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Die Gartenbauwirtschaft Politik müssen im Vordergrund der Wirtschafts politik stehen. Selbstverständlich bleibt die pfleg liche Behandlung und die Stärkung des Bin nenmarktes eine weitere Aufgabe. Deutschland befriedigt feinen Einfuhrbedarf zu etwa 52^z aus Europa und setzt seinen Produktionsüber schuß zu etwa 74 davon allein in Fertigwaren zu 7O2L, in Europa ab. Schon hieraus entsteht unser vitales Interesse an einer wirtschaftlichen Verständi gung der europäischen Nationen." Nehmen wir dazu die in der letzten Nummer mitgcteilten Erklärungen Mussolinis zur ita lienischen Wirtschaftspolitik, in denen die For derung des landwirtschaftlichen Exportes beson ders unterstrichen wurde, so werden wir, wenn wir uns nicht selber etwas vormachen wollen, ganz nüchtern seststellen müssen, daß der Wall von außenpolitischen und wirtschaftspolitischen Notwendigkeiten in Deutschland und außenpoli tischen und wirtschaftspolitischen Willen in Ita lien für unsere Unterhändler, die unserem Be ruf den unbedingt notwendigen Schutz gegen die italienische Einfuhr erkämpfen müßen, kaum übersteigbar sein wird. Trotzdem, unser Selbst erhaltungswille verlangt den Kampf! Jeden falls möchten wir die Feststellung des Bericht erstatters der „Berliner Börfen-Zeitung", daß die „losen (?) Bedingungen" des Genfer Han delsabkommens uns unerläßliche Schutzmaßnah men für einzelne durch den Auslandswettbewerb besonders bedrängte Produktionszweige gestatten, nur in beschränktem Maße als allgemein gültig ansehen. Der Kampf Indiens um seine Selbständigkeit nimmt immer schärfere Formen an, obwohl die Anhänger Gandhis nach wie vor zwar mit Konsequenz, aber doch mit bemerkenswertem Verständnis für ihre Auswirkungsmöglichkeiten vorgehen. Erstmalig sind seit Jahren die Feiern mohamedanischen Bark-Jd-Festes ohne Zwischen fälle verlaufen, weil die Hindus freiwillig auf Umzüge verzichteten. Diese Haltung hat ohne Zweifel wesentlich dazu beigstragen, die reli giösen Gegensätze zurückzudrängen. Englands Wills, die Oberherrschaft zu behalten, zeigt die Verhaftung des Nachfolgers Gandhis, des 80jäh- rigen Abbas Tyabji. — Wird England der von tiefen leidenschaftlichen religiösen Motiven ge tragenen Freiheitsbewegung mit Panzerwagen Und Kanonen Herr werden können? Abgeschlossen am 13. Mai 1930. Sv. Me wird das Sommerwetter? Eine alte Bauernregel, die sehr ost bestätigt gefunden wurde, sagt: Treibt die Esche vor der Eiche, gibt es eine große Bleiche! Treibt die Eiche vor der Esche, gibt es eine große Wäsche! Da im Bezirk Berlin die Eichen alle längst belaubt sind, aber die Eschen erst seit zi^a 10. Mai zu knospen beginnen, dürfte ein reichlich naßer Sommer zu erwarten sein. Die Geschäftsleitung bittet um Angaben, wo im Reiche in diesem Jahr die Eschen vor den Eichen getrieben haben. Kuriosa Der durch seine bibliographischen Arbeiten ebenso berühmte, wie durch sein naturwissen schaftliches Antiquariat allweltlich bekannte vr. pkil. k. e. Wilh. Junk-Berlin W hat unlängst für die Bibliophilen - Vereinigung ein kleines Werk „Schnörkel um Bücher" herausgebracht. (Sollte, was sehr zu wün schen wäre, die in wenigen numerierten Exem plaren erschienene Schrift noch einmal für einen großen Kreis gedruckt werden, dann wird an dieser Stelle darauf hingewiesen werden!) In dem genannten Buch teilt der Verfasser die seltsamsten Schicksale von naturwissenschast- lichen Büchern in äußerst launiger Weise mit und gibt vielen Daten an die Hand, die nur so ausgezeichneten Bücherkennern bekannt sind wie ihm. Wer von uns ahnt