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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 56.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193900007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19390000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19390000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 56.1939
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 2, 12. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 3, 19. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 4, 26. Januar 1939 1
- Ausgabe Nummer 5, 2. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 6, 9. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 7, 16. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 8, 23. Februar 1939 1
- Ausgabe Nummer 9, 2. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 10, 9. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 11, 16. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 12, 23. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 13, 30. März 1939 1
- Ausgabe Nummer 14, 6. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 15, 13. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 16, 20. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 17, 27. April 1939 1
- Ausgabe Nummer 18, 4. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 19, 11. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 20, 18. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 21, 25. Mai 1939 1
- Ausgabe Nummer 22, 1. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 23, 8. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 24, 15. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 25, 22. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 26, 29. Juni 1939 1
- Ausgabe Nummer 27, 6. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 28, 13. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 29, 20. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 30, 27. Juli 1939 1
- Ausgabe Nummer 31, 3. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 32, 10. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 33, 17. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 34, 24. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 35, 31. August 1939 1
- Ausgabe Nummer 36, 7. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 37, 14. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 38, 21. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 39, 28. September 1939 1
- Ausgabe Nummer 40, 5. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 41, 12. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 42, 19. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 43, 26. Oktober 1939 1
- Ausgabe Nummer 44, 2. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 45, 9. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 46, 16. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 47, 23. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 48, 30. November 1939 1
- Ausgabe Nummer 49, 7. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 50, 14. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 51, 21. Dezember 1939 1
- Ausgabe Nummer 52, 28. Dezember 1939 1
-
Band
Band 56.1939
