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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 45.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19300000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19300000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 45.1930
-
- Ausgabe Nr. 1, 2. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 2, 9. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 5, 30. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 10, 6. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 11, 13. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 12, 20. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 13, 27. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 14, 3. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 15, 10. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 16, 17. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 17, 24. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 18, 1. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 19, 8. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 20, 15. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 21, 22. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 22, 29. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 23, 5. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 24, 12. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 25, 19. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 26, 26. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 27, 3. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 28, 10. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 29, 17. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 30, 24. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 31, 31. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 32, 7. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 33, 14. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 34, 21. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 35, 28. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 36, 4. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 37, 11. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 38, 18. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 39, 25. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 40, 2. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 41, 9. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 42, 16. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 43, 23. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 44, 30. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 45, 6. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 46, 13. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 47, 20. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 48, 27. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 49, 4. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 50, 11. Dezember -
- Ausgabe Nr. 51, 18. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 52, 25. Dezember 1930 -
-
Band
Band 45.1930
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- Gartenbauwirtschaft
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Zmchlberechmmg sür Usches Sbst und Gemüse Von unserem verkehrspolilischen Mitarbeiter. unS stärker als bisher gegen eine Ueberflutung des deutschen Marktes mit ausländischen Er zeugnissen zu schützen. Daß in dieser Zeit internationaler Verständigungen es gewisse Länder immer noch verstehen, ein gan zes System von Ein- und Ausfuhrverboten zu durchbrechen, das muß auch hier bemerkt werden! Die ganze Frage der Präferenzzölle oder Vorzugszölle verdient auch deswegen eingehend verfolgt zu werden, weil auch andere europäi sche Wirtschastsmächte zu diesen Dingen