zum Beispiel, daß es ein Buch, „Die Baumzucht im Gro ßen", geschrieben von dem Vater Friedr, v. Schillers, gibt? Er sagt dazu: „Dieser Vater Schiller war nämlich herzoglich-württem- bergischer Major a. D. und Verwalter der Solitude und hat als solcher jenes Buch ge schrieben, das so verschollen ist, daß es nicht einmal der zuverlässigste aller Bibliographen Pritzel kennt." — Ueber Linns weiß er natür lich sehr viel zu erzählen. Uns Gärtner und Botaniker interessiert dabei am meisten das, was sich auf sein Pflanzensystem bezieht, also vorwiegend auf die für unsere Züchtungen wich tige Sexualität der Pflanzen. Hier weiß er zu berichten, daß der deutsche Prof. Siegesbeck den großen Linnä der Gotteslästerung zieh und schrieb: „Welcher Mensch wird glauben, daß Gott solche Hurerei zur Fortpflanzung im Gewächsreich eingeführt habe?" — Als prächtiges Gegenstück bringt Junk über die Darwinsche Lehre den Ausspruch Huxleys als Antwort auf die Angriffe des Bischofs Wilber force gegen Darwin: „Ich würde lieber von einem Affen abstammen, als von einem Men schen, der seine großen Fähigkeiten dazu be nützt, die Wahrheit zu verdunkeln." Prächtig sind die Schilderungen über das Verschwinden von Werken vom Büchermarkt durch Kriegswirren und andere Gründe, fesselnd die Momente, die manchmal recht unbedeu tenden Werken zu hohen Preisen verhalfen haben. Daß in Saccardos Pilzwerk „Sylloge Fungorum" (Preis 10 000 RM.)) 70 000 Arten Pilze beschrieben werden, wird jeden Gärtner interessieren. Unmöglich, aller behandelten Kapitel zu gedenken — um so größer der Wunsch, das Buch in viele Hände zu wünschen — d. h. also: einen Neudruck! Zum Abschluß sei noch jenes Unverständ nisses gedacht, das den züchterischen Arbeiten über Jahrzehnte, um willen einer Sorte, selbst von Blumenfreunden entgegengebracht wird. Es hat seine Parallele in der allge meinen ablehnenden Einstellung von Nichtnatur- wissenschastlern gegen die feine exakte Arbeit des Naturforschers. Diese Parallele weiß der Verfasser in folgender, man muß sagen: muti ger, Darstellung zu bringen: „Es besteht — zwecklos, es zu leugnen — bei den geisteswissenschaftlich und literarisch Orientierten eine gewisse Mißachtung der naturwissenschaftlichen Spezialliteratur. Man lächelt, wenn man erfährt, daß ein ernsthafter und erwachsener Mensch ein ganzes Leben der Beschäftigung mit Schmetterlingen widmet, aber man verneigt sich vor dem, der gleich lange Tätigkeit dem Nibelungenlied weiht. Je mand, der eine assyrische Inschrift entziffert, gilt der Welt mehr als derjenige, der das Okapi entdeckt hat. Vielleicht war es früher noch schlimmer. Kein Geringerer als Friedrich der Große schrieb 1748 in seiner Vorrede zu den „Denkwürdigkeiten" zur Geschichte des Hauses Brandenburg": „Nichts sollte einem das Schreiben so verleiden wie die Flut der Bücher, die Europa überschwemmt. Der Mißbrauch, den man mit der geistvollen Er findung der Buchdruckevei treibt, verleiht nur unsern Dummheiten ewiges Leben, und der Nachwelt wird er bitterböse Urteile in die Hand geben: Was unsere Werke doch für ein« leichte Ware seien! Hat man doch selbst die In sekten mit einem Werke von acht gewichtigen Bänden in Quarto beehrt, deren Einbände zum mindesten in den Büchereien der Liebhaber sich recht stattlich ausnehmen. Und dabei be trifft diese ironische Bemerkung die Bände eines der alten entomologischen Werke, das jetzt außerordentlich hoch geschätzt wird, näm lich das Rsaumurs (nebenbei bemerkt desselben, der die Thermometerskala erfunden hat), wel ches den Titel trägt: „Msmoires pour servir s l'Histoire