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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6 Nummer 44. 2. Uovsmbsr 1»;». Eartenbauwirtlchakt vereinigt mit Deutscher 5rwerbsgartenbaU 600 ^crürs Lotsosivs Locken- unci OcrrtsrrLuktur Bamberg, die alte Gärtnerstadt Von Landwirtschaftsrat i. R. I. Kindshoven, Bamberg gen. So bot diese 47. Tagung den Teilnehmern ebensoviel wie alle Tagungen vorher. Da der Präsident, Herr v. Schröter, besonderer Umstände wegen an dieser Tagung nicht teilnehmen konnte, konnte auch der nächstjährige Tagungsort nicht fest bestimmt werden. Vorgeschlagen waren Graz, Klagenfurt. Aber auch der Vorschlag für Bremen fand in der Vorslandssitzung viel Interesse. L. V. Die Uranfänge des Bamberger Gartenbaues gehen bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts zurück. Auf einem total ver sumpften Land, dessen Bodendccke nickt einmal einen Grashalm ernähren konnte, haben sich damals am rechten Regnitzufer zähe, robuste Menschen an gesiedelt, die den Grundstein zu dem bedeutenden Bamberger Gartenbau gelegt haben. Tex erste in Bamberg ansässige Gärtner wird 1368 unter dem Namen „Fritz Pleinser" aufgeführt, dem zu Ehren ein Straßenzug „Pleinser Hof" benannt wurde. 1450 sind bereits SO verschiedene Namen von Gärtncrfamilien in der Theuerstadt um S. Gangolf herum bekannt. Geschichtlich ist also ein 600jähriger Gartenbau in Bamberg nachgewicsen. Wenn aber die Vermutung zutrifft, daß der Schutzpatron Bam bergs, Kaiser Heinrich II., die damaligen robusten Menschen als Vorfahren der Gärtner, als wendisches slavisches Volk am rechten Regnitzufex angesiedelt hat, dann könnte man von einem fast tausend jährigen Gartenbau in Bamberg sprechen. Die Ge schichte spricht in Bamberg von den Bergfranken, das sind die Häcker, die auf schweren roten Keupcr- letteuböden den Weinbau betrieben haben, der bis auf 900 Jahre zurückgeht, und von den Thal wenden, das sind die Gärtner, die auf dem weißen milden Alluvial — Schwemmsandboden — Garten bau betrieben. Somit ist Bamberg der Ort ältester gärtnerischer Bodenkultur in Bayern. Bamberg ist die Wohnung, die Heimat und das Vaterland der Gärtner. Durch zähe jahrhunderte lange Arbeit haben die Bamberger Gärtner von Die Bamberger Im Fahre 1600 erscheint auf einem Stadtplan die Süßholzwurzel mit einer Erklärung, daß der Bamberger Acker gar fruchtbar an süßem Holz sei. Wer im Herrichten und Vorbereiten eines solchen Feldes nach Gärtnerart und im Süßholzgraben die Prüfung bestanden hatte, konnte Gärtnermeister werden. Neben der Sützholzkultur wurde Samen bau getrieben; es gab schwarzen Samen (Zwiebel und Porree) glatten Samen, (Weiße Rüben), und rauhe Samen (Gelbe und Rote Rüben). Der Samenbau und der Samenverkauf standen unter polizeilicher Kontrolle. Auf der Samenschau wur den nur neue und echte Samen gesiedelt und in plombierte Säcke gefüllt. Im Jahre 1620 wurden 400 ckr Rüben- und 127,8 ckr Zwiebelsamen aus Bamberg verfrachtet, teils auch zum Austausch mit Hopfen nach Böhmen. Der eigentliche Gemüsesamenbau wurde aber später mehr in Erfurt und Quedlinburg be trieben. In Bamberg wurden dann Gewürzpflan zen und Heilkräuter angebaut. Abnehmer waren die Apotheker. Von Gewürzpflanzen wird heute nur noch der Majoran im größeren Umfang ange baut, der frühere' Süßholzanbau ist aufgegeben. Nachdem durch jahrhundertelange Düngung und Bodenverbesserung der Boden für den Anbau von Gemüse vorbereitet war, wurden Kohl-, Wurzel- und Knollengewächse angebaut, die, weil es noch keine Eisenbahn gab, mit Handwagen und Fuhr werken durch sogenannte Onifahrer fortgeschafft wurden. Heute werden in Bamberg und Hallstadt Geschlecht zu Geschlecht, vom Urahn bis zum letzten Enkel das Land geschaffen und mit unbeschreiblichem Fleiß den Boden bearbeitet, in dem die besten Quellen der Volkskraft liegen. Diese geweihte Gärtnererde ist heute noch die nährende Mutter von 600 Gärtnerfamilien, und in diesem Boden ruht der Schweiß der vielen Geschlechter, die des Volkes Urkraft fortgepflanzt haben bis in die heutige Zeit. Die ersten seßhaften Gärtner bildeten einen