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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 59.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19420000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19420000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 59.1942
-
- Ausgabe Nummer 1, 8. Januar 1942 1
- Ausgabe Nummer 2, 15. Januar 1942 1
- Ausgabe Nummer 3, 22. Januar 1942 1
- Ausgabe Nummer 4, 29. Januar 1942 1
- Ausgabe Nummer 5, 5. Februar 1942 1
- Ausgabe Nummer 6, 12. Februar 1942 1
- Ausgabe Nummer 7, 19. Februar 1942 1
- Ausgabe Nummer 8, 26. Februar 1942 1
- Ausgabe Nummer 9, 5. März 1942 1
- Ausgabe Nummer 10, 12. März 1942 1
- Ausgabe Nummer 11, 19. März 1942 1
- Ausgabe Nummer 12, 26. März 1942 1
- Ausgabe Nummer 13, 3. April 1942 1
- Ausgabe Nummer 14, 9. April 1942 1
- Ausgabe Nummer 15, 16. April 1942 1
- Ausgabe Nummer 16, 23. April 1942 1
- Ausgabe Nummer 17, 30. April 1942 1
- Ausgabe Nummer 18, 7. Mai 1942 1
- Ausgabe Nummer 19, 14. Mai 1942 1
- Ausgabe Nummer 20, 21. Mai 1942 1
- Ausgabe Nummer 21, 28. Mai 1942 1
- Ausgabe Nummer 22, 4. Juni 1942 1
- Ausgabe Nummer 23, 11. Juni 1942 1
- Ausgabe Nummer 24, 18. Juni 1942 1
- Ausgabe Nummer 25, 25. Juni 1942 1
- Ausgabe Nummer 26, 2. Juli 1942 1
- Ausgabe Nummer 27, 9. Juli 1942 1
- Ausgabe Nummer 28, 16. Juli 1942 1
- Ausgabe Nummer 29, 23. Juli 1942 1
- Ausgabe Nummer 30, 30. Juli 1942 1
- Ausgabe Nummer 31, 6. August 1942 1
- Ausgabe Nummer 32, 13. August 1942 1
- Ausgabe Nummer 33, 20. August 1942 1
- Ausgabe Nummer 34, 27. August 1942 1
- Ausgabe Nummer 35, 3. September 1942 1
- Ausgabe Nummer 36, 10. September 1942 1
- Ausgabe Nummer 37, 17. September 1942 1
- Ausgabe Nummer 38, 24. September 1942 1
- Ausgabe Nummer 39, 1. Oktober 1942 1
- Ausgabe Nummer 40, 8. Oktober 1942 1
- Ausgabe Nummer 41, 15. Oktober 1942 1
- Ausgabe Nummer 42, 22. Oktober 1942 1
- Ausgabe Nummer 43, 29. Oktober 1942 1
- Ausgabe Nummer 44, 5. November 1942 1
- Ausgabe Nummer 45, 12. November 1942 1
- Ausgabe Nummer 46, 19. November 1942 1
- Ausgabe Nummer 47, 26. November 1942 1
- Ausgabe Nummer 48, 3. Dezember 1942 1
- Ausgabe Nummer 49, 10. Dezember 1942 1
- Ausgabe Nummer 50, 17. Dezember 1942 1
- Ausgabe Nummer 51/52, 24. Dezember 1942 1
-
Band
Band 59.1942
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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2 Nk.2s. n.iunlinr (Zartenbauwirtschatt vereinigt mit Veutlcher krwerbsgartenbav wr wbt haben — heute ist er nicht fertigt, weil er ausschließlich dem rechtigung geh mehr gerechtfk . , „ . Eigennutz des einzelnen dient und die gleichmäßige Versorgung der drei großen Verbrauchergruppen Luropas LoctsnLuocllsr tagten in Orssctso SoSenkunSe uns Crnährungssicherung Wehrmacht, Zivilsektor/verarbeitende Industrie — gefährdet. Deren Ansprüche zu befriedigen, ist nur dann möglich, wenn die Erzeugnisse in einer Hand zusammengefaßt und von da aus, entsprechend dem Bedarf, verteilt werden. Gab der Gartenbauer seine Erzeugnisse in Zeiten der Schwemme, wie sie vor dem Krieg immer wieder vorkamen, gern zur Sammel- bzw- Bezirksabgabe stelle, weil er wußte, daß sie nur auf diese Weise vor dem Verderb geschützt