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In Blut und Ter ror unter Beugung des Rechts wurde die Stimme der deutschen und ukrainischen Minderheiten in Polen erstickt. Maßloser Wahlterror durchraste bis zur Nacht vor den Wahlen die Straßen , in den Minserheitsgebieten: Hu Tausenden wurden Einsprüche gegen Wahllisten verbreitet, um deutsche Minderheiten mundtot zu machen; so gar die Staatsangehörigkeit früherer Abgeord neter wagte man anzuzweifekn. Angehörige der eigenen polnischen Oppositionsparteien saßen mit kahlgeschorenem Bart und Haupthaar in den Wanzentürmen von Brest Litowsk, darunter mancher, der mit Wehmut des goldenen Zeit alters seiner Zugehörigkeit zu einem deutschen Parlament gedacht haben wird So mußten die Wahlen zum Sejm und zu den Senaten zu einem Sieg des Diktators werden, zu einem Sieg, der. sofern die Weltgeschichte nicht nur Macht, sondern auch Gerechtigkeit kennt, nur der Ansang des Endes sein wird. Aber dieser „Sieg" verpflichtet uns Deutschs, das Wcltgewissen auf zurütteln, aller Well immer und immer wieder zu verkünden, daß die Vernichtung der deut schen Fraktion nur die Folge jenes maßlosen Terrors ist, daß wir nicht daran denken, unsere Ansprüche an altes deutsches Kulturland aufzu geben. Revision! Jetzt erst recht Dis einmütige Haltung der Bevölkerung Oberschlesiens, die ohne Unterschied der Parteien die Wiedergutmachung des an den deutschen Volksgenossen verübten Unrechts verlangte, wird ihren Eindruck im Ausland nicht verfehlt haben. Sie sollte uns Beispiel sein für unsere Haltung auch in den anderen deutschen Fragen. — Ein zweites Er eignis der vergangenen Wochen verdient unsere Aufmerksamkeit. Der Besuch des ungarischen Minister präsidenten Gras Bcthlcn in Berlin. Ungarn ist das Land, das am härtesten durch den verlorenen Krieg geirofsen worden ist, das aber auch am konseauemesten den Gedanken an eine Revision des Vertrages von Trianon wach zuhalten versteht. Die engen Beziehungen zwi schen Deutschland und Ungarn haben sich über das Kriegsbündnis hinaus erhalten, und wo Deutschland in Genf für die Erhaltung seiner Rechte und die Rechte der Minderheiten kämpfte, fand es die Vertreter Ungarns an seiner Seite. Es war ein besonderes Verdienst des Grafen Bcthlen, die Verständigung zwischen der Türkei und Bulgarien herbeigeführt zu haben, und vor ¬ nehmlich seiner Mitwirkung ist die Annäherung zwischen Italien und der Türkei und Bulgarien zu verdanken. Er ist einer jener Politiker, oesssn Aktivität das Zustandekommen des südosteuro päischen Blockes unter Italiens Führung zu danken ist. So hat der Besuch Bethlens, der sicherlich in besonders starkem Maße wirtschaft liche Bedeutung hatte, auch eine hohe oolitische Bedeutung. D)it Recht hat dah^r Bethlens Be such nicht nur in Ungarn und Deutschland freu dige Zustimmung, sondern auch m der Welt größere Beachtung gefunden. Er gehört in den Rahmen der von Italien aus außenpolitischem Ge biet entwickelten Aktivität, die durch oen Besuch des türkischen Außenmi nisters Tewfik Ruschdy Bey in Nom und durch die Mailänder Konferenz zwischen Litwinow und Grandi besonders unterstrichen wurde. Mit einer erstaunlichen Sicherheit und Pünktlichkeit wird Abkommen an Abkommen gereiht und ein wirtschaftlicher Block im Mittelmeer gebildet, dessen weittragende politische Bedeutung kaum unterschätzt werden dürfte. Cs sind oie kühnsten Pläne, mit denen sich der türkische Außenmini ster Tewfik