Zunftverband. Die Gärtnerzunft war eine Zivangsinnung mit strengen Satzungen. Die Entnähmen bestanden aus Flurwachtgeld-, Höckengeld- und aus Meister gebühren. Die Ausgaben wurden getätigt für Jahreslohn der fünf Flurwächter, für Stubenzins an den Herbergsvater und dessen Mägde, für durch wandernde Gesellen, für Renovierung und Erhal tung des Herbergschildes, Schmückung des Fest wagens, Diäten für die Meisterschaft am Haupt gebot, für Beteiligung an den Prozessionen, für Standartenträger, Stock- und Fahnenträger, Wachs lieferant, Kränze und hl. Messen für verstorbene Meister. Neben der Gärtnerzunft bestand in Bamberg noch der „Gärtnergesellenverein". Der Gärtnerei- distrikt zerfiel in zwei Bezirke, Oberländer und Unterländer, aus denen später der Untere und der Obere Gärtnerverein gegründet wurde. Die Gärtnerfamilien der Namen: Schley, Dorsch, Badum, Düsel, Hornung, Porzelt, Rost, Dechant, Gütlein, Burgis, Schümm u. a. m. sollten Ahnentafeln anlegen. Bodenerzeugnisse auf einer Anbaufläche von 1000 Ka etwa 150000 ckr Frischgemüse im Werte von 4 Millionen Mark erzeugt, insbeson dere Wirsing, Blumenkohl, Spinat, Salat, Ka rotten, Gelbe Rüben, Spargel, Porree, Kohlrabi, Sellerie, Schwarzwurzel, Zwiebel, Bohnen und Tomaten, in Hallstadt besonders Steckzwiebel, Weiß kraut und Bohnen. Leider ist die Anbaufläche stark parzelliert. Unter günstigen Vorbedingungen konnte sich die Bamberger Gärtnerei in der früheren Zeit ent wickeln. Das milde Klima von Bamberg (240 m MH.), der warme durchlässige leicht bearbeitbare Booen, der hohe Grundwasserstand, genügend Niederschläge (630 mm Regenhöhe), der natürliche Schutz durch den Hauptmoorwald und das dahinter liegende Juragebrrge, alles war für den Anbau gärtnerischer Kulturpflanzen günstig, und die gute Verkehrslage der Stadt sicherte den Absatz der Er zeugnisse. Durch die Beschickung zahlreicher Aus stellungen konnte das Absatzgebiet erweitert werden. In Bamberg stehen zur Zeit 28 Gemüseblockhäuser 10 000 qm überdachter Glasfläche. Weitere 60 000 qm Land sind in Bamberg mit Mistbeet fenstern gedeckt, so daß in der Bamberger Gemüse gärtnerei heute insgesamt 7 lm, das sind 700 ar oder 70 000 qm Land mit Glas bedeckt sind. Im Freiland wird nur noch Qualitätsgemüse erzeugt. Man wird kaum in Bayern einen besseren zarteren Wirsing oder schmackhaftere Karotten, kaum so gute Sellerie und Schwarzwurzel essen, wie in Bamberg. Mit den 600 Gärtnerfamilien sind auch die 300 Häcker und Obstzüchter im Berggebiet auf Gedeih und Verderb verbunden. Aus dem ehemaligen Weinbau- und Hopfenge lände stehen heute 25 000 Obstbäume; auch Rhabarber, Erdbeeren und Tomaten werden in größeren Mengen angebaut. So wie im Talgebiet im Blockgemüsebau der Gärtner Dechant füh rend ist, so verdient im Berggebiet der ObstPlan- tagenbau des Fritz Zimmer mit 35 Tagwerk Obst- und Beerenkulturen besondere Erwähnung. Der Obstbau wurde in den letzten 35 Jahren besonders durch zahlreiche Obstausstellungen, durch Muster obstmärkte und durch Obstbaulehrkurse gefördert. Die kalten Winter 1879/80 bis 1923/24 und 1928/29 mit großen Unwetterschäden, sowie die Raupenjahre 1924/25 und die völlige Mißernte 1938 brachten dem Obstbau große Schäden und Ertragsausfälle. Zur Regelung des Absatzes für das in Bamberg erzeugte Obst und Gemüse errichtete der Reichs nährstand bzw. -er Gartenbauwirtschaftsverband eine Bezirksabgabestelle, die sich sehr bewährt hat. Die Blumengärtncrei in Bamberg entstammt im Gegensatz zu der Jahrhunderte alten Gemüse gärtnerei einer jüngeren Zeitperiode. In früheren Jahren waren es die Klöster und die fürstbifchöslichen Sommerresidenzen, Geyerswörth- fchloß — Seehof — Ebrach —, die eine garten künstlerische Tätigkeit entfalteten. Die Benedik tiner zu S. Michael haben an den Deckengemälden der schönen Kirche auf dem Michelsberg ein dau erndes Denkmal der von ihnen betätigten Ein führung, Anzucht und Pflege von Zierpflanzen fremdländischen Gewächsen und Blumen errichtet Ms Gründer der Bamberger Kunst- und Blu mengärtnerei darf Wohl Josef Daniel Maher ge nannt werden, der sich im Jahre 1755 in der Weide ansässig gemacht hat. Diesem Stammbaum entstammt die heutige Großgärtnerei Robert Mayer. Auch die Gärtnerei Hans Steinfelder hat einen 180 Jahre alten Gärtner-Stammbaum auf zuweisen. Am Marienbrunnen zu Füßen des Michelsberges befindet sich seit über 50 Jahren die Schnittblumen- und Rosengärtnerei der Familie Cromm. Noch weitere 10 Gartenbaubetriebe sind als Topfpflanzenbetriebe bekannt. Im Gegensatz zu den alten Gemüsegärtnereien, in denen meist Familienangehörige arbeiten, sind die Blumengärt nereien Lehrbetriebe, in denen Gehilfen arbeiten und Lehrlinge ausgebildet werden. Als neu im Ausbau begriffen seien noch die Stadtgärtnerei in Gereuth und die Baumschulen von Peter Luster und Diplomgärtner Müller, Seehof, erwähnt. An der Entwicklung des Bamberger Obst- und Garten baues Hat auch der Gartenbauverein feit 1861 und die Gartenbankursschule seit 1901 regen Anteil, wie auch ich 38 Fahre dem Bamberger und dem Oberfränkifchen Gartenbau gedient habe. Das ganze Leben und Schaffen des Gärtners vom frühen Morgen bis zum späten Abend ist Schäften für Beruf und Volk. Dauernde Entfal tung von Fleiß und erdwurzelnder Urkraft sind das Geheimnis des Erfolges seiner Hände Arbeit. Die Agrarpolitik des Nationalsozialismus gibt ihm die Gewähr und Sicherheit zu weiterem erfolgreichen Schaffen. So wird Bamberg auch für die Zukunft die alte Gärtnerstadt und blühende Gärtnerinsel im Frankenland bleiben. IaüisLvsrsainmlun§ clsr Osutsclisn OsnclrolosiLcdsn 1939 Wertvolle Pflanzenschätze Deutschlands Wenn man fast zwanzig Jahre die Jahresreisen der D. D. G. mitgemacht hat, könnte man anneh men, daß den Teilnehmern in Deutschland nichts Neues und Schönes mehr in bezug auf Gehölze gezeigt werden kann. Und doch ist diese Ansicht nicht vertretbar. Auch auf der diesjährigen Reise, die in die Gegend von Göttingen, Hann.-Münden und Kassel führte, war soviel an Baumschönheiten und -scltenheiten zu sehen, daß es schwerfällt, das Gesehene in einem kurzen Bericht zu schildern. Der erste Tag (21. 8.) brachte am Vormittag die Hauptsitzung "mit einem Lichtbildervortrag über das Thema: „Der voreiszeitliche Park von Willers hausen", in dem bei Ausgrabungen Versteinerun gen auch von vielerlei ausländischen Pflanzen, z. B. von Uirioäenäron, gefunden wurden. Ein weiterer Vortrag beschäftigte sich mit der Farbphotographie im Dienste der Botanik, und im dritten Vortrag wurden naturgeschützte Bäume in der Umgegend Göttingens im Lichtbild gezeigt. Am Nachmittag wurden Gärten und Anlagen Göttingens besichtigt, die alle von einer musterhaften Ordnung und Sauberkeit zeugten. Im 200jährigen botanischen Garten bewunderte man die Reichhaltigkeit der Topfpflanzensortimente und auch die Leistungen der Gärtner in der Kultur fleischfressender Pflan zen (Sarracenis, Drosera, Dionaea) fanden unge teilte Anerkennung. Wegen der geringen Ausdeh nung des Gartens sind zwar die Gehölzsammlun gen nicht sehr groß, sie enthalten aber manche Seltenheit, so z. B. lugllans nigrea mit 325 om Umfang. Wegen ihrer Größe sielen dann hier noch auf: Aesculus lutea (^e. ootauckra), Eor^Iu« colurna, UImus ßladra, tzuercus Deana, Eatalpa ovata, Illcea omorika (letztere gehört zu den zuerst eingeführten Pflanzen dieser