werden konnten, so sollte er sich heute daran erinnern, daß er durch diese Organisationen zu solchen Zeilen vor mitunter nicht unerheblichen wirtschaftlichen Verlusten be wahrt worden ist. Schon zu Friedenszeiten haben sich Sammel- und Bezirksabgabestellen als Instru mente der gartenbaulichen Marktordnung bestens bewährt, insbesondere hinsichtlich des Marktaus gleichs, einerlei, ob es sich um Mangel- oder Ueber- flußware gehandelt hat. Deshalb muß auch heute die Ware in den geschloffenen Anbaugebieten restlos über diese Organisationen an den Markt gehen, um so mehr, als inzwischen der Direktverkehr zwischen Erzeugern und Ver brauchern auch durch Anordnung der Hauptvereini gung der deutschen Gartenbauwirtschast verboten wurde. Zudem erleichtert die Ablieferung der Gesamternte, verglichen mit dem zeitraubenden Einzelverkauf an den Kleinverbraucher, dem Er zeuger im Hinblick auf die nur knapp zur Ver fügung stehenden Arbeitskräfte die Arbeit ganz wesentlich. Sei sich jeder Anbauer der Verantwortung be wußt, die er gewissermaßen als Treuhänder für die gerechte Verteilung seiner Erzeugnisse gegen über der Volksgemeinschaft und der Kriegsernäh- rungswirtschaft hat und setze seinen Ehrgeiz darein, auch in der Ablieferungsschlacht an erster Stelle zu stehen! Lrüäütsr UrrsuFuos muü cÜs verstärkte ^bk'sisruriF ioiFsn Sichert Sen Erfolg Ser Änbauschlacht! Erfolgreicher Schülereinlay in Erfurter sartenvaubetrieben Die erste Phase des Kriegseinsatzes der Hitler- Augend in Erfurter Gärtnereien ist mit Erfolg durchgeführt worden. An dieser Aktion waren sämtliche Klaffen der Ober- und Mittelschulen be teiligt. Gegenwärtig befinden sich noch 71 Jungen und 90 Mädel der Klaffen IV und V der Mittel schulen und Oberschulen im Einsatz. Es ist geplant, in den Sommer- und Herbstferien die Schuler der Ober- und Mittelschulen nochmals den Gärtnereien zur Verfügung zu stellen. Auf Grund seines Fleißes und einer ausgesprochenen gärtnerischen Begabung wurde einem Volksdeutschen Schüler aus Rumänien, der in einer bekannten Erfurter Gärtnerei be schäftigt war, eine Prämie zuerkannt. Schüler der Oberschule, die in demselben Betrieb in der Samen« und Versandabteilung mit Erfolg tätig find, er hielten wegen ihrer hervorragenden gärtnerischen Befähigung ebenfalls eine Prämie. Jeder Gartenbauer weiß, daß durch die kriegs bedingte Verknappung lebenswichtiger Nahrungs güter der Bedarf an Gemüse und Obst in vorhi Verwendung des Mülls für ackerbauliche und gartenbauliche Zwecke in greifbare Nähe rückt, wo durch sowohl den Großstädten in bezug auf die Beseitigung des Mülls als auch auf der anderen Seite , dem Landbau und der Gartenbauwirtschaft hinsichtlich einer ausreichenden Humusversorgung große Sorgen abgenommen werden. Mit besonderem Interesse wurden die Ausfüh rungen über den Stand der deutschen Bodenunter suchungs-Sonderaktion von allen Teilnehmern ver folgt. Gerade die Bestrebungen der deutschen Bodenkunde, unter den Fruchtbarkeitsträgern der Böden die wichtigsten analytisch zu erfassen, führten zu erfolgreichen Schnellmethoden zur Ermittlung der Düngebedürftigkeit. Eine ganze Reihe von Vor trägen befaßte sich mit diesem Aufgabenbereich der Bodenkunde. Schon