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bist! Veut8vkv KsrlendsuLeitvvg kür Nen Luäetsvßsu m tl. Leitung kür üen 6srtenbsu irn kleiokanäkrstanck u. klittetlungs krcu^8e»cir kkvvcirv8Q^ir^ci>i8^u ^?Lrtlckalrszeimn§ des kkkuixcir o/-cirn^cir-ko»8cis dcutsckcn Gartenbaues Der Lrverbsgärtner onü kiurnendinüvr in Vkien 6er Hsuptvereinigung 6er äeutsvden Ksrtendsuvirtsodgkt ttsuptseki-iktleitung: Leilin-Okal-Iottenkui-ß 4, 8okIüi6r8(raÜ6 - 38/39. Xernruk 914208. Verlaß: 6Lrtneri8eke VerlagLsesel^edakl vr. Walter Xang X0-, Lerlln 8W 68, Xoek8traüs 32, Xernruk 1761 l6. ?o8t8eXeekkon1o: Lerliir 6703 ^.N2eigenprei8: 46 mm breite lUlMwelerLelle 17 ?k., I'extanreißen mm-?rei8 50 ?k. 2ur Teil i8t ^H2e!ßellprei8li8ts l^'r. 8 v. 1. ^uZu8t 1937 ßNULß. ^n2e!ßensnnabme8obluü: Vien8taß krüb. ^nreißenanliabme; Xranlckurt (06er), 06er8tr. 21. k^ernr. 2721. Po8t8ebeelck.: Lerlin 62011. Lrküllunßaort: Xrankkurt (0.). LraebeiOt vSebenilleb. Ne2Uß8gebübr: ^U8ßsde wonall. 1.— , ^.U8gabe 8 (nur kür Mtßlie6er 6e8 Ne!eb8nLbr8tanäe8j vlerteljLbrl. 0.75 rurüßl. ?08tbe8lellßebQbr. ^ostverlsgsort rrantrkurt/Ocker - ^nsgsde » kerlin, vonnerstsg, 24. veremker 1942 59. ckakrgsng — wummer 5152 >cr ine erfreuliche Absicherung gegen den igriff auf die Lagervorräte bei Ge- Umfang aus dem stark erweiterten der richtigen Erkenntnis dieser Tatsache wurde immer wieder auf der Gemll in den Reichsmarmelade-Aktion für das ganze Volk und Sellerie und Porree an die Selbstversorger gegeben wurde, bleibt dies Saatgut in diesem ! ab- ve: statt. Le! Schristleitung. gm 5. Januar 1943. die j war! den ge- An unsere Leser! Mit Rücksicht auf die Wcihnachtsfeiertage erscheint die nächste Nummer der „Gartcnbauwirtschast" erst brauchsplätze eine erfreuliche Absicherung gegen den vorzeitigen Ang"'" " ' lauf der kommenden Frühjahrswitterung, und wir stellen uns daher grundsätzlich auf den schlech testen Fall, ein abermaliges spätes Frühjahr, ein. Die Aufgabe des gärtnerischen Sektors ist danach Auch Obst ist indessen ein notwendiges Nah rungsgut, und zwar vor allem im Rahmen der „ Frühbeetkästen und im Freiland ein gegebenenfalls auf Kosten der Salatanbauer gesteigerter rabi, Frühwirsing und Welche Folgerungen haben wir nun aus den Er fahrungen der letzten beiden Jahre zu ziehen? Zweifellos bedeutet die gute Kartoffelernte 1942 und ihre rechtzeitige Verbringung an die Ver- auf den Gemüsemärkten führen. Diese jahreszeitlich und durch Verknappung auf anderen Lebensmiltel gebieten bedingte Sachlage kann auch kein „poli tisches Donnerwetter" ändern und nur bedingt das Bestreben, etwa durch Grabelandaktionen oder ver stärkten Selbstanbau für Werk- und Lagerküchen den Ausgleich zu schaffen, und das um so weniger, wenn die Mentalität gewisser Verbraucherkreise im Erzeuger-Verbrauchcrverkehr hemmungslose Aus maße einnimmt, so daß für den zeitigen Frisch markt bestimmte Treibgemüse, wie z. B. Treib bohnen, trotz ihres hohen Preises zum Einmachen verwendet werden. Die Auswirkung der starken müsen, deren uu-> Gemüsebau 1942 obendrein wesentlich größer ist als im Vorjahr. Unbekannt ist uns aber der Ver- gcgeben. Es geht wieder und verstärkt um die Vorverlegung der Freilandernte durch stärkste Aus dehnung der Jungpflanzenanzucht mit möglichst hohem Anteil an Ballenpflanzen. Soweit es die Betriebsverhältnisse zulassen, erfolgt