Volltext Seite (XML)
mattenbaattdhaft tt DEUTSCHeR ERWERBSGARTENBAU BeRLINeR GARTNeR-BORse Amtl Zeitung für den Gartenbau 1m Reichsnährstand u. Mitteilungs Für die Kriegszeit vereinigt mit "A€pe Thalacker Allgemeine Samen. -H*ds*> u n ö Pf l a n i e n • O f f e c t e der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbau Wirtschaft Postverlagsort Frankfurt/Oder • Ausgabe B Mrsghedt "Ä» Berlin, Donnerstag, 4. Januar 1945/ 62. Jahrg. Nr. 1 Zum Kampfjaht 1945 Wie alljährlich, so vereinte auch in diesem Jahr ein Betriebsappell alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hauptvereinigung der deutschen Gar tenbauwirtschaft in dem Gefolgschafts raum im Haus des deutschen Garten baus. Betriebsobmann Kunz umriß ein leitend die Grundsätze der Betriebs gemeinschaft, wie sie sich auch für das neue Jahr ergeben, und appellierte im besonderen an die Einsatzbereitschaft und Einsatzfreudigkeit jedes einzelnen. Der Geschäftsführer der Hauptvereini gung der deutschen Gartenbauwirt schaft, Rudolf Sievert, ließ in einer ker nigen Ansprache noch einmal die Er eignisse des schicksalsschweren Jahres 1944 vorüberziehen und gab der Ge folgschaft die Ausrichtung für die Ar beit des kommenden Jahres, wobei er u. a. folgendes ausführte: „Wenn wir uns zum Beginn des Jahres 1945 wiederum versammeln, um unsere gemeinsame Arbeit mit einem Rückblick und einem Ausblick zu beginnen, so soll auch dieser Ap pell äußerer Ausdruck unseres gemein samen Willens sein, zu unserem Teil mit dazu beizutragen, die deutsche Front daheim und im Feld zu stärken und unüberwindlich zu machen gegen den Ansturm der Welten. Wir tun das nicht nur im Bewußtsein, damit eine allen Deutschen gleiche Pflicht zu er füllen, sondern auch in der Gewißheit, daß in diesem Kampf die Zukunft un seres Volkes entschieden wird. In ihm aber leben und werden und sind wir. Unserem täglichen Bemühen um die Erfüllung der uns in unserem Beruf und im Leben des Volkes gesetzten Aufgaben führen wir immer wieder neu sich verstärkende Kraft zu aus der ewigen und unauslöschlichen Bin dung an die Frauen und Männer, die im Einsatz um die Erringung unserer Freiheit ihr Leben gegeben haben. In der Bindung an sie und in der Gewiß heit, daß aus ihrem Opfertod allein un sere eigene Zukunft gebaut werden konnte, werden wir niemals müde werden können, sondern immer neu erkennen, daß die Freiheit und das Himmelreich keinem Halben gehören, daß aber schließlich der Lorbeerkranz des Sieges dem gereicht wird, der furchtlos und treu den harten Kampf bis zum Ende durchkämpft. Es ist der wesentliche Sinn unseres Betriebsappells zum Jahresanfang, daß wir uns zunächst einmal im eigenen Kreis wieder auf den eigenen Lebens abschnitt, soweit er von unserem be ruflichen Schaffen in Anspruch ge nommen wird, ausrichten! Denn indem wir uns auf das nächste Ziel konzen trieren, erreichen wir zugleich das fernere. Im Kleinen gilt es, dem Gro ßen nachzustreben. Unter allen Leistungen aber verdient die Treue zum Betrieb ihre besondere Anerkennung. Es ist mir daher be sondere Freude, einer ganzen Reihe von Gefolgschaftsmitgliedern, die im abgelaufenen Jahr auf eine zehnjäh rige Tätigkeit in der Hauptvereini gung oder einer ihrer Vorgängerorga nisationen zurückblicken können, meine besonderen Glückwünsche über mitteln zu können. Es war ja nicht be sonderer Lohn, der sie an die Arbeits stätte band. Sondern die Freude an der übernommenen Arbeit und das Be wußtsein, gerade an diesem Platz nach Veranlagung und Leistungsfähigkeit am meisten für die Volksgemeinschaft tun zu können. Zu unserem engeren Lebensbereich möchte ich noch einmal den Wunsch aussprechen, auch im kommenden Jahr über alle Unterschiede