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Me vartenbauwlrtsckaft Kummer !1. 8. Lugi»« 1>!7. 3 Bayerns Gemüsebau Zur Tagung der Freilandgemüsebauer in Bamberg 1937 verteilt sich der Gemüseanbau im Freiland in Buschbohne» . . 223 den Industriestädten M Weißkraut . Blaukraut . Wirsing . . Blumenkohl Rosenkohl . 76 KL 465 „ I6S „ 226 „ Zwiebel . . Gelbe Rüben Sellerie . . Mccrrctiich . Nach den statistischen Erhebungen des Jahres Bayern auf folgende Gemüsearten und Flächen: Grünkohl . . Kohlrabi . . Erbsen . . Stangenbohnen Gurken . . Tomaieu . . Salat . . . Rhabarber . Spargel . . AM /i»Ls: Seis^ie/sa/riaFs /ä^ ckie späte/? Qemüse- treiäerei mit L/oiiäaäee/e/rstLe» ö//ck Mite: äem /(»oSia«eLta»Ä Sei iVit/möseF. /I»- scLiie/ieaä a» äie i^aFFeaeeate mieä a«/ Äre /riscLe ?//rr^/rr^e Äee /räLeei/e»äe ll^iate/miesi»^ ^e- set^t, mit Äem Äee iklaeLt Sis i»s L>ä/i/a/re Li»ei» me/'Äe» La»» örLi oSe» eeeLts: //r er/ree merk aaspeäeLate» ?7äcLe LÜÄüeS Äee 0/-t- scLa/t LoeLsLeim iie^e» Äre etma S00 SapeiscLe T'aFme/'L am/assenäe» Orr^e/r/eÄer' ^i» peaLtrseLe/- ^seistee, er» OaeteaSaaieLeee «»ck er» />/ta»^e»seLiitrteeL»iLee Seim öe/-ata»FSÄie»st im LamSe/^ee 6emüseta»ck . 885 Ku . 581 „ . 665 . 73 . 656 456 Ku 414 „ 2!I2 „ 630 „ Für den umfangreichen Bedarf an Gemüse in den Industriestädten Nürnberg und Fürth sorgt das im Dreieck zwischen Nürnberg, Fürth und Er langen liegende, im Gemüsebau uralte Knob- vemüse u-ieä maeLt/eetiF LeeFeeicLtet f/(»oSiaiieLta»ii). /ISS,: ^reÄ-rUrr/rc/re/r fü) * . 8277 Ku . 842 „ . 865 „ . 245 „ . 12l ,, Der Standort des gärtnerischen Gemüsebaues befindet sich bevorzugt in der nächsten Umgebung der Städte. Etwa 500 Gemüsegärtnereien lagern sich ringförmig um München. Aehnlich verhält sich dies bei den meisten größeren Städten. Sie beliefern täglich die Märkte, die Obst- und Gemüseqeschäfte, die Heeresteile, die Verpflegnngsinstitute, die Gasthöfe und in beschränktem Umfange auch die Konservenindustrie. Sogenannte Gemüsefabriken gibt es im Gebiet der Landesbauernschaft Bayern nicht. Auch der Feldgemüseanbau ist im weitesten Umfange frei von dem so genannten Konjunkturanbau größerer landwirtschaftlicher Betriebe. Er befindet sich vielmehr fast ausschließlich in der Hand der Kleinbauern, denen gebiets weise besonders günstige Anbauverhältnisse zur Verfügung stehen. Im Gebiet der Landesbauernschaft Bayern werden 18 534 da Land gemüsebaulich bewirtschaftet. Der Umfang des Gemüsebaues ist flächenmäßig geringer geworden. Im Gegensatz hierzu ist bei einer Reihe von Gemüsearten die Ertragshöhe und damit der Marktwert gestiegen. Die Ursachen des Rück ganges der Anbauflächen sind im wesentlichen darin begründet, als in den Jahren nach dem Krieg eine wesentliche Erweiterung des Gemüseanbaues auch in Bayern einsetzte, der naturgemäß zu einer Er schwerung des Absatzes der gewonnenen Erzeugnisse führen mußte. Das war insbesondere in jenen An baugebieten der Fall, die beim Verkauf ihrer Erzeugnisse auf den Versand angewiesen sind. träge abwerfen. Das Haupterzeugnis des Bamberger