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Technische Run-schau Mitteilungen -er Stu-iengeseUschast für Technik im Gartenbau e. v. Geschäftsführer Mre- demnig Nummer 4 Setlage zu „die Gartenbauwirtschaft" Nr. 11 18. März 1437 von Zwingt anc/656^ Wä5M6L/J6nc/s5 AL ärmequellen für Frühbeete Für die vorhandenen Frühbeete reichen die Dungstoffe, Laubmassen und sonstigen Stoffe, die Fermentationswärme erzeugen können, zum soge nannten „Packen" häufig nicht aus. Eine Ver mehrung des Frühbeetbestandes würde sich auf diese, bisher als Hauptwärmequelle der Frühbeete benötigten Stoffe noch weiter verknappend aus wirken. Frühbeete sind aber im Vergleich zu Ge wächshäusern billiger und schneller zu beschaffen, so daß viele Versuche unternommen worden sind, Wärmequellen für die vorhandenen Frühbeete und für die beabsichtigten Neuanlagen zu schaffen. Bei Viesen Versuchen ist festgestellt worden, daß man nicht einfach Dungpackungen durch Heizungen er setzen kann. Dungpackungen wirken nicht durch die Art der Wärme (feucht, konstante niedrige Tempe ratur) günstiger als Heizungen, sondern auch durch die Zusammenwirkung mit Kohlensäureabgabe, Feuchtigkeitshaltung, Untergrund und Nahrungs quelle so vorteilhaft auf das Pflanzenwachstum ein, daß sie bisher die anderen Heizungsarten in nennenswertem Umfange nicht aufkommen ließen. Die gärtnerischen Kulturpflanzen sind zahlreich und ebenso zahlreich die Kulturmaßnahmen und Be triebsverhältnisse. Es konnte deshalb nicht aus bleiben, daß bei den Versuchen, Wärmequellen für Frühbeete zu finden, auch Kulturverhältnisse an getroffen wurden, die weniger auf das Zusammen wirken der den Dungpackungen eigenen günstigen Momente angewiesen waren. Man kann heute sagen, daß eine Einteilung der Frühbeetkultur gewächse in zwei Gruppen erfolgen kann, nämlich in solche, die ohne Dungpackunq oder Fermen tationswärme nicht auskommen, und solche, die mit Wärme aus Heizungsanlagen zufrieden sind. Zur ersten Gruppe gehören alle Kulturpflanzen, die, im Frühjahr ausgepflanzt oder ausgesät, bis zum verkaufsfertigen Erzeugnis gepflegt werden, und zur zweiten alle die Hflanzen, die nur für einen vorübergehenden Aufenthalt das Frühbeet benötigen, und stets in neue Erdbehälter, also mit Nährstoffen erneut versorgt, hineingestellt werden. Bei der zweiten Gruppe kommt es also nur auf die Temperatur der Frühbeetluft an, während sie ihre Feuchtigkeit durch Gießen der Gefäße, in denen sie stehen, ausreichend erhält. Die Böden der Ge fäße werden durch die Umluft genügend erwärmt, so daß auch in diesem Falle Dungpackungen un nötig sind. Sollte LO? fehlen, dann kann diesem Mangel durch Zusatz-Begasung abgeholfen werden. Eine dritte Lösung ist noch möglich. In Ge bieten, die ausgepflanzte Kulturen mit Erfolg be treiben, kann Dungknappheit eintreteu, ohne daß eine Umstellung der Kulturen nötig ist. Hier kommt die Streckung des Dunges durch Packung in ganzen Schichten und Zusatzheizung in Frage/ Die oben erwähnten Versuche haben gezeigt, daß diese Lösung tatsächlich möglich ist und auch mit wirtschaftlichem Erfolg durchgeführt werden kann. Es soll aber nicht unterlassen werden, die Be triebsinhaber darauf hinzuweisen, daß sie durch entsprechende Arbeitseinteilung dazu beitragen können, die vorhandenen Dünger zum Packen