des Jnsectes". Dr. Zander. Ls ist gar nicht so einfach . . . Die nachfolgend geschilderte Episode sei unseren Lesern nicht vorenthalten. Grund sätzlich ist natürlich eine derartige Verwen dung der Gemüsehäuser nicht zu billigen, dar über besteht wohl kein Zweifel. Da uns dieser Vorfall jedoch von einer Bezirksgruppe mitgeteilt worden ist, darf wohl angenom men werden, daß ein gröblicher Verstoß hier nicht Vorgelegen hat. Di« Schriftleitung. Kolleg« Anton hat mit Hilfe der Provinz Gelder erhalten zur Errichtung von Gemüse treibhäusern — Bedingungen wie beim Reichs kredit, d. h. es darf in den Häusern nur Gemüse angebaut werden. Im Spätherbst vori gen Jahres hatte Anton eine große Menge Cinerarien, sür die der Platz in den Kultur häusern nicht ausreichte. Es blieb nichts ande res übrig, als sie vorübergehend in den ab geräumten Gemüsetreibhäusern unterzubringen. Nach einigen Tagen erscheint eine Kommis sion der Stelle, von der die Gelder stammten, um sich zu überzeugen, ob in den Häusern auch nur Gemüse gezogen wird. Anton hat ein fach die Sprache verloren und mit dem Ge danken: „Frechheit, hilf!" führt er di« Kommis sion zu den betreffenden Häusern. Wie nun die Herren die kräftigen 'Cinerarien sehen, sagt einer von ihnen: „Solche schönen Gur ke n p f l a n z e n haben wir bis jetzt noch nirgends gesehen." Anton sagte nachher zu seiner Frau: „Ich habe solche Gurkenpflanzen auch noch nicht gesehen." sich ankleidete, hörte sie draußen den Lärm von Stimmen und Schritten. Dann hat auch irgend jemand bei ihr ans Fenster geklapst und ihr die Schreckensbotschaft zugerufen. — Am nächsten Morgen muß auch sie sich, zu sammen mit vielen anderen Zirkusleuten, zur Vernehmung auf dem Polizeipräsidium melden. Ein Regierungsrat und zwei Kriminalkom missar« bearbeiten den Fall. Fee wird als eine der ersten von Krimminalkommissar Roth ver nommen. Sie behauptet erst, mit der ganzen Sache nichts zu tun zu haben, und sie erklärt, daß alles, was Lorenzo kurz vor seinem Tode gestanden haben soll, Lüge fei. Aber Kommissar Roth läßt sich damit nicht abspeisen, und nach einer Stunde sehr energi schen Zuredens gelingt es ihm, Fees Wider-' standskraft zu brechen. Unter Schluchzen gesteht sie, die Anstifterin der Attentate auf die Tiere ihres Mannes gewesen zu sein. Dann wird sie entlassen. Sie muß ihre Telephonnummer in Potsdam angeben und versichern, sich dort zur Verfügung der Polizei halten zu wollen. Ehe Fee aber zu ihrem Vater fährt, sucht sie ihren Freund Otto von Kroidt in seinem Redaktionsbüro auf. Kroidt weiß als Pvessemann natürlich schon vrm dem seltsamen Mord, und in einer Stunde wird es ganz Berlin durch die Mittagsblätter erfahren. Am Abend aber wird alle Welt auch schon wissen, welche Rolle Fee selbst in dieser dunklen Affäre gespielt hat. Es hat also keinen Sinn, Otto von Kroidt gegenüber die Wahrheit zu verheimlichen. — „Also doch!" sagt Herr von Kroidt, als Fee, wieder unter ausgiebigen Träncnströmen, ihm alles erzählt hat. Fee sühlt bei seinen Worten, wie sich ein Abgrund trennend zwischen ihr und dam Freund auftut. „Aber du mußt das doch verstehen!" ruft sie verzweifelt. „Du bist doch selbst mit die Ur sache — durch deinen Plan, meinen Mann nach Berlin . . ." „Was? Ich die Ursache zu dieser Nieder trächtigkeit?" unterbricht sie Kroidt scharf. — Als sie sich endlich trennen, weiß Fee ge nau, daß auch die Freundschaft mit Otto von Kroidt zu Ende ist. Sobald Kroidt abkömmlich ist, fährt er zu Rentheimers, seinem Schwager und seiner Schwester. Er trifft sie in größter Erregung, senn die Mittagszeitungen sind