Gemüsebaues sind die Schwarzwurzeln, deren äußere und innere Qualitäten weit über Bayern hinaus bekannt sind. Etwa 60 Kilometer von Bamberg entfernt, ebenfalls im Maingebiet liegend, befindet sich ein mehr dörflich spezialisierter Grotzgemüseanbau in der Nähe von Schweinfurt. Eine Besichtigungsfahrt von der Bamberger Tagung aus gehend, wird uns einen näheren Einblick in die dortigen Anbauverhältnisse verschaffen. So sind den Gurkeneinlegereien die Gochsheimer „Kümmerli" als ausgezeichnete Einmachware längst'bekannt, die in einer Menge von weit über 100 000 Zentner Jahr für Jahr herangezogen und über die Bezirks abgabestelle zum Versand gebracht werden. Achtzig bis hundert Waggons werden in der Zeit der Haupternte nicht selten täglich allein am Bahnhof in Gochsheim verladen. Neben den Gurken ist dort der Zwiebelanbau zu Hause, von denen ebenfalls an die 60 000 Zentner jährlich zum Verkauf ge bracht werden. Die Nachbarortschaft Sennfeld beschäftigt sich vorwiegend mit Frühgemüscbau. Schwebheim ist die fränkische Zentrale des Tee- und Heilkräuteranbaues und in Grafenrheinfeld -ü der Kohlanbau zu Hause. Den größten Kohlanbau in Unterfranken treffen wir auf der Strecke von Schwein furt nach Würzburg in Unterpleichfeld an. Dort befinden sich auch eine Sauerkrautsabrik sowie eine modern eingerichtete Kohlscheune. Der Bamberger Gemüsebau In einem der größten Gemüseanbaugebiete dieser Art findet in diesen Tagen die Reichstagung für Feldgemüsebau statt, nämlich in Bamberg. Etwa 400 Ira Land in der Mainniederung von Bamberg bis nach Hallstadt werden dort gemüsebaulich bewirtschaftet. Viele Jahrhunderte zurück läßt sich der Bamberger Gemüsebau, der längst über die lokalen Bedürfnisse hinaus bewachsen ist, nachweisen. Eine nicht sehr glückliche Art der Erbteilung hat >edoch dazu geführt, daß der Anbau auf kleinen und kleinsten Parzellen erfolgt, die jedoch zufolge der günstigen Boden- und Klimaverhältnisse sowie durch den sprichwörtlichen Fleiß der gemüsebautreibenden Bevölkerung höchste Er ¬ lau ch land. Täglich rollen frühmorgens Wagen an Wagen, hochbeladen mit den bekannten gefüllten Weidenkörben auf den Gemüsemarkt, von denen die ersten bereits wieder den Heimweg antreten, wenn die Städter zu ihren Arbeitsstätten gehen. Es han delt sich dort fast ausschließlich um einen Freiland- gemüseanüau in der vielgestaltigsten Form. 60 bis 70 Betriebe sind schon seit hundert und mehr Jah ren im Besitz ein- und derselben Familiengenera tion. Besonders zu betonen ist der ausgedehnte Sparaelanbau in den Orten Buch und Kraftshof bei Nürnberg. Als mittelfränkische Krautanbau- gebierte sind zu nennen: Merkendorf bei Ansbach, Krautostheim bei Gunzenhausen, Gosberg und Egloffstein bei Forchheim. Im südlichen Teil der Landesbauernschaft Bayern liegt der größte Krautanbau zwischen München- Freising und Erding, in einer Ausdehnung von rund 700 Im. Teils im Moorgsbiet, teils in lehmi gen, über einer Almschicht liegenden Böden werden hier vorwiegend die für die Versorgung der Münche ner Sauerkrautfabriken notwendigen