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Die Gartenbauwirtschaft Nr. 11. 13. 3. 1930 Kampf zum Abschluß bringen zu wollen. — Die in u apolitischen Verhältnisse Spaniens haben auch in der letzten Woche nichts au Unsicherheit und Verworrenheit ver loren, und nach wie vor erscheinen alle Mit teilungen unter strengster Zensur. Die Absicht des neuen Ministerpräsidenten Berenguer, in vier Wochen wieder größere Propagandafrsiheit zu gewähren und dann Wahlen auszuschreiben, dürfte auch in Spanien zu einem Entscheidungs kampf zwischen Monarchie und Republik führen. — In Genf nähern sich zwei Konferenzen ihrem Ende, die weniger wegen ihres Er folges für die internationale Verständigung von Bedeutung sind als dafür, daß trotz Völker bund die Selbsterhaltung der einzelnen Natio nen und ihrer Angehörigen maßgebend für alle Entscheidungen, auch auf dem Gebiete der Völkerverständigung sind. Die Völkerbund besetzung soll den Bestimmungen des Kellogg paktes angeglichen werden, und ist der Zoll- friedsnskonferenz wartet man vergeblich auf eine Einigung. Bemerkenswert sind Anträge Baldwins und Churchills im englischen Unter haus, in denen der Regierung das Bedauern darüber ausgesprochen wird, daß sie es ab lehne, die Schutzzölle auszudehnen, sondern sich sogar weigere, ihre Absichten hinsichtlich der Aufrechterhaltung der Zölle auf Zucker, Seide und die Schlüsselindustrien mitzuteilen, wodurch Unsicherheit und Elend vermehrt wür den! In der Aussprache zu diesem Anträge erklärte der englische Schatzkanzler, für alle praktischen Vorschläge zur Lösung des Zoll problems bedeute der Plan eines Z o l l w a f fen st i l l st a n des den, Tod. Austen Chamberlain unterstrich diese Stellung nahme durch den Hinweis, daß die Bestimmun gen des geplanten Zollwassenstillstandes keine Herabsetzung der bestehenden Zölle herbei führen würden. In Genf selbst ist in einem auch von der deutschen Delegation gebilligten Vorschlag «in Mindestprogramm eines handels politischen Waffenstillstandes vorgelegt worden, in dem die Verlängerung der gegenwärtigen Handelsverträge ab 1. April 1930 auf ein Jahr den wesentlichsten Artikel darstellt. Für die weiteren wirtschaftlichen Verständigungsverhandlungen hat man sich weniger delikate Beratungsstoffe gewählt: Vereinheitlichung der Zollnomenklaturen, Schaf fung einer wirtschaftlichen Schieds- und Ver mittlungsstelle usw. Der französische Handels minister, der dieses — magere — Ergebnis der vierzehntägigen Ausschußberatung über brachte, betonte, der Wiederaufbau Europas Müsse jetzt in einem europäischen Geiste in An griff genommen werden. Die Aufgabe des Tages sei: Wirtschaftliche Abrüstung. — Sirenenklänge aus dem Süden, die wir ge wohnt werden, die uns nur noch selten be geistern können, weil wir die Wirklichkeit der europäischen Verständigung stets anders kennen gelernt haben. Und es ist gut, daß man in Deutschland gerade jetzt hier und da Stimmen hört, die die Lage unserer Wirtschaft nicht nur im europäischen, sondern auch im deut schen Lichte sehen. So schrieb in diesen Tagen im Zusammenhang mit einer Erörte rung über die Gründe, die Dr. H. Schacht zum Rücktritt zwangen, eine maßgebliche, Handel und Industrie besonders nahestehende, Berliner Tageszeitung: „Und es gehört wirk lich keine Prophetenbegabung zu der Absage, daß unsere Landwirtschaft und mit ihr weite Teile des Gewerbes und mit ihr auch der Kapitalmarkt zusammenbrechen, wenn nicht auf schnellstem Wege das Getreide- und Futter mittelproblem in Deutschland durch rigo