teil weise sehr betont Stellung genommen haben. Die nordischen Staaten haben sich, di« in der Tagespresse gebracht« Rede des holländischen Uns wurden Reichskredite für große Ge wächshausblocks vermittelt, um deutsches Ge müse zu erzeugen und uns unabhängig vom Ausland zu machen. Aber dis eigenen Lands leute haben nicht einmal soviel Einsicht, deut sches Gemüse zu kaufen, sondern essen lieber Bananen, Apfelsinen u. a. m., und geben dadurch unser Geld ins Ausland. Besonders stark ist im letzten Jahre die Einfuhr von Südfrüchten gestiegen. Gewaltige Summen, die dem deutschen Volke verlorengehen. Dies erweckt dann bei unseren Gegnern immer de» Anschein, daß wir noch Geld haben. Die An sicht erscheint ganz berechtigt, wenn sie sehen, daß wir uns heute dis doppelte Einfuhr von 1913, von zum Teil entbehrlichen Dingen, leisten können. Die deutsche Regierung sorgt nicht dafür, daß durch Zollerhähung oder durch Zollsperre dem deutschen Gärtner Erleichterung geschaffen wird. Wovon soll nun der Gärtner seinen Block bezahlen? Wenn er nicht bezahlt, wird ihm mit Zwangsvollstreckung gedroht. Trotz dem er sich die größte Muhe gibt, gelingt es ihm nicht einmal die Hinsen, geschweige denn du» Amortisation aufzubrmgen. Der außerordent liche Tiefstand der Preiss verschließt jede Besse rung. Wenn man z. B. in seinem Block Kohlrabi, Tomaten uno Salat angebaut hat, so war in die sem Jahr der Kohlrabi nur sehr schwer abzusetzen. Der Durchschnittspreis für Kohlrabi betrug im Monat Mai etwa 0,19 RM.; ein Preis, der weit unter den Produktionskosten steht. Anfang.Juni sanken die Preise für Kohlrabi bis auf 0,03 RM. das Stück, so daß bei der geringen Nachfrage ein großer Teil auf den Kompost wanderte. Die vermehrte Glasfläche hat sich besonders beim Anbau von Tomaten dergestalt ungünstig bemerkbar gemacht, daß diese in großen Men- gen nur sehr schwer abzusetzen waren. Sie Delegierten in Genf sei hier erwähnt, scharf , gegen jede Durchbrechung der Meistbegünsti gung ausgesprochen, während andere Staaten den rumänischen Vorschlägen weit stärker Ge hör geschenkt haben. Zwischen der Erörterung dieser Frage, s«i es im Schoße des Völkerbundes, sei eS in Verhandlungen mit einzelnen Staaten Süd- osteuropas selbst, ist es aber noch ein weiter Weg, bis zur Durchführung dieser Bestim mungen in der Praxis. Man sollte den Dingen aber mit der Anteilnahme folgen, die sie gerade mit Rücksicht auf etwaige Fol gerungen verdienen, die auch Lebensfragen des Gartenbaus berühren können. mußten weit unter den Entstehungskosten mit 0,03—0,10 RM. pro Pfund verschleudert wer den. Im Vorjahrs erzielten Tomaten um die gleiche Zeit noch 0,25—0,30 RM. Pro Pfund; ein Preis, der unbedingt das Minimum für Tomaten unter Glas bedeutet. Wie kann sich da ein Betrieb halten, wenn noch dazu Heizung, Dünger, Löhne und Lebens unterhalt treten? Wie soll man aber seinen Verpflichtungen nachkommen? Geld borgen, ist leicht gesagt, aber bei dieser Kapitalflucht im wahrsten Sinne des Wortes ist Geld nur zu sehr hohen Zinssätzen zu beschaffen. Die Wechselschulden steigen ungeheuer, weil die Firmen für gelieferte Waren, wenn nicht Bar zahlung erfolgt, Wechsel haben wollen. Noch ungünstiger als der Gemüsemarkt stellt sich in diesem Jahr das Blumengeschäft. Be sonders Rosen und Levkojen, in Häusern ge zogen, erzielten nur außerordentlich niedrige Preise. Rosen die zeitweilig gar nicht abzu- setzsn waren, wurden schon mit 1 RM. und noch niedriger verschleudert. Dies ist ganz er- klärlich, weil langstielige Holländerrosen in ungeheuren Mengen auf den deutschen Markt geworfen wurden. So ist die Lage im deutschen Gartenbau verzweifelt. Hilfe ist nur möglich durch Aus- schließen der Ausländer vom deutschen Markt. Besonders machen die Holländer jeden deut schen