schon Betrieben selbst, und zwar in den Frühbl Sorgen machen als im Vorjahr. Es sind deshalb sich noch bietenden Möglichkeiten voll ausgenützt den, um eine Erleichterung zu schaffen. Auch Kohlarten, auch für den Spätaubau, statt Saatgut Kohl-Jungpflanzen zu liefern sind und auch d Bedarf an Sellerie-, Porree-, Zwiebel- und Tomaten ¬ verstärkte Einlagerung und für 1942 nicht nur nun durch Anordnung die Umstellung der Blumen baubetriebe auf Gemüsebau mit starker Jung pflanzenerzeugung zur Vorverlegung zur Freiland ernte propagiert worden, sondern auch eine sehr starke Ausweitung des landwirtschaftlichen Gemüse baus. Diese Aktionen hatten zweifellos guten Er folg, und zwar vor allem auf dem landwirtschaft lichen Sektor, während in manchen ländlichen Ge bieten die Umstellung der Blumenbaubetriebe noch besser hätten ausfallen können, wenn die Kreis sachwarte und Leistungsausschüsse schärfer hätten durchgreifen können. Die erschwerten Verkehrs- Verhältnisse haben hierzu vielfach nicht ausreichende Möglichkeiten geboten. Es darf nun nicht übersehen werden, daß der gärtnerische Gemüsebau als Gemüsebau unter Glas überwiegend Blattgemüse, in geringerem Umfange dagegen die sättigenden Grobgemüse anzubauen vermag. Frühkohlrabi und Frühkarotten aus Frühbeetkästen setzen mit ihren Ernten auch erst im späten Frühjahr bzw. Frühsommer mit größeren Mengen ein. Der gärtnerische Gemüsebau unter Glas ist mithin nicht in der Lage, den Ausfall an Kartoffeln und Brot auszugleichen. Der landwirt schaftliche Gemüsebau aber beginnt mit seinen Ern ten erst im Frühsommer, wenn nicht die Witterung eine Erntcoerzögerung von rund 3—4 Wochen bringt, wie es 1942 der Fall war. Da der Mangel an Kartoffeln und die Herabsetzung der Brotration einen vorzeitigen Verzehr der Gemüselagervorräte erzwang, mußte der verspätete Freilanderntebeginn .im Juni/Juli 1942 auch zu einer Verknappung Ge- - . . der Gemüsegärtner bei einigermaßen normalem Witte rungsverlauf mit Hilfe seiner Kultureinrichtungen weitgehend von den Witterungseinflüssen abhängig machen kann. Theoretisch kann man zwar selbst bei ungewöhnlichen Kältegraden die Gemüsekulturen in Gewächshäusern zur Durchführung bringen. Voraussetzung dafür ist aber ein Verbrauch an Brennmaterialen, wie er in Kriegszeiten schon mit gegeben wurde, bleibt dies Saatgut in diesem Jahr . >em Erwerbsgartenbau Vorbehalten, der nun seiner- Rücksicht auf die Transportfrage nicht tragbar ist. So wertvoll das erste unter Glas gezogene Frisch- bemüse als Ergänzung zu den Wintervorräten vor- fähriger Ernte ist, so muß man sich doch darüber im klaren sein, daß in unserem Klima niemals so große Mengen- Frühgemüse unter Glas erzeugt werden können, daß damit allein die Ernährung der Bevölkerung sichergestellt werden könnte: In gekannten Ausmaß zur Folge. Ihre Verhinderung war erschwert durch den kriegsbedingten Mangel an Maschendraht und die Unmöglichkeit, in allen Fällen Schneeverwehungen immer rechtzeitig zu beseitigen. Andererseits hat sich aber auch gezeigt, daß die in vielen Teilen des Reiches „ortsüblichen" 1,10 m hohen Maschendrahtzäune nicht ausreichten, um das durch den langanhaltenden und strengen Mnter von Hunger getriebene Wild genügend 'ab zuhalten. Vereinzelt fand auch kein' den Kriegs- uchältnissen genügend rcchnungtragender Abschuß itt. Leider muß aber auch gesagt