rose Zollerhöhung gelöst wird und wenn nicht auch die Veredlungsprodukte der Land wirtschaft endlich ausreichenden Schutzzoll er halten. — Der Reichstag versagt überdies auch den am meisten notleidenden deutschen Indu strien den unbedingt notwendigen Zollschutz. Löst man aber diese Fragen nicht, so wird man auch das Arbeits losenproblem in Deutschland nicht bewältigen können." — Ueber die Etatdeckungsfrage ist im Kabinett wenigstens nun ein« Einigung herbeigesührt worden. In diesem Deckungsprogramm sind im wesentlichen die von uns bereits mitgeteilten Stcuercrhöhungen 1830 bzw. neuen Steuern enthalten: Biersteuererhöhung, Erhöhung der Zölle auf Benzin und Einführung eines Ben zolzolles, Erhöhung der Kaffee- und Teezölle, Mineralwassersteuer. Die Hoffnung der In dustrie, nach Annahme des Aoungplanes von der Lfndustriebelastung befreit zu werden, wird nicht eintreten. Zur Abdeckung des WO-Millioncn-Desizits sollen 150 Millionen Reichsbahnaktien ver äußert, 50 Millionen mit der Jndustriebe- lastung mehr aufgebracht und 50 Millionen durch Erhöhung der Beiträge zur Arbeits losenversicherung herbeigeschafft werden. Also an Entlastung der Wirtschaft ist nicht zu denken, denn auch die für das Etatjahr 1931 vorgesehenen Maßnahmen haben nach Lage der Dinge nur wenig Aussicht auf Verwirklichung. Das Programm sieht für 1931 eine Ermäch tigung an den Reichsfinanzminister vor, ein Gesetz zur Senkung der Ausgaben auszu arbeiten; die Ausgaben bzw. Stenern sollen 1931 gegenüber 1930 um 600 Millionen ge senkt werden. Der Entwurf eines Gesetzes zur, Senkung der Einkommensteuer ab 1. April 1931 ist dem Reichsrat bereits zugeleitet wor den und sieht Senkung der Steuern am 12Vs"/o vor; in einem zweiten Gesetzentwurf ist die Möglichkeit einer Zurückhaltung zuviel ge zahlter Lohnsteuern aufgehoben, um die hier durch freiwerdenden Beträge — etwa 60 Mil lionen — der Arbeitslosenversicherung zuzu führen. — Eine Einigung über dieses Pro gramm ist unter den Regierungsparteien seit her nicht zustande gekommen, sondern zunächst verhandeln die Parteien der sogenannten „Wei marer Koalition" über das Etatdeckungspro gramm, ohne daß bisher auch nur die geringste Aussicht aus Erfolg wär«. Abgeschlossen am 10. 3. 1930. Sv. Zunknachrichlen Berliner Rundfunk 14. März, nm. 3.40 Uhr. Gartendirektor Ludwig Lesser: Rundschau für Blumen- und Gartenfreunde. (Gespräch mit einer Blu menfreundin). 16. März, vm. 8.30 Uhr. Oberregierungsrat Staab: „Rechtsfragen des Landwirts", II.: Was muß der Landwirt vom Nachbar recht wissen? Deutsche Welle 17. März, Dr. Ebert, Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V., Berlin: „Obst baumpflege im Frühjahr." Persönliche Mleilsngen Es sind verstorben: Alfred JakoSitz, Ströbitz, Bez.-Gr. Cottbus. Frau Grüntjens, Cottbus, Bez.-Gr. Cottbus. * Am 15. März 1930 feiert ein hochverdienter Pionier des Thüringer Gartenbaues, Albert Bitz mann in Gotha, seinen 70. Geburtstag und gleichzeitig sein 40jähriges Berufsjübiläum. Albert Bißmann, Gotha, wird weit über die Grenzen seiner engeren Heimat als ein äußerst tüchtiger Fachmann anerkannt und geschätzt. In vorbildlicher Weise hat er sich stets für die Be lange des Thür. Gartenbaues und ganz beson ders für die Förderung des gärtnerischen Nach wuchses einzusetzen gewußt. So nimmt auch der Landesverband Thüringen herzlich Anteil an der doppelten Feier des beliebten Kollegen und Freundes; er glaubte aber dem Jubilar dadurch eine besondere Freude bereiten zu können, daß er ihn mit der Ehrenurkunde des