Gärtner konkurrenzunfähig. Da die Ein- fuhr beständig wächst, ist vorläufig eine Besse rung noch nicht abzusehen, und darum ist es unmöglich, daß der Gärtner seinen Verpflich tungen nachkommen kann. Aus diesen ange führten Gründen sind wir dankbar, daß in dem Hilssprogramm für den deutschen Gartenbau gefordert wird, daß der zur Verfügung ge stellte Frühgemüjebau-Kredit um weitere zehn Jahre verlängert werden soll. Wenn für Obst und Gemüse der ermäßigten Eilgutklasse Ile auf Antrag ein beson derer Wagen gestellt wird und in getrenn ter Verpackung Güter der allgemeinen Eilgut- klasse Is (z. B- Knollenselleri«, Kürbisse, Meerrettich, Petersilienwurzeln, Schwarzwur zeln, Grün-, Rot- und Weißkohl) beigeladen werden, so wird zur Zeit — auch bei Aufgabe mit einem Frachtbrief — dir Fracht be rechnet bei den Gütern der Klasse lls für das wirkliche Gewicht, mindestens für 2000 KZ, und bei den Gütern der Klasse Is sür das doppelte wirkliche Gewicht; das Gewicht der Klass« Is wird aus das Mindestgewicht der Klasse lls (2000 kg) nicht angsrechnet. Auf unseren Einspruch gegen diese Be rechnung hat uns die Reichsbahndirektion Ber lin mitgsteilt, es sei beabsichtigt, den Tarif dahin zu ändern, daß das Gewicht der Klasse Is auf das Mindestgewicht der Klasse lls angerechnet wird. Es würde also künftig z. B- für 1800 KZ Blumenkohl (lls) und 200 kg Rotkohl (siehe den Aufsatz in Nr. 45 v. 6. 11. 1930) berechnet werden die Stückgutsracht für 1800 kg -s- 400 kg (doppeltes wirkliches Ge wicht) — 2200 kg, statt jetzt getrennt sür 2000 Kilogramm (Mindestgewicht) und für 400 kg. Für 1200 kg Blumenkohl und 800 kg Rot kohl würde die Fracht berechnet werden für 1200 -j- 1600 --- 2800 kg, statt jetzt für 2000 kg und für 1600 kg. Bei 1200 kg Blumenkohl Aus dem Jahresbericht 1930 Wiederum legt der Landesverband Rhein land seinen Jahresbericht vor! W.e immer läßt er die unermüdliche Tätigkeit und di« lebendige Teilnahme am Berufsleben erkennen. Rheinischer Optimismus und vsrstandniZvolle Opferbereitschaft .und Mitarbeit der rhe Ni schen Berufskollegen ermöglichte dem Vor stand, praktische Berufsarbeit auf alle« Ge bieten zu leisten. Eine vorbildliche Durchorgani sation (fachliche und wirtschaftspolitische Aus schüsse) ermöglicht es dem Vorstand, tüchtige Mitarbeiter heranznziehen und so die Grund lage für die Mitarbeit aller Mitglieder zu sichern. — Wir beschränken uns daraus, heute den aus die Gemeinschastswerbung abgesteliten Teil des Berichtes wisderzugeben: „Die im vergangenen Jahre «inz-leitete Gemeinschastswerbung wurde fortgesetzt und ansgebaut. Zu Weihnach ten wurde eine Anzeigenwerbung in rund 80 Tageszeitungen des Rheinland«?. durchgeführt. Werbende Artikel und T«xt- notizcn unterstützten die Anzeigen auf das beste. In gleicher Weis« wurden im März und 200 kg Rotkohl wäre die Fracht für beide Gemüsearben zusammen nur sür daS Mindestgewicht von 2000 kg zu berechnen gegen jetzt sür 2000 kg und für 400 kg. (300 kg Nottarif Stückgut 2000 kg --- 71,80 und 400 kg — 18,30 RM. Fracht.) Da neben bleibt nach wie vor di« Möglichkeit der Vereinbarung derSelb st Verladung als Stückgut bestehen. Es ist beabsichtigt, diese Vereinbarung bei räumlicher Ausnutzung des Wagens auch schon bei Gesamtgewichten unter 1500 kg zuzulassen. Im Falle der Vereinbarung ist die Fracht nicht sür minde stens 2000 kg, sondern nur für das wirk liche Gewicht der Sendung zu berechnen. Im Hinblick darauf, daß in der Regel bei Obst und Gemüse 15 000 kg in einem Wagen nicht untergebracht werden können, die An- Wendung der erst bei Frachtzahlung für min destens 15 OM kg geltenden Hauptklassen da her nicht praktisch werden kann, hatten wir beantragt, die Frachtsätze der Hauptklas, sen bereits bei Frachtzahlung für mindestens 10MO kg — wie vor