Ruschdy Bey trägt, wenn er eine Bereinigung der bessarabischen Frage anstrebt. Sie ist das große Hemmnis bei einer Annähe rung zwischen Rußland und Rumänien, sie zwang Rumänien in die Arme Frankreichs und damit -^u einer von Jahr zu Jahr zunehmenden Rüstung. Würde es Tewfik Ruschdy Bey ge lingen, Rußland und Rumänien miteinander auszusöhnen, und auch seinen anderen Plan, Bulgarien und Griechenland einander näherzu bringen, zu verwirklichen, so würde dies alles die Lage in Europa von Grund auf ändern. Noch liegt die Verwirklichung dieser Pläne in weiter Ferne, aber die eiserne Konsequenz und das außerordentliche Geschick des Vorgehens der südosteuropäischen Mächte läßt immerhin den Erfolg nicht aussichtslos erscheinen. — Uns Deutsche wird bei aller Genugtuung über die Schwächung der Ententefront und der Kleinen Entente der Gedanke an Südtirol nicht zu reiner Freude kommen lassen. Die Südtiroler Frage steht noch immer zwischen uns und Italien. Noch wird in Deutsch-Tirol deutscher Unterricht als Staatsverbrechen bestraft, noch müssen deutsche Kinder in Deutsch-Tirol Volksschulen besuchen, in denen jedes deutsche Wort verpönt wird. Man wird nicht erwarten können, daß wir uns mit diesem Zu st and ab- finden. Von gleicher Bedeutung wie diese Vorgänge auf außenpolitischem Gebiet ist der Berwuf der Vorkonferenz des Abrüstungs ausschusses in London. Es hat wenig Zweck, sich mit Einzelheiten dieser Täuschung der Welt zu beschäftigen. Es genügt die Feststellung, daß es den Mitspielern gegen den Protest des deutschen Vertreters gelungen ist, jeden praktischen Vorschlag zu wirklicher Ab rüstung abzulehnen. Die ausgebildeten Reser ven zählen nicht und auch das lagernde Kriegs material soll nicht bekanntgegeben werden, also für dis Beurteilung des Standes der Rüstung ohne Bedeutung bleiben. Man will lediglich die Gesamtsumme für den Ankauf, Aufrechter haltung Und Herstellung des Kriegsmaterials der Londrüstungen angeben. Damit hat sich der Abrüstungsausschuß einverstanden erklärt, daß die wahre Höhe der Rüstung auch weiterhin ver schleiert wird. Mit Recht hat sich der Rcichs- wehrminister gegen diesen Schwindel, den man Abrüstung nennt, gewandt, mit Recht hat er scharf und unnachsichtig das Verhalten derjeni gen gsbrandmarkt, die dem Ausland das Mate rial zu seinen Lügen über deutsche Rüstungen geben. Deutschland wird in voller Einmütigkeit dem Reichswehrminister zugestimmi haben, daß die Forderung einseitiger Wehrlosigkeit eine Forderung würdeloser Selbstaufgabe bedeutete, die von der deutschen Nation niemals erfüllt werden würde. — Wie nach außen nur wenig Lichtblicke für Deutschlands zukünftige Entwick lung zu bemerken sind, so gehen wir im Innern — wirtschaftlich gesehen — einem Weihnachtssest entgegen, wie wir es wohl nur während des Krieges erlebt haben. Betriebsstillegungen, Ent lassungen, Tarifkündigungen sind äußere Kenn zeichen einer wirtschaftlichen Entwicklung, gegen die die Reichsre^ierung mit allen Mitteln zu kämpfen bemüht ist. Gehalts- und Lohnsenkun gen, Preisabbau sind dabei ihrs Hauptwaffen, dis aber nicht an die Wurzeln des Uebels, den Friedensvertrag von Versailles, heranreichen und deren Sieg mehr als zweifelhaft ist. Wir gaben an anderer Stelle die notwendigen Voraussetzun gen für eine Möglichkeit, die Kaufkraft zu er halten, dargestellt. Ihre Erfüllung — noch scheint sie weiter denn je — ist gerade für unse ren Berufsstand von ausschlaggebender