seit langem wird in Deutsch land immer weiter daran gearbeitet, diese Ver fahren bei erhöhter Genauigkeit zu beschleunigen und zu verbilligen. Aus einzelnen Vorträgen ging dann auch der neuerliche Erfolg auf diesem Gebiet mit aller Deutlichkeit hervor. Auch die Frage der Art und Weise der zweckmäßigsten Art der Ent nahme von Bodenproben zwecks chemischer und bio logischer Untersuchungen wurde in reger Aussprache nie geahnter Weise gestiegen ist. Deshalb niurde für dieses Jahr eine weitere Anbauausweituna für Gemüse gefordert, die der Gartenbau — einschließ lich des feldmäßigen landwirtschaftlichen Anbaus — mit einer Ausweitung von rund 50 A> gegenüber der Vorjahrsfläche auch restlos erfüllt hat. Die Anbauschlacht ist also geschlagen, gewonnen ist sie aber erst dann gänzlich, wenn ihr mit gleicher Zähigkeit, Einsatzbereit schaft und Ausdauer die Abliefe rungsschlacht folgt; denn nur was zum Markt geliefert wird, kommt der Allqemeinver- sorgung zugute. Mag in Friedenszeiten der Direkt einkauf des Verbrauchers beim Erzeuger seine Be behandelt. Der Erfolg einer Bodenuntersuchung ist naturgemäß weitgehend abhängig von der Rich tigkeit der Entnahme einer Durchschnittsprobe. Die Tagung wurde durch wissenschaftliche und praktische Demonstrationen in der Staatlichen Ver suchs- und Forschungsstelle für Bodenkunde und Pflanzenbau, Dresden (Neubauer-Institut), in der Forschungsstelle für Bodenbearbeitung in Pillnitz und in der Versuchs, und Forschungsanstalt sür Gartenbau in Pillnitz unterbaut. Gerade hier bei der Besichtigung an Ort und Stelle, bei den Durch führungen der wissenschaftlich-chemischen und bio logischen Arbeiten sowie der Einsichtnahme in die Fragen der Versuchsaustcllungen und Versuchs anordnungen war den Teilnehmern eine Möglich keit zur lebhaften Aussprache gegeben, wodurch naturgemäß dis gegenseitige Fühlungnahme und das gegenseitige Kennenlernen untereinander stark gefördert wurde. Wie sehr die Tagung zum gegen seitigen Verstehen und zur engeren Fühlungnahme beigetragen hat, geht daraus hervor, daß die aus ländischen Forscher eine europäische bodenkundliche Arbeitsgemeinschaft unter deutscher Führung im Rahmen der Internationalen Bodenkundlichen Ge sellschaft anregten, deren Gründung in absehbarer Zeit erfolgen wird. Es ist auch von allen Teilt nehmern mit Genugtuung zur Kenntnis genom men worden, daß in Deutschland die Bodenkunde in den Arbeitsbereich der naturwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaften der höheren Schulen aus genommen wurde. In diesen Tagen trafen sich auf Einladung der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft in Dresden rund 200 Bodenkundler aus Deutschland und dem europäischen Ausland. In rund 25 Vorträgen wurde zu den wichtigsten Fragen der Bodenkunde in ihrer Beziehung zur Verwitterungskunde, zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und in bezug auf ihre Bedeutung für die Ernährungssicherung des europäischen Großraumes Stellung genommen. Neben der großen Bedeutung der biologischen Vorgänge im Boden wurden an mehreren Tagen die Fragen der Humusversorqung und der kultur technischen Maßnahmen zur Förderung der Pflan zenproduktion herausgestellt. In