werden, daß mancher Obstanbauer zu wenig bzw.' nur Unzuläng liches zur Wildschadenverhütung unternahm. auf dem Gebiet des Einsatzes fremder Arbeitskräfte haben wir Erfahrungen gesammelt. Besondere Sorgfalt ist auf die Anzucht der Jungpflanzen zu verwenden. Mit Hilfe der Erdtopfpressen wird es möglich sein, die Pflanzen soweit vorzubereiten, daß sie in verkürzter Zeit zur Entwicklung kommen. Während im Vorjahr Saatgut der Kohlarten, von bauumfang zu erhalten und dafür die Qualitäts leistung auf der Flächeneinheit zu steigern, wenn auch in einigen ausgesprochenen. Zuschußgebieten noch eine starke Anbauausweitung Ziel sein mutz. Die Landesleistungsausschüsse haben im übrigen die näheren Anweisungen bereits erhalten. Die Saatgutlage erscheint bis auf einzelne Ge müsearten, dis das Ausweichen auf Pflanzgut ge statten, günstiger als im Vorjahr. Es ist daher unsinnig, aus einer Angstpsychose heraus unruhig zu werden oder Unruhe zu schaffen, und zwar auch dann, wenn die Auslieferung des Saatgutes kriegs bedingte Verzögerungen erleidet. Wer hier die Nerven verliert, schädigt sich nicht nur selbst, son dern stört den Gesgmtablauf durch Erhöhung des Papier- und Telephonkrieges. Wichtiger ist, durch Ausschöpfung aller Anbauerfahrungen keine Saat gutverschwendung zu betreiben, so durch Ersatz der Drillsaat, durch Stufensaat bei Buschbohnen,> durch Fortfall der Drillsaat bei Kohl, durch dünne Aus saat der Möhren unter Verwendung von Markier saat. Es geht um den Sieg! Hinter diese Forderung haben alle Sonderwünsche zurückzutreten, auch das Ausweichen im Anbau nach den Spitzenpreisen. Meister ist nicht der, der nur aus dem Vollen zu wirtschaften vermag, sondern der trotz aller sich im Krieg zwangsläufig steigernden Schwierigkeiten höchste Leistungen vollbringt! geführt, sondern auch die Gemüsegärtner um Erfolg ihrer rechtzeitig begonnenen Arbeiten bracht. Der Gemüsebau unter Sias Die besondere Bedeutung des gärtnerischen müsebäus ist ja darin zu erblicken, daß sich die Notwendigkeit der Vorver legung der Gemüseernten aus dem freien Land hingewiesen. Die deutschen Gärtner sind diesem Ruf gefolgt und haben in erheblichem Umfang Gemüsepflanzen angezogen, die bestimmt waren, in weit vorgeschrittenem Stadium ausgepflanzt zu werden. Äre ungewöhnlich lange Tauer des Winters Salatanbauer gesteigerter Anbau von Frühkohl rabi, Frühwirsing und Frühblumenkohl neben Frühkarotten, wobei auch im gärtnerischen Frei- land jede Möglichkeit wahrzunehmen ist,, durch freizumachende Fenster nach Art der Wander kästen mindestens die erste Entwicklungszeit nach dem Auspflanzen bzw. Saatenaufgang und durch Auch der Kriegswinter 1941/42 verursachte in den Obstpflanzungen auf Grund seines außer gewöhnlichen Verlaufes allerlei Schäden, die sich erst allmählich beheben lassen. Dadurch erfolgte eine erneute Minderung der Obsternte, die sich mit Rücksicht auf die Obstbaumverluste — verursacht durch die beiden vorangegaugenen Winter — be sonders unangenehm auswirkte. Dem frühzeitig aufgetretenen Kahlfrost und den außergewöhnlichen Herbststürmen waren die Erdbeerpflanzungen zum größten Teil zum Opfer gefallen. Die dann um die Mitte des Winters einfetzenden starken Schnee- sälle und Schneestürme hatten in den Obstpflan zungen Wildschäden in einem bisher noch nicht für Verwundete, Kranke, Spezialtruppen, werdende Mütter