Bedeu tung. — Der 1 Adventssonntag Aing" durchs Land. Wieder strahlen sonnige Kinderaugen den Adventslichtern entgegen. Weder durcheilen Mcnschenmassen die Straßen der Städte und Dörfer, wieder wird in ihnen allen der Wunsch wach, daß endlich „Friede auf Erden" sei. Noch ist die Menschheit nicht reis, auf höchsten Höhen des Menschentums zu wandeln, noch tobt der Kampf der Menschheit in dieser Welt, schlim mer denn je. Und dieser Kampf wird bleiben, solange die Erde besteht, er wird vernichten, zer stören und ausbauen, wird der Menschheit Neue Wege zur Beherrschung ver Elemente zeigen. wird ihr eine neue Gestaltung des Lebens im Aeußsren ermöglichen. Daß er auch dem Gött- lichen im Menschen zur Vollendung Helse, ist die uns gesetzte Aufgabe, die gerade !n dieser, Adventsta^en der Not in ihrer vollen strah lenden Größe vor uns stehen sollte. Vermögen wir uns, ihr mit der ganzen Kraft unserer deutschen Seele zu widmen, so kann das zugleich ein Zeichen dafür sein, daß mit der innerer Erstarkung unseres Volkes auch die Kraft zu dem Willen lebendig wird, unter den Weltvölkern als gleichberechtigtes Volk unsere Menschheits aufgabe zu erfüllen. Der Glaube daran, daß das gelingen wird, so wir wollen, wird uns unserer deutschen Weihnacht mit freudigem Her zen entgegeneilen lasten. Abgeschlossen am 1. Dezember 1930. Sv. Persönliche Mitteilung Am 31. Oktober verstarb nach längerem Leiden ein über seine Vaterstadt hinaus be kannter Vorkämpfer unseres Berufes und ins besondere des Gemüsebaues, der Gärtnereilbe- sitzer Heinrich Sens in Zerbst. Schon in jungen Jahren hat er an der Gemeinschaftsarbeit für unseren Beruf teilge- nommsn. Er war einer der Gründer des Ver eins Zsrbster Gemüsezüchter. Stets stellte er sein Wissen und Können seinen Kollegen zur Verfügung. Er hat sich mit Nachdruck dafür eingesetzt, den Absatz unserer Erzeugnisse durch genossenschaftlichen Zusammenschluß zu erleich tern. Im Laufe der Hahrs ivar er als Vor sitzender und Geschäftsführer des Vereins Zerb- ster Gemüsezüchter und hat sich in dieser Eigen schaft bemüht, neue Geschäftsverbindungen nach außerhalb anzuknüpfcn. Infolgedessen kam er mit Verbänden und Körperschaften in engere Fühlung und wurde überall zu Sitzungen und Beratungen hinzugezogen, weil man wußte, daß er jederzeit zur Mithilfe an der För derung des Beruses bereit war. Oft ist er bei Versammlungen unseres Reichsverbandes ustd auch bei dessen Vorgängern, dem Verbände der Handelsgärtn-er Deutschlands, sowie beim Verband deutscher Gemüsezüchter tätig ge wesen. In seiner Vaterstadt Zerbst bekleidete er verschiedene Ehrenämter. Der Verein Zerb- ster Gemüsezüchter hatte ihn aus Dankbarkeit zu seinem Ehrenvorsitzenden ernannt. Am 4. November haben wir ihn zur letz ten Ruhs geleitet. Die große Trauergemeinde zeugte von der Beliebtheit und Verehrung, die der Verstorbene bei seinen Kollegen und Mitbürgern genossen hat. P. Dr. Die Gruppe Bosemüller Von Werner Beumelburg Copyright by Gerhard Stalling,Oldenburg i. O. (1. Fortsetzung) „Herr Leutnant," flüstert einer von den Jägern. „Was ist?" „Es raucht einer eine Zigarette da drüben." Der Jägeroffizier schaut über die Barrikade „Unverschämtheit," murmelt er, „wahrschein lich wollen sie nur lehn, ob wir noch da sind." Man sieht in etwa dreißig Met-n Entfernung rin glühendes Pünktchen, das sich bewegt. Der Offizier schiebt lautlos seinen Karabiner vor. Ein Schuß peitscht überlaut. Das Pünktchen