ausgezeichneten Vorträgen über den Aufbau und der durch ihn gegebenen Wirkungsweise der Humusstoffe wurden die bodenkundlich aktuellsten Probleme zur Aus sprach« gestellt. Ein Vortrag über Nahr- und Dauerhumus als bodenbildende Faktoren führte zwangsläufig zu der Frage der Stallmistherstellung und der Verwertung des Stallmistes im Boden. Die Frag« der HumuSbildung und der Humus versorguna ist ja nicht nur ein Problem, das uns in Deutschland, im humiden Klima interessiert, sondern bekommt eine erhöhte Bedeutung für die Gesunderhaltung der Böden des wärmeren Klimas. Gerade auf diesem Gebiet war daher ein beson ders reger Erfahrungsaustausch zwischen den Boden- kundlern Europas zu bemerken. Außerdem find die Vorträge über di« Verwen dungsmöglichkeit der Braunkohle und des Mülls in der Landwirtschaft und im Gartenbau von be sonderem Interesse für die Teilnehmer gewesen. Während der Braunkohle nur ein bedingter Wert in der Landwirtschaft zuzusprechen ist, ist die An wendung des Mülls — auch des Frischmülls — be sonders für die Zwecke des Gartenbaus (Mistbeet packungen, Ausschlagmist) möglich. Wenngleich die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen find, so dürfte aber doch damit zu rechnen sein, daß die Aufgaben Ser Baumschulen im WanyelanS Am 8. Juni fand in Posen eine Arbeitstagung aller Baumschuler des Warthelandes statt, in der neben den anerkannten auch die nicht anerkannten Betriebe, insgesamt über 50 Baumschulen, ver treten waren. Gartenbaudirektor Guenther wies auf die Knappheit an Unterlagen hin, konnte aber gleichzeitig mitteilen, daß durch Selbsthilfe dreiviertel Millionen Sämlinge der frostharten Apfelsorte „Antonowka" im nächsten Jahr bereit, gestellt Äverden. 375 Ur Früchte find im Herbst aufgelauft, vermostet und die Kerne ausgesät wer- den. In sechs ausgewählten Baumschulen stehen die pikierten Sämlinge bereit, um im Herbst an anerkannte Markenbaumschulen des Warthelandes abgegeben zu werden. Mn Teil dieses Saatgutes wurde aus Veranlassung des Reichsbauernführers auch an anderen Saellen des Reiches ausgesät. Diplom-Gärtner Junge vom Amt des Reichs- kommiffars sür die Festigung des deutschen Volks tums in Posen sprach über die Bedeutung der Baumschulen für die Anzucht von Wildgehölzen sür die Landschaftsgestaltung. Unser Gau soll kein Steppenland bleiben, sondern ein Baumland wer den. Windschutzstreifen von vielen Kilometern Länge und je 35 m Breite follen im ganzen Land entstehen, und auch im Rahmen der Dorfverschöne rung werden Millionen.von Ziergehölzen, Forst- und Heckenpflanzen gebraucht werden. Man hat aasgerechnet, war allein ein einziges Dorf mit einer Gemarkung von 1200 kn an Gehölzen be nötigt: 2400 Hochbäume, wie Eichen, Anden, Pappeln, 8200 Halbbäume, wie Birken und Ebereschen, und 280000 strauchartige Gehölze. In den nächsten Wochen wird durch die Gauselbstver waltung eine Sammelaktion von Wildsaatgut ein« geleitet werden. Lehrerschaft, HI. und BDM. werden bei der Saatgutsammlung in großem Um fang weiterarbeiten. Landesbeirat Langner berichtete über die Tagung der Landesbeiräte in Berlin. Leider find im Altreich ganz besonders auch in diesem Winter große Frostschäden zu verzeichnen, z. B. an