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0/6 k/nfu/?r auL/önc//Lc^6/- 6arksn/)c>u6r^6UAn/5LS mv6 oz-gamre/? /'n c/sn c/sut§c/i6n ^lor/tk s/ngs^gt v^src/sn Die Entwicklung der Einfuhr von Gartenbauerzeugniffen An die Spitze jeder wirtschaftlichen Erörterung über die Entwicklung der Einfuhr ausländischer Gartenbauerzeugnisse nach Deutschland und ihren Einfluß auf die Absatzmöglichkeiten und Erforder nisse der inländischen Erzeugung muß die grund legende Feststellung gerückt werden, daß die Gruppe der Gartenbauerzeugnisse im Rahmen aller Er zeugnisgruppen des Reichsnährstandes diejenige ist, die am meisten von der allgemeinen Wirtschafts lage abhängt und am stärksten marktgebunden ist. Das gilt für all ihre Untergruppen, ob es sich nun im einzelnen um Gemüse und Obst handelt oder um Südfrüchte oder um Erzeugnisse der Baum schulen, um Blumen oder Zierpslanzen. Die zweite grundlegende Feststellung, die im Zusammenhang mit dieser ersten getroffen werden muß, ist diese: Auch auf dem Gebiet der garten baulichen Produktion wird es, unabhängig von allen Schwankungen der Wirtschaftslage und der sich aus ihr ergebenden wechselnden Möglichkeiten, immer das Ziel bleiben, der deutschen Erzeugung zur höchsten Entfaltung und Leistung zu verhelfen, um auch hier dem nationalen Gebot der völkischen Freiheit so nahe wie möglich zu kommen. Es wird' also innerhalb dieses Rahmens das Sonder ziel im Gartenbau bleiben müssen, die Einfuhr ausländischer Gartenbauerzeugnifse, aus welchen Gründen immer sie erfolgen mag, organisch in den innerdeutschen Markt einzufügen. Die Methoden, dieses Ziel zu erreichen, werden je nach den Um ständen wechseln. Gerade das abgelaufene Jahr hat in dieser Richtung an den für die Marktordnung verantwortlichen Zusammenschluß innerhalb des Reichsnährstandes, an die Hauptvereinigung der Deutschen Gartenbauwirtschaft, sowie an die sonsti gen mit der Einfuhr befaßten behördlichen und dienstlichen Stellen, namentlich an die Devisen- bcwirtschaftungsbehörden, hohe Anforderungen ge stellt, damit einerseits auftretende Bedarfslücken durch zusätzliche Einfuhren geschlossen, andererseits der Gefahr einer vom Standpunkt der inländischen Erzeugung aus unwillkommenen Ueberschwemmung mit Auslandsware elastisch und wirksam begegnet werden konnte. Vier Faktoren beeinflussen den Markt Bereits vor Jahresfrist hat gelegentlich der vor jährigen Schulungstagung des Deutschen Garten baus in Goslar der Abteilungsleiter L in der Hauptvereinigung, Dipl.-Landwirt Paul Groß, in einem grundlegenden Vortrag entwickelt, daß es vier Faktoren sind, welche die Gestaltung des Marktes für Gartenbauerzeugnisse entscheidend be einflussen: die allgemeine Wirtschaftslage und die von ihr abhängige Kaufkraft der breiten Ver braucherschichten, die Aenderung in der Ernäh rungsweise und die Fortentwicklung des Er nährungsstandards unseres Volkes, die organisa torische Zusammenfassung aller an Erzeugung und Verteilung beteiligten Wirtschaftsgruppen in der Hauptvereinigung und die sich daraus ergebende weitgehende Möglichkeit der Einflußnahme auf die Regelung des Marktes auch nach der organisa torischen Seite hin, und endlich die