Fichte in Deutschland) und andere Seltenheiten mehr. Am folgenden Tage wurde der 1500 ba große, in jeder Äezichung prächtige Göttinger Stadtwald besichtigt, dessen Entstehung, Bewirtschaftung usw. vom Stadtforstmeister Fürchtenicht ausführlich er klärt wurde. Nachmittags wurde dann der große, mehrere hundert Stämme zählende Eibenbestand im Bovender Wald besucht, von denen viele ein Alter von 500 bis 800 Jahren haben. Dann folgte die Besichtigung von „Park Harden berg", der uns Gärtner deswegen interessierte, weil hier von 1870 bis 1900 eine der größten Gärtne reien Deutschlands betrieben wurde. Die Ausbeute an Gehölzen war hier zwar nicht sehr groß; es befanden sich darunter aber einige sehr große, prächtige Bäume, die auch hier erwähnt werden sollen: Dilin plaixpkvlla, tzuercus cerris, Minus scubra und ^cer campestris (letzterer mit 3 in Umfang). Diese uralten, sehr malerischen Feld ahorne stehen unter Naturschutz und waren für Gehölzkenner ein seltener dendrologischer Genuß. Am dritten Tage fuhren wir auf der Reichsauto bahn nach Hanm-Münden, um den reichhaltigen botanischen Garten der forstlichen Hochschule zu besichtigen. Wenn auch vieles sehr eng gepflanzt war, so war doch zu sehen, daß der Garten mit viel Liebe und Verständnis gepflegt und betreut wird. Von den 62 uns besonders gezeigten Gehöl zen verdienen folgende wegen Seltenheit, Schönheit oder Größe Erwähnung: dlaguatiu aeuininato (175 cm) (die hier beigegebcne Zahl gibt den Um fang des Stammes an), 8orbus ckomesilcu (150 cm), Sequoia ßigantea (200 cm), lugiaus Uixdxi (cinerea Siebolckii, selten, 100 cm), Baxo- <Iium clistiebum (200 cm), dkagnolia Icobus (120 cm), tzuercus libani (120 cm), Linus poncks- rosa (160 cm), dlxssa silvatica (130 cm), Diquickambar stvracittua (120 cm). Schon diese wenigen Größenängaben, die mühelos sehr er weitert werden könnten, zeigen, daß dieser Garten ein dendrologisches Kabinettstück war. Während bei anderen Besichtigungen die Zeit mitunter völlig ausreichte, war sie hier zu kurz bemessen; denn viele Teilnehmer waren hier kaum fortzubringen. Während die gärtnerischen Teilnehmer diesen Gar ten besuchten, waren sür Forstbeflissene und Wald besitzer Besichtigungen von Anpflanzungen aus ländischer Gehölze (Ekamaecxparis, Er^ptomerm u. a.) am Westufer der Weser angesetzt, von denen die Teilnehmer ebenfalls recht befriedigt zurück kamen. Der Nachmittag brachte die Besichtigung der Karlsaue in Kassel und der Insel Sieben bergen. In bezug auf die Reichhaltigkeit und Sel tenheit der Gehölze war dies wohl der Höhepunkt der Versammlung. Allein in der Karlsaue hatten wir fast 150 solcher besonders für uns heraus gestellter Gehölze zu begutachten. Diese Aufgabe steigerte sich noch auf der Insel Siebenbergen in bezug auf Kleingehölze und Stauden. Hier war unser Abschied vielleicht noch schwerer als von Hann.-Münden. Allgemein galt hier die Meinung, wer als Gehölz- und Pfanzenliebhaber diese beiden Schmuckstücke Kassels bei einem Besuch versäumt, hat nichts von Kassels Schönheiten gesehen. Der vierte Tag brachte noch Besuch des Natur kundlichen Museums (hier auch Besichtigung der wertvollen Schildbachschen Holzbibliothek und des alten Dr. Ratzenbergerschen Herbars, eines der ältesten Deutschlands aus den fahren 1556—1592), im Kulturhaus eine kurze Sitzung, wobei Abtei lungsleiter Börner vom Reichs-Arboretum in Frankfurt (Main) über „Die Bedeutung von Kassel und Göttingen in der Geschichte der Dendrologie" sprach. Geschäftliche Mitteilungen und Wahlen Massen sich diesem Vortrag an. Am Nachmittag wurden wir nach einem anderen gärtnerischen Kleinod Kassels, nach Pavk und Schloß Wilhelms