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Zur -en Gemüseanbauer Mitteilungen für -ie Zachgruppe Gemüsebau in üer Unterabteilung Garten -es Reichsnährftan-s- Reichssachbearbeiter Dr.Konraü Kampe Nummer 4 Seilage zu „Vie Gartenbauwirtschaft" Nr. 11 18. März 1^37 6/§/i65/A6 m/t c/sn Sorten c/öf- Ks/c/i5LO5tsn//5t6 Gattenmöhrensorten wirtschaftlich gesehen Die kürzlich veröffentlichte Reichssortenliste der Gartenmöhren stellt eine Auswahl der wichtigsten Formen aus der Fülle des vorhandenen Sorten materials dar. Es ist dabei nicht nur nach dem Gesichtspunkt des Formtyps und seiner äußeren Eigenschaften geurteilt worden, sondern es wurde auch gründlich bedacht, mit diesem Sortiment den Anforderungen der Praxis voll genügen zu können. Von dieser 'rein wirtschaftlichen Seite gesehen, kann auf Grund bisheriger Erfahrungen folgendes zu den einzelnen Sorten gesagt werden: „Pariser Markt", die kleinste Karotte, kugel rund und abgestumpft, ist eine bewährte und be kannte Treibsorte, mit kurzer Entwicklungszeit, die auch als frühe Sorte im Freiland Viöl angebaut wird, meist so frühzeitig, daß sie mit den grünen Erbsen zusammen erntefähig ist. Die feinschalige Möhre platzt leicht, wenn sie zu lange im Boden bleibt, deshalb soll sie früh und flott geerntet wer den. Besondere wirtschaftliche Bedeutung hat sie als einzige ganz konservierbare Karottensorte. Auch für Troclenzwecke findet sie vielfach Verwendung. Nicht nur auf dem Markt, auch im Kleingarten ist „Pariser Markt" fast unentbehrlich geworden. „Pariser Treib", dieser Sorte ähnlich, zeigt keine weiteren besonderen Eigenschaften und wird durch „Pariser Markt" voll ersetzt. „DuWicker" ist eine sehr alte Sorte, kurz, kreiselförmig und abgestumpft, mit ebenfalls kurzer Entwicklungsdauer, aber größerem Hektarertrag als „Pariser Markt". Sie wird auch für die Treiberei — meist im kalten Kasten — genommen. Ihre Haupt bedeutung hat sie aber wohl als frühe Freiland- und Marktsorte für den Massenanbau. Sie wird wie „Pariser Markt" mit dem Laub gebündelt ver kauft. Als Konserve wird sie weniger gern genom men, mehrfach aber zum Trocknen. Als kleine, frühe und ertragreiche Marktsorte hat sich „Duwicker" in der Praxis schon gut bewährt. Die ihr nahestehende „Bellot" hat nicht die Ver breitung wie „Duwicker" und ist durch diese voll ständig ersetzt. „G o ns en h e i m e r Treib", ebenfalls klein, aber mehr spindelförmig und nicht abgestumpft, rechnet zu den frühen, sich schnell entwickelnden Sor ten, die oft für die Treiberei im warmen oder kal ten Kasten, zumeist aber als frühe Freilandsorte verwendet wird. Sie ist geringer im Ertrag als „Duwicker". Man schätzt an ihr, daß sie nicht so leicht platzt wie zum Beispiel „Pariser Markt", und daß sie sich schon sehr früh rot färbt. Sie wird des halb gern als junge und zarte, kleine Karotte ge erntet und ebenfalls mit dem Laub verkauft. Be sonders der Handelsgärtner bevorzugt diese Sorte, die in ihrem Anbau sehr verbreitet ist. „Treib-Perfektion" ist dadurch weggefallen, sie gleicht praktisch der „Gonsenheimer Treib". „Amsterdamer Treib" ist in der Verwen dung als Treib- und Frühsorte und in ihrer wirt schaftlichen Bedeutung der „Gonsenheimer" etwa gleichzustellen. Man schätzt sie vielleicht nvch mehr als Treibsorte im Frühbeet. Aeußerlich unterschei det sie sich jedoch deutlich: sie ist größer und ertrag reicher, kommt schon dem Walzentyp nahe, ist mittellang, schmal