in Tempera ment, Charakter und Veranlagung hin weg, an Ihrem Arbeitsplatz durch Fleiß und Treue unserer großen Aufgabe zu dienen, die Kameradschaft zu stärken, alles zu tun, was hilft, unsere Pflicht zu erfüllen, alles zu unterlassen, was unsere Arbeitskraft schwächt. All unser Tun und all unsere Mühen haben nur einen Sinn, wenn sie höheren Zwecken dienen, wenn sie hineinge stellt bleiben in das Geschick unseres Volkes. Ohne dieses Volk sind wir nichts, ohne Deutschland, unser Hei matland, sind wir Spreu, die im Winde verweht. Rastlos und ruhlos würden wir umherirren. Nirgendwo klänge ein Echo unserer Lebensarbeit, nirgendwo spürten wir eine Freude am Werk, wüßten wir nicht, daß es unserem Volke, seiner Zukunft und dem höheren Ruhm der Menschlichkeit dient. Wir bauen in Deutschland einen Staat, in dem der Schaffende wirklich Inhalt und das Bestimmende der Le bensordnung des Volkes ist. Nicht das Interesse einer Schicht, einer Klasse Die Aufgaben des Garten-, Gemüse- und Obstbaues in der sechsten Kriegserzeugungsschlacht 1945 Zeer Anbauer muß das äußerte letzten! Von Reichsfachwart Walter Quast Der Garten-, Gemüse- und Obst bau hat auch im 6. Kriegsjahr wichtige Aufgaben zu erfüllen. Der Gartenbau hat durch Umstellung der Blumen- und Zier pflanzenbetriebe mitzuhelfen, die Jungpflanzenanzucht zu sichern und soweit möglich, Treib- und Früh gemüse für den Markt zu erzeugen. Darüber hinaus haben die Baum schulen in erster Linie Tarngehölze anzuziehen, und nur ein beschränk ter Raum dieser Betriebe hat der Erhaltung der Spezialkulturen zu dienen. Der Gemüseanbau hat min destens in dem vorjährigen Um fang zu erfolgen. Wenn und wo es aber noch möglich ist, ist er noch auszudehnen. Insbesondere kommt es hierbei auf die Erzeugung von Frühgemüse und wiederum auf aus gesprochenes Winter- und Dauer gemüse an. Ganz besonders muß , Vorsitzenderder Hauptvereinigung aber gefordert werden, daß der Gemüsesamenbau im Reich selbst wesentlich ausgeweitet wird, da mit wir uns in Zukunft in Gemüse sämereien auf allen Gebieten aus eigener Erzeugung versorgen kön nen. Im Obstbau haben wir neben der dringend notwendigen ver stärkten Obstbaumanzucht in be sonderem Maße auf 6ie systemati sche Pflege, Behandlung und Schäd lingsbekämpfung unserer beste henden Obstpflanzurgen zu achten; dies um so mehr, als in den meisten Obstanbaugebieten ein guter Blü tenansatz und damit die erste Vor aussetzung für eine gute Ernte ge geben ist. Dies alles muß gefordert und er reicht werden trotz der uns allen bekannten Betriebsmittelverknap pung und der' sonstigen kriegsbe- dingten Schwierigkeiten auf fast der deutschen Gartenbauwirtschaft allen Gebieten. Gut geleitete Be triebe beweisen uns immer wieder, was die Selbsthilfe und die Findig keit des Betriebsführers doch zu vollbringen vermag. Ich will, um ermüdende Wiederholungen zu vermeiden, hier nicht auf alle die Einzelheiten an Möglichkeiten und andererseits auf die Schwierigkei ten, die bestehen, eingehen. Diese sind von den von mir geleiteten Dienststellen und von deren Or ganen in letzter Zeit zur Genüge bekanntgegeben worden. Jedem deutschen Gärtner sowie Gemüse- und Obstbauern ist hinreichend be kannt, um was es geht, und daher wiederhole ich die mit Recht ge stellte Forderung: „Jeder leiste das Äußerst e", dann wird auch das gesteckte Ziel im neuen Jahr erreicht werden. Aus den vorjährigen Anbauerfahrungen im Gemüsebau ist die Nutzanwendung für dieses Kulturjahr zu ziehen Etfahrungen und Etkenntnisje aus em anbaujaht 1944 Von Helmuth Adam, Hadmersleben Es ist bekanntlich so, daß auch der erfahrenste Gemüsebauer in jedem Jahr neue Erkenrtnisse sammelt und alte Er fahrungen teils