Myro« balanen, Quitten und Rosen. Professor Gleisberg sprach von den züchte rischen Arbeiten der Reichsuniverfität Posen und forderte die Baumschulen zur Mitarbeit auf. Die kältefesten Züchtungen Sowjetrußlands und die Lokalsorten des Warthelandes follen noch ein gehender untersucht werden. Obstbau und Wind- chutzpflanzungen gehören zusammen. Die Baum- chuler werden geeignete, in ihren Gemarkungen tehende Bäume, z. B. Wildbirnen, namhaft machen und Proben des Saatgutes noch Burgstadt ein- senden, wo die Aussaat und Beobachtung getrennt nach der Herkunft erfolgen wird. Mit einer Aussprache über Reichsbeihilfen zur Neupslanzung, über die Bedeutung der Anerken nung als Markenbaumschule und über Preisfragen wurde die für die Zukunft der wartheländischen Betriebe wichtige Tagung geschloffen. Hauptschriftleiter Horst Haagen, z. Z. Wehrmacht, in Vertretung Walter Krengel, VerlinEtittknau. Verlag Gärtnerische BerlaaSgesellschaft, Dr. Walter Lang KG., Berlin LW. 88, Kochstrabe »L. «nzeigcnleiter Kris Philipp, Frankfurt sOder). Druck Drowitzsch L Sohn, Krankturt lOSerf. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 vom l. August WM gültig. lukunttsaufgsben des lothringischen Obstbaues Mt der Heimkehr Lothringens in daS Reich hat der deutsche Obstbau einen wertvollen Zuwachs er halten. Der lothringische Obstbau hat engste Be rührungspunkte mit dem Weinbau. AIS Ende des 19. Jahrhunderts die Reblaus sich in den Wein- Laugebieten immer stärker ausbreitete, wurden auch in Lothringen viele Weinberge gerodet. Als Folge kultur wurden Obstbäume angepflanzt. So kam es in den 90er Jahren bis zum Weltkrieg zu einem starken Ansteigen der Obstkulturen. Hieran waren vor allem die Weinbaugebiete beteiligt, und als Folge dessen find heute die Hauptobstanbaugebiete in dem Mosel- und Saartal, an den Hängen, die vorher Reben trugen, anzutreffen. Daß der Obst bau sich so günstig entwickelt hat, ist vor allem auch auf die gute Eignung des Gebietes zurückzuführen. In der Na hkriegszeit ist der Anbau allerdings zurückgegangen. Der Gesamtbestand betrug: 1913 2 588 040 Obstbäume 1933 ..... 2 123 310 Obstbäume davon 1913 1933 Aepfel .... 580 860 Stück 478630 Stück Birnen .... 425210 „ 304 130 „ Kirschen .... 168 890 „ 128 390 „ Mirabellen ... 299 830 „ 390 020 „ Zwetschen u. Pfl. 1045 300 „ 760 960 „ Der Anbau von Mirabellen, die einstmals in Lothringen ein Begriff waren, hat in den Nach kriegsjahren auf Kosten der Zwetschen und Pflau men zugenommen, während sonst ein Rückgang eingetreten ist. Zu beachten ist hierbei noch, daß die Mirabellenvorkommen auf einige ziemlich zu sammenhängende Gebiets — vorwiegend im Mosel tal — beschränkt sind- Hier wurden schon seit lan« c m Mirabellen gebaut, und zwar hauptsächlich die Metzer Mirabelle, die von der Konservenindustrie sehr begehrt worden ist. Heute hat allerdings die Sorte Mirabelle von Nancy die stärkere Verbrei tung erfahren. Die natürlichen Voraussetzungen für den Obstbau sind in Lothringen unterschiedlich. Günstige Verhältnisse liegen im Mosel- und Saar tal mit ihren Nehentälern vor. Vor allem das Moseltal ist warm und mild, die durchschnittliche Jahrestemperatur 4-9° L, bei einer Niedcrschlags- höhe von 650—700 