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84. Jahrgang Berlin, Donnerstag, den 15. April 1937 Blut undVvden Nummer 15 aus //oüanck. Oemüjeäall u/rck öe^reH^F/'ö^e/r. kZn/n^ c/r L/ncktisc^e/r Äe^/e^aXe/r. ^orauLLetrunF ru^ Z.öLtt/rF ^«/Fabe/r Zke/rä;u«/-äü/rckeL ^artenbanüc^er Z'/ka/rre/reäc^ter. /9Z7, nocZi ObskHünmurrsc/rn/tt. f/-oL^c/ru<r u-ä^/-r/rck cker ö/ütr^r/k. 8eLämp/tt/rF ckrr l^ä/rkmauL. ^ur ObÄsortr/rberrcn/FnnF. /1-m^c/^tunF «»/ ckrm ^sp/p/ka/rLr/rmarLk. //erstekücn^ i'ou l'ar/srZk/rek/^ompoLt. Z,'eue/^äm/t-tt rerä//rckr/-/r ^rrkraFsbrnr/u Orr /.rärän^ in ckrr Farra/uerÄc^rrn/rF. ^rbrr<Lrer/tt/rr/rsr Kr/r/^astrn. /errt /rotwenckcFrr O/kan^r/rscLnk?. k/rbrr ck/r l^arur-r/tr» rnr „^r/c^LFartrn- sräan Lssr/r Z9Z8". Adolf Hitler Vier Jahre eines wahrhaft gewaltigen, Poli tischen, kulturellen und wirtschaftlichen Ausbaues sind seit der Machtergreifung verflossen. Auf allen Gebieten des nationalen Lebens ist Deutschland stärker und gesünder geworden. Das Jahr 1933 brachte die Eroberung der inneren Macht. Im Jahre 1934 gelang es in zäher und emsiger Arbeit, die Macht zu festigen und zu erweitern und den Grund zu legen für die Erringung der äußeren Freiheit. 1935 steht im Zeichen der errungenen Freiheit nach außen und der weiteren Durchsetzung der nationalsozialistischen Idee und ihrer Grund sätze im Innern. Es kam die allgemeine Wehr pflicht und im Herbst 1936 die Proklamation des Vierjahresplanes, der die wirtschaftliche Unabhän gigkeit erringen und sichern wird. Es kann uns mit besonderem Stolz erfüllen, daß wir in eine Zeit hinein geboren wurden, deren Auf gabe es ist, neben der gewaltigen Arbeit der poli tischen Wiederherstellung Deutschlands den wirt schaftlichen Aufbau fortzusetzen und durchzuführen. Mit dem Stolz ist der Dank verbunden, den das ganze Volk in Einmütigkeit dem Manne zollt, der ihm die Würde des Lebens, das Licht der Freiheit und das Glück nationaler Ehre gab. Es ist für uns, die wir die große geschichtliche Wende des Volkes erleben und gestalten durften, schwer feststellbar, welchem der vergangenen Jahre die größere Be deutung für die Wiederauferstehung des deutschen Volkes zukommt; aber eines wissen wir: Was Volk und Reich geworden sind, verdanken wir dem Führer. Von den kleinsten Versammlungen bis zu den größten Kundgebungen ging der Weg des Sieges des Nationalsozialismus, der Adolf Hitler ist, bis zur Machtergreifung und der ernsten Arbeit für das Leben und Wohlergehen aller Deutschen. Nie ist der Führer in dem langen, unendlich harten und bitteren Kampf einen anderen Weg gegangen als den, den er seiner Gefolgschaft vorschrieb. Erfah rung, Einsicht und Voraussicht führten und führen ihn zu der Tat, die — wenn sie geschehen — die Erfüllung der Sehnsucht aller ist. Wenn sein Herzenswunsch ist, dem deutschen Volke zu einem immer besseren und fruchtbareren Wirken und Leben zu dienen, ist ebenso zäh wie dieser Kampf für Deutschland das Bemühen, das Verantwortungsgefühl zu stärken für die Notwen digkeit einer europäischen gegenseitigen Rücksicht nahme und Zusammenarbeit. Wie der Führer selbst der Welt verkündete, mußte der Mann, der Deutschland vom Bolschewismus retten wollte, die Frage der deutschen Gleichberechtigung zur Ent scheidung und damit zur Lösung bringen. Nicht, um anderen Völkern ein Leid zuzufügen, sondern im Gegenteil durch Verhinderung des Herein brechens eines letzten Endes für Europa gar nicht vorstellbaren Ruins vielleicht noch ein großes Leid zu ersparen. Es unterliegt auch nicht dem leisesten Zweifel, daß roter Aufruhr und Zusammenbruch des Deut schen Reiches der europäischen Ordnung und Wirt schaft einen Schlag versetzt hätten, von dessen Fol gen leider viele Staatsmänner noch keine richtige Vorstellung besitzen. Der Kampf des Führers um die deutsche Gleichberechtigung ist also nicht die Aufrichtung einer europäischen Frage, sondern ihre Lösung. Das Ziel ist eine Politik des Friedens. Das Streben ist, dem