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November 1S3S S6. «Isdrgsng — Kummer 46 Oort Osmüss Statt LIumsn — Lsi UNS (-SMÜSS unci LIumsn EnglandsGartenbau durcheinander Ois 6ei'cdsn äürstcrn ctsp oii ti'L ist dssts ÄrcrtsM's Darre's hinten losgegangen ist. In der genannten Ver ordnung kündigt der , englische Landwirtschafts minister schon an, daß wahrscheinlich die Einfuhr z. B. von Obst stark zuriickgehen wird. Deshalb fordert er eine Ertragssteigerung der Obstbaum- kulturen. Ueber deren Durchführung dürfen aller dings die englischen Gärtner selbst nachdenken. Ohne mehr Arbeitskräfte dürste es kaum zu er- reichen sein. Die sind aber nicht vorhanden; denn in der gleichen Verordnung wird vor der Anlage von Unterkulturen unter Beerenobst gewarnt — wegen des Mangels an Arbeitskräften. Und das in einem Lande mit fast täglich mehr wer denden Arbeitslosen. Doch diese gehören wahr- scheinlich in den Amtsbereich eines der vielen Kollegen des englischen Landwirtschaftsministers. Muß nicht der englische Obstbau in den letzten Jahren geradezu leichtsinnig vernachlässigt worden sein, wenn erst jetzt das Ausrotten ertragloser Obstbaumkulturen — und das Bestellen der da durch freiwerdenden Flächen mit Kartoffeln — gefordert wird? Ist es nicht ein Nachteil für einen auf weite Sicht arbeitenden Obstbau, wenn die Neuanlage von Obstbaumkulturen in England von einer besonders einzuholenden Genehmigung der bei den Grafschaften eingerichteten Kriegskom mission abhängig gemacht und zugleich angeordnet wird, daß diese nur-in ganz besonders gelagerten Fällen erteilt werden darf? Hier scheint es uns doch, daß der bekannte ,,Mister Wirrwarr" — unser Freund — den englischen Gartenbau zu ordnen versucht. Der Gemüsebau wird in seiner bisherigen Aus dehnung beibebaUen. Ist das schon eine Umstel lung? Allerdings werden Verschiebungen im An bau einzelner Gemüsearten angelündigt. Als Grund dafür nennt die Verordnung die Notwen digkeit der Devifeneinfparung. Tie Weltmacht des englischen Pfundes muß doch schon mächtig ins Wanken geraten fein. . . Bei den Maßnahmen für den Blaumenbau aber wird der englische Landwirtschaftsminister zum Bilderstürmer. Eine Erweiterung der Anbaufläche von Zierpflanzen ist verboten. Der Anbau von Sommerblumen im Freiland wird vollständig ein gestellt, und der Anbau von Chpsanthemen wird auf 25 v. H. und von Blumenzwiebeln auf 15 Front andere Produkt in geringerer Menge erzeugt wer den als vorgesehen, so schirme die Marktordnung diesen Produktionsausfall ab. Deutschlands Ernäh rung im Kriege sei also für alle Fälle und in jeder Hinsicht durch die Reichsnährstandspolitik doppelt gesichert. In einem zweiten Leitartikel unter der Ueber- schrift „Darres Front" beschäftigt sich Nonnen bruch nunmehr mit dem Ideengehalt der national sozialistischen Agrarpolitik. Er geht dabei von dem Begriff der Strategie in der Kriegsführung aus, die den Plan festlegte, nach dem die Heere aufmarschieren und ihren Stoß in die den größ ten Erfolg versprechende Richtung ansetzten. Er kommt zu dem Ergebnis, daß auch die Reichs- nährstandspolitik Strategie im besten Sinne des Wortes sei. Darin liege ihr eigentlicher Unter schied zu aller früheren Agrarpolitik. Die land wirtschaftlichen Erzeugungskräfte seien planvoll zusammengefaßt und intensiviert worden, um in diesem Krieg dem deutschen Volk den Rückhalt einer gesicherten Ernährung zn geben und ihm den Rücken frei zu machen von Ernährungssorgen. Die Landwirtschaft sei hier tatsächlich in den Dienst der Politik gestellt worden. Es sei der strategische Charakter der nationalsozialistischen Bauernführung, daß die Agrarwirtschaft politische Wirkung erhalten habe. Die dabei vollbrachte Organisationsleitung sei ungeheuer. lind KegesgeuW In der englischen und