der Kästen zu strecken bzw. wirtschaftlicher zu ver wenden. Wenn z. B. im Frühjahr Umschläge an Ueberwinterungskästen unnötig werden, sollten sie mit frischem Dung gemischt und zum Packen be nutzt werden. Zum Mischen können auch Stoffe verwendet werden, die üblicherweise nicht zum Packen benutzt werden. Außer dem Mischen älterer Dungvorräte mit frischem Packdünger ist es ebenso leicht möglich, den Zeitpunkt der Frühbeetkasten benutzung entsprechend den herrschenden Witte rungsverhältnissen so zu verschieben, daß besonders starke Packungen nur in unvermeidlichem Umfange vorgenommen zu werden brauchen. Die Wahl des richtigen Zeitpunktes der Packung Hilst weiter, in wesentlichem Umfange haushälterisch mit dem vor handenen Dungmaterial umzugehen. Diese Maß nahmen sind allerdings nur bis zu einem gewissen Umfange durchführbar, notwendige Uebergänge und Ausgleiche zu schaffen, wie einleitend erwähnt worden ist. Zuerst käme die weitere Ausnutzung der im Be triebe bereits vorhandenen Heizungseinrichtungen, also Anschlüsse an G- mchshausheizungen, soweit sie durch ihre Heizreserve in der Lage sind, für Frühbeete in Frage. Diese Voraussetzung ist zu beachten, weil sonst eine Ueberlastung der Heiz ¬ einrichtung eintreten kann, unter der alle Kulturen unter Glas leiden. Ein geschickter Betriebsleiter wird es aber mög lich machen können, die Reserveheizleistung als Zusatzheizung für Frühbeete auszuwerten, ohne seine Anlage vergrößern zu müssen. An zweiter Stelle käme die Schaffung eigener Heizeinrichtungen für Frühbeete. Diese können wie Gewächshausheizungen beschaffen sein. Es können aber auch die besonderen Frühbeetöfchen benutzt werden, wie sie heute die Industrie anbietet. Da nach sind möglich: 1. Rauchgasheizungen, 2. Warmwasserheizungen, 3. Dampfheizungen, 4. elektrische Heizungen. Die Art des Einbaues, die Menge des benötigten Materials und die Zeitdauer der Benutzung richten sich nach der beabsichtigten Benutzungsweise, näm lich, ob sie als Zusatz- oder alleinige Heizquelle der Frühbeete verwendet werden sollen. Og. Elektrische Frühbeetheizung Seit einigen Jahren findet die Elektrowärme im Gartenbau Verwendung, um als Wärmequelle an Stelle von Pferdedung zu treten. Elektrische Bodenheizung findet Verwendung für Vermehrungsbeete. Bodenheizung in Verbindung mit Luftheizung ist für Topfpflanzenbetriebe ge geben, während im Gemüsebau eine elektrische Luftheizung in Verbindung mit schwacher Mist packung anzuwenden ist. Die elektrischen Heizanlagen mit Heizkabeln be ruhen auf dem einfachen physikalischen Gesetz des spez. Widerstandes, den ein Draht dem durch fließenden Strom entgegensetzt, wobei Wärme entsteht. Die Heizkabel sind solche Widerstands- drähte aus Nickelindraht, die mit einer Isolierung gegen Feuchtigkeit versehen sind. Znm Schutze gegen äußere mechanische Zerstörungen sind sie mit einer metallischen Schutzhülle (Bleimantel, gefalzter Blechstreifen oder Bleimantel mit Bewehrung) umgeben. Es ist zwischen gewöhnlichen Heiz kabeln (Asbestheizkabel) und Hochleistungskabeln zu unterscheiden. Der grundsätzliche Aufbau der Heizkabel ist folgender: Asbe st Heizkabel: Widerstandsdraht, darüber je zwei Lagen Asbest und Papier, die beide mit einer Spezialmasse getränkt sind. Den Abschluß bildet ein Bleimantel. Hochleistungskabel: Widerstandsdrakt, darüber Jsolierperlen aus Glas, die von einem Bleimantel umgeben sind. Der Bleimantel ist mit einem mechanischen Schutz (gefalzter Blechmantel) versehen. Die Asbestheizkabel finden hauptsächlich für Bodenheizung Verwendung, während die Hoch leistungskabel frei in der Luft verlegt werden. Der Anschluß dieser Heizkabel an das Stromnetz erfolgt über einen Zähler und Verteilerkasten mit Serien schalter. Hierdurch ist eine leichte Regulierbarkeit des Stromes gegeben. Außerdem ist noch die Mög lichkeit einer selbständigen Temperaturregelung in Betracht zu ziehen, wenn die Temperatur auf einem bestimmten Wärmegrad gehalten werden soll, ohne die Anlage selbst dauernd überwachen zu müssen. Am gebräuchlichsten sind dafür sogenannte Thermo staten, d. h. Schalter, welche bei Temperatur änderung durch die verschiedene Längenausdehnung zweier verschiedener Metalle in Tätigkeit gesetzt werden. Diese schalten mit einer Genauigkeit von eines e/e^ke/se/k -e^ei^en ?>ÄHee^askens mit Locken- nnck /.nMe/rnnF. VeeleFnnF ckee /(säet a: rn Lanck, S: in ÖeainaFeeo/me 1—2" L die Heizkabel bei vorher eingestellten Temperaturen ein und aus. Ein elektrisch beheiztes Frühbeet unterscheidet sich im äußeren Aussehen nicht von einem üblichen Mistbeetkasten. Das Beet wird 40—50 cm tief ausgehoben. Auf den Boden kommt eine 10 cm hohe Schlackenschicht, die auch zweckmäßig um den Kasten gebracht wird, um eine gute warmeisolie- rcnde Schicht zu erhalten. Auf diese Schlacken schicht kommt eine 3 cm hohe Sandschicht, in die die Heizungskabel eingebettet werden. Diese Sand schicht dient als Wärmeverteiler. Auf die Sand schicht kommt ein Drahtgeflecht, um bei Bearbei tung des Kastens die Heizkabel nicht zu beschädigen. Eine andere Art der Kabelverlegung ist die Ver legung in Drainagerohre. Sie ist aber nur dort zu empfehlen, wo Drainagerohre billig zu haben sind. Neben der Einbettung der Heizkabel in eine Sandschicht erfolgt außerdem noch eine Verlegung in den Luftraum zwischen Erde und Verglasung. Die Heizkaoel werden wie die Warmwasserheizrohre an die Kastenwände verlegt. Die Kabel haben den Vorteil, daß sie wenig Platz beanspruchen, wenig Schatten geben und leicht verlegbar sind. Die Warmwasser- und Es liegt durchaus nahe, zur Erwärmung der Frühbeete die zur Beheizung der Gewächshäuser vorhandene Warmwasserheizung heranzuziehen. Der Vorteil einer solchen Beheizung liegt in der Einsparung einer neuen Wärmequelle und zweitens im Zusammenhang damit in der Arbeits- und Zeitersparnis. Bei Anschluß der Frühbeetanlage an das vor handene Heizungssystem muß eine genaue Wärme berechnung der Frühbeetanlage erfolgen, wie sie bei der Beheizung von Gewächshäusern üblich ist, und zwar durch Feststellung der Wärmeverluste pro Stun.de aus Wärmedurchgangswahl, Fläche des Kastens in m^ und der Differenz von Innen- und Außentemperatur. Erst nach dieser Berechnung läßt sich übersehen, ob der Anschluß an eine vor handene Gewächshausheizung möglich ist. Der An schluß an eine Gewächshauswarmwasser- oder Niederdruckdampfheizung ist dann zu empfeh len, wenn die Gewächshausheizung genügend Hriz- reserve besitzt. Bei Neuanlage von Heizungen ist hin sichtlich der Leistung der Kessel auf die Vergrößerung der Kastenanlage Rücksicht zu nehmen. Liegt die zu beheizende