Wiedergesundenen nationalen Leben der Ehre und Freiheit den äußeren Frieden zu erhalten. Ein Führer ist nichts ohne das Volk und das Volk ist nichts ohne den Führer. Beide sind letzten Endes eins. Diese enge Verbindung zwischen Füh rer und Volk spürt man, wo man auch Hinblicken mag. Man spürt dieses Einssein fast körperlich, und Aufbau der Retchsgarteuschau 1938 ckrL Oll/rrrrs am 20. /iää. FcHerk-SMrrckl'r/rLk sich auf dem später für die Bauten der Ausstellungs hallen bestimmten Gelände die einzelnen Sonder und Lehrschauen. Beidseitig vom Keramikhof, der durch Arbeiten der bekannten Keramischen Werk stätten Essen-Margatetenhöhe geschmückt wird, wer den eine Reihe von Gartenhöfen Blumen und Pflanzen in mannigfachster Verwendung zeigen. Zwei große Lehrschauen werden Kernpunkte det Ausstellung. Es handelt sich um eine Lehrschau „Der Werkstoff des Gartens" und um die große Lehrschau des Reichsnährstandes. Die Gestaltung des großen Blumenhofes und von fünf Sondergärten im anschließenden Gruga- park ist durch einen Jdeenwettbewerb erledigt, der unter den reichsdeutschen Architekten und Garten gestaltern ausgeschrieben war. Den 1. Preis erhielt der Gartengestalter Schiller und Architekt Emundts; Düsseldorf. Im Grugapark und Botanischen Garten werdev die Pflanzengesellschaften für Rosen, Dahlien, Stauden, Rhododendron usw. Gelegenheit haben, ihr einschlägiges Material zu zeigen. Weitere Son dergärten im Grugapark sind der Gestaltung von Einzelausgaben Vorbehalten. Der Botanische Gar ten und Schulgarten mit seinen großen Pflanzen schätzen wird eine nicht zu unterschätzende Bereiche rung der gesamten Reichsgartenschau darstellen. In mehreren Gewächshäusern wird erstmalig eine Kolonialpflanzenschau untergebracht, die nicht nur das reichhaltige Pflänzenmaterial vor Augen führt, das wir sowohl für Nutz- wie Zierzwcckc aus den Kolonien einführen und hier weitrrkultivieren, sondern auch jene Pflanzen zeigen, deren Produkte nach hier importiert werden. Sowohl der Reichsbund der Kleingärtner und Kleinsiedler wie auch das Reichsheimstättenamt werden sich umfangreich init Musterhäusern, Lau ben, Siedlungs- und Kleingärten und Hallenschauen beteiligen. Auch die Kleintierzucht wird im Rahmen der Reichsgartenschau nicht fehlen (Kleintierhof). In den Hallen werden die monatlich wechselnden Blumensonderschaucn, Industrie und Gewerbe und die große Lehrschau des Reichsnährstandes unter gebracht. Es kann schon heute darauf hingewiesen werden, vaß anläßlich der Reichsgartenschau eine Reihe gro ßer Kongresse in Esten stattfindet. Der inter nationale Gartenbaukongreß wird anläßlich des deutschen Gartenbautages hier seinen Abschluß fin den. Eine internationale Neuheitenschau steht mit diesem Kongreß in Verbindung. Eventuell ein außerordentlicher Reichskleingärtnertag, die Haupt versammlung der Deutschen Gesellschaft für Garten tunst, die Hauptversammlung der Pflanzengesell schaften verdienen Erwähnung. Das gesellschaftliche Leben Essens und des ganzen deutschen Westens im Sommer 1938 wird sich auf der Reichsgartenschau abspielen, wo durch eine Reihe schönster Gast- und Vergnügungsstätten mit umfangreichen Wasserspielen und Leuchtfontänen, abendlichen Beleuchtungseffekten, Tanz- und Vor- führungsslächen, Erholung und Unterhaltung in reichem Maße geboten wird. Die Ausstellung dauert den ganzen Sommer von Ende April bis 15. Okto ber 1938. So ladet also der Reichsnährstand und die Stadt Essen alle Fachleute ein zu einer großen Leistungsschau, zur Olympiade des Deutschen Gar tenbaues in Essen 1938. (Siehe auch Artikel auf Seite 2.) Als die Stadt Essen im Jahre 1929 zum Besuch der großen Nuhrländischcn Gartenbauausstellung aufrief, war es das erste Mal, daß eine große In dustriestadt das Wagnis unternahm, in ihren Mauern eine Gartenbauausstellung größten Aus maßes zu veranstalten. Der Versuch gelang. Die Bevölkerung des Industriegebietes zeigte sich über alle Maßen interessiert, und die