französischen Presse findet man neben den hochtrabenden heuchlerischen Redens arten, der englischen Kriegshetzer nun auch Auf sätze, die das wahre Gesicht der englischen Kriegs hetzer erkennen lassen. Man scheut nicht mehr davor zurück, die niedrigsten Instinkte aufzustacheln, und predigt jene Straßenräubermoral als Kriegstugend, mit der England sich im Laufe der Jahrhunderte sein Weltreich zusammengeraubt und ihm unbe queme Persönlichkeiten beseitigt hat. Während ein Teil der englischen Presse nach wie vor den Versuch macht, England als den friedfertigen Beschützer der kleinen Nationen in der Welt hinzustellen, machen andere englische Blätter gar nicht mehr erst den Versuch, sich zu tarnen, sondern schaffen ganz offen jene Atmosphäre, aus der allein der Plan zu dem schurkischen Verbrechen von München erwachsen konnte. Damit haben aber die jüdischen Kriegstreiber der Welt einen Anschauungsunter richt von der geistigen Verfassung der in England herrschenden Clique gegeben, der allen Völkern zu denken geben wird. Der von Schurkenhand ange stiftete Mordanschlag in München wird dazu bei tragen, die Wahrheit über die englischen Kriegs treiber schneller und schneller bei allen Völkern der Erde zu verbreiten. Im Getöse der berstenden Eisenträger und des krachenden Mauerwerkes des Bürgerbräukellers in München sind die teuflischen Methoden englischer Kriegsführung deutlich gewor den. Die Hintermänner des Bombenatlentats haben schon in den letzten Tagen immer offener ihre wahren Kriegsziele Preisgegeben und haben jetzt ihre Maske völlig abgeworfen. Ohne jede Zurück haltung kommentierten die im Solde der jüdischen Kriegshetzer stehenden Schreiber französischer und englischer Zeitungen und Rundfunksprecher das Verbrechen von München und scheuen sich nicht, vor aller Welt in neuer aufhetzender Form ihr Be dauern darüber auszufprechen, daß Las Verbrechen sein eigentliches Ziel nicht erreicht Hat. Noch nie in Ler zivilisierten Welt verabschenungs- würdige Verbrechen so offen als Mittel des Krieges gebilligt worden. Dieses Mal lassen die englischen Hetzer offen im Rundfunk und in der Presse ihrer Unzufriedenheit darüber Ausdruck geben, daß es nicht gelang, Deutschland seines Führers zu be rauben. Das paßt zu den Methoden, mit denen man den Krieg von langer Hand vorbereitet, paßt zu dem Giftgasverbrechen, zu denen man Polen die Waffen lieferte. Das ist eine weitere Steige rung der feigen Meuchelmordmethoden, zu denen man die polnischen Soldaten aufstachelte und die man als Waffe des Krieges gegen wehrlose Frauen, Kinder und Greise anzuwenden versucht. Nicht nur die uns befreundeten Völker, auch die Neutralen sind von dem Münchener Verbrechen aufs tiefste erschüttert und haben überall stärkste Anteilnahme erkennen lassen. Auch wo man heute noch nicht wagt, diese Schurkenhandlung als das zu kenn zeichnen, was sie ist, wird man doch eines Tages erkennen müssen, daß die derzeitigen Drahtzieher der englischen Politik bewußt darauf verzichtet haben, den Krieg unter Beachtung der völkerrecht lichen Bindungen zu führen, linier Schmerz um den Tod der vielen getreuen Gefolgsmänner des Führers, unsere tiefe ^Dankbarkeit gegenüber dem Schicksal, das den Führer wiederum dem deutschen Volke errettete, muß sich zu jener entschlossenen Härte wandeln, die uns stärker und stärker macht, - je mehr man glaubt, uns in die Knie zwingen zu können. Wer von uns wollte hinter jenen Frauen zurückstehen, die in der Stunde höchster Not höchste Opferbereitschaft bewiesen. „Was der Tod unserer Männer uns bedeutet, kann nur ermessen, wer sein Liebstes verloren hat. Wichtiger aber, als daß unsere Männer leben, ist, daß der Führer lebt." Mit diesen Worten offenbarten deutsche Frauen eine Opferbereitschaft, die beispielhaft für das ganze