Landesver bandes Thüringen auszeichnete Mit der Ver leihung der Ehrenurkunde an den Jubilar verbin det der Landesverband Thüringen herzliche Glück wünsche und ein herzliches „Glückauf" für die Zukunft. Landesverband Thüringen: Koch- Saalfeld, Geschäftsführer. Albert Bißmann zum Jnbiläum und zum Geburtstag Albert Bißmann hat es verstanden, zusam men mit seiner arbeitsfreudigen, unermüdlichen Gattin, seinen Betrieb auf eine beachtenswerte Höhe zu bringen. Vorsitzender der hiesigen Ortsgruppe war Bißmann 16 Jahrs lang, und zwar von 1909 bis einschließlich 1925. Meister haft gelang es ihm, das Gruppenschisflein durch alle Klippen zu steuern. Eine Haupt leistung war die von ihm geleitete Jubiläums- Ausstellung im Jahre 1925. Zn seinem Geschäftsjubiläum gratulieren wir ihm von ganzem Herzen; aber ganz be sonders gelten unsere Glückwünsche seinem Ge burtstag. Wir wünschen ihm, daß er feiner Familie und uns noch viele Jahre gesund Und frisch erhalten bleiben Möge; und daß die Quelle seines gesunden Humors nie versiegen möge. Paul I a n s a in Hothg. Richard Zorn vollendet« am 7. März fein 70. Lebensjahr. Was er der Allgemeinheit war, ist vielen bekannt, soll aber noch kurz angeführt werden. In Groß-Schierstedt bei Ascherslebin ge boren, trat er nach Besuch des Realgymnasiums in die Eisenacher Hofgärtnerei in die Lehre und besuchte danach das Pomologische Institut in Reutlingen. Zur weiteren Ausbildung ging er zunächst nach Trier zu Haak L Müller, um dann in Belgien Spalierobstzucht und Obsttreiberei kenneuzulernen. Dabei besuchte er die Staatliche Lehranstalt in Vilvords bei Brüssel. Danach nahm er weiteren Aufent halt in Holland, England nnd Frankreich. Nach Deutschland zurückgekehrt, trat er bei Gaucher ein und arbeitete später bei Gädertz-Fener- bach und Späth-Berlin. Danach ließ er sich in Hofheim am Taunus nieder zur Errichtung einer Erwerbsobstanlage. Er wurde bald all gemein bekannt als ausnahmsweise gewissen hafter Obstsortenbestimmer und galt als zu verlässiger Pomolog«. Er war auch ein tüchti ger Qnittenkenner. Nachdem sich Zorn ins Privatleben zurück gezogen hatte, befaßte er sich mit heimatkund lichen Forschungen, deren Ergebnis mit Unter stützung von Regierungs- nnd Kreisbehörden im Druck erschienen ist. Was Zorn für den deutschen Obstbau ge leistet hat, wissen die zu würdigen, die mit ihm näher zusammengekommen sind. Aus allen Ausstellungen, die er als 'Aussteller oder Preis richter besuchte, hat er uach Möglichkeit die Obstsorten richtig benannt. — Möge ihm ein befriedigender Lebensabend besch«dcn sein. M.D. kUKAM?! kt W WENN ciurod SINS rsLkitrsitig s!n- ssirsncts Vi/srbung ctis Vorrügs sactimAnmsLsisr /^rbsit propagisri wsrctsn. OisSrosoiiürs,,lAs!n6sr- isn !Asm kisim" ist !n visllLvki vsrbssssrtsr ^ukiags nsu sr- sotnsnsn. 8!s ist sm V/srds- mitts!, ctss auoti limsn Xunctsn bringsn wirft, Darum bsstsiisn Lis bsi uns umgsirsnft ftis not- wsnftigs/^nrakii! 100 8tüLk üostsn okms pirmsnsinftrusü 15.— lkiVI (ab 1000 8iüek 13.