höhe, geführt. Aus der Fülle der wertvollen Ge hölze sollen wenigstens einige der interessantesten, oft geradezu riesenhaften Gehölze angeführt wer den, so z. Ä. Linkgo biloba, ckußlans regia lacini- ata, Oeclrella sinensis, platanus acerikolia, Dirloäenckron tulipikera, Linus Strodus nana, ^bies pinsapo glauca. cepbalonica, tllaärastis lutea, Lseuäolaiix Xaempteri. Leider kann hier aus Platzmangel nicht mehr von diesem schönen Park gesagt werden. Der sünfte Ika führte uns in das etwa 70 da große herrliche Naturschutzgebiet „Sababurg" mit riesigen 600 Jahre alten Buchen und Eichen. Durch selten schöne Alleen von e^cer saccbarinum und Sordus wrminali« gelangten wir hierher. Am selben Tage wurde Gesundbrunnen bei Hofgeismar, wo riesenhafte Gehöze, z. T. selten Arten, zu sehen waren, und darauf der Park von Escheberg besticht, wo fast alle der gegen 40 uns vorgestellten oft fast 100 jährigen Gehölze prachtvoll im Wuchs und teil weise von riesigen Ausmaßen waren. Vom Park Laar, der dann besucht wurde, kann dasselbe gesagt werden, und auch dieser war landschaftlich ebenso fchön wie der vorige. Der Besuch von Park Riede beschloß diesen Tag, und hier sahen wir Bäume von Ausmaßen, wie wir sie auf dieser Tagung selten sahen, fo z. B. einen 900jährigen Baxus, Sequoia giggatea (400 cm Umfang) und ,4dies pinsapo (2b - cm Umfang). Erstere soll trotz ihrer Größe erst 80 Jahre alt sein und war wohl in diesem Park, der besonders durch prachtvolle Koni feren glänzte, das Prunkstück. Das Programm des letzten Tages konnte leider nicht dnrchgcfnhrt werden. Es sollten dabei noch besucht werden: Arolsen—Edertalsperre—Wildun- Noch einmal „Baumpfahl" Zu dem Artikel „Rund um den Baumpfahl" in Nr. 29 der „Gartenbauwirtschast" möchte ich noch eine Ergänzung hinzusügen. Das Entjernen der alten Baumpfähle, wie es dort beschrieben ist, halte ich, wenn auch äussührbar, doch für etwas um ständlich. Wie aus dem Bild hervorgeht, werden drei Personen dazu benötigt; es fei deshalb auf ein Verfahren hingewiesen, das den Vorteil hat, von einer Person allein ausgeführt werden zu können. Der Pfahlstumpf wird etwas freigelegt, durch einige Hammerschläge gelockert, und dann mit dem dicht dancbengelegten neuen Baumpfahl durch eine Kette fest verbunden (Abb. 1). Wird der Pfahl nun recht lang am Ende gefaßt und angehoben, so zieht sich durch die Hebelkraft der Stumps heraus. Es ist nur darauf zu achten, daß das vordere Ende des Pfahles eine feste Unterlage erhält (Brett oder Stein) und daß der Hebeldruck immer vom Baum wegzieht, damit der Baumstamm nicht be schädigt wird. Der neue Pfahl wird nun vorsichtig in das sehr schön stehenbleibende Loch eingeführt. Dann wird ihm ein Pfahltreiber umgelegt. Dies ist ein starker Hartholzkeil, der mit einer Kette am Psahl be festigt wird. Diese Kette wird eigens dafür her gestellt. Sie hat ein breites Schild mit mehreren . Dornen, die sich in den Pfahl eindrücken und das Abrutschen verhindern. Nun schlägt man mit dem Hammer auf den Keil und somit den Pfahl ein (Abb. 2). Eine zweite Person sorgt mit Leichtig keit für die gerade Führung. Die Verwendung einer Leiter wird auf diese Weise überflüssig. Einen 5-m-Pfahl von hoher Leiter aus einzuschlagen, ist außerdem ziemlich schwierig und auch nicht un gefährlich. Selle. Neue Bestimmungen über Kriegslöbne und -gebälter Von dem Grundsatz ausgehend, daß niemand am Kriege verdienen soll, hat der Reichsarbeiis- minister in den Zweiten Durchführungsbesiim- müngen zum Abschnitt III der Kriegswirtschaft-« Verordnung, die im Reichsgesetzblatt I, S. 2928, veröffentlicht sind, einen allgemeinen Lchnstop angeordnet. In dieser Verordnung ist be stimmt