dem Kriege — und demgemäß die Frachtsätze der 10-t-Nebentlas sen bereits bet Frachtzahlung sür mindestens 5000 kg zu gewähren. Diesen Antrag weiter- zuverfolgen hat dis Reichsbahnbirektion Berlin indes mit der Begründung abgelehnt, daß eine solche Berechnung den allgemeinen Fracht- berechnungSgrundsätzen zuwiderlaufen würde. für die Landschastsgärtn ret und im Mai für den Muttertag geworben. Für die Friedhofs gärtner wurde n Gemeinschaft mit demReichs- verband zu d.n Totengedenrtagen eins Werbe broschüre hwausgegeben und den interessier ten Mitgliedern rn je 50 Exemplaren aus den Mitteln des Werbest nds bereitgestellt. Für das diesjährige Weihnachtsgeschäft wird eine Anzeig «Werbung wie im vorigen Jahre durch- geführt. Die aus den Mitteln des Landes verbandes bereitgestelltcn 4000 Reichsmark sind vorausgabt. Die Erk.untniS, daß Absatzwsrbung gerade in Notzeit.« getrieben werden muß, um unserer gärtnerisch m Produktion mindestens einen grohmöglichen Ant il an den Verbrauchsgütern zu sichern, hat sich durchgssetzt. Der Landes- verbandSausschuß hat in seiner Sitzung vom 2. Juli den mutig.n und bahnbrechenden Be schluß gefaßt, ab 1931 ein n Sonderbeitrag für dis Werbung zu erheben. Dieser Werbe- beitrag ist gestaffelt von 0,50—1,50 RM. pro Monat. Er sichert den Bezirksgruppen und dem Landesverband gerade in schwerster Zeit die Mittel, einen bescheidenen Anfang für eine systematisch« ALsätziv«rbtmg zu machen." Die Notlage im deutschen Gartenbau Von Gärtnereibesitzer Paul Flöther in Zossen Sie großzügige werbearbeii des Landesverbandes Rheinland Für den Souderlaris zur Förderung der Standardisierung im deutschen Gartenbau Der Großhandel wieder gegen eine Maßnahme, die der Förderung des deutschen Gartenbaues dient Der Reichsverband des deutschen Gartenbaues e -D., Berlin, hat dem Reichsverkehrsminister einen Antrag eingereicht, der einen Ausnahme tarif für deutsche Standardware fordert. Der Antragsteller hat kein Hehl daraus gemacht, daß dieser Tarif den deutschen Gartenbau in seinem Kampf gegen die AuslandAonkurrenz unterstützen soll, aber nicht, wie jetzt Gegner des deutschen Gartenbaues behaupten, durch eine Umgehung der Handelsverträge, also durch eine Verschie bung der Wettbewerbslage ans den deutschen Märkten zu Ungunsten des Auslandes, sondern lediglich dadurch, daß billigere Frachtsätze vor übergehend einen starken Anreiz zur Stan dardisierung geben bzw. kne Standardisierung in ihren Anfängen ermöglichen sollen. Der durch den Krieg und seine Folgen geschwächte deutsche Gartenbau bedarf einer solchen Unterstützung. Es ist nicht beabsichtigt, von der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft eine dauernde Ermäßi gung der jetzt gültigen Frachtsätze zu fordern, sondern zur Förderung der Standardisierung sollen Standardwaren vorübergehend billigere Sätze erhalten, bis die Standardisierung in wei ten Kreisen des Gartenbaues mehr Fuß gefaßt hat als heule und der Gartenbau selbst so ge kräftigt ist, daß er später ohne derartige Mittel die begonnene Standardisierung fortführen kann. Die Reichsbahndirekrion Berlin, der die Be arbeitung des Antrages übertragen ist, ist dar über aufgeklärt worden. Sie hatte ursprünglich die Absicht, dem Gartenbau soweit entgegenzu kommen, daß der jetzige Nottarif auf inländische Standardware beschränkt wird. Dazu müßte der Nottaris für alle übrigen Erzeugnisse des Gartenbaues aufgehoben werden. Der Handel ist auf dem Wege über die Han delskammern durch ein Rundschreiben des Deutschen Industrie- und Handelstages ebenfalls zur Stellungnahme zu dem Antrag des Reichs verbandes des deutschen Gartenbaues e. V. aus gefordert worden, er lehnt, wie man aus seinen Presseveröffentlichungen entnehmen kann, einen Sondertarif sür deutsche Standardware unbe