deutsche Volk sein wird. Rudolf Heß hat dem Empfinden des ganzen deutschen Volkes Ausdruck gegeben, als er den Feinden zurief: „Ihr habt uns schwächer machen wollen und habt uns stärker ge macht. — Ihr habt gehofft, uns den Glauben an die Zukunft rauben zu können, und habt doch nur den Glauben erhärtet an eine Vorsehung, die mit Deutschland ist! Ihr habt gehofft, uns die Sieges zuversicht nehmen zu können, — nie war das deut sche Volk siegesgewiffer, denn heute!" Wenn einmal in dem Ringen um die deutsche Zukunft das Schicksal in den kommenden Zeiten besonders hart zufaßt, wenn wir einmal die härte sten Prüfungen in dem Kampf, den wir nun durch zufechten haben, bestehen müssen, werden wir dank baren Herzens all jener Tage gedenken, da dem deutschen Volk sein Führer in wunderbarer Weise wieder neu geschenkt wurde, und dann wissen wir: „Was uns nicht umbringt, macht uns nur härter." Wer von uns hätte nicht in diesen erinnernngs- und ereignisreichen Novembertagen bei sich selbst einmal geprüft, ob er sich immer und überall würdig erwiesen hat den Forderungen und dem Glück, das uns ein gütiges Geschick erleben läßt. Es kann und darf in diesem Endkampf nm die Zu kunft des Volkes überall und immer nur solche Lebensäutzerungen des einzelnen wie des Volkes geben, die würdig sind, den Taten derjenigen, die das neue Deutschland gestalten helfen! Gehen wir am Alltäglichen nicht vorüber. Aber meistern wir die Kleinigkeiten des Lebens mit der alltäglichen Selbstverständlichkeit, die ihnen zukommt. Hermann Das Wort vom „totalen Krieg" bewahrheitet sich auch bei dem Gartenbau. An ihn werden ebenso wie an alle anderen Zweige der Ernährungswirt schaft durch den Ausbruch des uns von England aufgezwungenen Krieges neue und schwere Auf gaben gestellt. Es ist dabei eine Selbstverständlich keit, daß nunmehr die ernährungswirtschaftltche Seite noch mehr als bisher schon im Vordergrund stehen muß. . Unser Gartenbau war eigentlich — wenn man die Anbauflächen und die jährlichen Erzeugungs werte seiner einzelnen Zweige betrachtet — schon immer zum größeren Teil auf die Erzeugung von Nahrungsgütern eingestellt. Der Gartenbau konnte in der von dem Chef der deutschen Ernährungs wirtschaft R. Walther Darre schon vor sechs Jahren befohlenen Erzeugungsschlacht den Anteil der Eigenerzeugung am Gesamtverbrauch in dem Zeitraum von 1932 bis 1937 Lei Obst von 75 v. H. auf 89 v. H. und bei Gemüse von 91 v. H. auf 94 v. H. erhöhen — und das, trotz dem in der gleichen Zeit der Verbrauch von Obst um 34 v. H. und von Gemüse um 15 v. H. gestiegen war. Von einem auf diese Weise schon seit Jahren für den Ernstfall vorbereiteten Gartenbau brauch ten daher auch keine für den einzelnen Betrieb so einschneidenden Maßnahmen verlangt zu werden, wie sie soeben vom englischen Landwirtschafts minister in einer Verordnung über die Planwirt schaft im Gartenbau während Ler Kriegszeit ge fordert worden sind. Englands Gartenbau muß seinen betrieblichen Gliederung nach als ein Luxusgartenbau ange sprochen werden. Er widmete sich überwiegend Ler Erzeugung von Blumen und Zierpflanzen, er pflegte seine Golfplätze und anderen Grün anlagen — dafür waren allerdings seine Lei stungen weltbekannt. Das muß neidlos zugestan den werden. Die Erzeugung von Obst und Ge müse aber wurde vernachlässigt. Das reiche Eng land hatte ja seine Dominions und Kolonien, hatte ja Geld genug, um diese notwendigen Nah rungsgüter aus Uebersee zu kaufen. Das hat sich nun geändert, und z!var durch Englands eigene Schuld. Die von ihm begonnene Blockade erwies sich infolge der erfolgreichen Tätigkeit unserer U-Boote als ein Schutz, der nach Unter der Ueberschrift „Darrös Front" beschäftigt sich der Leiter der Wirtschaftspolitischen Schrift leitung des „Völkischen Beobachters", Dr. Fritz