durchschlagenden Erfolge der großen Ruhrländischen Gartenbau ausstellung Essen 1929 „Gruga" und des aus Lieser entwickelten Grngaparkes im Verein mit mehreren kleineren Gartenbauausstellungen und Blumenschauen im Laufe der letzten Jahre wirkten sich nachhaltig nicht nur im ganzen Industriegebiet, sondern weit darüber hinaus in Westfalen, am Nie derrhein und im Bergischen Land aus und weit über die Grenzen. In den Hausgärten, Kleingärten und Siedlungen machte sich allgemein ein größeres Verständnis für die Fragen der Gartengestaltung bemerkbar. Die Liebe zu Blumen und Pflanzen findet heute mehr denn je sichtbaren Ausdruck in der Ausschmückung der Wohnung innen wie außen. Der jährliche Besuch von über 800 000 Personen im Grugapark ist ein weiterer Beweis für das große Interesse, das allen Fragen des Gartenbaus heute im Industriegebiet eutgegengebracht wird. Die umfangreichen Bestrebungen des neuen Reiches, vor allem den von der Scholle entwurzel ten Industriearbeiter wieder seßhaft zu machen und ihm durch ein Eigenheim mit Garten wieder Freude an der Arbeit und der Natur und Verantwortung gegenüber Famslie, Volk und Vaterland zu geben, paaren sich erfolgreich mit oben angeführten Beobachtungen. Der Gartenbau selbst hat nach seiner Eingliede rung in den Reichsnährstand eine Reihe neuer Aus gaben zugewiesen bekommen, deren Bearbeitung, bisherige Auswirkungen und Erfolge wert sind, in einer Ausstellung aufgezeigt zu werden (Marktord nung, Erzeugungsschlacht, Arbeitsbeschaffung, Be siedlung von Oedläudereien). Diesen Erwägungen Rechnung tragend, hat sich der Oberbürgermeister der Stadt Essen entschlossen, den Reichsnährstand zur Abhaltung der 2. Deutschen Reichsgartenschau in Essen einzuladen. Die Ein ladung wurde lebhaft begrüßt und die Durchfüh rung für das Jahr 1938 angenommen. Während die erste Reichsgartenschau, die im Jahre 1936 in Dresden veranstaltet wurde und über 3 000 000 Besucher nachweisen kann, eingebet tet in den herrlichen Baumbestand des staatlichen Großen Gartens, durch eine Vielheit von Sonder- gärteu und Einzelmotiven die Blume und Pflanze dem Beschauer näher bringt, soll es Aufgabe der „2. Reichsgartenschau Esten" sein, in sachlicher Aus arbeitung hinzuweisen: 1. auf die ethische und volkswirtschaftliche Bedeu tung des Gartenbaues, 2. auf den Werkstoff des Gartens und die um fangreichen Fragen der Pflanzenzüchtuug, der Gemüse und Obstverwertung und der Schäd lingsbekämpfung, 3. auf die Maschinen und Geräte im Gartenbau, die gerade in den letzten Jahren grundlegende Umänderungen erfahren haben, 4. aus die Fragen des „Sozialen Grüns" und der neuzeitlichen Gartengestaltung in Landschaft, Städtebau, öffentlichen Anlagen, Hausgärten, Kleingärten, Siedlung und im Friedhofswesen, 5. auf die verwandten Gebiete, Architektur im Garten, Heimat-, Natur- und Vogelschutz, Gar ten und Kind, Tiergärten u. a. 6. Außerdem wird der Ausstellung eine vielseitige Kolonialpslanzenschau angegliedert. Außer dem Ausstellungsgelände, dem Grugapark, dem Botanischen Garten und Schulgarten der Stadt Essen, ist das Gelände der ehemaligen Po lizeiunterkunft an der Lührmannstraße mit einem Ausmaß von ca. 60 Morgen für die Ausgestaltung der Reichsgartenschau bestimmt, so daß eine Ge samtfläche von ca. 160 Morgen zur Verfügung steht. Die günstige Lage des Ausstellungsgeländes in nächster Nähe des Stadtkernes, an zwei großen Verkehrsadern nach Düsseldorf—Köln und ins Ber gische Land, mit einem entsprechenden Vorgelände sür die Ausgestaltung von Parkplätzen, muß ganz besonders erwähnt werden. Dieses ehemalige Ge lände der Polizeiunterkunft ist nach den Entwürfen des städtischen Planungsamtes für die endgültige Ausgestaltung des Ausstellungsgeländes gedacht. Deshalb bleibt auch der Entwurf sür die Ausgestal tung des Geländes der Rcichsgartenschau gebunden an die Vorschläge des Stadtplnnungsamtes. Um zwei große Höfe (einen Eingangs- und Keramikhof und den großen Blumenhos) gliedern