glimmt ruhig weiter Dann rattert mit einem wilden Lärm das Maschinengewehr los Seine Mündungsflämm- chen spuken. Man hört das Zischen der Kugeln. Bautz .. bautz ... zwei betäubende Donner schläge. Man hört nichts mehr Zwei taghelle Stichflammen Einer der Jäger läßt sich laut los von der Barrikade herabfallen. Wammsch ist auf sie Barrikade gssprung-n. Schon flammt und kracht es wieder. Man sieht einen Augen blick lang den Gefreiten hoch aufgsrichtel, die rechte Hand weil ausgsholr zum Wurf. Das Maschinengewehr peitscht gellend. Schwartzkopf und der Leutnant springen zu Wammsch hinauf. Bautz . bautz... bautz bautz. . es stinkt stickig nach Pulveraualm ES flammt vier-, fünfmal. Man erkennt geradeaus ein paar Ge stalten an den Boden geduckt. Einer davon springt plötzlich hoch empor, breitet die Arme aus und bricht zusammen Da liegt er. „Weiter"" schreit Wammsch, der kein Mensch «ehr ist. „Handgranaten her!" Sie reichen ihm welche hinauf. Er zieht ab ünd wirft, zieht ab und wirft. Ein Höllenlärm. Das Maschinengewehr brüllt. Der Leutnant be ginnt, die Sandläcke auseinanderzureißen. Schwartzkopf hilft ihm. Wammsch springt mit einem einzigen mächtigen Satz von der Barrikade hinab geradeaus in die Dunkelheit. „Sandsäcke mitnehmen!" brüllt der Leutnant. Es pfeift von drüben, eS klatscht, es sprüht heiß und hastig. Auch die Franzosen haben ein Maschinengewehr. Ein Jäger fällt kopfüber zu Boden. Schwartzkopf bekommt einen Schlag gegen den Kopf, der ihn taumeln macht Er wirft den Helm ab und fährt mit dem Aermel über die Stirn. Es ist nichts. Bofemüller. Kra- kowka, Siewers und Fröie laufen hinterher. „Wir müßen das Maschinengewehr bekom men!" schreit der Leutnant. Wammsch ist voraus. Man hört ihn in der Dunkelheit anschlagen wie einen Jagdhund. Schwartzkopf greift mit beiden Fünften einen Menschen. „Pardon..." knirscht es leise. Sie stolpern über einen, der am Boden liegt. Das Maschinengewehr von drüben feuert nicht mehr. Nach vier Sekunden aber zischt und sprüht es ganz nah, beinahe handgreiflich. Es schlägt wie von Faustschlägen. Krakowka hält die Hände vor das Gesicht Der Leutnant steht keuchend an die Wand gelehnt. Wo ist Wammsch? Sie können nicht weiter. Plötzlich spürt der Kleine etwas ungeheuer Heißes in sich. Es källt etwas von ihm ab, es ist auf einmal alles so leicht. Er stößt einen Schrei aus, einen verzweifelten und wilden Schrei. Ist er denn selbst das? Er stürzt nach vorn, mit zitternden Händen stößt er Schwartz kopf beiseite, der vor ihm ist. Er springt mitten auf das Gefun'el und Geblitze, auf das Peitschen und Krachen zu. Er Hal gar nichts in der Hand, Helm und Gewehr sind von ihm rück wärts abgefallen. Was tut er denn? Ist er verrückt geworden? Er muß es wohl. Er greift mit beiden Händen an einen glühend heißen Maschinenpewehrlauf. Er läßt nicht los, er hält fest wie eine Katze. Herr Gott... jetzt hat es ihn. Nein? Was ist denn das? Das' Gewehr feuert nicht mehr. Eine Handvoll Menschen stürzt durch dis Dun kelheit davon. Was ist das? Es ist ja auf einmal still geworden. Wammsch ist neben dem Kleinen. „Lebst du... Erich, lebst du? Was hast du gemacht?" Keine Antwort. „Erich.. Mensch, Junge... Erich, mein Junge, jo höre doch.. " Wammsch kann !m Dunkeln nicht sehen, was los 'st. Der kleine hält das heiße Rohr immer noch fest... nein, er läßt nicht los. Er hat nichts begriffen... er weiß nur, ich darf nicht loslaffen... Dann schluchzt er, es schüttelt