und Kinder im besonderen. Erfreulicher, weise liegen bei den ertragsfähigen Obstbäumen noch Reserven. Die produktionstechnische Arbeits parole im Rahmen der Erzeugungsschlacht 1943 lautet deshalb: „Obsterträge steigern und erhalten". Mit Rücksicht auf die großen Verluste an Obst bäumen während der letzten drei Winter und die Dezimierung der Erdbeerpflanzungen während des Winters 1942/43 ist es Pflicht jedes Anbauers, darum bemüht zu sein, durch allgemeine Pflege- und spezielle Pflanzenschutzmaßnahmen sowohl mengen- als auch gütemäßig Höchsterträge zu erzielen und auf den Markt zu bringen. Darüber hinaus ist der Wiederaufbau und die Ausweitung des dcutfchen Obstbaus auch 1943 fort zusetzen. Hierbei kommt es darauf an, daß der Obstbau die ihm durch die großen Frostschäden gegebene Chance zur Erneuerung nutzt und Wieder aufbau und Ausweitung in die richtige Bahn leitet. Voraussetzung hierfür ist eine eingehende, weit schauende Planung und die Bildung von Obst landschaften, wobei Grundstückszusammcnlegungen, Kleinklima- und Bodenverbesserungen, Bewässe rung, einheitliche Bepflanzung, richtige Obstarten- und Sortenwahl, Arbeitskräftesicherung u. a. m. zu veranlassen bzw.' zu berücksichtigen sind. Der kriegs- bcdingte Mangel an Fachkräften und die Verknap pung an Pflanzgut — hervorgerufen vor allem durch die Frostschäden in den Baumschulen und die vermehrte Nachfrage — zwingen zur Zeit aller dings zum Teil auf der Stelle zu treten, was mit Rücksicht auf die noch notwendige Klärung mancher für den Wiederaufbau wichtiger Frage nur zum Vorteil sein kann. Für die Erneuerung des deut schen Obstbaus lautet deshalb die Arbeitsparole für 1943: „Erst wägen, dann wagen," verhinderte sowohl die Ueberführung der Pflanzen aus den Gewächshäusern in die Frühbeete und weiterhin von dort in das freie Land, so daß recht erhebliche Mengen der Jungpflanzen, weil über- ständig geworden, vernichtet werden mußten. Dazu kam der Mangel an Packdünger und das Fehlen gelernter Arbeitskräfte, ohne die es nun mal im Gartenbau nicht geht. Schließlich sei noch erwähnt, daß das Saatgut zum Teil erst wesentlich verspätet beschafft werden konnte, um wenigstens die haupt sächlichsten Schwierigkeiten aufgewiesen zu haben. Bis tief in das Frühjahr hinein blieb der Boden gefroren, so kam es, daß das Frühgemüse im Frei land zum größten Teil erst in einer Jahreszeit gepflanzt werden konnte, in der wir in günstigen Jahren schon die erste Ernte erwarten. Eine un ausbleibliche Folge war, daß gerade in der Zeit nach dem Verbrauch der Wintervorräte und dem unter Glas gezogenen Frühgemüse bis zu Beginn der ersten Freilandernte ein fühlbarer Mangel ein-, trat. Es wäre unbillig, hierfür die deutschen Ge müsebauern verantwortlich machen zu wollen. Ohne ihren hervorragenden Einsatz wäre die Ernährungs lage noch viel schlechter geworden. Wir Gärtner sind daran gewöhnt, daß Witte- rungsunbildcn einmal einen Strich durch unsere Berechnung machen. Wir lassen uns aber dadurch nicht entmutigen. So werden wir auch im Jahre 1943 alles daransetzen, um die Lücke zwischen den Gemüseernten unter Glas und den ersten Freiland ernten zu überbrücken. Die Packdüngerbeschaffung wird uns noch größere Das dritte Kriegsjahr hat an den deutschen Gartenbau ungewöhnlich hohe Ansprüche gestellt, weil auf. dem Ernährungssektor in der wegen des