Frühbeetanlage nicht in unmittelbarer Nähe der Häuser, so ist der Anschluß an die Ge wächshausheizung nicht ratsam, weil durch die Ent fernung eine Rohrzuleitung notwendig wird, wo durch große Wärmeverluste zu verzeichnen sind, es sei denn, die Rohre werden stark isoliert. Bei der Anlage ist darauf zu achten, daß bei Warmwasserheizung das Wasser mit Gefälle zum Kasten hin und zum Kessel zurück durch die Heiz rohre läuft. Ist das Gefälle nicht vorhanden, so tritt der Fall ein, daß der Wasserkreislauf gehemmt ist, und die Kästen nicht genügend erwärmt werden. Bei dem Anschluß an eine Dampfheizung geht der Dampf mit einem Druck von 14 Atm. durch die . obre. Dieser Druck genügt, um kleine Höhen unterschiede in der Leitung zu überwinden. Hier bei können ohne Bedenken die Rohre ohne Gefälle verlegt werden. Die bei der Wärmeberechnung der Gewächs häuser in Rechnung zu setzenden Zuschläge, hervor- Dampfheizungen gerufen durch ungünstige (Wind) Lage, können bei der Wärmebedarfsberechnung der Frühbeete unbe rücksichtigt gelassen werden, wenn, wie es immer üblich ist, die Kästen gedeckt werden. Vorbedin gung hierfür ist natürlich, daß die Fenster gut schließen. Bei schwacher Mistpackung im Kasten ist es an gängig, den dritten Teil des bei der Berechnung gefundenen Wärmebedarfs des Kastens in Abzug zu bringen, da die Mistschicht im Untergrund iso lierend wirkt. Die Leistung eines der nachher be schriebenen Frühbeetöfchens ist ebenso hoch zu be werten, so daß man auch hierbei den dritten Teil der errechneten Kalorienzahl abziehen kann. Die Anlage der Rohre im Kasten erfolgt nur als Luftheizung^ mit Ausnahme von Vermehrungs kästen, Palmen- und Farnkästen. Hier empfiehlt sich aber auch die Einbettung der Rohre in Sand mit 10 cm starker Schlackenisolierung im Unter grund. Bei allen anderen Pflanzen ist die Ver legung in die Erde nicht ratsam, da neben der guten Wärmeentwicklung viele Nachteile auftreten. Die durch die Heizrohre der Kastenlust zuge führte Wärme entspricht mehr den Wachstums bedürfnissen der Pflanzen in der Natur. Die durch den Boden der Pflanze mitgeteilte Wärme schafft an den Wurzeln einen Wärmeüberschuß, der sich wegen der wärmespeichernden Kraft des Bodens und zu einem geringen Teil der Luft mitteilt Hinzu kommt noch, daß bei der Anlage als Luft heizung die Kastentemperatur durch Lüften bester regulierbar ist. Demgegenüber kann bei der Boden heizung leicht großer Schaden entstehen, wenn sich trockene Stellen bilden, da hierdurch die Nahrungs aufnahme der Pflanzen verhindert wird. Um die Heizrohre herum entstehen Trockenschichten, die chrerseits auf den übrigen Kasten isolierend wirken. Nebenbei greifen Bodensäure und im Boden vor handene Chemikalien die Rohre an. Die Boden rohre müssen zum Streichen und zu Reparatur zwecken aus der Erde genommen werden und je nach Bodenart früher oder später ganz erneuert werden. Die Verteilung der Vor- bzw. Rückläufe ist beim einfachen bzw. Doppelkasten folgender maßen: Beim Doppelkasten befindet sich entweder ein Vorlaufrohr unter der Firstlatte und zwei Rückläufe kleineren Durchmessers an den Trauf- kanten oder zwei Rohre dienen am First als Vorlauf und an den beiden Kastenwänden je zwei Rohre gleichen Durchmessers als Rücklauf. Bei einfachen Kästen dient ein Rohr an der Ober