Herbstkraut mengen gezogen. Etwa 50 im groß ist das Kraut anbauland in Merching bei Friedberg und nicht ganz 100 lm umfaßt die Krautanbaufläche um Straubing und Landau a. I. Verhältnismäßig jung ist der Spargelanbau im Schrobenhauser und Pfaffenhofer Land. Der dort gezogene Spargel erfreut sich jedoch der besonderen Güte wegen auf den Märkten einer besonderen Be liebtheit. Die Umgebung von Regensburg ist wegen des umfangreichen Winterrettichanbaues bekannt. Wag gonweise werden von dort die Weichsel Winter rettiche auf den Leipziger und Berliner Markt ver schickt. Aus dem Donaubecken bei Straubing stammt der bekannte Straubinger Blatzl-Salat, der neben einer Reihe von Marktgemüsen im bevorzugten Maße herangezogen wird. Auch das Bodenseegebiet ist im zeitigen Frühjahr mit Kopfsalat und später mit Gurken auf den Märkten recht ausgiebig ver treten. Das über dem Durchschnitt stehende fachliche Können unserer Gemüsebauern, ihr vorbild licher Fleiß und die Anpassung ihrer Erzeugung an die Bedürfnisse des Marktes sind im weitesten Umfang die besten Voraussetzungen für unseren Kampf um die Nahrungsfreiheit im Gemüsebau. Nur die dringend erforderliche Landfläche dient der Gemüseerzeugung, dafür aber werden alle erreich baren Mittel aufgeboten, um die Mengenerzeugung und insbesondere die Qualität bei den einzelnen Gemüsearten zu verbessern. Die besondere Beachtung die allein das Versuchs- und Beratungswesen findet, läßt erkennen, daß es unseren Gemüsegärtnern um die dauernde Erzielung von Höchstleistungen ernst lich zu tun ist. So sind die Verhältnisse im Gemüse bau in Bayern innerlich durchaus gesund und wer den es für die Zukunft auch bleiben. G. Friedls Diese Zusammenstellung läßt gleichzeitig erkennen, inwieweit die Verbraucherschaft eine besondere Vor liebe für die einzelnen Gemüsearten an den Tag legt. Im Gegensatz zum Rückgang des feldmäßigen An baues von Gemüse, der sich beim Weißkraut und beim Spargel am auffallendsten bemerkbar macht, ist eine Ausdehnung des gärtnerischen Gemüsebaues sestzustellen. Teilweise ist diese bedingt durch den höheren Bedarf an Gemüse der größeren Städte, die ständig gewachsen sind, nicht zuletzt aber durch die Beseitigung der Arbeitslosigkeit, sowie durch den Rückgang der Auslandseinfuhren. Wenn eine im beschränkten Umfang erfolgende Erweiterung des Gemüseanbaues beim gärtnerischen Gemüsebau einsetzt, die allerdings nicht zu einem gegenseitigen Existenzkampf führen darf, so ist das durchaus begrüßenswert im Sinne einer gewißen Krisenfestigkeit, die bei diesen Betrieben erreicht werden muß. Auch der Gemüsegärtner muß aus dem Ertrag seines Bodens und seiner Arbeit seine Familie ernähren und evtl. Rückschläge überwinden können. /las cke» /saFsSaeFee (/emaseFLetKeeeie». /let äse Oemase- aarac/it /üe äe» -uäscLe» item 7>eit>- «ml 7>eiia/räFemüse. /» Latte» /(äste» m/eä äas t/emase a«sFep/ta»2t «aä »acLts aut /tokitecLet» aS^eäeeLt. La^säSee meräe» äiese /toträeeLet se»LeecLt aa/Festeiit aaä a» einem 6etä»äee ue/speeirt. 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