Entwicklung der Einfuhr. Hinsichtlich der beiden erstgenannten Faktoren ist die Entwicklung, die mit der Machtergreifung des nationalsozialistischen Staates und der Betrauung des Reichsnährstandes mit der Ordnung des Marktes in der ganzen Ernährungswirtschaft planvoll eingeleitct wurde, weiter organisch fort geschritten. Indem es gelang, die Millionen von Volksgenossen, die vorher lange Jahre hindurch aus ihrer Erwerbslosenrente nur den notdürftig sten Lebensunterhalt fristen konnten, in Arbeit und Verdienst zu erhalten, blieben auch die auf diese Weise geschaffenen bedeutend erweiterten Absatz möglichkeiten für Gartenbauprodukte aller Art stabil. Gefördert wurde und wird diese erfreuliche Entwicklung durch die zwar langsam, dafür aber stetig fortschreitende, durch den Sport und alle sonstigen der körperlichen Ertüchtigung unseres Volkes dienenden Bemühungen bewirkte allgemeine Verbrauchswandlung, die den Bedarf an Obst und Gemüse in bedeutendem Maße ausgeweitet hat. Auch in organisatorischer Hinsicht ist der mit Beginn der Marktregelung beschrittene Weg ziel bewußt weiter verfolgt worden. Der Aufbau der Fachschaften, besonders bei der Warenverteilung, ist weiter vorangetrieben worden, und gerade die jüngst vergangenen Monate haben diesen Verteiler fachschaften Gelegenheit geboten, ihre Einsatzbereit schaft und Leistungsfähigkeit im Rahmen der Marktregelung wirksam und überzeugend unter Beweis zu stellen. Inländische Erzeugung hat den Vorrang Das Zusammenwirken all dieser Faktoren hat den Verbrauch an Gartenbauerzeugnissen aller Art erheblich gefördert und damit die Absatzmöglich keiten für die Produkte des deutschen Gartenbaus in einem gegen früher erstaunlichen Umfang ge steigert. Es unterliegt keinem Zweifel, daß diese Entwicklung, die im wesentlichen durch die Auf wärtsentwicklung der gesamtdeutschen Wirtschafts lage und eine erfolgsichere Staats- und Wirtschafts führung bestimmt wird, sich auch in Zukunft weiter fortsetzen wird. Dasselbe wird nicht in gleichem Maße und vorbehaltlos gesagt werden können von dem vierten, für die Marktentwicklung beim Garten bau entscheidenden Faktor, nämlich der Einfuhr. Die Gestaltung der Einfuhr hängt nicht allein von uns ob. sondern vollzioht sich im Rahmen jenes die ganze Welt umspannenden Netzes von vertrag lichen Abmachungen, die das Deutsche Reich mit den anderen Staaten schließt. Es ist eine Selbst verständlichkeit, daß beim Abschluß solcher handels politischer Vereinbarungen vielfach widerstrebende Interessen auf eine mittlere Linie gebracht werden müssen; daß der eine Staat bei der Aufstellung seines Wunschzettels auf die Posten auf dem Wunschzettel seines Verhandlungspartners Rücksicht nehmen muß, und daß es auch dem stärksten und mächtigsten Staat niemals uneingeschränkt gelingen wird, lediglich seine Wünsche durchzusetzen. Es ist Jahrzehnte hindurch eine laute und berechtigte Klage des deutschen Erwerbsgartenbaus gewesen, daß die Regierungen der früheren liberalistischen Aera gerade auf diesem Gebiet jedes Rückgrat, ja jede Vernunft vermissen ließen. Entsprechend dem freihändlerischen Ideal des Wirtschaftsliberalis mus, dem sie huldigten, trugen sie kein