erhärten kann oder mitunter nicht bestätigt findet. Beson ders ist die Witterung als alljährlich mehr oder weniger wechselnder Fak tor dazu angetan, uns immer wieder vor neue Aufgaben zu stellen. Aber auch andere Dinge, die unsere Kulturen wesentlich beeinflussen, sind mit fort schreitender Kriegsdauer Veranlassung« daß wir immer wieder umlernen und improvisieren müssen. Ein Rückblick auf das hinter uns liegende Jahr ist deshalb unter den heutigen Verhältnis sen besonders interessant, aber auch sehr lehrreich. , Zum Ablauf der Witterung im Jahr 1944 ist zunächst zu sagen, daß auf einen verhältnismäßig milden Winter mit einem Kälteeinbruch Ende Februar ein kühles, regenarmes Frühjahr folgte, worauf dann im Sommer warmes und in den Monaten August, September recht trockenes Wetter herrschte. Die im vierzigjährigen Durchschnitt ermittel ten Regenmengen für unser Gebiet wurden nicht erreicht. Als besonders regenarm zeichneten sich der Mai, der August und der September ab. Regenreich waren Juni, Juli und November. Mit diesen kurzen Angaben scheint der Witterungsverlauf hin reichend gekennzeichnet. Bei Bohnen hat sich gezeigt, daß auch bei kaltem, für die Keimung ungün stigem Wetter der Aufgang durchaus befriedigend sein kann, wenn das 'Saatgut gebeizt in die Erde gelangt. Es ist durch zahlreiche Versuche be wiesen. und in der Praxis bestätigt, daß die Beizung mit Trockenbeize in Zeiten regnerischer und kalter Witte rung, auf Grund deren die Bohnen lange in der Erde liegen, ohne zu kei men, den Pilzbefall und damit das Faulen des Saatgutes verhindert und gleichmäßiges Aufgehen herbeiführt. Voraussetzung ist selbstverständlfch dabei, daß es sich tum keimfähiges Saatgut handelt. Eine weitere Erfah rung des Vorjahres ergibt sich aus der •starken Hamsterplage. Wir haben be obachten können, daß die Hamster an aufgehenden Bohnen katastrophale Schäden anrichten können. Die Be kämpfung von Hamstern in auflaufen den Bohnenfeldern ist deshalb schwie rig, weil meist gerade in dieser Zeit die gefährlichen Nager ihre während des Winters verschlossenen Löcher öffnen und sich nun mit anscheinend besoderem Eifer auf das erste frische Grün stürzen. Die Schläge müssen da her während des Aufganges des öfteren kontrolliert werden. Aehnlich, ja noch krasser liegen die Dinge bei den Stangenbohnen, und zwar deshalb schlimmer, weil die aufgewendete Arbeit durch das Setzen der Stangen usw. ganz besonders hoch ist. Hinsichtlich der Sorten hat sich wieder bestätigt, daß Saxa, Konserva, doppelte holländische Prinzeß von den alten Sorten am besten abgeschnitten haben. Der Anbau der Wachsbohnen litt wie alljährlich unter Brennflecken und Fettfleckenbefall, so daß man vor dem Anbau der alten Wachsbusch bohnensorten eigentlich warnen sollte. Ueber das Verhalten der neuzuge- lassenen Buschbohnenhochzuchten lie ge: hie, keine Erfahrungen vor. Bei Stangenbohnen stellten wir auch im vorigen Jahr fest, daß die Erträge der Wachsstangenbohnen bei weitem picht an die der grünen Sorten heran reichten. Die Ernte der Gemüseerbsen war gut. Für die Saatgutbeizung, für die im übrigen hier dieselben Gründe gel ten wie bei den Bohnen, und die bei oder einer artfremden Weltanschauung bestimmen Ziel und Inhalt unserer Ge setze. Unsere alte Sehnsucht: im eige nen Staat nach eigener Art leben zu können, ist das Ziel. Deutschland hat damit das Tor zu einem neuen Zeit alter weit aufgestoßen, mit seiner neuen Lebensordnung ist es Vorbild geworden für die Neugestaltung Europas. Das Ziel der deutschen Volks- und Staatsführung ist die Verwirklichung des Sozialismus als Grundlage unserer Volksgemeinschaft. Viele einzelne Maßnahmen und Einrichtungen im Be