es wird also in Zukunft z. B. die RBG. Nahrung und Genuß heißen „Fachamt Nahrung und Genuß". Der bisherige RBS.-Leiter führt die Dienstbezeichnung .Heiter de» Fachamt«»". Au» den Gaubetriebsgemeinschaften werden „Fachabteilungen der Sauwaltunaea der DAF? mit dem „Fachabteilungswalter" an der Spitze. Au» den Kreisbetrieb», gemeinschaften werden „Fachabteilungen der Kreiswaltungen der DAF. mit dem Fachabteilungswalter oll» Leiter. Die Straßen-Blockwalter bezw. Straßen-Zellenwalter führen nun die Bezeichnung Straßen-Dlockobmann bezw. Straßen-Zellen- obmann und entsprechend ist e» bei den Betriebs-Dlockwaltern b«zw. Detriebs-Zellenwaltern. Eine noch schärfere Ausrichtung der DAF.-Dalter und -warte und eine noch stärkere einheit lich« Zusammenfassung aller Aufgabengebiete wird gleichzeitig erfolgen. Deshalb sind die einzelnen Abteilungen in den Gau-, Kreis- und Ortswaltungen in Arbeitsgebiete und diese wieder um in Hauptarbeitsgebiete zusammengefaßt worden, die der Sache nach zusammenhängenden Fachabteilungen werden zu Arbeitsgemeinschaften verbunden. * Nationalsozialistische Chorwerke. Der Reichswalter des NS.-Lehrerbundes, Gauleiter Wächtler, setzt sich in einem Aufruf dafür ein, neuzeitliche Männerchöre in drei- oder vier- stimmigem A-capella-Satz öder mit einfacher Instrumental begleitung zu schaffen. Erwünscht seien auch Ehorwerke, die der Leistungsfähigkeit kleinerer Vereine entsprächen. Es sollen nur Werke schöpferischen Inhalts aus der Zeit des werdenden oder gewordenen neuen Deutschlands gewählt werden. Es wurden drei Preise ausgesetzt in Höhe von 500, 300 und 200 Reichsmark. Zur Prüfung der eingegangenen Werke, die bis zum 30. März 1938 vorliegen müssen, wurden der Reichssach bearbeiter des NS.-Lehrerbundes, Professor Karl Landgrebe (Berlin), und der Dirigent des Berliner Lehrergesangvereins, Karl Schmidt, bestimmt. Eine Anzahl der neuen Werke soll Anfang August bei dem Reichsaufmarsch der deutschen Er- ziehe« in Köln durch den Berliner Lehrergesangverein vor getragen werden. dem Volksübel Zahnstein! Zahnstein kann mit der Zeit oft selbst die gesündesten Zähne lockern und schließ lich sogar zum flusfall dringen. Deshalb Kampf dem Zahnstein l Kegel- mäßige» Zähnepuhen mit Solidor ent fernt allmählich den Zahnstein, verhin dert seine lleudildung. Klendendweiß, fest und gesund bleiben Ihre Zähne! blur Loliclox loknporto anckütt in Dsuttckloncl Lulkonrin - Oleo» nock vr. krSunlick gegen 2okni»«in * Einheitlich« Pflichtv-rsorgumg für Ärzte. Die Reichs ärztekammer hat die Schaffung einer einheitlichen Pflichtver sorgung für alle deutschen Ärzte verfügt. Es handelt sich um eine Vereinheitlichung des Versorgungswesens durch Rege lungen in den einzelnen Ärztekammerbezirken. Um die Ärzte und ihre Hinterbliebenen vor dringender Not zu schützen, wird bei denjenigen Ärztekammern, für die bisher Versorgungsein, richtungen nicht bestehen, eine Abteilung Ärzteversorgung er- richtet. Die Reichsärztekammer schließt für den Bereich der Ärztekammer mit einer Gesellschaft einen Versicherungsver trag, der Berufsunfähigkeits-, Alters- und Hinterbliebenenrente sowie ein Sterbegeld umfaßt. Alle Ärzte, die an der Versor- gung