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Blut undVvLen Hauptschriftleitu ngr Berlin 8>V 61 sivrckstraße 74 Fernrufll 6, 440d Wirtschaftszeikung des deutschen Gartenbaues Amtliche Zeitschrift für den Gartenbau im Reichsnährstand Nummer 43 52. Jahrgang Berlin, Donnerstag, den 7. November 1935 Die 2. Erzeugungsschlacht beginnt Warum Lrzeugungsschlacht? Neue Stadthalle in Goslar Wendigkeit dieser Maßnahmen verstanden und es ist zu erwarten, daß im kommenden Jahr mit einem noch viel größeren Erfolg gerechnet werden kann. Der gesamte Nährstand dankt aus innerstem Herzen dem Führer und ist entschlossen, mit ganzer Kraft uneigennützig an die Erfüllung der gestellten Auf gaben heranzutreten, um die politische Freiheit des Staates für immer zu sichern. Wir richten noch mals unseren Blick auf die Worte unseres Führers aus seiner großen Rede aus dem Bückeberg: „Unsere Pflicht wollen wir weiter erfüllen, ge raden Weges gehen, ohne umzusehen, so wie bisher. Wir «ollen durchschreiten durch die Nöte dieser Zeit, stark und gewappnet, nie schwach werden. 2m. Durch unseren Reichsbauernsührer R- Walther Darre wurde das Bauerntum und damit auch der Gartenbau im vorigen Jahre zum ersten Male zur Erzeugungsschlacht aufgerufen. Trotzdem im Jahre 1933 eine Rekordernte bzw. Ueberproduktion bestand, erging dieser Aufruf zur Erzeugungsschlacht. Warum? Das im Mittelpunkt Europas liegende Deutsch land und die sich daraus ergebenden Verhältnisse, insbesondere die Beziehungen zu den anderen Völ kern, lassen zu der Erkenntnis kommen, daß man auf die Dauer die dem Volke notwendige Levensmög- lichkeit nicht sichern kann, wenn man dieser Tat sache nicht immer klar ins Auge sieht und auch ent sprechend danach handelt. Deutscher Boden ist für uns höchstes Gut. Die Absicht, die Güte unserer gärtnerischen Erzeugnisse, soweit überhaupt möglich, steigern zu wollen, bedingt die Voraussetzung einer richtigen Bearbeitung des Bodens. Dem Gartenbau obliegt deshalb die Aufgabe, alle gegebenen Mög lichkeiten auszunutzen, um eine entsprechende Stei gerung der Güte seiner Erzeugnisse zu erreichen. Die Nahrungsfreiheit ist die Voraussetzung poli tischer Freiheit und mit Entsetzen denken wir an die Jahre des Weltkrieges zurück, die wohl eine Lehre für immer sein dürften. Die vergangenen Jahre legen hierfür das sprechendste Zeugnis ab, und keiner darf sich hierüber hinwegsetzen. Rechte dabei für uns fordern, als wir gewillt sind, die entsprechenden Pflichten auf uns zu nehmen. Die Forderung nach dem gerechten Preis setzt vor aus, daß wir unter allen Umständen gewillt sind, die gerechte Ware als Vorwert zu geben. Es gilt, diese Gesinnung und Auffassung in die Kreise unserer Berufskameraden mit allem Nachdruck hineinzu tragen, und es ist die größte und wichtigste Auf gabe unserer Unteroffiziere im Beruf, der Kreis- und Ortsfachwarte, nicht nur selbst mit gutem Bei spiel voranzugehen, sondern sich jene Berufskame- raden vorzunehmen, die noch immer glauben, je nach der Art des Kunden verschieden „weitherzig" sein zu dürfen. Der Kampfruf: „Nicht Flächensteigerung, sondern Leistungssteigerung" setzt voraus, daß man den „inneren Schweinehund" überwindet und dem in dieser Beziehung Schwachen einige freundliche Nachhilfe gibt. Ein sehr gutes Hilfsmittel hierzu sind planmäßige Betriebs begehungen an Stelle von Versammlungen. Wenn jeder weiß, daß auch sein Betrieb besichtigt wird, und daß besonders auch diejenigen