Anschlusses an die neue Freilandernte stets kriti schen Zeit nicht nur starker Mangel an Kartoffeln bestand, sondern vorübergehend auch die Brotration herabgesetzt werden mußte. Zwangsläufig mutzte sich daraus ein verstärkter Rückgriff auf die Ge müseerzeugnisse ergeben, der einerseits durchaus unerwünschte Erscheinungen mit sich brachte, an dererseits Erfahrungen sammeln ließ, die für das nächste Jahr auszuwertcn sind. Bereits das Jahr 1941 hatte eine nicht unerheb liche Anbauausweitung und zugleich eine bedeutende Umstellung von Blumenbaubetrieben auf Gemüse- und Jungpflanzenerzeugung gebracht. Trotzdem war seit Ende Juni ständig eine gewisse Spannung in der Gemüseversorgung vorhanden, weil die witte- Jungpflanzen größer geworden ist, ergibt den Zwang, die Jungpflanzenaktion stark auszubauen und über die Leistungsausschüsse Pflanzenvermitt lungsstellen zum Bedarfsausgleich einzurichten. Soweit irgend und gegebenenfalls durch Gemein schaftsaktionen möglich, sind Ballen-Jungpflanzen bereitzustellen. Dabei ist darauf zu achten, daß besonders ältere Ballenbestände an Kohlrabi und Sellerie stets genügend feucht zu halten sind, da schon ein einmaliges Austrockncn der Ballen die Schosserbildung fördert. Ferner ist zu beachten, daß Zwiebeln nicht zu früh und Porree nicht zu spät herangezogen werden dürfen. Zwiebelpflanzen müssen jung, Porree genügend stark ausgepflanzt werden. Beim Freilandanbau kommt es entsprechend der Saatgutlage mehr darauf an, den bisherigen An- Die Gemüseanbaufläche in Deutschland weist im Lauf, der Jahre erhebliche Schwankungen auf. Während sie beispielsweise im Jahre 1934 158 317 ks betrug, sank sie im Jahre 1936 bis auf 139 000 ba ab. Seither haben wir eine Zunahme der Anbau fläche zu verzeichnen, die zunächst aus die planvolle Einfuhrlenkung zurückgeführt werden kann. Durch Absprachen mit den Einfuhrländern wurde eine Anpassung der ausländischen Einfuhr an unsere Bedarfsverhältnisse erreicht. Hierdurch erhielt der deutsche Gemüsebau die Gewißheit, daß der Absatz seiner Erzeugnisse im großen und ganzen ge sichert ist. Eine vollkommen neue Situation entstand durch den uns aufgezwungenen Krieg. Die Feindmächte, insbesondere England, gaben sich der Hoffnung hin, daß es ihnen gelingen würde, das deutsche Volk auszuhungern. Sie haben sich, das darf wohl bei Beginn des vierten Kriegsjahres als unumstößlich feststehend angesehen werden, gründlich geirrt. Durch die schon jahrelang vor Kriegsbeginn ins Leben gerufene Erzeugungsschlacht hat sowohl die Landwirtschaft, wie aiich der Gartenbau die Lei stungen in einem Ausmaß gesteigert, daß trotz der kriegsbedingten Schwierigkeiten die Ernährung des deutschen Volkes gesichert ist. Wer den ersten Weltkrieg bewußt miterlebt hat, weiß, wie viel besser die Ernährungslage im dritten Jahr dieses Krieges gegenüber der Ernährungslage im dritten Kriegsjahr des ersten Weltkrieges war. An diesem stolzen Erfolg hat der deutsche Ge müsebau einen erheblichen Anteil. Im Jahre 1941 wurde die Gemüsebaufläche um rund 50 000 Ka erweitert. Dazu kam eine Ausweitung und wesent liche Intensivierung des Frühgemüsebaus. Im Jahre 1942 wurde eine weitere Ausweitung von 25 v. H. gefordert. Obwohl die endgültigen Zahlen der in den letzten Monaten durchgeführten Gemüse anbauerhebung mir noch nicht vorlicgen, darf mit Sicherheit gesagt werden, daß das Anbausoll wesent lich überschritten worden ist. Hieran ist natur gemäß der Feldgemüsebau im hohen Maß beteiligt, doch auch der gärtnerische Gemüsebau, dem ja in erster Linie die Aufgabe zufällt, das Feingemüse zu erzeugen, hat seine Leistungen in einem zuvor kaum gekannten Ausmaß gesteigert. 