mm. Im übrigen ist das Klima windig und zum Teil rauh. Das gilt hauptsächlich von dem lothringischen Hochplateau, dar den größ ten Teil des Landes auSmacht. Die dort herrschen den starken Winde haben einen nennenswerten Obstbau nicht aufkommen lassen. Diese Gebiete wir ken daher im allgemeinen kahl und dürftig. Aus gedehnte Weideslächen haben dem Land seinen Cha rakter verliehen. AnBodenarten sind schwere bis sehr schwere Böden, kalkreiche und tonige Böden vorherrschend. Ihre Bearbeitung erfordert genaue Kenntnis ihrer Eigenart, es sind die sogenannten Minutenböden, die zwar sehr nährstoffreich, aber wasserhaltend und daher kalt sind. Der Obstbau ist hauptsächlich dort verbreitet, wo die Formationen des Buntsandsteins und des Muschelkalkes vorherrschen. Der Stand der Obstkulturen ist zur Zeit noch sehr rückständig. Eine intensive Nutzung wurde nicht durchgeführt. Man überließ alles mehr oder weniger dem Zufall, zumal jegliche Unter- tützung von feiten der französischen Regierung ehlte. Ebenso fehlte eine geregelte Marktordnung, o daß in Schwemmejahren Absatzschwierigkeiten auftraten. Die überschüssige Ware wurde dann zur Schnapsgewinnung verwendet, wodurch noch eine z. T. günstige Rente erzielt werden konnte. So lange Absatzmöglichkeiten nach dem Reich und wäh rend der Abtrennung des Saarlandes vom Reich nach dem saarländischen Industriegebiet vorhanden waren, traten Absatzschwierigkeiten seltener auf. Der Anbau erfolgt vorwiegend feldmätzig unter Verwendung von Hoch- und Halbstämmen. Bei Zwetschen, Mirabellen und Pflaumen wurden häufig Ausläufer zur Anpflanzung verwendet. Als Unterkulturen werden Hackfrüchte oder Erdbeeren angepflanzt. In Hausgärten sind in ziemlichem Umfang edle Birnen anzutreffen, die sich im Schutz der meist vorhandenen Gartenmauern sehr gut ent wickelt haben. Mit der Unterstellung Lothringens unter die deutsche Zivilverwaltung wurde auch die Förde rung des Obstbaues tatkräftig in Angriff genom men. Vordringlichste Aufgabe ist die Instand setzung der vorhandenen Bestände. Dies ist um so wichtiger, als die Bestände kaum oder nur wenig unter den Frösten der letzten Jahre zu leiden hatten. So find infolgedessen ertragfähige Anlagen in ziemlichem Umfange vorhanden. Als wesentliche Aufgabe ist die Entrümpelung der Bestände und daS AuSlichten anzu sehen. Als Grundlage für diese Arbeiten dient eine Verordnung des Chefs der Zivilverwaltung (C. d. Z.) vom Jahre 1941 über die Schädlingsbekämp fung im Obstbau. Mit diesen Arbeiten wurde schon im Herbst 1941 ein vielversprechender Anfang gemacht, für die von feiten des C. d.' Z. für die Bereitstellung geeigneter Spritzgeräte und Spritz mittel Sorge getragen wurde. Diese Arbeiten wer den ohne Zweifel dazu beitragen, höhere und vor allem bessere Obsternten zu erreichen. Daneben gilt es aber auch, die künftige Ge - staltung deS Obstanbaues planmäßig vor zutreiben, um so mehr, als die Anbaumöglichkeiten ganz außerordentlich günstig find, wie die? auch die geringen Frostschäden beweisen. Auch die seit herigen Erträge zeigen, daß regelmäßige Ernten erzielt werden können. Deshalb werden die geeig neten Obstbaugebiete für gemeinschaftliche Neu pflanzungen planmäßig erschlossen. Bet