trieb sind nur auf der Grundlage einer sozialistischen Staatsauffassung mög lich. Reichspressechef Dr. Dietrich sagte auf der Tagung der Union nationaler Journalistenverbände: „Europa ohne Deutschland ist nicht möglich. Aber auch ohne ein national sozialistisches Deutschland ist Europa nicht möglich. Denn ein neues,Europa kann nur aus einer neuen Idee geboren werden. Unsere Gegner haben nicht eine zukunftgestaltende Idee hervorge bracht. Deutschlands Programm aber hebt das dunkle Wollen des euro päischen Menschen in das helle Licht einer geschichtlichen Konzeption. Unser Programm ist in der Realität und Erreichbarkeit seiner Ziele größer und gewaltiger als unsere Gegner es in allen ihren hohlen Weltbeglückungs phrasen überhaupt auszudenken ver mögen. Unser Programm ist die Rettung Europas vor den veteinigten Barbaren aus Ost und West, die im Begriff sind, die Schöpfungen der europäischen Kultur zu vernichten, die erhabensten Werke eines Geistes brutal zu zer stören, der die ganze Welt seit Jahr tausenden erleuchtet und ihr den ganzen Reichtum des menschlichen Fortschritts geschenkt hat. In einem geretteten und von seinem Verderben befreiten Europa — und das ist das zweite große Ziel unseres Pro gramms — werden wir dann die sozia listische Befreiung seiner schaffenden Menschen erkämpfen und damit den Völkern den Weg zu einem wahrhaft sozialen Fortschritt eröffnen, der in eine neue große und glückliche Zukunft führt." Unsere Generation ist nicht dazu bestimmt, in beschaulicher Ruhe ihr Dasein zu fristen, sondern sie ist be rufen, dafür zu kämpfen, daß diese Welt in Zukunft ein Antlitz trägt, das den hohen Aufgaben und der göttlichen Bestimmung der Menschheit würdig ist. Freilich wird Kampf zu allen Zeiten sein, drinnen und draußen. Kampf ist schließlich schicksalhafte Voraus setzung auch allen lebendigen Lebens und allen Fortschritts. Wir aber werden unser „Deutschland, Deutschland" nicht umsonst gejubelt haben, wenn wir festen Glaubens und in selbstloser Hin gabe der Ewigkeit des deutschen Volkes dienen! Wohin wir auch im Leben gestellt sind, es gibt nur einen Inhalt: Deutschland". Oberbefehlsleiter Bodie on das deutldye Lanvolli Der Reichsbauernführer, Oberbefehlsleiter Reichsminister Herbert Backe erläßt zum Jahreswechsel folgenden Auf ruf an das deutsche Lahdvolk: Mehr denn je sind wir im Jahre 1945 auf den eigenen Raum und die eigene Kraft angewiesen, um die Er nährung des deutschen Volkes zu gewährleisten. Der kämpfende Soldat und der schaffende Mensch in der Rüstung können die gewaltigen Aufgaben, die vor ihnen stehen, nur erfüllen, wenn du, deutsches Landvolk, das Letzte einsetzt, um Front und Heimat ausreichend zu ernähren. Die Härte des Krieges erfordert, daß wir sowohl beider Ablieferung wie bei der Erstellung der neuen Ernte unsere gesamte Kraft einsetzen und jeder einzelne, ob Mann oder Frau, sich täglich bewußt bleibt, daß nur durch größte Ein sparungen der Bedarf an Nahrung für das deutsche Volk gesichert werden kann. Gegenüber dem Einsatz des deutschen Soldaten ist unser Einsatz, so schwer die Verhältnisse auch sein mögen, noch immer gering. Von unserer Härte gegen uns selbst hängt es ab, ob Front und Rüstung ihre Aufgaben erfüllen können. Im gläubigen Vertrauen auf den Führer und den deutschen Endsieg werden wir alle Opfer auf uns nehmen, die das/kommende Jahr von uns verlangt. Herbert Backe. Du sollst an Deutschlands Zukunft glauben, an deines Volkes Auferstehn, laß diesen Glauben dir nicht rauben, trotz allem, allem, was geschehn, und handeln sollst du so, als hinge von dir und deinem Tun allein das Schicksal ab der deutschen Dinge und die Verantwortung wär’ dein! Ernst Moritz