dingt ab, nicht nur aus handelspolitischen Grün den, sondern auch, weil er Mißbrauch des Tari fe? durch Versendung minderwertiger Garten- bauerzeugnisse unter Standardbezeichnungen be fürchtet. Die Auffassung aller dieser Stellen von den Absichten des Reichsverbandes des deutschen Gar tenbaues e. V., Berlin, ist nicht richtig. Di« vom Reichsverband des deutschen Gar tenbaues e. V., Berlin, und dem Reichsverkehrs ministerium eingereichtcn Anträge verdienen un bedingt Unterstützung, da ihre Genehmigung zu einer umfassenden und besseren Verwertung der deutschen Obsternte führen und gleichzeitig dem Verbraucher niedrigere Einkaufspreise sichern würde. Für die Hebung des Obstbaues und Obstabsatzes wäre namentlich der Sondertarif für inländische Standardware von größtem Wert. Das Bestreben der Deutschen Reichsbahn direktion Berlin, die Frage des Äusnahmelarifes für inländische Standardware und den Nottarif miteinander in Verbindung zu dringen, muß un bedingt verurteilt werden. Die allgemeine Auf hebung des Nottarifes oder seine Beschränkung auf inländische Standardware würde nämlich nichts anderes bedeuten, als eine allgemeine Er höhung der Transportkosten für Gemüse und Obst, denn der Anteil der inländischen Standard ware an der gesamten Ernte und dem gesamten Umsatz in deutschem Gemüse und Obst rst bisher leider so gering, daß die Erhöhung der allge meinen Frachten der Reichsbahn zwar größere Einnahmen als jetzt, dem Handel, Erzeuger und Verbraucher aber erheblich größere Ausgaben in folge der höheren Transportkosten verursachen würde. Die Spanne zwischen Erzeugerpreis und Verbraucherpreis muß durch eine Beseitigung der Ermäßigungen, die der Nottarif heute noch bietet, vergrößert werden. Der Nottarif ist z. Z. zum Schutze der Verbraucher eingcführt worden, und dieser Schutz kann auch heute noch nicht ent behrt werden, denn die Frachtsätze namentlich für Obst sind gegenüber denen für andere Güter und gegenüber denen der Vorkriegszeit so hoch, die Kaufkraft der Bevölkerung so gering, daß ohne den Nottarif Gemüse und Obst für den Verbraucher noch teurer, der Nettogewinn für den Erzeuger noch geringer werden würde. Die Aufhebung des Nottarifes kommt also sowohl vom Standpunkt des Erzeugers als auch von dem des HandelS und Verbrauchers auf keinen Fall in Betracht. Daß die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft einen allgemeinen Ausnahmetarif für deutsche Ware aus handelspolitischen Gründen, vorwie gend sicherlich auch aus finanziellen Gründen, äblehnen zu müssen glaubt, ist nach dem bis herigen Verhalten der Deutschen Reichsbahn- Gesellschaft erklärlich. Die Deutsche Reichsbahn- Gesellschaft sollte aber die Berechtigung des Aus- nahmetarifes für inländische Standardware nicht übersehen, sie ist doch auch verpflichtet, deutsche volkswirtschaftliche Interessen wahrzu nehmen. Ein Sondertarif für deutsche Standard ware soll auch nach dem Wunsche der Antrag steller niemals privatwirlschaftliche Vergünsti gungen für die deutschen Erzeuger oder gar eine Umgehung der Handelsverträge bezwecken, son dern der geforderte Sondertarif für deutsche Standardware soll nur den Zweck haben, die Be strebungen zur Standardisierung der Erzeugnisse des deutschen Gartenbaues zu fördern. Wegen des einstweilen noch geringen Prozentsatzes deut scher Standardware am Gesamtumsatz in deutscher Ware ist dabei für die deutsche Reichsbahn-Ge sellschaft ein nennenswerter finanzieller Ausfall nicht zu erwarten. Andererseits bietet eine aus reichende Ermäßigung der Frachten für Stan- dardware dem deutschen Gartenbau einen mäch tigen Anreiz zur Standardisierung und trägt mit zur Hebung des deutschen Gartenbaues bei, fördert also volkswirtschaftliche Interessen. Es bleibt der Deutschen Reichsbahn-Gesellschafl