11m diese Leistungen recht zu würdigen, müssen einmal ganz kurz die fast unüberwindlich erscheinenden Schwie rigkeiten ausgewiesen werden, die der gärtnerische Gemüsebau im Jahre 1942 zu überwinden hatte. In noch höherem Matz als in der Landwirtschaft hat der lang anhaltende Winter nicht nur den Beginn der Kulturen zeitlich hinausgeschoben und dadurch bisher ungekannte Arbeitsspitzen hcrbei- Osr 6sutscks OsmüssLau im Visiten Krr'sFs/akr Äuj verantwortungsvollem posten Von Landwirtschatsrat KarlWeinhausen, Berlin O/s ^rbsitsparols Zur 6sn 6sutseksn Obstbau im Jabrs 1943 Obsterträge steigern unö erhalten! Von Landwirtschaftsrat Otto Goetz, Berlin eits dafür sorgen mutz, datz genügend Pflanzen ür den Selbstversorgergartenbau rechtzeitig und in guter Qualität zur Verfügung stehen. Um das zu erreichen, andererseits aber einen Verlust an Pflanzen durch Nichtabnahme zu verhindern, wird es Aufgabe der Landes- und Bezirksleistungsaus schüsse sein, rechtzeitig für eine planmäßige Ver teilung der Pflanzenanzucht zu sorgen. Hierbei wird vornehmlich auch der Blumen- und Zierpflanzen anbau eingesetzt werden müssen. Bon der Größe dieser Aufgabe bekommt man einen Begriff, wenn man sich einmal überschlägig berechnet, was an Jungpflanzen gebraucht wird. Es handelt sich dabei um Mengen, zu deren Anzucht 20 bis 25 v. H. der gesamten im Blumen- und Zierpflanzenbau zur Verfügung stehenden Glasfläche erforderlich find. Um die Verteilung dieser Riesenmengen an Jung pflanzen sicherzustellen, wird es nötig sein, beson dere Vorsorge zu treffen; denn sonst könnte der Fall eintreten, daß durch den Verkauf von Jung pflanzen die Betriebe in einem Ausmaß belastet werden, der sich ungünstig auf ihren sonstigen Anbau nu^u-si-^: rechtzeitige Wassergaben zu fördern. Die Jungpflanzenanzucht ist grundsätzlich in zwei Sätzen durchzuführen, damit beim etwaigen Ueber- ständigwerden des ersten Satzes ein zweiter Satz zur Verfügung steht, der bereits genügend vorge zogen, auch ausreichend vor dem'Auspflanzen in das Freiland abgehärtet ist, also ohne lange Stockung freudig weiterwachsen kann. Der Umstand, daß aus Gründen der Saatgutlage dem gesamten Selbstversorgergartenbau bei allen Anbauausweitung auf den landwirtschaftlichen Sektor konnte sich erst ab Mitte Juli 1942 zeigen, und sie hat auch erwiesen, daß überall dort, wo nicht für ausgesprochene Bedarfsgebiete Transport schwierigkeiten bestanden, eine ausreichende Ver- rungsmäßig bedingten Verzögerungen des Ernte- manchen Gebieten und bei manchen beginns der Frühkartoffeln im Juni/Juli, der Gemüsen sogar eine nicht ausreichende Abnahme Sommerkartoffeln im August und schließlich der Ernte stattfand, starke Ausfall an Spätkartoffeln im Herbst und Winter bereits ständig Vorgriffe auf die Gemüse ernten und die Lagervorräte erzwungen hatte. In techtzeitiger Erkenntnis dieser Sachlage wurde eine Kückkü'ck un6 Ausblick au/ cüs Xrisss/crlirS 1342/43 Unsere Äusg ave zurernährungssicherung Von Prof. Dr. Ebert, Berlin, Reichsabteilungslciter Gartenbau im Reichsnährstand