herankommen, die nie zur Versammlung gehen, aber auch keine Fachzeitung lesen, dann beginnt man, sich zusam menzunehmen; denn jeder fürchtet den Spott, auch den nicht ausgesprochenen, der anderen Berufs kameraden. Hier liegt eine wichtige Ausgabe für unsere Kreis- und Ortssachwarte; denn die Betriebsbegehungen bedeuten die Klärung des Borseldes, bevor der An griff zur Erzeugungsschlacht einsetzt. Orok. Or. Obsrt, Berlin, Reichsunterabteilungsleiter kl L 9. rischen Erzeugnisse aus den vorhandenen Flächen geht es. Um diese Maßnahmen auch in Zukunft erfolg reich durchzuführen, muß nochmals auf folgende Punkte verwiesen werden: 1. Intensive Bodenbewirtschaftung, 2. richtige und ausreichende Düngung, 3. Verwendung von einwandfreiem Saatgut, 4. Bodenverbesserungen durch Meliorationen, Verwandlung des Oedlandes in Nutzland, 5. Vermeidung jeder Einseitigkeit des Anbaues, dafür eine vielseitige Bewirtschaftung; denn diese ist gleichzeitig die beste Sicherheit eines Betriebes. Vermeidung jedes konjunktur mäßigen Anbaues. Der Anbau hat unter Be rücksichtigung des Lebens und Gesamtwohles des Volkes zu erfolgen. Innerhalb des ersten Jahres der durchgeführten Erzeugungsschlacht wurden Ergebnisse gezeitigt, die über alle Erwartungen hinausgingen. Das deutsche Bauerntum und auch der Gartenbau haben die Not Gerade zur rechten Zeit, nämlich zum Beginn der 2. Erzeugungsschlacht, wurde der Film: „Der Obstbau in der Erzeugungsschlacht" am 29. 10. in Berlin erstaufgeführt. Die landwirt schaftliche Beratungsstelle der IG. Farbenindustrie stellte sich mit einer Anzahl von bekannten Obst- baufachlenten in den Dienst der guten Sache. Das Ergebnis ist der obige Lehrfilm, der in erster Linie für den Bauer bestimmt ist, aber auch die Kenntnis eines manchen Gärtners im Obstbau zu erweitern vermag. Da und dort befinden sich in unserem Erfahrungsschatz noch Lücken, die der Film in vielem in recht anschaulicher Weise zu schließen imstande ist. Deshalb ist er vor allem auch ein Wegweiser zu den von jedem Obstanbauer in der Erzeugungsschlacht zu lösenden Aufgaben. Obstbäume, deren unzählige Blüten durch Bienen bestäubt werden, reifende Früchte — ein an sprechender Auftakt in diesem Film. So manche Obstanlage aus der Pfalz, dem Alten Lande usw. zeigt, daß wir nur durch erstklassiges Baummaterial usw. unserem großen Ziel, das wir uns in der Erzeugungsschlacht gesteckt haben — Selbstver sorgung mit einwandfreiem, deutschem Obst —, näherkommen können. Wenn die in dem Film gezeigten Anlagen, z. B. von Pfirsichen, aus klima tischen Gründen auch nicht in allen Gegenden Deutschlands erstehen können — ein Hinweis darauf wäre sehr angebracht —, so zeigen die Bilder doch sehr gut, was inan durch e-ine planmäßige und sachgemäße Pflege der Bäume erreichen kann. So führt der Film die Pflanzung und den Schnitt der Bäume vor — der letztere bei Pfirsichen allerdings etwas zu radikal —, er zeigt uns die Wichtigkeit der Düngung und Schädlingsbekämpfung, die Pflege von Form- und Beerenobst und manche Kultur- maßnahme, wie z. B. das Ausdünnen der Früchte, das Eintüten derselben gegen zu starke Sonnen bestrahlung usw. Bilder von der sachgemäßen Ernte, der Verpackung und Sortierung der Früchte bilden die notwendige Ergänzung. Den Schluß bildet eine Mahnung einerseits an den Obstbauer, nur Qualitätsobst zu erzeugen, andererseits an den Verbraucher, deutsches Obst zu essen. blk. Die Erzeugungsschlacht, die der Nationalsozialis mus führt, hat noch einen tieferen Sinn, als nur technisch eine Schlacht zu schlagen. Wir wollen auch nicht vergessen, daß das Fronterleben sich im Na tionalsozialismus weiterwirkt. 