teilnehmen, zahlen als Beitrag einen Hundertsatz ihres ärztlichen Berufseinkommens, mindestens aber die Hälfte des Durchschnittsbeitrages. * Hochschulnachrichte«. Dr. phil. habil. Iohannes Gellert, Hilfsassistent am Kolonialgeographischen Institut der Univer sität Leipzig, ist die Lehrberechtigung für Geographie in der Philosophischen Fakultät verliehen worden. * La» Landvolk i« Winterhilfswerk. Die Landwirtschaft hat «in« von Jahr zu Jahr wachsende Opferbereitschaft für da» WHW. gezeigt. Der Gesamtwert der Spenden au» d«r Landwirtschaft in den letzten drei Winterhilfswerken betrug 32»/,, 32»/» und 83Vr Millionen RM. Am größten waren die Lieferungen bet den Kartoffeln. In den bisherigen vier Winterhilfswerken wurden 6»/,, 5Vi, 4»/i und 5 Million«« Zentner Kartoffeln gespendet, «ine Zahl, di« sich in diesem! Dinter noch erhöhen wird. Die Getreidelieferungen betrugen durchschnittlich in jedem Winterhilsswerk 200 000 Ze tu« Wetzen und KOO 000 Zentner Roggen. Die Mengen - ge spendetem Frischgemüse erhöhten sich von 35 000 Z . ern! 1933/84 auf 118 000 i. I. 1936/37, die an Vieh, L/und Geflügel von 2580 auf 6600 Zentner. An Holz wurden fast gleichmäßig in jedem Jahr rund 800 000 Zentner gespendet. Auch die Barspenden der Landwirtschaft sind angestiegen, sie erreichten im letzten WHW. 3V, Millionen RM. Bei diesem konnte die Hälfte der 20 Landesbauernschaften die Spenden bi» über 35°/° erhöhen. Natürlich langten die Naturalspenden für die Betreuung der Hilfsbedürftigen nicht aus, weshalb da» Winterhilfswerk noch landwirtschaftliche Erzeugnisse Hinzu raufen mußte. In den drei letzten Winterhilsswerken wurden auf diese Weise noch 8»/,, 7^3 und 6 Millionen Zentner Kar toffeln hinzugekaust, an Getreide und Mehl über 600000 Zentner, ferner große Mengen an Obst und Gemüse, Fleisch konserven, Fett usw. Da» WinterhilfSwerk ist also zugleich Großabnehmer landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Auf der an deren Seite hat das Winterhilfswerk bei besonderen Not ständen auch Hilfsbedürftige in der Landwirtschaft durch Saat gutlieferungen und andere Maßnahmen unterstützt. * Ei« Wettbewerb für «eae» Spielzeug. Der Lande»- verein Sächsischer Heimatschutz erlaßt ein Preisausschreiben, um neue Spielwaren zu erhalten. Gedacht ist an hölzernes, buntbemaltes Spielzeug für Kinder, welches nicht zu teuer ist und geeignet erscheint, den Markt dauernd zu behaupten. Die Arbeiten find bis zum 1. April 1938 an den Landesverein Sächsischer Heimatsckutz, Dresden-A. 1, Schießgasse 24, I mit Kennwort einzusenden. Ueber die Arbeiten entscheidet ein Preisgericht, da« sich zusammensetzt aus: Landesoaupfleger Nagel, Dresden, Frl. Hilde Otto, Leiterin der Verkaufsstellen des Landesvereins in Dresden, Direktor Schanz, Staatliche Fachgowerbeschule Seiffen, Direktor Schmidt, Deutsche Werk- stätten-A.