Nonnenbruch, in einem Leitartikel mit dem grund legenden Wandel gegenüber den Zuständen im Welt krieg, den Darre im Zeichen des Nationalsozialis mus auf ernährungswirtschaftlichem Gebiet geschaf fen hat. Dreierlei,'so schreibt Nonnenbruch, sei da durch erreicht worden: Erstens hätten wir es fertig gebracht, gewaltige Vorräte aufzustapeln. Daneben aber besäßen wir noch die gesteigerte Leistungskraft der Landwirtschaft, mit der diese auch im Kriege arbeite. Die deutsche Landwirtschaft sei zweitens, so schreibt Nonnenbruch weiter, nicht nur eine ge waltige Erzeugungsorganisation, sondern auch die größte Verteilerorganisation, die es in der Welt gäbe. Die Lenkung ihrer Erzeugung sowie die Er- fassung und Verteilung der erzeugten Produkte ge schehe durch die Marktordnung. Sie habe die Vor aussetzung geschaffen für die neuen Methoden der nationalsozialistischen Handelspolitik. Es sei bezeich nend, daß der erste große Abschluß mit Sowjet rußland sich auf ein landwirtschaftliches Erzeugnis, nämlich das Futtergctrcide, erstreckt habe. Die Marktordnung erfasse drittens die produktiven Kräfte so intensiv, daß mit zureichenden Ernten gerechnet werden könne. Allgemeine Mißernten seien durch die landwirtschaftliche Produktionsgliederung unmöglich geworden. Sollte aber das eine oder Göring hat uns in seinem Aufruf vom 10. No vember gezeigt, daß die Reichsregierung nicht ge willt ist, Hemmnisse oder Umstände, die sich gegen die Gemeinschaft des Volles richten, aufkommen zu lassen. Jeder von uns kann durch Bekämpfung solcher negativen Erscheinungen, auch wo sie sich an Kleinigkeiten zeigen, helfen, die Kräfte für die not- wendige große Entscheidung zu erhalten und zu stärken. Wo immer uns der Beruf oder andere Pflichten hinstellen, kann nur restlose Einsatzbereit schaft Gesetz unseres Handelns sein. Auch in unse rem Beruf! Da kann nur das Gesetz der Gesamt heit Gültigkeit haben. Von der augenblicklichen Konjunktur beeinflußte Handlungen und Meinun- gen haben hinter den Forderungen, die die Zeit zu stellen hat, zurückzutreten. Wir'haben in den ver gangenen Jahre., immer wieder unsere Bedeutung für das Leben des Volkes betont. Wir haben uns eine dieser Bedeutung für das Volk entsprechende Aufgabe in der Ernährungswirtschaft gestellt. Es ist nun unmöglich, durch Diskussionen mit engem Horizont an der Aufgabe, die dieser Bedeutung ent spricht, herumzudeuteln. Es bleibt in diesem Kampf um die Zukunft Deutschlands nun zunächst einmal eine der vornehmlichsten Aufgaben, unseren Teil mit dazu beizutragen, Latz die englische Absicht, die Heimat durch Hunger zu morden, unmöglich ge macht wird. Unter diesem Gesichtspunkt allein haben wir an Ueberlegungen, wie wir unsere Betriebe zu gestalten haben, heranzutreten. Dafür kann es auch kein einheitliches Rezept, kein einheitliches Schema geben, das für jeden gilt. In der großen Stadt sind die Ueberlegungen andere als in der mittleren Stadt, wie auch das Ergebnis dieser Ueberlegungen bet jeder Betriebsstruktur ein anderes sein wird. Das eine aber bleibt unabdingbare Forderung, wo bis 20 v. H. der bisherigen Fläche verringert. Diese kleine Blütenlese mag genügen. Sie mutz nur noch ergänzt werden, daß schon jetzt eine Ein schränkung der Gewächshauskulturen wegen Brennstoffmangels — in dem an Kohlen so reichen England I — angekündigt wird. ' Das Urteil über diese „Planwirtschaft" im englischen Gartenbau dürfen wir unseren Berufs kameraden selbst überlassen. Den englischen Gärt nern sei hier nur gesagt, daß man sich nach einer jahrelangen Vernachlässigung des Gemüsebaues und Obstbaues nicht von heute auf morgen auf den Anbau von Obst und Gemüse umstellen kann. Auch die Erzeugung von Kohlköpfen und Aepfeln erfordert einige Kenntnisse. Die Bürger Englands jedoch können