schon erschienen. Als Kroidt dann erzählt, welche Rolle Fee dabei gespielt hat, sagt Ria Bentheimer: „Die arme Fee! Sie ist schwer dafür bestraft. Aber es ist doch übel — gegen den eigenen Mann . . -" „Uebel? Das ist ein sehr milder Aus druck!" ruft der sonst so nachsichtige Adolf Bentheimer. „Pfui Deibel! Diese Frau kommt mir nicht mehr ins Haus! — Hast du schon mit MarwiHens telephoniert, Otto?" „Ja, ich habe sie, gleich nachdem Fee bei mir war, angerufen." „Und was sagen die?" „Grete, als Fees intimste Freundin, sucht natürlich nach Milderungsgrüuden. Aber Fritz von Marwitz ist wahnsinnig empört. Er sagt dasselbe wie du, Adolf, — daß Fee ihm nicht mehr über di« Schwelle darf." „Mein Gott, der arme Major!" ruft Ria plötzlich. „So ein ehrenhafter Mann! — und nun seine Tochter in so eine schmutzige Sache verstrickt!" — Die Verhöre auf dem Polizeipräsidium gehen unaufhörlich weiter. Am Nachmittag wird Dhakjee aus der Hast entlassen. Er hat behauptet, er sei überhaupt nicht aufgestanden, nachdem ihn Tom geweckt, sondern er sei gleich wieder eingeschlafen. Erst später sei er durch die Polizei aus dem Bett geholt worden. Da erst hab« er erfahren, was mit Lorenzo ge schehen sei. — Man muß Dhakjee schon glauben, denn niemand hat ihn in der kritischen Nacht irgendwo gesehen. Tom hingegen wird in Hast behalten und, ebenso wie Bux, dauernd verhört, — bald vom Regierungsrat selbst, bald vom Kommissar Roth, bald von dessen Kollegen. — Gerade hat der Regierungsrat Bux wieder zum Verhör bei sich. Er behandelt ihn sehr höflich, redet ihn Herr Doktor an, denn er hat gemerkt, daß mit Anschnauzen bei Bux nichts zu machen ist. Deshalb bekommt auch Kom missar Roth kein Wort aus Bux heraus. So bald Roth unhöflich wurde, verstummte Bux einfach. — „Nun passen Sie mal auf, Herr Doktor", beginnt der Regierungsrat sein sechstes Verhör. „Wir müssen doch mal zu einem Ende kommen. Wollen Sie sich nicht zu einem Geständnis bequemen? Es liegt doch so klar auf der Hand, daß Sie den Schieber aufgezogen haben." „Nein, ich war es nicht." „Also muß ich Ihnen noch einmal be weisen, daß Sie es waren? Gut, meine Ge duld ist unendlich. — Rauchen Sie eine Ziga rette?,, Der Regierungsrat hält Bux sein Etui hin. „Ja, gern. — Ich danke sehr." „Glauben Sie doch nicht, daß wir Sie für einen gemeinen Mörder halten, Herr Doktor", fährt der Regierungsrat fort. „Ich bin fast überzeugt, daß die Anklage nur auf Totschlag lauten wird. Denn Sie haben ja den Lorenzo Baredez nicht mit Vorbedacht, sondern in Ihrem rasenden Jähzorn dem Tiger preisgegeben." „Weder mit Vorbedacht, noch im Jähzorn." „Aber Sie haben ja bereits zugegeben, daß Sie den Haken in den Schieber eingehängt haben und den Fuß angestemmt, wie um den Schieber herauszuziehen." „Jawohl, das stimmt. Und ich habe auch dabei gesagt: „Wenn du jetzt nicht gestehst, ziehe ich den Schieber aufl" — Aber ich hatte Rr. 20. 1S. s. 1S30 persönliche Mitteilungen Es sind verstorben: Hug» Melzer, Grüna, Bez.-Gr. Sächs. Erz gebirge. Wilhelmine Weber, Coswig, Bez.-Gr. Meißner Lande. Am 7. Mai ist der Seniorchef der Erfurter Firma Friedrich Adolf Haage jun., Grotzgärt- nereibesitzer Ferdinand Haage, in Bad Nauheim, wo er Heilung von seinem Leiden suchte, gestor ben. Ein äußerst tüchtiger und umsichtiger Fach mann ist mit ihm aus dem Leben geschieden, der hohes Ansehen unter seinen Kollegen genoß. Möge ihm die Erde leicht sein! Landesverband Thüringen: I. A. Koch, Saalfeld. „Der Blumen- und Pflanzenbau" hat in der Fsbruarnummer dieses Jahres sine eingehende Schilderung des Haageschen Betriebes gebracht. Was