Bedenken, auf dem Gebiet der Ernährungswirtschaft und namentlich der gartenbaulichen Produktion der aus- Ungewollt haben weite Teile des Auslandes diese Entwicklung durch ihre vielfach kurzsichtige Politik, die sie in wirtschaftlichen Dingen dem Deutschen Reich gegenüber zu treiben für gut fanden, ge fördert. Indem sie das Reich zur staatlichen Zwangsbewirtschaftung der durch unsere in dustrielle Fertig Warenausfuhr erlösten Devisen zwangen, haben sie selbst jenes Tor verrammelt, durch das in den vorhergegangenen Jahrzehnten ungehemmt der Strom ausländischer Waren sich Die Entwicklung der Einfuhr von Gartenbauerzeugnissen 1928/30 unid 1933/35 Erzeugnis- gruppen Jahr Anfuhr Veränderungen gegenüber 1928 Menge in ÄL Wert in 1000 RM Mengen mäßig in v. H. Wert mäßig in v. H. Küchengewächse (Gemüse u.dgl.) 1928 1929 5 042 940 5 206127 138889 142 786 -t- 3,2 4- 2§ froch, getrocknet 1930 4 639 437 114 993 - 8,9 — 17,2 und einfach be reitet 1933 2 938816 47153 - 41.7 -66,9 1934 3 178 529 53 218 -36,9 -61,6 1935 2 655 779 43 142 -47,3 -68,9 Jan.—Nov. W3e 2 279915 38 865 — 57,7 -72,9 Obst, frisch und getrocknet 1028 1929 4 950 663 4 560068 225 055 211939 - 7,9 - 5,7 1930 4889667 292 944 — 1,4 - 9,8 1933 4 692 698 113652 - 5,2 -49,5 1934 4118 813 198 791 - 16Z -51,6 UW 2 82» 932 97 182 - 42,9 -56,8 Jan.—Noo. 1936 2 573 266 80 430 — 48,0 — 64,2 Südfrüchte 1928 1929 5 006 206 4 978 176 252 693 244 194 - 0,5 - 3,3 1930 6398 723 255 211 4-27,9 -t- 1,0 1933 56I8458 143173 4-12,2 — 43,3 1934 5862009 140 843 -P17,1 — 44,2 1935 5396 647 143 997 — 43,9 Ja».—Roo. 1936 5 375 325 130 593 -j- 7,3 -48,3 Lebende Pflanzen. Et-zeugnisse der 1928 1929 171824 149 350 33124 31117 -13,1 - 6,0 Ziergartnerei 1930 152 531 39656 — 11,2 - 7,4 1933 91191 13146 -46,9 -69,3 1934 106 850 15 354 — 37,8 — 53,6 >935 77 648 I93IS — 54.8 — 68,8 Jan.—Nov. 1936 84376 9613 -50L — 76,9 Tabelle I nach Deutschland ergossen hatte. Seitdem in dem sogenannten Neuen Plan vom Herbst 1934 der seither mit eiserner Konsequenz durchgesührte Grundsatz aufgestellt wurde, daß Deutschland im Ausland nichts mehr kauft, als was es bezahlen kann, und daß diese Bezahlung und damit der Kauf nur in dem Umfang erfolgen darf, in dem uns das Ausland durch den Kauf deutscher in dustrieller Produkte selbst die Devisen zur Be zahlung liefert: seit diesem Tage hat es ein Ende mit der Ueberschwemmung der deutschen Obst- und Gemüsemärkte durch Auslandsware und mit der Zerschlagung jener Preisstabilität, ohne die ein landwirtschaftlicher und besonders ein gartenbau licher Erzeugungsbetrieb nicht erfolgreich geführt werden kann. Dem deutschen Gartenbau hat sich auch durch diesen Umstand eine Chance eröffnet, die er wie in den letztvergangenen Jahren, so auch weiterhin zielbewußt ausnutzen wird, um durch höchste Leistungssteigerung dem deutschen Erzeugnis die vielfach verloren gegangen gewesenen deutschen Märkte für dauernd zurückzuerobern; auch in den Zeiten, in denen die Zwangsjacke der Devisen bewirtschaftung wieder gelockert oder vielleicht sogar abgcstrcift werden kann, muß der eingeführten Auslandsware der zweite Platz auf den deutschen Märkten genügen, nicht mehr wie früher der erste