-G., Hellerau, Hofrat Dr. h. c. Seyffert, Vorsitzender des Landesvereins Säcks. Heimatschutz. Die Bedingungen des Preisausschreibens sind durch den Landesverein Sächsischer Heimatschutz, Dresden-A. 1, Schießgasse 24 erhältlich. * Lehrgang für Obstbaumpflege. Durch die Reichsverord- nuna zur Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten im Obstbau wird es allen Obstbaumbesitzern zur Pflicht gemacht, jeweils bi» -um 1. März jeden Jahres bestimmte Pflege- arbeiten durchzuführen. Die Befolgung dieser Vorschriften ist notwendig, um die Obsterträge dem Bedarf entsprechend zu steigern und dem Ueberhandnehmen bestimmter Schädlinge vorzubeugen. Um den Obstbaumbesitzern durch Wort, Bild und praktische Vorführung einen Ueberblick über die wichtigsten Maßnahmen der Obstbaumpflege zu geben, veranstaltet die Staatliche Versuchs- und Forschungsanstalt für Gartenbau zu Pillnitz vom 2.—5. März einen allgemeinen Lehrgang zur Einführung in die Obstbaumpslege. Jedermann kann teil- nehmen, Iungbauern werden bevorzugt. Baldige Anmeldung an die Versuchs- und Forschungsanstalt ist zu empfehlen. Die Teilnahme an dem Lehrgang berechtigt jedoch nicht zur Aus übung gewerbsmäßiger Obstbaumpflege. * Die gewaltigst« Brücke de« Relchsautobah« entsteht bei Pirk im Vogtland. An den Baustellen der Reichsautobahn strecke, die durch das Vogtland führt, hat die Winterwitterung nur eine ganz kurze Unterbrechung von reichlich einer Woche erzwungen. Zur Kit hat die Zahl der Beschäftigten jene vor Weihnachten, die rund 3700 betrug, noch nicht erreicht, aber Ende Februar werden wieder über 3000 Arbeiter beschäftigt werden. Der gewaltigste Brückenbau im Zuge der Reichsautö- bahn wird die Elstertalbrücke in der Nähe von Pirk sein. Schon für den 20. März ist der Baubeginn festgesetzt, und innerhalb von zweieinhalb Jahren soll die Brücke entstehen. Tine besondere Freude für alle Kraftfahrer wird es sein, daß ab Mitte Februar die jetzige Umleitung der Reichsstraße Plauen—Zwickau, die am Hohenberg bei Neuensalz die Reichs autobahn schneidet, wegfallen kann, da die Straßenbrücke vor läufig zu einem Teil als Holzbrücke in Betrieb genommen werden kann. So wird auf dem ganzen Bauabschnitt zwischen Treuen und Aeinersgrün ungeachtet der Jahreszeit eifrig gearbeitet. Auf der insgesamt 22 Kilometer langen Strecke zwischen Treuen und Rosenberg sind schon 18 Kilometer fertiggestellt. In den nächsten Wochen werden auch die letzten Arbeiten beendet sein, so daß Ende April die Vogtlandstrecke dem Betrieb übergeben werden kann. Der Sowjetgeschäftsträger in Rumänien, Budenko (rechts), und der ehemalige sowjetrussische Gesandte in Bukarest, Ostrowskt. Das geheimnisvolle Verschwin den de» Geschäftsträger» erregt größte» Aufsehen. (Associated.Press—MH von Reurath Ehrenbürger von Stuttgart, der Stadt des AuslandSdeutschtumS. Ober bürgermeister Dr. Strölin (rechts) über reicht Neurath den Ehrenbürgerbrief. In der Mitte der Chef der Auslands- organtsation, Bohl«. lScherl Bilderdienst-MH L e Rcichrlautsprechersäulc. In sechs Jahren wird Deutschland damit v«rs«h«n sein. (Sch«rl Bilderdienst—MH Bor 70 Fahren wurde der Erfinder der „Licken Berta" geboren. Am 13. Februar 1868 wurde der Er finder der „Dicken Berta", Ingenieur Prof. Dr. Fritz Rausenberger, geboren. Er leitete in den Krupp-Werken die Artillerieab teilung und konstruierte die 42-Zentimcter- Mörser und die Ferngeschütze, mit denen Paris aus einer Entfernung von 120 Kilometer beschossen wurde. Der Erfinde« starb 19LS. iScherl Bilderdienst - MH