über die fachliche Leistung Ferdinand Haages zu sagen ist, weist jener Artikel aus, denn die Entwicklung seit seinem 1888 erfolgten Eintritt in die Firma bis zu dem heutigen Stande des Betriebes ist sein Werk. Dem Im port sowie der Zucht und Kultur von Kakteen widmete er sein ganzes Leben, wobei zäher Ar beitswille und eiserne Sparsamkeit zum Gelingen beitrugen. Sein« hervorragenden Leistungen konnte man in der Vor- und Nachkriegszeit auf den meisten in- und ausländischen Gartenbau- Ausstellungen ständig verfolgen; er heimste dort zahlreiche Preise und Anerkennungen ein. Erfurt, der deutsche Gartenbau und im be sonderen der dem Reichsverband angeschlossene Bund deutscher Kakteenzüchter, dessen erster Vor sitzender Ferd. Haage war, werden den Heimgang dieses vorbildlichen Fachmanns und verdienst vollen Mannes schmerzlich bedauern und ihm ein dankbares Andenken bewahren. Am 2- Mai konnte Emil Becker in Wies baden sein 60 jährig es Berufsjubi läum feiern. Am 10. August 1856 geboren, trat er kurz vor dem Ausbruch des Krieges 1870 in die Gärtnerei Schulz in Hanau in die Lehre. Nach einigen Wanderjahren als Gehilfe war er dann als Obergärtner der Firma Sies- meyer, Frankfurt, längere Zeit tätig. Im Jahre 1881 pachtete er mit seinem Bruder die Gärtnerei Rossel, Wiesbaden, im Dambachtal, um hierauf im Jahre 1885 seine eigene Gärt nerei im Wellritztal zu gründen. Die schnelle Entwicklung Wiesbadens zwang ihn, fein« Gärtnerei nach der Lahnstraße zu verlegen. Hier erfolgte der Ausbau des Betriebes zu seiner heutigen Größe. In Verbindung mit der Anzuchtgärtnerei richtete er gleichzeitig ein Ladengeschäft ein, das sich eines sehr guten Rufes erfreut. Emil Becker ist Vorsitzender des Landes verbandes Hessen-Nassau, Ehrenvorsitzender der Bez.-Gr. Wiesbaden-Rheingau und des Wies badener Gärtnervereines, Vorstandsmitglied der Gartenbau- und Friedhof-Berufsgeuossenschaft und hat sich in der Ausübung dieser Aemter außerordentliche Verdienste um den deutschen Gartenbau erworben. nicht die Absicht, es wirklich zu tun. Ich wollt« ! den Lorenzo Baredez durch diese Drohung nur zum Geständnis bringen." „Und dann haben Sie es in Ihrem Zorn eben doch getan, — sozusagen gegen Ihren eigenen Willen." „Nein, Herr Regierungsrat." „Doch, Herr Doktor! Im Jähzorn haben Sie es dann wirklich getan. — Alle, aber auch all« Zeugen haben zugeben müssen, daß Sie überaus jähzornig sind und sich leicht zu Tät lichkeiten Hinreißen lassen, besonders wenn je mand Ihren Tieren etwas zuleide tun will. Natürlich ist es Ihr gutes Recht, das Recht jeder Beschuldigten, zu leugnen. Aber Sie schaden sich nur, indem Sie sich Ihrer Freiheit um so länger berauben. Je eher Sie gestehen, desto eher kommt es zur Verhandlung. Man wird Ihnen sicher mildernde Umstände zubilli gen, besonders wenn Sie alles schnell und offen zugeben. Die Sympathie aller wird auf Ihrer Seit« stehen. Vielleicht ist die Sache mit ein paar Monaten Gefängnis abgemacht. Also liegt es doch nur in Ihrem Interesse, das alles schnell hinter sich zu bekommen." Der Regierungsrat ist durchaus nicht so fest überzeugt, daß alles so gut sür Bux ablaufen wird. Aber er will unter allen Umständen erst einmal das Geständnis haben. Dann mögen sich Gericht und Staatsanwalt weiter mit der Sache rumquälen. „Ich war es nicht", beharrt Bux. „Doch! Die Rechnung geht glatt auf. Ihre eigenen Angaben lege ich da zugrunde: Als Tom Braß Sie weckte, warfen Sie einen Blick auf das Leuchtzifferblatt Ihrer Taschen uhr, die bei Nacht neben Ihnen an der Wand ihren Platz hatte, und da war es genau 2 Uhr 50 