dieser Ar beit wirken die Kulturbauämter, Siedlungsämter, die Landschaftsanwälte und die fachlichen Dienst stellen des C.d.Z. zusammen. Mit diesen Planungs arbeiten muß unter den derzeitigen Verhältnissen zwar langsam vorgegangen werden, aber trotzdem sei nachfolgend kurz auf die dabei maßgeblichen Ge sichtspunkte hingewiesen. Die größte Bedeutung hat auch in Lothringen der selb mäßige Obstbau unter Verwendung von Hoch- und Halbstämmen mit Unterkulturen von Hackfrüchten, Erdbeeren usw. Die Mängel, an denen der seitherige Anbau krankt, sind haupt sächlich: 1. Mischbestände unter Verwendung von zu vie lerlei Arten und Sorten, oft noch in unterschied licher Form. 2. Die Pflanz- und Grenzabstände find unzu reichend, d. h. zu eng. 3. Willkürliche Streulage der Pflanzungen inner halb der Gemarkungen, dazu teilweise auf gering wertigen Böden und in ungeeigneten Lagen. 4. Die Pflegemaßnahmen an den Bäumen sind unzureichend, Ünterkulturen bleiben zu lange stehen. Die sich hieraus ergebenden Schwierigkeiten find vielseitig. Der Mischbestand erschwert die Durch führung von Baumbespritzungen, bei zu viel Sor ten ergeben sich Schwierigkeiten bei der Ernte und dem Absatz. Die zu engen Pflanz- und Grenz abstände wirken außerordentlich arbeitserschwerend. Zudem wird die Entwicklung der Bäume behindert, die Erträge sowohl der Obstbäume als auch der Unterkulturen geschmälert und gemindert. Streu pflanzungen bedingen einen höheren Arbeitsauf wand infolge verlängerter An- und Abmarschwege; dadurch wird das Unterlassen jeglicher Pflegemaß nahmen begünstigt. Außerdem sind viele Pflanzun gen an Hängen'unzureichend durch Wege erschlos sen, so daß der Transport von Materialien und die Abfuhr der Ernte erschwert werden. Infolge des Beibehaltens von Unterkulturen während der Hauptertragszeiten treten Unzulänglichkeiten bei der sachgemäßen Pflege der Obstbäume mit Rück sicht auf die Unterkulturen auf. In den Hauptanbaugebieten find allerdings schon einige Ansätze zu geschloffenen Baumpflanzungen mit einheitlichen Arten und Sorten vorhanden; - damit ist gleichzeitig das Ziel der zukünftigen Ge staltung des lothringischen Obstbaues herausgestellt: Schaffung von zusammenhängenden, leistungsfähi gen Obstgemarkungen aus geeigneten Böden und in entsprechenden Lagen! Das heißt aber nichts anderes, als die oben angegebenen Mißstände bei den zukünftigen Neupflanzungen auszuschalten. Zunächst werden in den Umsiedlungsgebieten und den während der Kampfhandlungen freigemachten Gebieten die für den Obstbau geeigneten Gebiete und Gemarkungsteile ausgewiesen, die dann vor dringlich bei Neupflanzungen berücksichtigt werden. Es ist vorgesehen, das für derartige einheitliche Pflanzungen erforderliche Pflanzmaterial durch Abschließung von Anbauverträgen mit den vorhan denen Baumschulen sicherzustellen, die geeigneten Sorten, Baumsormen usw. zu erhalten. Auf diese Weise werden einheitliche, geschloffene Pflanzungen geschaffen, die zu einer gesunden Entwicklung des lothringischen Obstbaues führen werden. Die Vorteile dieser „Obstlandschaften" sind be achtlich. Sie sind Voraussetzung für eine Plan mäßige Schädlingsbekämpfung und für die Schaf fung von leistungsfähigen