und am Ende ost leicht ge krümmt, unten im ausgewachsenen Zustand abge stumpft. Beim Marktverkauf hat sie sich als typisch kurzlaubige Sorte gut bewährt und hat fast kein Herz. Diese besonderen Eigenschaften haben zn ihrer heute allgemein anerkannten Bedeutung als frühe Marktsorte geführt. „Erstling" kann auch zu den Frühsorten ge zählt werden, die für die Treiberei noch stark mit verwendet werden. Sie ist mittelgroß, fast walzen förmig, doch nach unten zu schmäler werdend und abgestumpft. Ihr besonderer Wert liegt darin, daß sie als frühe Möhre, die sich zeitlich der „Amster damer" etwa anschlicßt, gute Masscnerträge liefert und fchon jung geerntet werden kann, weil sie sich frühzeitig rot färbt. Auch sie bleibt fast ohne Herz. Als Uebergang von den ausgesprochen frühen zu den späteren Sorten bildet dieser bekannte und be währte Karottentyp einen wichtigen Bestandteil des Gesamtsortiments. Die synonymen Sorten „Erste Ernte" und „Vertou" fallen dadurch fort. „Marktgärtner" bezeichnet in Zukunft den sogenannten Touchon-Typ der Sorte Nantaise. Innerhalb dieser großen Sorte Nantaise wurde schon seit längerer Zeit ein schmälerer, auch meist etwas längerer Formtyp mit etwas schmälerem Kopf und Ende, der sich gegenüber der Stammsorte durch frühere Entwicklung auszeichnete, als für den Marktgärtner besonders geeignet bezeichnet und an geboten. Diese besonders wertvolle Eigenschaft soll in dieser Sorte erhalten bleiben. Mit dem Namen „Marktgärtner" ist diese Bezeichnung einmalig fest gelegt und darf in keinem anderen Zusammenhang und Sinn verwendet werden, als nur für die Be nennung dieser Sorte. Damit fällt also die üblich gewordene Bezeichnung „Marktgärtnergualität", „für den Marktgärtner"' usw. auch bei anderen Kul turarten für immer fort. Die Karotte „Marktgärtner" findet ihre Haupt anwendung als Frühsorte und ergänzt die „Erst ling" durch ihren Nantaiser-Formtyp. Sie hat sich in der Praxis schnell durchgesetzt. „Nantais e", gerade walzenförmig, abgestumpft und kräftig, kann als Haupt- und Universalsorte im Möhrensortiment bezeichnet werden, deren Verwen dungszweck von der Treiberei bis zum Winterver brauch reicht. Ihren Hauptzweck erfüllt sie jedoch zunächst als frühe Freilandsorte, deren Bestand durch die Frühernte verzogen wird und die dann — ohne zu Platzen oder an Wert zu verlieren — bis zur letzten Erntemöglichkeit stehen bleiben kann. „Nantaise" hält sich auch im Winterlager, doch gibt es dafür noch geeignetere Sorten. Ebenso wird den schon angeführten Sorten für die Treiberei der Wert durch die „Nantaiser" nicht streitig gemacht. Durch die vielseitige Verwendungsmöglichkeit im Feldanbau wie für den Kleinbedarf ist die „Nan taiser" mit Recht zur Hauptsorte geworden, die die größte Anbaufläche von allen Sorten verzeichnen kann. „Lange rote stumpfe ohne Herz" heißt künftig der bisher geführte Berlikumer-Typ. Diese und die zwei folgenden sind ausgesprochene Spät sorten, die im Fcldanbau zur Ueberwinterung her angezogen werden. — Die walzenförmigen, kräfti gen, großen Rüben werden nach unten zu schmaler und sind abgestumpft, haben auch fast kein Herz. Sie tragen ein verhältnismäßig feineres Laub. Die Sorte ist sehr ertragreich und eignet sich gut für die Ueberwinterung. „S u d en b u rg er", ebenfalls eine sehr wider standsfähige Wintermöhre für den Feldanbau, ist besonders ertragreich. Gegenüber der vorgenannten Sorte ist sie meist noch