uns leid tun. Ihnen hängt man jetzt die Blumen zu hoch. England versucht, Gemüse statt Mumen zu bauen. Bei uns heißt die Parole: Blumen und Gemüse; denn wir wissen, Latz auch in ernsten Zeiten wie heute die Menschen der Freudewirkung und des starken seelischen Antriebs durch die Mumen bedürfen. Wie aber steht es bei uns mit der notwendigen Umstellung des Gartenbaues auf die Erfordernisse der Kriegswirtschaft? Eins steht fest: Wir bmuchen keine Verordnung über die Planwirtschaft im Gartenbau! Der deutsche Gartenbauer Weitz von selbst, was jetzt seine Pflicht ist. Deshalb wird ohne viel Geschrei die Mehrerzeugung von Obst und Gemüse in die Tat umgesetzt. Neben der Lei stungssteigerung in den Obst- und Gemüsebau betrieben und in dem gesamten Kleingartenbau werden auch die Blumenbaubetriebe Frühgemüfe und Jungpflanzen erzeugen. Als Beweis dafür mögen die Antworten gelten, die der Leiter eines ausgeiprochenen Zierpflanzenbetriebes mit rund SO 00V in Gewächshäusern ausgepflanzien Rosen am Rande Berlins auf an ihn gestellte Fragen gab: Ist Ihr Betrieb für die Umstellung des deut schen Garienbaues auf die Mehrerzeugung von Gemüse geeignet? Diese Frage muß von jedem Betriebssichrer bejaht werden. Obwohl ich in den letzten Jahren kein Gemüse mehr angebaut habe, weil für meinen Blumenbaubetrieb der Absatz erschwert war, werde ich nun wieder Gemüse anbauen. Als Einschrän kung darf nur die Tatsache gelten, daß die be trieblichen Einrichtungen die Umstellung ermög- lichen müssen. Haben Sie in dieser Beziehung schon irgend welche Erfahrungen über Lie zu ergreifenden Maßnahmen? -Ja, ich habe mich schon im Weltkrieg auf die Gemüseerzeugung umgestellt. Damals wurden die Flächen in den Zeiten zwischen den einzelnen Blumenkulturen so weit wie möglich mit Gemüse bestellt. Welche Maßnahmen werden Sie für Ihren Betrieb ergreifen? Zunächst gilt es, die vorhandenen Mumenkul- turen bestmöglich zu erhalten, da sonst zu große Werte vernichtet würden. Daneben werden die Freilandflächen und Frühbeetkästen mit Gemüse bestellt werden. Bei den Gewächshäusern ist das schon schwieriger, dort kommt bestenfalls Jung pflanzenanzucht in Frage. Welche Gemüsearten werden Sie anbauen? In erster Linie Frühkarotten, Frühkohlrabi, dann Blumenkohl, Rot- und Wirsingkohl, Gurken und Tomaten. In obstarmen Jahren sind beson ders Tomaten vom Verbraucher als Ausgleich sehr begehrj. Ergeben sich aus der Umstellung für Ihren Betrieb veränderte betriebs- und arbeitswirt schaftliche Verhältnisse? Müssen Sie Ver änderungen in der Zahl Ihrer Gefolgschaft vornehmen? Ja, der Gemüsebau erfordert mehr Arbeits kräfte auf der gleichen Fläche als der Blumenbau. Es ist gewissermaßen unser besonderer Kriegs beitrag; denn wir wissen, daß es in diesem Kampf um das Ganze geht, um unseren Bestand als Volk und Reich und damit auch um uns selbst, der wir nur ein kleines Teilchen dieses Volkes und Reiches sind. Kerkert Rasks. immer die gartenbaulichen Betriebe eine erfolg reiche Einsatzmöglichkeit in die Ernährungsfront sehen, muß dieser Einsatz ausgenutzt werden. Wenn in diesen Tagen Männer aus allen Teilen des Reiches zusammentreten, um gemeinsam über eine weitere Verstärkung des Einsatzes der Garten bauwirtschaft in die Maßnahmen zur Sicherung der Volksernährung zu beraten, dann müssen diese Be ratungen das eine als wesentlichstes Ereignis haben, da„ der deutsche Gartenbau unter entschiedenem Verzicht auf Ausnutzung aller gegebenen Kon- junkturerscheinungon bereit ist, sich zunächst einmal der wichtigsten Aufgabe: „Sicherung der Volks ernährung" rückhaltlos und vorbehaltlos zur Ver fügung zu stell, .i. Wenn dann die Parole für den verstärkten Einsatz der Betriebe ins Land hinaus getragen worden ist, kann es nur ein Gesetz geben; Ihr bedingungslos zu folgen!