seine Schul tern. Er weint vor sich hin. „Junge," sagt Wammsch, „Junge... es ist ja gut, alle? ist wieder gut... es ist ja vorüber. Junge, sei doch still., du hast ein Maschinen gewehr genommen, ganz allein... da brauchst du doch nicht zu weinen..." Er streichelt ihn mit seiner harten, guten Hand, ganz leicht und behutsam, immerfort. Die andern schweigen. Weiß Gott... das hat man innen nicht ge merkt, was hier draußen gespielt wird. Grau ist der Tag heranfgestiegcm Nebelschwaden hän gen über der Erde. Es mag vielleicht vier Uhr morgens ftein. Ein infernalisches Sperrfeuer kracht. Die Einschläge tanzen auf den Kasematten. Die deutsche Granaten zischen über das Fort und heulen gegen Fleurv herab. Drüben auf der Kalten Erde und bei der Thiaumontferme tobt der reine Irrsinn. Gelbe Leuchttrauben steigen auf und versinken wieder. Ein Lärm sonder gleichen. Tack tack tack... tack tack tack tack macht es kreuz und quer von allen Seiten. Ein französischer Flieger kreist fünfzig Meter tief. Ueber dem Cailettewald zur Linken Platzten die Schrapnells unaufhörlich. Dazwischen rasseln Handgranaten. Dort sind sie schwer aneinander. Und dort... wahrhaftig, geradeaus kommen dichte Schützenschwärme aus der Kiesgrube und dec Russenschlucht. ES kribbelt und krabbelt von graublauen Punkten. „Ich bin verwundet .." ruft Fröse und fällt in einen Trichter Wammsch kniet über ihm und reißt leinen Rock auf. Aus der linken Schulter sprudelt ein roter Bach. Fröse ist totenblaß, lein Mund verzerrt sich. Er gibt keinen Jnmmsrlaut von sich. Der rote Bach quillt über seinen Rock und über die Hände. Wammsch ^errt das Verbandzeug auseinan der Er arbeitet unheimlich schnell. Er drückt den Wattebausch auf das Loch in Fröses Schulter, schlingt die Binde kreuz und auer um dis Brust. Der Verband sitzt. Die Watte ist vollgelogsn mit Blut, aber der Bach sprudelt nicht mehr. „Kannst du gehn?" fragt Wammsch. Rrrang. . rrreng... ßss.. wumm... eine schwarze Rauchfahm steht vor ihnen. „Mach, daß du ins Fort kommst..." schreit Wammsch. Fröse nickt. „Du..." sagt er und macht ein klägliches Gesicht, „du ... meine Frau . " „Unsinn. Mensch... im Fort bist du in Sicherheit..." „Meine Frau..." Rrreng... wumm... tack tack tack tack... ßß ssss ßss... Petsch .. Dann läuft Wammsch hinter den andern her. Fünfzig Meter vor der Südkehle ist die Infan terie. Man schreit ihnen „Achtung" zu und. zeigt Mit dem Arm nach der Südwestecke des Forts im Rücken. Das französische Maschinen gewehr auf dem Südwestpanzerturm speit und lackt unaufhörlich. Zwischen zwei Lebendigen in der Linie liegt immer ein Toter. Sie wer fen sich hin. Rrreng... rrang.... rrrang... ssss... brüllt es ringsum. „Hier kommen wir nicht mehr raus," sagt Schwartzkopf zu Bosemüller, der neben ihm liegt. „Wir müßen bis an die Kiesgrube..." schreit der Leutnant, „dort sind wir im ge schützten Winkel..." „Warum nicht gleich bis nach Paris..." sagt Schwarzkopf zu Bofemüller. Es wimmelt da unten von graublauen Ge stalten. Wammsch hat schon zu feuern begon nen. Auch Bosemüller hat das Gewehr im Anschlag. Die Infanteristen haben ein Maschi nengewehr. Geppert kriecht mit dem Hauptmann zurück. Der Hauptmann hat Helm und Kneifer ver loren. Sein ganzes Gesicht ist schwarz ver brannt, sein Waffsnrock oben zerrissen „Herr Hauptmann..." ruft der Leutnant. Der tzauvtmann lächelt. „Es ist nichts .." sagt -r, „MaViinengewebr- kugel im Unterarm, ganz glatter Schuß. Gleich-