4 Jahre lang stan den wir ununterbrochen einer Welt gegenüber, die glaubte, uns mit ihren technischen Mitteln über winden zu können. Es gelang ihr trotz der größten Materialschlachten nicht, solange „der Mensch" in takt blieb. Erst als es auf krummen Wegen erreicht wurde, die geistige Haltung des Volkes zu erschüt tern, kam der Zusammenbruch und mit ihm jene schauerliche Revolte von 1918 mit ihren verhäng nisvollen Auswirkungen. Und der Aufstieg war erst wieder möglich, nachdem es dem Führer gelang, einem von Jahr zu Jahr wachsenden Teil von Volksgenoffen wieder eine neue und starke charakter liche Haltung zu geben. Nicht umsonst hat der Reichsbauernsührer die Erzeugungs„schlacht" be fohlen, denn es gilt, auch hier zuerst und nachhaltig den Kämpferwillen zu wecken. Und abgewandelt dürfen wir den alten Kampfruf unserer Bewegung wieder anwenden, indem wir diesmal rufen: Deutscher Gartenbauer, erwache! Erst in zweiter Linie kommt es darauf an, das fachliche Wissen und Können und die Hilssmittel der Technik und Wissenschast zu mobilisieren. Weit voran steht die Forderung, die richtige geistige Hal tung für diese Erzeugungsschlacht zu finden und aus ihr den Willen zum Kampf zu wecken. Nicht das „Was ich tue", sondern das „Wie ich es tue" ist entscheidend. „Anständig" sollen wir in die Er zeugungsschlacht hineingehen, indem wir nicht mehr Die Ernährungssicherung bedingt nicht eine Unter bindung des deutsch-ausländischen Warenaus tausches, sondern ist lediglich in solche Bahnen zu lenken, die in der Ordnung der Gesamtwirtschast und im Interesse des Gesamtvolkes liegen. Industrie und Handel treten heute von ihrer früheren, unge sunden Stellung zurück und gliedern sich in den Rahmen der nationalen Bedarfs- und Ausgleichs wirtschaft ein. Sie sind daher nicht mehr die Grund lage der Ernährung des Volkes, sondern nur noch ein Hilfsmittel derselben. Indem der Handel heute mehr und mehr den Ausgleich zwischen eigener Er zeugung und zusätzlicher Einfuhr auf allen Gebieten darstellt, wird die gesamte Volksernährung mehr oder weniger unabhängig vom Ausland. Dadurch ist die Freiheit des Staates und die Unabhängigkeit des Volkes auch in schwereren Tagen sichergestellt. Die Notwendigkeit der Erzeugungsschlacht ist be dingt durch folgendes: 1. Die Ernährung des deutschen Volkes sicher zustellen, 2. die industrielle Rohstoffversorgung und den in den Industrien beschäftigten Volksgenossen das Brot zu gewährleisten, 3. die Ausfuhr der Jndustrieerzeugnisse zu för dern, 4. um vielen deutschen Volksgenossen Arbeit und Brot innerhalb des deutschen Raumes zu geben. Die Erzeugungsschlacht muß unter dem Gesichts punkt „Dem ganzen Volk zu dienen" betrachtet werden. Nicht um Vergrößerung der Bebauungsslächen, sondern um eine Gütesteigerung der gärtne 2um Oekcüsbauernkap kst ckke Äackt/rnkke kn 6oskar /erkkAAeskekkk. Kke wkrck ckke Käkke /ür ckke Lommencken lkeic/wbauerntcige «ein. Uboto: Atlantic Oke rivekke OrrellLUNLSsckckackck beKknnk. O/aFFen an/ Oakümask /rum 9. kVovember). Oer Obstbau kn cker OrreuAUNAsscbkacbt. Oaumsckru/en unck OrreuAllnZsscbkacbt. A»/Laben cker Oecbnk/c kn -ter OrreuLunL«- sc/ckac/rk Oer Oemüsebau unck OrreuLnnLsscbkacbt. Un unsere Leser smkcbtkLe kUkkkekkanL). M'ttektunLen cker