Arndt. Markerbsen unerläßlich ist, sprach der im allgemeinen gute Aufgang gebeizter Saaten. Trotzdem wird besonders in kleineren Betrieben leider noch häufig ungebeiztes Saatgut ausgedrillt. Der Befall mit Erbsenblattrandkäfern und Thrips war kurz nach dem Aufgang, in einer Zeit, in der kaltes und trocke nes Wetter herrschte, teilweise stark. In solchen Fällen ist es angebracht, durch Handhacke und wenn möglich mit leichter Kopfdüngergabe den Erb sen über das kritische Stadium zu helfen. Befall mit Erbsenwickler und Erbsenoallmücke war im vergangenen Jahr nur gering anzutreffen. Hinsicht lich der Sortenwahl war hier im Ge biet, aus dem berichtet wird, festzu stellen, daß meist nur noch solche Sorten zum Anbau gelangen, die als anbauwürdig zu bezeichnen sind. Die Erbsenanbauer in der Magdeburger Börde besitzen im allgemeinen aus reichende Sortenkenntnis und bauen daher die als gering oder schwankend im Ertrag bekannten Erbsensorten nicht mehr an. Es sei in diesem Zu sammenhang erwähnt, daß Betriebe mit möglichst großer Anbaufläche von Hülsenfrüchten doch erhebliche Vor teile durch den Anbau der stickstoff sammelnden Erbsen und Bohnen haben. Dieser Vorteil wird dann am besten ausgenutzt, wrenn auf die Hölsenfrucht möglichst bald ein anderes Gemüse folgt, so z. B. Herbstspinat, weil auf diese Weise Stickstoffverluste ver mieden werden. Der Gurkenanbau hat auch im vorigen - Jahr nicht befriedigt. Daran ist ein mal die Witterung schuld, die beson- defs für die jungen Pflanzen zu kalt war, zum anderen aber wird der Grund auch an der häufig geringen Phosphor säuredünguna liegen. Es wird in vielen Fällen zu überlegen sein, ob ein An bau von Gurken unter den heutigen Verhältnissen bei den hohen Nährstoff ansprüchen und der Abhängigkeit von der Witterung zweckmäßig ist. Sehr wichtig für die Versorgung ist der Anbau von Frühkohl, Blumenkohl und Kohlrabi, und hier besonders die Anzucht der. Jungpflanzen. Der ver hältnismäßig milde Winter, besonders die warmen Tage im Januar, haben da zu verführt, sehr früh auszusäen, der Kälteeinbruch Ende Februar hat dann zu einigen Schwierigkeiten geführt. Ich glaube nicht, daß erhebliche Ver luste an Pflanzen entstanden sind, trotz dem hierzu einige Worte. Wir haben bei der Anzucht von Kohljungpflanzen für den Frühgemüsebau mit zwei Krankheiten zu rechnen, die unter Um ständen großen Schaden anrichten und besonders dann auftretan, wenn plötz lich einbrechende Kälte das Lüften ver hindert. Es sind dies falscher Mehltau und Schwarzbeinigkeit. Es zeigt sich bei solchen Frostperioden, wie wichtig es ist, die Pflanzen möglichst kühl und luftig aufzuziehen. Sie sind so viel mehr abgehärtet, können schon eher einige Grade Kälte ertragen und fallen den Pilzen nicht so leicht zum Opfer. Wer sich mit Anzucht von Frühkohl- pflanzen beschäftigt, weiß, daß Luft, Licht und seltenes, aber'durchdringen des Gießen mit anschließender Lüftung bis zum Trockenwerden der Blätter ein gutes vorbeugendes Mittel gegen Mehl tau ist, jedenfalls besser, als mit der Kupferkalkspritze zu hantieren, wenn bereits überall der Mehltau sichtbar wird. Außerdem sollte immer gegen Schwarzbeinigkeit die Erddämpfung oder die Behandlung der Erde mit For- malin durchgeführt werden. Nach eigener Erfahrung ist die letztere wirk samer, Auf jeden Fall liegt auch darin eine Möglichkeit, die unangenehmen Folgen ungünstiger Witterungs perioden bei der Jungpflanzenzucht abzuschwächen. Die trockene Witterung der Monate August und September hat die Ent wicklung des Spätkohls behindert. Es hat sich 1944 wieder bestätigt, daß die ausgesprochenen Dauerkohle für un sere mitteldeutschen Verhältnisse nicht (Fortsetzung siehe Seite 2)