größer und verläuft, im gan zen stark verdickt, keilförmig und schließt spitz nach unten zu. Sie kann unter den späten Möhren als die verbreitetste gelten, deren wirtschaftlicher Wert als besonders haltbare und ertragreiche gute Win tersorte der Praxis schon genügend bekannt ist. Mehrere Einzelsorten entsprechen dem gleichen Typ und fallen deshalb fort, zum Beispiel „Qued linburger" und „St. Valery". „Röte Riesen" ist die künftige Bezeichnung für den unter „Flakkeer" bekannten Möhrentyp, der dem Berlikumer ähnelt, im ganzen aber mehr spitz verläuft. Sie ist ebenfalls eine ertragreiche Spät sorte, ausgesprochen für den Winterbedarf geeignet. Es sind abschließend noch zwei Sorten zu er wähnen, die zunächst bedingt zugelassen wurden, über deren etwaigen Verbleib in der Reichssorten liste erst späterhin entschieden wird. Beide Sorten haben sich ihrer Form wegen in Deutschland noch nicht durchsetzen können, während sie im Ausland z. T. schon als Hauptsorten gelten. „Chantenay" (Rotherz), eine mittelgroße stumpfspitz zulaufende, fast walzenförmige Möhre für Feldgemüseanbau, ist als mittelfrühe Markt sorte bekannt. Sie ersetzt in schweren Böden die „Nantaise", weil sie durch ihre spitze Form leichter zu ernten ist. Sie zeichnet stch durch einen beson ders roten Holzteil aus. „Guerande", im Formtyp ähnlich der „Du wicker", nur unerheblich größer (mittelgroß) und später (mittelfrüh), ebenfalls eine Marktsorte, ist in erster Linie für den Feldanbau geeignet. Die Praxis dürfte in diesem Sortiment alle An sprüche an die Forderungen des Marktes und der Wirtschaftlichkeit befriedigt finden. Sollte hier und da eine bisher eingebürgerte Sorte vermißt werden, so ist die Ausgabe der betreffenden Anbaucr, zu prüfen, ob er mit den jetzt herausgestellten und fchon vielfach bewährten Reichssorten ebensogut, wenn nicht gar besser auskommt. üeorZ (Aarscklre /-ivmvrstctgs im Larfsnbaa Industrielle Humusdünger In Nachgange zu den beiden Aufsätzen: „Das Wesen der Humusfrage im Garten bau" und „Ersatzstoffe für Stalldünger" lassen wir zur Vervollständigung der Frage noch einen weiteren Artikel und einige Tabellen folgen. Die Schriftleitung. Im nachfolgenden sollen einige der wichtigsten fertigen Humusdünger kurz besprochen werden. Die Aufzählung kann natürlich keinesfalls voll ständig sein, da in den verschiedenen Gebieten des Reiches auch solche Dünger angeboten werden, die nur eine lokale Bedeutung haben. Wer die Aus führungen in Nr. 2 und 5/37 aufmerksam gelesen hat, dem dürfte es nicht schwer fallen, den Wert durch Berücksichtigung der organischen Masse und der Nährstoffe zu beurteilen und zn errechnen, ob seine Anwendung lohnend ist. Im Huminal ist die gewünschte Veränderung des sauren Torfes sehr ideal gelungen. Durch die Beimischung von Ammonbicarbonat wird die Humussäure löslich gemacht und es werden gleich zeitig Nährstoffe beigemischt. Die Form Humi- nal enthält nur Stickstoff und zwar 2,5Ä> Ge samtstickstoff, davon 1,7 A> leichtlöslich, Huminal 8 enthält außerdem 1,3 A> leichtlösliche Phosphor säure und 2,1A> Kali. Beide enthalten etwa 60A> aktive organische Substanz. Huminal zerfällt nach dem Anfeuchten in einen milden nährstoffreichen Humus. Am besten wird Huminal mit Wasser an gefeuchtet gegeben (ein großer Ballen Huminal nimmt etwa 300 i Wasser auf), oder man streut Huminal sehr gleichmäßig trocken aus, beregnet so- Notwendige Humusdüngergaben von 300 üx Stallmist je a ausgehend, berechnet nach der organischen Substanz. Dünger Org. Substanz °/o Not- Menge in kßjen Nährstoffgehalt des Düngers Stickstoff Phos phorsäure Kall Stallmist 20 soo 0,5 0,25 0,55 Kompost 8,3 723 ? 