un benommen, diese Sondertarise wie alle Aus nahmetarife zu befristen und, wenn der Zweck der Begünstigung, also die Standardisierung des Gartenbaues in der Hauptsache erreicht ist, die Anwendung des Tarifes nach Bedarf zu beschrän ken oder aufzuhebcn. Der deutsche Gartenbau würde dann Verluste kaum erleiden, weil er durch die Standardisierung seiner Erzeugnisse auf dem Markt festeren Fuß gefaßt Haben würde. Ohne einen solchen Anreiz von außen ist die Standardisierung aber kaum in Gang zu brin gen, zumal es den Betrieben selbst an den nöti gen Mitteln fehlt. Die Befürchtung der Deutschen Reichsbahn- Gesellschafl, daß die Gefahr besteht, daß auch geringwertige deutsche Ware in einer Standard verpackung auf den Markt kommt und dem Ge danken der Standardisierung Schaden zufügen wird, kann unbeachtet bleiben. Denn auch der Antragsteller wird die Anwendung des Tarifes davon abhängig machen, daß eine QualitätZ- garantie für die zu verfrachtende Standardware gegben wird. Der Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. wird es stets ablehnen, er mäßigte Frachten für Standardware zu fordern, wenn nicht gleichzeitig auch eine Stcmdardkon- .trolle damit verbunden wird. Diese Bedenken können auch angesichts der sich voraussichtlich aus dem Handelskiasiengesetz ergebenden gesetzlichen Vorschriften unberücksichtigt bleiben. Die am Schluß des Schreibens des Deutschen Jndustrie- und Handelstages gestellten Fragen können fol gendermaßen beantwortet werden: , 1. Gegen den Ausschluß ausländischer Erzeug nisse von einer Begünstigung, die die Förde rung der Standardisierung im deutschen Gartenbau bezweckt, bestehen keine Bedenken. 2 Die Frage 2 kann bejaht werden, evtl, mit dem Zusatz, daß eine Qualitätsgarantie für solche Erzeugnisse, die als Standardware zu billigen Sätzen verfrachtet werden sollen, erforderlich ist. Die Liste 6 Nr. 3 kostet nur 5 RM und gibt Auskunft über rund 2200 insolvente Firmen des Gartenbaues, Handels und der Vcrwertungsindustrle Kür den gleichen Betrag erhalten Sie höchstens zwei Kreditauskünfte. Sie sparen also manche Aufwendung für Auskünfte, und di« Liste macht sich in wenigen Tagen bezahlt. Be stellen Sie sofort, bevor die Auflage vergriffen ist. Versendung erfolgt gegen Voreinsendung des Betrages von 5,60 RM. oder durch Nach nahme. Die Hauptgeschäftsstelle. WttettungSn Zterbekssse 1. Am 12. verember 1930 ist «iss I4itglis6 6er Sterbekssss, prsu Kstbsrlns Uexn, geb. Sense!, Uetersen, im Alter von 37 6skrsn verstorben, vss Sterke- geI6 vurcke lsut 8 11 6sr Sstrung rur Ansrsklung gsbrsobt. 76. Stsrdetsll. 2. Am 12. veremdsr 1930 ist 6ss Uitgllsä 6sr Sterbskssse, i-rs» Vsrolln« Steen, geb. Vick, bllkevk, im Alter von 72 6sbrsn verstorben, vss Sterbe geld vrur6s laut 8 11 rier Sstrung rur Ausrsklung gedrsokt. 77. Sterdsssll. 3. Am 30. Usrr 1930 Ist 6ss Ultglieck 6er Sterbskssse, k-rsu Usrtks Vissel, geb. Tklirmer, Svkleitsu - i.ökvjiin, Im Alter von 80 6skren verstorben, vss 8terbegeI6 vmr6e laut 8 11 6er Sstrung rur Ausrsklung gsbrsobt. 73. SterketeN. Linriskung üer 3. Umksgsssris sm 5. 3snusp 1S31 tlsok einem SvsobluO 6es Vorstsnüs« 6er Stsrbskssss Vtir6, nsob6sm von 6er -vielten Umlsgessrie 6is Storb«geI6or tiir 42 Stsrbekslls rur Ausrsklung gekommen sin6, 6ie 6ritte Umlsgessrie kür 28 Sterkstslls in ttöke von k?U 4,23 0,17 je Stords- tsll) ruriigliob Tinriekungskostsn von IM 0,43, 0,53, 0,65 sm 5. 6sn«sr 1931 rur NIn- risbung kommen. Vklr bitten, 6is tisvknsbms einsulössn, un6 «eisen suk 6i« vsstimmungsn 6ss 8 8 6er Sstrung 6er Stsrbekssss, sut Lrun6 6esssn 6er Vor- stsn6 6sr Sterbekssse 6sn AussvkluO 6srjenigen Mltglie6er bssvkUsllen ksnn, 6la ibren Seiirsgsverptliokiungen niokt pünktiiob nsobkommen.
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