Anbaugebieten über haupt. Aus dieser Zusammenfassung der Bäume auf geschloffenen Lagen erwachsen auch der land wirtschaftlichen Nutzung erhebliche Vorteile, ja, diese Zusammenlegung ist bei dem zu erwartenden stärkeren Maschineneinsatz in der Zukunst gerade zu unerläßlich. Im allgemeinen werden die Pflanzabstände so gewählt, daß Ünterkulturen nur während der er traglosen Zeit durchgeführt werden. Wenn in be sonderen Fällen für dauernd eine ackerbauliche Unternutzung erfolgen soll, dann werden weitere Pflanzabstände zu wählen sein. In Zukunft wird der Apfelanbau stärkere Be rücksichtigung zu erfahren haben als seither, zumal die Anbaubedingungen hierfür gut find. Einzelne Gebiete sind aber auch besonders für Süßkirschen geeignet. Die Vormachtstellung der Mirabellen wird im allgemeinen bestehen bleiben, da viele Gebiete hierfür geradezu prädestiniert sind. Jedoch mutz der Anbau der weniger wertvollen Pflaumen sorten eingeschränkt werden, evtl, zugunsten einer vermehrten Berücksichtigung der Hauszwetschen. An Hanglagen hat die Anpflanzung von Sauerkirschen besondere Bedeutung. Diese Art der Nutzung von Ländereien macht es erforderlich, daß Gelände zum Wechseln, d. h. zur Anpflanzung mit Obst nach dem ersten obstbau lichen Umtrieb bzw. schon rechtzeitig vorher, in Reserve bleibt. Es wäre also falsch, das gesamte für die obstbauliche Nutzung geeignete Land auf einmal zu bepflanzen. Diese geschloffenen Obstpflanzungen stellen schon z. T. eine intensive erwerbsmäßige Nutzung dar und bilden daher bereits Uebergänge zum erwerbs mäßigen Obstbau. Soweit darunter der ausgespro chene Buschobstbau verstanden wird, fei auch hierzu noch kurz Stellung genommen. Der erwerbsmäßige Buschobstbau, wie er sich in Deutschland entwickelt hat, ist in Lothringen bisher nur wenig bekannt. Infolge der allgemeinen obstöaulichen Eignung des Gebiets ergeben sich hierfür jedoch mancherlei Mög- lichkeiten. Es ist vorgesehen, einige Busch- und Spindelbuschanlagen von feiten des C.d.Z. in den dafür in Frage kommenden Gebieten als Beispiels- anlagen zu errichten. Auch wird der Buschobstbau in einigen Gebieten, in denen kleinere landwirtschaft liche Betriebsgrößen vorherigen oder vorgesehen sind, zu berücksichtigen sein. Insbesondere kommt dies für die Betriebe in den Weinbaubezirken in Frage, wo die Grundlage der Betriebe vor allem der Wein- und Obstbau bilden werden. Zum Teil wird auch noch Gemüse- und Hopfenanbau einen wesentlichen Betriebsteil in diesen Bezirken bilden. Bei dem Buschobstbau werden vor allem Aepfel, z. T. Birnen, Sauerkirschen und in beschränktem Umfang auch Pfirsiche zu berücksichtigen sein. Es bedarf in diesem Zusammenhang auch einer Umstellung der lothringischenBaum« schulen auf die Anzucht der hierfür in Frage kommenden Baumformen (Büsche, Hochbüsche, Spindelbüsche). Verwendung geeigneter Unterlagen, Sorten und Baumformen sowie Einhaltung aus reichender Pflanzabstände und vor allem eine fach- gemäße Pflege werden im übrigen entsprechend be achtet werden müssen, um einen erfolgreichen Busch« und Spindelbuschobstbau auch in Lothringen zur Entwicklung zu bringen. bl. Zcdmiät, Kaiserslautern.
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