Minuten, — nicht wahr? — Gut. Etwa zwei Minuten später waren Sie schon im Stall, — also um 2.52 Uhr. Sie entrangen dem Lorenzo Baredez das Geständnis seiner Tat in etwa zwei Minuten, macht 2 Uhr 54 Minu ten. Dann lief Tom Braß aus dem Stall fort, um die Zirkusleute zu alarmieren. Es mag dann noch eine Minute gedauert haben, bis der Lorenzo Baredez Ihnen erzählt hatte, daß Ihre Frau ihn veranlaßt hat, die Tiere zu töten; denn dieses weitere Geständnis wird natürlich in großer Hast vor sich gegangen sein. Und dann haben Sie in Ihrem Jähzorn eben den Schieber aufgezogen." „Nein." „Doch. Und zwar genau um 2 Uhr 55 Minuten. Dann gingen Sie zu Ihrer Frau und weckten sie." „Nicht sofort habe ich sie geweckt." „Weshalb nicht?" „Ich habe sie . . . erst noch eine Weile . . . im Schlaf betrachtet." „Wie lange?" „Sehr lange. Es können zehn Minuten ge wesen sein", sagt Bux. Daß er an Fees Lager geweint hat, schämt er sich zu gestehen. „Nun, das ändert nichts an der Rechnung. Im Gegenteil! Sie blieben also etwa bis — warten Sie — bis 3 Uhr 5 Minuten tm Wagen, weckten dann Ihre Frau, sagten ihr die wenigen Worte und kehrten dann sofort ins Stallzelt zurück — vielleicht um die Spuren Ihrer Jähzornstat irgendwie zu verwischen, — der Sache den Anstrich eines Unglücks zu geben." Bux lacht hart auf. Unbeirrt fährt der Regierungsrat fort: „Sie kehrten also etwa 3 Uhr 7 Minuten in den Stall zurück und fanden ihn voll von Menschen. In den zwölf Minuten hatte Tom Braß schon den halben Zirkus alarmiert." „Ich sehe in alledem noch immer keinen Beweis." „Warten Sie! Ich komme schon dazu: Dom Braß hatte aber das Stallzelt um ..." — Der Regierungsrat warf einen Blick auf die säuberlich notierte Zeitrechnung — . um 2 Uhr 54 verlassen. Er lief erst zu dem Inder, weckte ihn und erzählte mit hastigen Worten, was geschehen. Den Inder brachte das nicht aus seiner Ruhe. Tom Braß lief nun zu Frie- denthal und zu Siebert, deren Wagen neben einanderstehen, und weckte beide. Das muß etwa 2 Uhr 57 gewesen sein. Beide Herren standen sofort auf und liefen in ihven Schlaf anzügen zu Ihrem Stallzelt. Siebert gibt an, daß es da eine Minute nach 3 Uhr war, denn der Regulator in seinem Wohnwagen schlug gerade drei, als er den Wagen verließ. Friedenthal und Siebert kamen also genau sechs Minuten nach der Tat in das Zelt und sahen als die ersten das Unglück vor sich." „Und in diesen langen sechs Minuten kann niemand anders schon vorher im Zelt gewesen sein und den Schieber aufgezogen haben?" fragt Bux. „Wer sollte denn auf eine solche Ide« kommen?" „Ich weiß es nicht." „Na sehen Sie!" „Ich bin es jedenfalls nicht gewesen. Und wenn Sie es noch tausendmal behaupten." „Also etwa Tom Braß? — Der kann ja genau nachweisen, wo er in den kritischen sechs Minuten war: erst bei dem Inder und dann bei Herrn Friedenthal und Herrn Sie bert. — Oder wollen Sie behaupten, er sei in den paar Sekunden, nachdem er den Inder geweckt und bevor er Frieden thal und Siebert geweckt, schnell nochmal in den Stall gelaufen und habe dort den Schie ber aufgezogen?" „Ich habe mit keinem Wort bisher den Verdacht ausgesprochen, daß mein Tierwärter Tom Braß der Täter sei," sagt Bux. Das Verhör verläuft ebenso ergebnislos wie alle anderen an diesem Tage. (Fortsetzung folgt.) iMn-ri, rn»» rs ch Lssilidi - «de diduch mrrsisi' ch: dri Midi »«'.^ - chm, M da da f ).' sch «riteirS im MM» H - MO »Mil. U sindNmdi chei ' WnndM iümhlt, S Md die Hei« - 's Mn did Ws A ms R A. sr Mischen deutschen '' CM eiM, ist mch ÄÄ !(' fB» Uij Ke ZkiU -- e. . 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