7 ? Torfkompost.... 12,82 468 ? 7 7 Kumtnal tj 60,0 10» 2,5 davon 1,7 leicht lösl. 1,3 2,1 Netlolin 50,0 150 2,5 2-3 4 Biohum 20,71 28S ? ? ? Lützeldünger.... 42,71 164 s,o 1,0 — fort und bringt es recht bald unter. Je a rechnet man 14—1 Ballen. Huminal hat sich in der Praxis gut bewährt und hat eine vorzügliche Nährstoff und Humuswirkung. Nettolin ist ein gemahlenes Torfprodukt, das etwa zur Hälfte aus organischer Substanz besteht und 2,SA> Gesamtstickstoff, 2—3yb Pphosphorsäure, 4A> Kali und 30A> kohlensauren Kalk enthält. Außerdem sind dem Nettolin Teerprodukte bei gemischt, die gegen Bodenschädlinge wirken sollen. Diese Beimischungen sind aber — wie Versuche ge zeigt haben — nicht sicher wirksam. Biohum ist aus dem städtischen Klärschlamm mit Torf und Kalk vermischt gewonnen. Ein garan tierter Nährstoffgehalt wird nicht angegeben. Er ist erfahrungsgemäß sehr gering. Eine Beidüngung mit Handelsdüngemitteln ist unerläßlich. Da Biohum noch ziemlich Feuchtigkeit, und zwar min destens 75A-, z. T. 80—90y->, enthält, sind natür lich außerordentlich hohe Mengen notwendig. Weiter Versand ist daher selten lohnend. Ernte dank, ein Humusdünger der Firma Albert, ist ebenfalls aus Torfmull hergestellt. Hier hat man meines Wissens Tors und Rohphosphate zusammen mit Schwefelsäure aufgeschlossen und auch die übrigen Nährstosfe zugegeben. Dieser Dün ger ist sauer; die freien Säuren hemmen mindestens am Anfang den Humusabbau. Ein Humusdünger, bei dem als Ausgangsstoff nicht der Torf genommen ist, ist derLützeldün- ger. Er wird aus den Abfällen bei der Leim- sabrikation durch Aufschließen mit Schwefelsäure gewonnen. Er enthält 40YL organische Stoffe, SA> Gesamtstickstoff, der nur langsam wirkt, und 1A> Phosphorsäure. Der in den Werbeschriften ange gebene Gehalt von 40^ schwefelsaurem Kalk ist für uns ohne Bedeutung, da schwefelsaurer Kalk (Gips) wegen seiner Unfähigkeit, Säuren zu binden, als Kalkdünger wertlos ist. Zur Erzielung der gleichen Humuswirkung müßen erfahrungsgemäß höhere Gaben wie bei Nettolin und Huminal verabreicht werden. Eine Beidüngung mit Handelsdünge mitteln, besonders mit Kali, ist unbedingt not wendig. Der Vollständigkeit halber müssen auch die Braunkohledünger Erwähnung finden, über die in der Presse oft viel Aufhebens gemacht wor den ist. Es sei nur gesagt, daß sie als Kohlen- stoffguellen, d. h. als aktive Humussubstanz, nicht in Frage kommen. In allen Versuchen wurde eine sichere Ertragssteigerung nicht gefunden. Die Be hauptung, daß eine Ertragssteigerung infolge darin enthaltener hormonartiger Stoffe, wegen der besse ren Bodenerwärmung oder gar wegen besserer Stickstoffwirkung stattfindet, sind restlos widerlegt. Die Braunkohledünger haben daher keine Bedeu tung. Von ihrer Anwendung muß vorläufig ab geraten werden. Nun noch zusammenfassend einige Worte über die Art der Anwendung der verschiedenen organischen Düngemittel. Während der Stall dünger zweckmäßig im Herbst zur Anwendung gelangt, da bis zur Bestellung im Frühjahr eine gewisse Zersetzung erwünscht ist, ist es zweckmäßig, alle übrigen Humusdünger erst kurz vor der Be stellung zu verabreichen und diese gut verteilt in den Boden einzuhacken. Je intensiver ein Boden