- KlA) mit ^irmsnsmftrusk 18. - kiA. Vergessen Lis niekt ibrs Kunden suk rite l-eisiungsksbigkeit ikres Lstriebss binruovsissn unü neue Xunftsn LU suchen. aussichtsreich ist, weil nur wenige Zirkusse spielen, — oder ob man abwarten soll, ob Zirkus Kreno nicht selbst in M. spielen wird, — oder ob man in seine Heimat abreisen soll oder 'sonst wohin, wo man möglichst billig über wintern kann. Fast alle entschließen sich, vorläufig in M. zu bleiben und abzuwarten, denn es geht ein Gerücht, daß man vielleicht schon in ganz kurzer Zeit wieder auf neue Tournee gehen würde, — irgendwohin in den Süden. Ge- schästsführer Schmöller ist schon längst wieder unterwegs, weiß Gott wo! Im Büro herrscht fieberhafte Tätigkeit, ein Telegramm jagt das andere. An der Ausbesserung der Geschirre, der Requisiten, der Kostüme wird Tag und Nacht gearbeitet. Kurz: es liegt was in der Luft! Das wäre mal eine Sache, wenn man wieder den ganzen Winter durch in Engagement bei Kreno bleiben könnte! Buxens Nervosiiät ist noch nicht ganz ge wichen: Irgendeine Unterlage für die Warnung muß jener anonyme Zettelschreiber doch ge habt haben! Außerdem nagt noch etwas anderes an Bux, wenn er es sich auch nicht gern eingesteht: Anschließend an den Besuch bei seinen Eltern, den er jetzt vorhat, hatte er za nach Potsdam fahren wollen, um seine Freundin Fee zu überraschen. Nun, das kommt freilich nicht mehr inFrage,denn sie hat nicht mehr geschrieben seit jener Karte; auch unter den Briefen, die in Nördlingen für ihn angekom men waren und ihm jetzt nach M. gesandt wurden, ist nichts von Fee gewesen, obwohl er ihr diese seine „ständige Adresse" für alle Fälle gegeben hatte. Es ist offenbar, daß sie genug hat von dieser für ein Weilchen ganz amüsanten und originellen Korrespon denz und Freundschaft mit einem Zirküsclown! Dann denkt Bux aber, daß er ungerecht sei, bitter gegen Fee zu empfinden. Hat er ihr doch selbst damals gesagt, sie solle sich ihm nie und zu nichts verpflichtet fühlen — ihm wirklich nur dann schreiben, wenn es sie dazu treibe. Und hatte er nicht gleich gezweifelt, als sie sagte, sie werde ihm immer, immer schreiben, — hatte er nicht damals skeptisch geantwortet: L)ui virra vsrra! — Nein, er ganz allein war schuld, daß er sich in diese unmögliche Beziehung eingelassen und sich in eine regelrechte Verliebtheit hincingesteigert hatte! Nun, er würde auch damit fertig werden! Und grimmig schließt er feine Ge- dankenreih«: „Ganz recht ist mir geschehen! — ganz recht!" — 3. Schon zwei Tage nach der Ankunft in M. reisten Bux uud Cilly nach Nördlingen ab. Die Pflege der Tiere, die in den Winterställen des Zirkus Kreno aufs beste untergebracht waren, hatte mau für kurze Zeit ruhig Dhakjce und Tom überlassen können. Dhakjees Zuver lässigkeit war ja seit achtundvierzig Jahren erprobt, und der Neger hatte sich in den zwei Jahren, die er bei Bux augestellt war, noch nicht das geringste zuschulden kommen lassen. Uebrigens hatten auch Oberstallmcister Siebert und Friedenthal versprochen, nach dem Rechten zu sehen. — Am 4. November gegen Abend trafen Bux und Cilly in Nördlingen ein. Natürlich wußte Cilly, daß der Vater ihres großen Freundes jahrzehntelang Zirkusdirektor gewesen war, und diese Stellung bedeutete für sie überhaupt den Gipsel menschlicher Macht. Die Direktoren, bei denen ihre Eltern anga- giert waren, hatten wohl hin und wieder das Wort an Cilly gerichtet, und Direktor Kreno hatte sogar öfters einen freundlichen Scherz mit ihr gemacht. Aber einen Privatverkehr zwischen den Direktoren der großen Zirkusse mit ihren Artisten nnd Angestellten gab es im Interesse des Respekts nicht, — so wenig wie der Kommandant eines Schiffes mit seinen Offizieren zu verkehren Pflegt. — Es war also für Cilly Berndt eine ungeheure Sache, nun tagelang im Hause eines Zirkusdirektors wohnen, mit ihm an einem Tische essen zu sollen. Als die alten Vuchsbaums ihrem Sohn und Cilly auf dem Bahnhof entgegeutraten, war ihr recht beklommen ums Herz: so streng und groß und vornehm sah der alte hagere Herr Direktor