OauptvereknkLunF. Oas/ar, alle 8tackt ckes k?ekcbsbauerntaAes. tckeenmettbewerb rur Oekc/rsausstekkunA kn 8kukkLark. Oür cken OSstanbauer /LacbLr. Obstbau), t^as äer Oüstanbauer non cker Oetrkebs- tebre nassen muA Lieber ckas /tusscbnekcken cker Obstbäume. -tu« ckem Lkumen- unck ÄerManrenbau. Oke saebgema/ie öebanckkunL von Le/mkkk- bkumen. Okne i^kkettu/Le unck kbrs mknter/rarten Lkpbrkcken. /inorcknunLen ckes VermattunLsamtes <8aatLut). Oke OeAetunA ckes ckeutscben §ekckenbaues. kVas aucb ckke Orau ckes Ockrtners tkest. Oralen, ckke au/ Antwort warten. /etrt notwenckkFer O/kanrenscbutr. Zum 9. November: Flaggen auf Halbmast! Am 9. 11. sind 12 Jahre verflossen, seitdein der Führer mit seinen ersten, treuesten Mit kämpfern in München an jenem, für das deut sche Volk und für die Entstehung und Zukunft des Dritten Reiches so denkwürdigen Tag, den 1. nationalsozialistischen Befreiungsmarsch vom Bürgerbräu-Keller zur Feldherrnhalle am Odeonsplatz unternahm. Der 12. Jahrestag des Schicksalsmarsches der Bewegung steht im Zeichen der vom Führer wieder zurückeroberten Freiheit des deutschen Volkes. Die Fesseln, in die uns der Versailler Vertrag schlug, sind ge fallen. Durch die Reichsgesetze vom 17. 3. 1935 über die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht ist dem deutschen Volke das wich tigste Hoheitsrecht zurückgegeben worden, dessen jeder Staat zu seinem Leben bedarf. Deshalb ist der 9. 11. 1935 dazu ausersehen, die ersten Blutzeugen der Bewegung, die 16 Gefallenen an der Feldherrnhalle, in die Freiheit des neuen Reiches zu überführen. Dieser Tag ist darum der Auferstehung der Helden in das neue nationalsozialistische Deutschland geweiht. Ueberall in deutschen Landen werden zum Zeichen der Trauer um die gefallenen Helden die Fahnen halbmast wehen, allüberall werden innerhalb der deutschen Grenzen die Glocken von den Türmen läuten zum Gedenken an jene, die zu den Besten unseres Volkes gehör ten. Mitten im Schaffen mußten sie sterben und durften nicht das vollendete Werk sehen, bei dessen Grundsteinlegung sie mithalfen. Führer und Bewegung sind der Inhalt ihres Lebens gewesen. Für sie und dainit für Deutsch land haben sie gekämvft. Wie sie gelebt haben: tapfer und männlich-kühn dem Schicksal ins Auge sehend, so sind sie auch gefallen für die Idee. Der Kampf verschlingt ja immer die Besten; denn immer sind es die Tüchtigsten, die nach Taten drängen, die ungeachtet der eigenen Sicherheit ihre Pflicht tun und nicht au das bloße Leben denken, sondern an das würdige Leben, wie es schon ausgesprochen ist in dem Reiterlied: „Und setzet ihr nicht das Leben ein, nie wird euch das Leben gewonnen sein!" Neben dem Gefühl derTrauer um die Ge fallenen bewegt uns ein Gefühl des Dankes daß wir in einem neuen und schöneren Deutsch land leben dürfen, das wieder den Glauben an sich selber gewonnen hat, und daß wir das Glück haben, an seiner Zukunft mitzubauen. Das danken wir den Toten, ihrem Opfergaug, den sie für uns angetreten haben. Und dieser Dank soll uns durch unser ganzes Leben be gleiten. Und zu dem Dank tritt das Gefühl der Ehrfurcht vor der göttlichen Macht, die es so gefügt hat, daß alles Große und Hohe nur durch Opfer gewonnen wird. Schon die schlichte Arbeit des Tages, die dem Leben dienen will, wird nur verrichtet durch Opfer an Lebenskräf ten. Die Mutter, die dem Volke ein neues Leben schenkt und es mit Mutterliebe behütet, ist doch wieder das verschwindende Leben, dem