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§59 66o Blos der Geiste welcher ein Geschäft belebt und lei tet, begründet nach den Gesetzen der sittli chen Welt» ordnung (weiche aber nur so selten und wenig er kannt und beg.'sscn wird), demselben seine Rich» tung. Erfolg urO wah en Werth. Es bestehet hier in Dresden ctne Gesellschaft christlicher Liebe und Mitleid, welche stch im Jahre i?77 aus der Vc» anlassung des damaligen Nnhstandcs bildete, und bi6 daher tm Stillen viel Gutes, ja sehr viel Gu tes, durch so viel Mi tel, als ihr jedesmal zu Ge bote standen, bewirkt hat.. Sie bestehet gegenwär tig aus einem Vorsteher, einem R.chnungeführer und Casnrer, einigen Deputaten und etner Anzahl Mitglieder, halt lhre monatlichen Zusammenkünfte und jährlich eine allgemeine Versammlung, um die Gegenstände und das Beste der Gesellschaft zu be- rathen und zu beschließen. Blos der Emsammler empfangt für seine Mühe eine Belohnuna, alle übri gen Geschäfte geschehen aus christlicher Liebe» Die Mitglieder der Gesellschaft geben monatlich eineir beliebigen Beitrag, und haben dafür das Recht, Personen, welche ihnen hülfsbedüi flig erscheinen, und wo es den Gesetzen und Ordnungen der Ge sellschaft angemessen ist, den Vorstehern der Gesell schaft zur Unterstützung zu empfehlen, wo denn daS den jedesmaligen Umständen nach Nöthtge und Mög liche gern geschiehet. Die Gesellschaft erfreuet sich' der Namen vieler Edlen und Guten. Die Grund artikel ihrer Verfassung, ein kleines Düchelchen vor? 11. Octavfeiten, werden von dem Vorsteher, dem Herr« Armenhaus - Haupt, Cassirer Webel, und dem Nechnungsführer und Cassirer. Hrn. geheimen Registrator Krempe, einem Jeden, der eine na- Here Kenntnis davon zu haben wünscht, oder als ein Mitglied der Gesellschaft deitreten und Gme6 Mit und durch dieselbe befördern will, unentgeldlich überreicht. Diese Gesellschaft hat, ihren darüber sehr genau geführten Protokollen und Rechnungen nach, sehr vielen unverschuldet verarmten Bürgern Wieder aufgehoifen, vielen armen und verunglückten Personen Hülse geleistet, für sehr viele Kinder bei derlei Geschlechts das Schulgeld bezahlt, viele Kna ben zu den Handwerken und Geschähen belökdert, auch stets einem armen, aber würdigen und fähigen jungen Manne eine mehrjährige Unterglützung von 2^ Thlr. jährlich zum Studien gereicht, und im Winter Mehreren Armen Drennnutret auegetheilt. Alles dieses Gute hac diese- aus wahrhaft christlicher Liebe und Mitleid handelnde Gesellschaft bis dahep in der Stille gethan, und sie wird es auch feiner thun. Dresden hat eine Menge wohlgesinnter und edler, zum Wohlthun genervter Einwohner in sei nen Mauern, die j des Menschenwürdige, Gute und schöne gern befördern und unterstützen, — dieser: Menschenfreunden — scy auch hiermit diese Gesellschaft und ihr Wirken an das Herz gelegt, und bestens empfohlen! — — Zeh habe eine lange Reihe von Jahren als Mitglied dieses Ver eins ihr Wirken beobachtet, ihren Versammlungen beigewohnt und die erfreulichen Resultate ihrer Handlungen gesehen; ich glaube daher, es der gu ten Sache selbst schuldig und der Gesellschaft da durch nützlich zu seyn, wenn ich dem gutgesinnten Publikum , welchem doch auch zuweilen die Kennt- ntß solcher wohlthatigen Verbindungen entgehen kann, einige Nachricht davon gebe, indem ich auch dem guten Willen und der Meinung derer Herren Vorsteher dieser Gesellschaft hiermit nicht entgegen gestrebt zu haben glaube'. Ein Mitglied der Gesellschaft christlicher Liebe und Mitleid» Die Neigung, angeborne Neigungen. Daß die Neigungen sich auf das Vermögen dee Seele, zu begehren, gründen und eine Art der Be-- gkhrungen ausmachen wird allgemein angenemm w. Nicht so einstimmig sind die Bestimmungen dieses Begrifft selbst. Kanr erklärt die Neigung als eine habituell (d. i. zur Gewohnheit) gewordene sinnliche Begierde. Abgesehen davon, daß man den Aus druck Begierde nur vow starkew sinnlichen Begeh-