seite des Kastens als Vorlauf, ein etwas kleineres an der Unterseite als Rücklauf, oder der Kasten besitzt zwei gleichgroße Vor- und Rückläufe. Der Durchmesser der Rohre und die Anzahl der Rohr stränge sind bei den einzelnen Kulturen verschieden und sind abhängig von der vorausgegangenen Wärmebedarfsberechnung. Im allgemeinen rechnet man mit einer Kastentemperatur von 15" L. Bei heizbaren Kästen ist es notwendig, eine gute Ab deckung der Wege in Form von Dünger, Stroh, Laubwerk und Erde zu schaffen. Bei der Wahl, ob an eine bestehende Dampf- oder Warmwasser gewächshausheizung anzuschließen ist, ist der letz teren der Vorzug zu geben, da durch die hohe Temperatur des Dampfes in den Rohren (100 bis 120" L) die Wärmeausstrahlung so groß ist, daß die Pflanzen gefährdet sind. Neben dem Anschluß an eine Gewächshauswarm wasser- oder Dampfheizung ist auch der Einbau eines Warmwasser-Kleinkessels „Kobold" in den Kasten selbst möglich. Derartige Frühbeetkessel besitzen eine Heizfläche von nur 1,3 bzw. 2 m^. Als Brennmaterial der Kessel mit 1,3 bzw. 2 Heizfläche kommen Briketts in Frage. Der Feuerungsraum ist bei diesen Frühbcetkesseln ver hältnismäßig groß, er faßt 50 Stück Briketts und ermöglicht dadurch eine langstündige Feuertätigkeit ohne Wartung. Für kleine Verhältnisse ist in letzter Zeit der „Sieger"-Frübeetkessel in den Handel gekommen, der sich durch ganz besondere Leistungs fähigkeit auszeichnen soll. Der Feuerungsraum des Kessels faßt nur fünf Briketts, und nach Angabe des Herstellers soll diese Menge genügen, um eine Fläche von 10 m? zu beheizen. Den Vorteil, den diese Kleinkessel besitzen, liegt in ihrer einfachen Konstruktion, welche in kurzer Zeit einen Selbst aufbau ermöglicht. Neben der Beheizung in den Wintermonaten haben diese Kessel besondere Be deutung bei Witterungsumschlägen. Hi. Kabel werden mit einfachen, aus Flacheisen ge bogenen Bügeln in einem Abstand von wenigen Zentimetern von der Kastenwand befestigt. Bei gemeinsamer Boden- und Luftheizung em pfiehlt es sich, der gesamten Heizkabel in den Luftraum zu verlegen und nur Ist für den Boden vorzusehen. Bei Frühbeetkästen, die erst in fortgeschrittener Jahreszeit in Kultur genommen werden, genügt eine elektrische Luftheizung, da nur noch gelegent liche Kälterückschläge zu erwarten sind. In Vermehrungsbeeten kann man die Wärme wirkung der Dungpackunq durch elektrische Boden heizung ersetzen,' da der Nährstoffbedarf der Pflanzen an den Boden eine untergeordnete Rolle spielt. Die elektrische Heizung hat den ausschlag gebenden Zweck, eine möglichst gleichmäßige Tem peratur im Beet zu halten. Vorteilhaft ist der Einbau einer automatischen Temperaturregelung. Durch eine vollkommene, gleichmäßige Temperatur wird die Callusbildung an den Schnittstellen be günstigt, wodurch die Bewurzelung schneller und gleichmäßiger vonstatten geht. Ebenfalls laufen bei gleichmäßiger Wärme die Aussaaten schneller nud besser auf. Bodenheizung in Verbindung mit Luftheizung ist für Topfpflanzenbetriebe zu empfehlen. Auch hier ist eine Mistpackung nicht erforderlich, da der benötigte Nahrungswert den Pflanzen in der Topferde zur Verfügung steht. Die Bodenheizung dient hauptsächlich dazu, den Boden vor der ersten Inbetriebnahme durchzuwärmen. Die eigentliche Heizung erfolgt durch die