Buchsbaum aus. Die kleine und rundliche Frau Buchsbaum aber schloß Cilly in die Arme und gab ihr einen Kuß, und da wurde ihr gleich leichter ums Herz. Die Wohnung der alten Buchsbaums lag im Erdgeschoß eines hübschen alten Hauses und glich fast in allem einem behaglichen Bürger heim, wie Cilly es kaum kannte. Doch di« vielen Bilder an den Wänden, die fast alle Porträts von Artisten, Pferde, Raubtiere, Szenen aus dem Zirkusleben darstellten, heimelten Cilly doch so an, daß sie das Fremd artige der Umgebung weniger empfand. Ganz glücklich war sie, als sie über dem Sofa im Wohnzimmer ein großes Gemälde erblickte, das Brahma mit Dhakjee vorstellte. Auch die Unterhaltung beim Abendbrot hatte für Cilly etwas Vertrautes, weil man haupt sächlich von Zirkusangelegenheiten sprach, — ein Stoff, der sonst in Nördlingen nicht viel Sachverständige fand, weswegen Herr Direktor Buchsbaum auch den Besuch seines Sohnes ausnutzte, um sich in diesem Thema gründlich zu ergehen. Schon am nächsten Morgen hatte sich unter den Bekannten des Hauses die Nachricht ver breitet, daß bei Direktor Buchsbaums der Sohn angekommen sei. Und nun folgte ein Besucher nach dem andern, um Bux zu be grüßen. Mancher alter Patient von ihm war darunter, denn er hatte ja in Nördlingen eine Zeitlang seine ärztliche. Praxis ausgeübt. Alle nannten ihn hier „Herr Doktor", was auf Cilly einen tiefen Eindruck machte; denn sie hatte ihn bisher nie anders als ,Lerr Bux", „Mister Bux" oder einfach „Bux" nennen hören. Am Nachmittag fragte Cilly: „Onkel Bux, darf ich ein bißchen weggehen? Wir wollen Polizei und Räuber spielen!" „Wir? Wen meinst du denn damit?" Und es stellte sich heraus, daß Cilly bereits mit sämtlichen Nachbarskindern Bekanntschaft geschlossen hatte. Natürlich erlaubte es Bux. Jubelnd empfing eine ganze Rotte von Buben und Mädeln die neue interessante Freundin, und sie zogen mit ihr ab. So herrliche Tummelplätze, wie sie Nörd lingen der Jugend bot, hatte Cilly noch nicht kennengelernt. Da gab es Reste von uralten Befestigungen: Wälle, Gräben, Bastionen, Türme und Gemäuer, in denen man umher klettern konnte. Cilly gehört zu den „Räubern". Als sie einmal von einem der „Polizisten" schon bei nahe gehascht worden wäre, rettete sie sich mit einem raschen Freisprung über eine kleine Mauer, der allgemeines Staunen erregte. Aber Cilly erklärte, das sei gar nichts. Ob sie auch ein Rad schlagen könne, fragte einer der Jungen, der seine Gewandtheit nicht von einem Mädchen in den Schatten stellen lassen wollte, und machte ihr gleich sein Kunst stück vor. Aber Cilly beantwortete diese Her ausforderung gleich mit einer ganzen Serie von Saltos, Twists und Arabern. Da mußten die andern einpacken, nnd Cilly rückte ohne Wider spruch sofort zum Chef der Bande auf. — Abends beim Essen erzählte sie begeistert von den Spielen. Als sie dann zu Bett ge gangen war, sagte Bux zu seiner Mutter: „Cilly scheint sich ja hier sehr Wohl zu fühlen. Würdest du sie eventuell ganz hier be halten ?" „Natürlich — furchtbar gern! So ein junges frisches Wesen können wir gerade brauchen. Vater hätte sicher auch seine Freude an dem Kind." „Weißt du, es war der Wunsch von Cillys Mutter, daß das Kind aus dem Zirkusmilieu herauskommt. — Dafür wirst du ja besonderes Verständnis haben, wenn auch deine diesbezüg lichen Pläne mit mir fehlgeschlagen sind." Bux lachte dabei fast ein bißchen schadenfroh. ..Und was machst du, wenn sie sich als ebenso „unverbesserlich" erweist als du?" „Dann laß ihr den Willen. Ihr Vater hat