bewirtschaftet wird, besonders dann, wenn er künstlich bewässert wird, desto flacher kann die Un terbringung der Humusdünger sein, da gerade in diesen bis zur Oberfläche meist gleichmäßig feuch ten Böden eine rege Bakterientätigkeit bis zur Oberfläche stattfindet und dadurch eine gute Boden gare erhalten wird. Wo keine künstliche Bewässe rung durchgeführt wird, besonders dann, wenn die Pflanzen den Boden noch nicht beschatten, erstirbt manchmal in den obersten Bodenschichten durch direkte Besonnung und Austrocknung die Boden flora, so daß dort auch der Humus untätig liegt. Diese Bodengare und Bakterientätigkeit bis an die oberste Bodenschicht erhalten wir auch dann, wenn wir die bepflanzten Beete mit einer dünnen Humus schicht, wofür sich besonders Kompost, Torfkompost gut eignet, abdecken. Auch auf diese Weise erreichen wir eine langsame Humusanreicherung des Bodens. Es sei nochmals betont, daß besonders dann sehr reichliche Kalkgaben gegeben werden müssen, wenn viel mit Humusdüngern gearbeitet wird. Dies ist um so wichtiger, wenn diese aus Torf hergestellt wurden. Es ist aus dem Gesagten auch klar ge worden, daß unter Glas wesentlich höhere Humus gaben gegeben werden müssen als im Freiland. Jeder erfahrene Gemüsegärtner weiß auch, daß ins besondere im Freiland die Humusdüngung zu den Kulturen eingesetzt wird, die am dankbarsten dafür sind und ohne eine organische Düngung erfahrungs gemäß keine Höchsternten bringen. Es sind dies in erster Linie alle Kohlarten, Gurken und Sellerie. Es ist natürlich auch klar, daß nur der seine Kul turen zu Höchsternten bringt, der außer der rich tigen Versorgung seines Bodens mit Humusstoffen eine zusätzliche vernünftige und sachgemäße Bei düngung mit Handelsdüngemitteln betreibt. Wenn man ein Urteil über die Q u a l i t 1 t der verschiedenen Humusdünger abgeben soll, so fällt dies ziemlich schwer. Denn die ange führten Humusdünger wirken im großen und ganzen recht gut. Die vielen Versuche, die bereits angestellt wurden, leiden jedoch sehr oft unter Feh lern, die in der Versuchstechnik zu suchen sind, da entweder die gegebene organische Masse oder die Nährstoffe nicht gleichmäßig verabreicht wurden. Es ist auch zu betonen, daß Bodenbearbeitung, Witte rung und Feuchtigkeit die Wirkung gerade der Humusdünger sehr wesentlich beeinflussen. Es lassen Ertrag und Nachwirkung verschiedener Humus dünger Ohne Handelsbeidüngung Nach dem Stickstoffgehalt berechnet. T-Ustück Düngung Ertrag in 62 je da IS35 1S36 Früh- weißkr. Spinal Sellerie 1 Stallmist 139,90 70,25 154,6 2 K><kninnl H. . 231,40 62,88 130,8 3 Nettolin 1>3,I5 es,13 135,1 4 Lüheldünger 135,00 62,38 125,1 5 ohne Dünguna 70.70 60,03 114,1 Mit Handelsbeidüngung 1 Stallmist ... 3M,50 100,75 286,4 Kuminat 445,90 S0,75 268,8 3 'Netlolin 3SS.75 89,75 267,5 4 Lüheldünger 378,-.5 101,25 244,5 5 Kandelsdünger 353Z0 90,38 269,6 sich wohl aus der großen Anzahl von Versuchen solche anführen, in denen bald der eine, bald der andere Humusdünger an erster Stelle gestanden hat. An Hand einiger Lichtbilder soll anschließend noch einiges zur Wirkungsfrage der verschiedenen Humusdünger gesagt werden. Wenn wir im Durch schnitt die Versuche betrachten, dann läßt sich wohl feststellen, daß die fertigen Humusdünger mit Aus nahme der aus tierischer Substanz gebildeten eine vorzügliche und rasche Anfangswirkung haben, in erster Linie wegen ihres Gehaltes an rasch verwert baren Nährstoffen (Huminal). Stallmist, Kompost und Dünger aus tierischer Substanz (Lützeldünger) haben dagegen eine bessere Nachwirkung, die aber auch wiederum in erster Linie eine Stickstoffnach wirkung ist, da hier organische Stickstoffverbindun- qen erst durch die Tätigkeit der Bodenlebewesen freigemacht werden müssen. Die reine Humus- Ertrage eines Humusdüngungsoersuchs 193k Humusdünger nach der organischen Substanz berechnet TeiWck Kumusdüngung Ertrag in je kü Frühwirsing Nächst. Spinat ohne Kandel mil sdünger ohne Kandel mit sdünger 1 Stallmist 171,7 267,5 78,3 115,8 2 Kompost 147 1 274,6 47,5 101,7 3 Torsschnellkomp.. 141,8 314,5 45,0 80,8 4 Kuminat L 3SS.8 404,8 66,7 100,8 5 Neltolin 314,3 346,4 60,0 55,0 79,2 6 166^1 308,8 93,3 7 ohne Dünger.... 94,2 325,2 55,'8 92,5 Wirkung, die sich so sicher nicht durch Versuche nach weisen läßt, ist jedoch sicherlich aus Torfsubstanz nachhaltiger als aus dem Stallmist. Wenn man gewissermaßen eine Rangliste aufstellen will, dann wird man einem gut verrottetem Stallmist den Vorzug geben, wenn er, und das ist oft das Schwie rige, überhaupt und auch preiswert zu erhalten ist. Dann kommt der Kompost, der in der eigenen Wirt schaft mit größter Sorgfalt hergestellt wird. Soweit diese nicht ausreichen, treten die entweder selbst her gestellten oder fertig beschafften Humusdünger aus Moostors als sehr gut wirkende Ersatzdünger hinzu. Auf alle Fälle ist die Humusversorgung unserer deutschen Böden gesichert, der Weg hierzu gezeigt. Der deutsche Gemüscgärtncr erkennt die Bedeutung der Humusfrage für die Erhaltung der sog. „alten Kraft" seines Bodens, wird ihr gerecht und sorgt dadurch in Verbindung mit einer sachgemäßen Handelsdüngung nicht nur für hohe, sondern auch für qualitativ hochwertige Ernten. Er erfüllt da durch seine Pflicht in der Erzeugungsschlacht zur Sicherung der Volksernährung. ?r. /Aappes Markerbse „Edelperle" In die Reichssortenliste für Markerbsen ist auch die Neuzucht „Edelperle" ausgenommen worden. Im hiesigen Anbau, auf mittelschwerem Boden hat sich die Edelperle sehr bewährt und brachte bei einer Aussaatmenge von 40 KZ auf den Morgen Erträge von 65 Zentner Grünpflücke. Sie erreichte eine Höhe von 60 cm bei Anwendung der Stoffcrt- schen Bandsaatmethode von 40 : 40 : 60 cm Reihen abständen. Wegen des geringen Höhenwachstums konnte der Reihenabstand bei dieser Sorte auf 40 : 40 : 50 cm verringert werden, bei einer Aus saatmenge von 45 KZ auf den Morgen, so daß der Ertrag von einem Morgen dadurch noch gesteigert werden konnte. Bei Böden, auf denen Erbsen be sonders krautwüchsig sind, wird jedoch der weitere Abstand vorzuziehen sein. Gegen Bodennässe und Bodenkälte ist die Edelperle empfindlich. Deshalb konnte sie hier erst Ende April gesät werden. Bei einem Anbauversuch mit verschiedenen Markerbsen sorten zeigte sie sich besonders widerstandsfähig gegen Mehltau. Für den Großanbau ist sie da durch besonders geeignet, daß die Pflücke, infolge der geringen Krautmasse, sehr rasch zu bewältigen ist. Von der Konservenindustrie wurde die Edelperle bevorzugt zum Anbau weitergegeben. Auch auf dem Markte fand sie als Konservenerbse schnell Liebhaber wegen ihrer guten Farbe, langen Hülse und dem süßen Korn. Selbst wenn das sonst mittel große Korn etwas mehr ausgewachsen ist, bleibt der Geschmack noch süß. Die Hülsen sitzen gedrängt voll und enthalten meist 8 bis 9 Korm lieber, Leiter der Vers.-Wirtsch. Poppenburg