Luftkabel. Dem Sinken der Temperaturen in den Frühbeeten besonders durch stärkere Nachtfröste kann durch Einschalten der Bodenheizung entgcgengewirkt werden. Nicht in jedem Fall hat sich die Parole „Elektrizi tät statt Mist" bewährt. Bei Frühbeeten für Ge müse ist auf jeden Fall eine Mistpackung erforder lich neben der zusätzlichen elektrischen Luftheizung. Die Dungpackung braucht jedoch nicht 50 cm stark zu sein. Eine 10—15 cm hohe Dungschicht ist aus reichend geug, um die erforderlichen Nährstoffe den Pflanzen zur Verfügung zu stellen. Die Eigen wärme reicht jedoch nicht für eine Kulturperiode aus, um bei spät auftretenden Frösten die Kästen frostfrei zu halten. Der Wärmebedarf von elektrisch beheizten Beeten mit üblichem normalen Aufbau ergibt sich aus dem Erfahrungswert, daß je m? und Tag im Durchschnitt etwa 1 ver braucht wird, um ein? Uebertemperatur von 20 " L im Beet zu halten. Durch sorgfältiges Abdecken der Kästen kann die Abstrahlung der Wärme in der Nacht stark herabgesetzt werden, so daß an Stromkosten gespart werden kann. Die Anlagekosten schwanken je nach Größe und Art der Anlage. Ebenso können die Unkosten der öe/eskeFUNF cker LuMe/rHaHek brr Zuleitung nur von Fall zu Fall festgestellt werden. Diese können so teuer sein, daß das ganze Heizungs vorhaben unmöglich wird. Die Wirtschaftlichkeit der elektrischen Heizung ist bei Frühbeeten bei einem - Preis von 3—4 Psg. in den meisten Fällen gesichert. Zur Sicherung seiner Erträge sollte jeder Gärtner erwägen, ob bei der herrschenden und zunehmenden Düngerknappheit eine elektrische Beheizung seiner Frühbeete zweckmäßig und vorteilhaft für seinen Betrieb ist. ki- Rauchgasbeheizung Die schwierige Lage der Pferdemistbeschaffung im Gartenbau ließ auch die ganz alte Methode der Rauchgasbeheizung wieder aufleben. Wenn auch für unsere modernen Gewächshäuser diese Art der Beheizung nicht mehr in Frage kommt, so doch bei unseren Frühbeetkästen als Zusatzheizung zum Schutz gegen Nachtfröste. Durch die Konstruktion des kleinen Frühbeetöfchens „Famos" ist dem Gärtner die Möglichkeit gegeben, bei Eintritt un vorhergesehenen Frostes seine Kulturen mit gerin gen Mitteln zu schützen. Der Einbau des kleinen zylindrisch gebauten Ofens ist denkbar einfach. Durch eine in die Kastenwand gesägte kreisrunde Oeffnung wird der Ofen eingeführt und mittels Flansch an der Kasten wand festgehalten. Als Brennstoff dienen Braun kohlenbriketts. Der Verbrauch beträgt bei schwachem Frost drei Stück innerhalb 24 Stunden. Diese Menge genügt für die Beheizung einer Frühbeet fläche von 8 m2. Das Heizrohr wird an der Rückseite des Ofens angebracht, quer durch den Kasten geführt und endet in dem Rauchabzugsrohr. Am Ofen befindet sich der Regulierschst 1er aus Messing. Ein weiterer Versuch der Erwärmung von Früh beeten mittels Rauchgasen ist mit einem brikett- beheizten Magazinofen gemacht worden. Nach teilig wirkt sich bei der Nauchgasheizung die Tatsache aus, daß die Gase mit einer Temperatur von 120" 0 durch die Rohre ziehen. Hierdurch treten in der Nähe des Ofens und der Heizrohre so hohe Temperaturen auf, daß die Pflanzen darunter leiden. Deshalb ist es zweckmäßig, den Ofen selbst an allen Teilen mit Ziegelsteinen ab zudecken und das Nohr mit Blechen oder halber; Tonrohren abzuschirmen. lir.