und ausschließliche. Die Staatsführung hat immer betont, daß es ihr fernliegt, dem Ziel einer un eingeschränkten wirtschaftlichen Autarkie nachzu jagen. Allein schon die Uebervölkerung unseres Landes, das Mißverhältnis zwischen der Kopfzahl unseres Volkes und der zur Erzeugung seines Er nährungsbedarfs verfügbaren Bodenfläche wird immer einen gewißen Spielraum lassen für die Einfuhr bestimmter Mengen ausländischer Garten bauerzeugnisse im Austausch g-gen die Ausfuhr ländischen Einfuhr Tür und Tor zu öffnen und den auswärtigen Erzeugerländern jeden Wunsch zu erfüllen. Diese Wünsche waren niemals bescheiden und sind es auch heute nicht. Trotzdem ist es in einem vor der Machtergreifung nicht für möglich gehaltenen Ausmaß auch hier gelungen, der in ländischen Erzeugung ihren natürlichen Anspruch auf den Vorrang vor allen aus Wirtschafts- und handelspolitischen Gründen notwendigen Zu geständnissen an das Ausland zuzuerkennen. Der Gesamtumfang der gartenbaulichen Einfuhr ist gegenüber den Jahren vor der Machtergreifung ganz bedeutend zurückgegangen; vor allem aber ist es einer zähen und zielstrebigen Wirtschaftsführung gelungen, diese Einfuhr hinsichtlich ihres zeitlichen Hereinkommens und ihrer örtlichen Verteilung ent sprechend den Erfordernissen der Gesunderhaltung her inländischen Erzeugungswirtschaft zu lenken und damit grundsätzlich und für immer jene Schäden zu bannen, die den deutschen Gärtnern vordem das Leben so schwer gemacht haben. deutscher Jndustrieprodukte. Aber was eingeführt wird, wieviel, wann und nach welchen Verbrauchs plätzen, darüber wollen wir in Deutschland selbst entscheiden. Diese Entscheidung kann niemals in die Hände des Auslands gelegt werden, vielmehr muß sich das Ausland gerade in den gegenwärtigen Zeiten der durch die Devisenlage beschränkten Ein fuhr mit dem grundlegenden Umstand vertraut machen, das die Einfuhr ausländischer Gartenbau produkte künftig immer nur zusätzlichen Charakter haben, d. h. nur in einem Umfange erfolgen kann, der unseren deutschen Bedürfnissen entspricht. Unter diesem Gesichtspunkt darf zur Ergänzung des gezeichneten Bildes sogar festgestellt werden, daß die oben erwähnte fortschreitende Verbrauchs steigerung und Verbrauchswandlung, die zweifellos noch lange nicht ihren Höhepunkt erreicht hat, die Einfuhr ausländischer Gartenbauerzeugnisse künftig aller Voraussicht nach sogar in einem größeren Umfange gestattet wird, als es heute der Fall ist. Die aus dem Gebot der Nährfreiheit sich ergebenden Folgerungen verbieten es, die gartenbauliche Pro duktion in Deutschland unbegrenzt auszudehnsn. Der Vorrang der unentbehrlichsten Nahrungs mittel, wie Getreide, Kartoffeln, Zucker sowie Futtermitteln vor Obst, Gemüse und Blumen setzt dieser Ausdehnung natürliche Schranken. Was innerhalb dieser Schranken bei vollster Hingabe an die gemeinsame große Aufgabe geleistet und dem Boden an gartenbaulichen Erzeugnissen abgerungen werden kann, wird der deutsche Gartenbau in best möglicher Qualität liefern. Was aber ohne Störung dieser Aufgabe außerhalb der genannten Schranken von unserer Volkswirtschaft zur Deckung des Ernährungsbedarfes und zur Verbesserung des Lebens