worden, daß für die Dauer des Krieges die geltenden Lohn- oder Gehalts- fätze sowie sonstige regelmäßige Zuwendungen nicht erhöht werden dürfen. Auch die Gewährung einmaliger Zuwendungen mit dem Ziele, die Arbeitsverdienste entgegen diesem Verbot zu er- HöHen, ist untersagt. Von diesem Lohnstop werden jedoch die Erhöhungen nicht berührt, die sich aus den Vorschriften eines Gesetzes, einer Tariford nung oder einer vom Reichstreuhänder oSer Sondertreuhänder der Arbeit gebilligten Betriebs- (Dienft-) Ordnung ergeben oder die auf einer Anordnung des Reichstreuhänders der Arbeit beruhen. Damit ist fichergestellt, daß Verdiensi- erhöhungen, die fick aus einem Aufrücken in eine höher entlohnte Altersstufe, Berufs- oder Tätig- keitsgruppc ergehen, nicht ausgeschlossen find. Da Verdiensterhöhungen in Auswirkung einer gestiegenen Leistung nicht unterbunden werden sollen, sind die Äkkordverdienste nicht begrenzt worden. Es ist hier lediglich untersagt, festgesctue oder ausgeprobte Akkorde mit dem Ziele der Er höhung des Arbeitsverdienstes zu ändern. Ebenso wie eine Erhöhung der Gehälter und Löhne verboten ist, kann es auch nicht zugelassen werden, daß der Unternehmer von sich aus ohne jede Kontrolle Löhne und Gehälter senkt. Eine Senkung der Arbeitsentgelte ist daher grundsätzlich untersagt. Gebieten die Verhältnisse eines Be triebes zwingend eine Zurückführunx der Löhne oder Gehälter, so muß der Reichstreuhänder der Arbeit hierzu seine Genehmigung geben. Ebenso ist zur Herabsetzung nicht leistungsbedingter Ent gelte (Locklöhne) die Zustimmung des Reichstreu händers erforderlich. Soweit sich Zweifelsfragen ans dem Gebiete der Lohngestaltung ergeben sollten, wird es sich empfehlen, sich zwecks näherer Auskunft an den zuständigen Reichstreuhänder der Arbeit zu wenden. (Partner bsim Erstem Soldaten! Gelegentlich eines Rundfunk-WunWonzerte- der Wehrmacht spendete ein Gartenbaubetrieb im Rheinland für 100 verwundete Soldaten, die Gartenbesitzer oder Schrebergärtner sind, je 25 schönblühende Stauden und je 3 gpte Klein gehölze. Die Gefolgschaft des Betriebes spendete für 100 verwundete Soldaten je 5 Erika. Schön wäre es, wenn noch reckt viele Garten baubetriebe diesen Gedanken aufgriffen. Es ist doch nichts geeigneter, über viele Jahre hinaus dem Empfänger das Gefühl eckter Volksverbundenheit zu geben, als die Pflanze, die Blume, die in seinem Gärtchen von Jahr zu Jahr schöner und reicher blühend, ihm immer Zeichen mitfühlender Dank barkeit seitens des Volkes sein wird. Ein so gespendeter Apfelbaum wird Früchte tragen, und immer noch wird der nun wieder munter schaffende Kriegsteilnehmer in der Frucht, die er erntet, nicht allein den Apfel sehen, sondern er wird gern daran denken, wie sehr das ganze Volk seiner gedachte, als er krank und verwundet im Lazarett lag. Verner hsilcan. Persönliche Mitteilungen Am 17. 1V. verstarb nach schwerem Seiden'Gärtnerei- bescher Jean M. Aiggel, Insterburg. Nach längerer Ke- bilfcntäiigkcit gründete er im Jahre MV in Insterburg seinen Betrieb, und cs gelang ihm dank seiner un ermüdlichen Arbeitskraft mit Häse seiner ihn tatkräsüg unterstützenden Ehesrau die Gärtnerei zu einer der sührcnden Ostpreußens zu entwickeln. Seine Kulturen waren sehenswert und in vielem war er sührend Ue- kannt ist seine Züchtung „Goldlack Rüben von Ost preußen", die er in den oandcl gab. Nun hat der Tod dem rastlosen Schassen dieses geschätzten Bcrusökamc- radcu, der auch die Belange des Beruses in jeder vertreten hat, zu früh ein Ende gesetzt. Möge seinem "uici der Leitung seines ältesten Sohnes weiterer Ausstieg beschiedeii jein.
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