es sogar testamentarisch niedergelegt, daß man sie in dieser Beziehung zu nichts zwingen soll. — Aber erst wollen wir's mal mit dem „Bürgerlichen" versuchen." „Das mein' ich auch, Willy!" stbloß Fran Buchsbaum befriedigt. — * Am 8. November, als man gerade bei Tisch saß, kam das Dicustmädchen herein und ver kündete mit wichtiger Miene: „Ein Telegramm für Herrn Doktor!" I „Hoffentlich nichts mit den Tieren!" sagt« Bux besorgt, während er die Depesche öffnete« Aber dann rief er: „Hoho! Also doch!" nnd er las vor: „Spanische Tournee fest. Abreise zehnten abends. Drahtet ob mitgeht. Kreno." „Mein Gott!" ries Frau Buchsbanm ganz erschrocken. „Du tust ja fast, als wenn es ein Unglück wär', Anschluß zu haben!" sagte ihr Man» tadelnd, als ob sie eine Undankbarkeit gegen das Schicksal beginge. „Also willst du wirklich akzeptieren? Ach, und ich habe gedacht, wir hätten dich nun mal länger bei uns!" „Freilich akzeptier' ich, Mutter!" Bux streichelte ich tröstend die Wange. „Ich werde doch den Verdienst nicht schießen lassen. Mit Zirkus B. in Berlin scheint's mit der Gage doch zu keiner Einigung zu kommen. Und die Tiere, Dhakjee, Tom — all« kosten Geld und wollen erhalten sein." „Und was meinst du, wie lange die Tournee dauern wird?" Bux zuckte die Achseln. „Spanien ist kein leichtes Geschäft", meinte Direktor Buchsbanm. „Das wissen wir ja aus Erfahrung, liebe Klara. Aber Kreno macht das Nennen sicher. Bei diesem Programm! — da werden die Spanier kopfstehen!" „Auf neun bis zehn Monate rechne ich schon", warf Bux ein. Frau Buxbanm sandte ihrem Sohn einen fragenden Blick zu, mit einer unmerklichen Neigung nach Cilly hin; und der Sohn nickte beistimmend. „Und unsere kleine Cilly," fuhr Frau Buchs baum fort, „dis bleibt dann so lange bei uns. Wo sie doch jetzt schon so gute Bekannte hier gesunden, wird's ihr sicher hier gefallen — gelt?" Cilly lächelte etwas verlegen. Sie hielt die Einladung für einen Scherz und wußte nicht recht, wie sie antworten, sollte, ohne unhöflich zu sein« „Ja, Cilly bleibt bei euch!" stimmte Bux seiner Mutter bei. „Und sie wird schön brav sein und einsehen, daß ihr Onkel Bux recht hat. Nicht wahr, mein Kerlchen?" Aber ihm war butterweich ums Herz, als er das sagte« Der Gedanke, sich plötzlich von Cilly zu trennen, schien ihm mit einmal unerträglich. Sie war ihm in diesen vielen Monaten so sehr ans Herz gewachsen, als ob sie sein eigenes Kind sei. Cilly war vor Schreck blaß geworden, denn nun merkte sie, daß es sich bei diesem Plan keineswegs um einen Scherz handelte. Sie rührte kein Glied und starrte vor sich auf den Teller. Alte blickten gespannt auf sie. Bux bemerkte, daß ihre Lippen wie unter ver haltenem Weinen zitterten. Und dann brach plötzlich der ganze leidenschaftliche Schmerz hervor. Sie sprang auf und warf sich wild aufschluchzend an feinen Hals. (Fortsetzung folM . Ai in ' bidgMrk Lq » rrz xil, ich .! Mi! Mik ".7 km iiM tcn-'. Q Kt Wchi u. «dir '7,71 fi -rrr MÄ, » -Q.7. p sH Mchrl. z Ich siM " mH «M'LfsV. Michl ich»- '7'-^ U W a r-7.' IR-A N k ' ii, Wz ° - üWm 1«». Ki in Mich» Keir" —- Kichünu! jk Ä n . im miM Irr «ch fiM M Lvn!: L«:- WySeÄ.^'--, iki KM kuchsch jimL» ich Ki koch stln mÄ iik W M chlkikl» kch! Pik' üt sikuch " 's WiUÄPt Parr - LW u d sin- W rniichl-ch.n '. Mchz-Mur -t ' Km im LMnr: ich «igliich! Tuk - wiM Km Mrirr Im dm «a: in O M ZÄchlt mütü I Vie ls- SmA-tM: inj I Vette: mrk k iU tt Wr. iänarnnn" ' M M der irr 'n Vilildkll Md bki bwiiäis K» mch di! 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