ausgenommen werden kann, kann und soll auch in künftigen Zeiten das Ausland zusätzlich liefern. Unter der Voraussetzung einer nach den Gesichtspunkten des deutschen Bedarfs und der deutschen Aufnahmefähigkeit örtlich, zeitlich und mengenmäßig gelenkten Einfuhr wird diese Ein fuhr wie gesagt nicht einmal auf jener unteren Grenze stehen zu bleiben brauchen, die sie heute erreicht hat. Wenn man nach diesen allgemeinen Feststellun gen an Hand der Tabelle I einen Rückblick wirft auf die Mengen und Werte der Einfuh ren von Gartenbauerzeugniffen in den vergangenen Jahren und dabei besonders die Zahlen aus den Jahren vor der Machtübernahme betrachten, so wird dabei folgendes klar: Die Gemüseeinfuhren, die Einfuhren von Erzeugnissen der Ziergärtnerei und die Obsteinfuhren (ohne Südfrüchte) zeigen eine stark rückläufige Tendenz. Zieht man bei den Gesamteinfuhren von Gemüse, Obst, Südfrüchten und lebenden Pflanzen das Jahr 1928 als Vergleichsjahr heran, so zeigt sich, daß mit wenigen Ausnahmen sowohl mengen- wie wert mäßig ein erheblicher Rückgang der Einfuhren stattgefunden hat. Wichtigere Aufschlüffe erbringt jedoch eine Gegenüberstellung des Rückgangs der Einfuhrmengen in ihrem Verhältnis zum Rückgang der Einfuhrwerte. So ist bei der Einfuhr von Obst der Rückgang der Einfuhrmengen parallel gegangen einem gleichzeitigen starken Rückgang der dafür aufgewendeten Devisenwerte. Bei den Südfrüchten dagegen sind wohl die Einfuhrmengen gestiegen, die Einfuhrwerte jedoch verhältnismäßig gleichzeitig zurückgegangen. Bei der Einfuhr von lebenden Pflanzen sind seit 1933 sowohl Einfuhrmengen wie Einfuhrwerte ge sunken und haben sich bisher auf ziemlich gleich bleibender Höhe gehalten. Weitere Einzelheiten über den Rückgang der Einfuhr von lebenden Pflan zen (Erzeugnisse der Ziergärtnerei), und zwar der einzelnen Erzeugnisgruppen, sind aus der Ta belle II ersichtlich. Wenn auch die endgültigen Gssamtziffern des Jahres 1936 hierfür noch nicht vorliegen, so kann doch aus den Zahlen der ersten elf Monate des Jahres 1936 gefolgert werden, daß mit wenigen Ausnahmen die Einfuh ren des letztvergangenen Jahres ungefähr auf der Höhe des Vorjahres liegen werden. Im einzelnen hat die Entwicklung der Einfuhr im abgelaufencn Jahr einige Besonderheiten auf gewiesen, die teilweise die Anwendung besonderer! Methoden erforderlich machten. Unter dem Ge sichtspunkt einer möglichst ökonomischen Verwen dung der verfügbaren Devisenmengen für die Deckung des zusätzlichen Bedarfs an Auslandspro dukten — es sei an den schlechten Ausfall der deut schen Kernobst-, namentlich Apfelernte, erinnert, sowie an die jedes Frühjahr austretende Versor gungslücke mit Speisezwiebeln und an den erhöhten Bedarf der verarbeitenden Industrie (Marmeladen verbilligungsaktion) — wurden die verfügbaren Devisenkontingente (Zahlungswertgrenzen) vielfach auf begrenzte Gruppen von Importeuren aufge teilt, die dem Auslande gegenüber beim Kauf als geschloffene Einheit auftraten. So konnte mit der verfügbaren begrenzten Devisenmenge eine mög lichst große Menge qualitätsmäßig einwandfreier Ware auf günstiger Preisbasis importiert und da mit allen, auch den minderbemittelten Volksschich ten, zu tragbaren Preisen zugeführt werden. Die enge Zusammenarbeit der Hauptvereinigung mit den Dcvisenbewirtschaftungsbehörden, namentlich mit der Ueberwachungsstelle mit Gartenbauerzeug nissen und seit Mitte November 1936 mit der seit diesem Zeitpunkt geschaffenen Reichsstelle für Gar ten- und Weinbauerzeugnisse, hat diese der Markt regelung dienende Methode erfolgreich anwendbar gemacht, ohne daß die Vornahme dieser Einfuhren das Preisgefüge für den Absatz der inländischen Er zeugnisse auch nur störte. Die im September des letzten Jahres plötzlich und unerwartet erfolgte Abwertung der Währungen einer ganzen Reihe von Staaten, darunter gerade auch der für Deutschland wichtigsten Lieferländer Italien und Holland, hat bewirkt, daß die Schwie rigkeiten für die Ausfuhr deutscher Jndustriewaren nach diesen Ländern erheblich gestiegen sind. In Auswirkung des Neuen Planes (s. o.!)! ist damit auch die deutsche Einfuhr- und Kaufmöglichkeit aus diesen Ländern fühlbar gesunken. Leider konnte die sich dadurch dem deutschen Gartenbau unvermittelt bietende Chance nur sehr unvollkommen ausgenutzt werden, weil der teilweise außerordentlich unbefrie digende Ertrag der deutschen Ernte zur Deckung des Inlandsbedarfes namentlich an Aepfcln für Herbst und Winter nicht annähernd ausreichte. Die Bedeutung der südost europäischen Einfuhrländer Ein« besonders wichtige Auswirkung des Neuen Plans, die für den Gartenbau von besonderer Be deutung ist, zeigt sich in einer nicht unwesentlichen Verschiebung unserer Lieferländer. Die südosteuro päischen Länder haben sich in höchst bemerkens wertem Ausmaß hier in den Vordergrund geschoben. Die Entwicklung der Einfuhr von lebenden Pflanzen, Erzeugnissen der Ziergärtneref 1928/30 und 1933/35 Nr. des stat. Waren- Nerz. Er,eugnisgruppen Jahr An Menge in cki —- t-S uhr Wer« in 1000 RM. 38», 51, 52 38x Palmen, Lorbeerbäume, Azaleen, Araukarien, Asptdistras Januar—November 1928 1929 1939 1933 1934 1935 1936 31805 31341 25871 10 340 14448 13316 15185 3152 3 680 2 763 778 1338 1212 1361 385-1 Pflanzen mit Topfballen, mit und ohne Erdballen 1928 1929 1939 8036 7933 6157 1222 1209 1135 Januar—November 1933 1934 1935 1936 2355 2450 3276 4 986 240 295 366 519 38ü-k Baumschulpflanzen (ohne KorNpflanjen) 1928 1929 1939 32974 26884 28445 2876 2 436 2 456 Januar-November 1933 1934 1935 1936 3208 6 034 8651 14 484 207 301 412 553 39, 40n-o Blumenzwiebeln und -Knollen, Orchikeenbulben, Rhizome 1928 1929 1939 67 142 54 895 60839 14 082 12816 12 345 Januar—November 1933 1934 1935 1936 52143 60193 31196 30 790 6212 7483 3477 3 500 41n-ä Frische Schnittblumen 1928 1929 1930 24 043 19 751 24 989 10495 9 732 11021 Januar—November 1933 1934 1935 1936 18965 16 745 14 211 12924 5339 5409 4 500 3 416 42 »b, 43 Lchntttgrün und Bindema terial, frisch 1928 1929 1930 5 352 6057 4 606 814 840 650 Januar—November 1933 1934 1935 1936 3385 5 924 6101 5138 305 438 280 180 44 »-5 Blumen nnd Bindematerial, getrocknet oder präpariert 1928 1929 1930 2 472 2 489 1624 483 404 286 Januar—November 1933 I''3I 1935 1936 705 1056 897 869 67 95 72 84 Tabelle II Ueberschwemmung derObst-und Gemüse märkte mit Auslandsware beseitigt