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vcu^8O»ckkirwcir886^ir^kf»8^u vckunclr Q-^ir^cir-k'0ir8cE ^VLrt5ckakszeim^ des deutschen Gartenbaues veutsode Sartellbaureltnvz kür cken Lncketenz^u ^2^ ver Lrverd8gSrt»«r u»ck Llunaendincker in ^iea Lrvtll ade Leitung kür ck«n6art«nb»u lmketskenidretanck unck Hlitteilung8dlstt äer Hauptvereintgung der ckeuteoden 6»r1end»uvirt8adakt HauptsedriktleLtunx: 8erI!n-Okar1ottendurg 4^ 8ek!Mer8traüs 38/39. ?eroru! 914208 Vertag: 6Lrtnerl8ede Verla^eseUsetrakt Dr. Walter I^ang X(-., Vertin 8W 68, Koekstraüv 32, bernrut 176416. ?08tsekeekkonto: Vertin 6703. ^nretgenpreis: 46 rnrn breite ^iittiineterreilv 17?!., I'extanreigen inin-?rei8 50?!. 2ur 2ett i8t ^N2eigenprei8l!8tv t^r. 8 v. 1. Xugu8t 1937 gültig. ^nre!genannabrne8ebtnS: Dienstag !rüb. Xnretgenannabrne: ^rsntckurt (Otter), O6erstr. 21. ?ernr. 2721. ?o8t8ebeolck.: öertin 62011. Lrküttlingsort: ?rank!urt (O ). Lrsobeint ^vüebenttieb. kerugsgebübr- Ausgabe monatt. N>I. 1.— , Ausgabe 8 snur lür Mtgtie6er 6es NeiobsnSkrstanäes) viertetjübrl. 0.75 rurügt. ?o8tbe8tettgebttbr. postverlsgsort brsnkkurt/Ocker - Ausgabe 8 kerlia, vonnerstsg, 20. lAürr 1941 58. cksdrgsag — IVuinrrier 12 beruksbewutztlein — höchste Verpflichtung rum kinlatz Der große entscheidende Kampf, in dem unser Volk seit nunmehr 18 Monaten steht, hat dieses Volk zu einer großen festgefügten Gemeinschaft zusammengeschwcißt, die nur einen einzigen Willen hat, und das ist der Wille zum Sieg! Dieser Wille beseelt jeden einzelnen unserer großen Volksgemeinschaft, wenn er seiner täglichen Arbeit ! nachgeht und so an seinem Platz seine Pflicht er füllt. Uns alle stärkt die Gewißheit, daß unsere Truppen militärisch nicht zu schlagen sind — das haben die hinter uns liegenden Kriegsmonate zur Genüge immer wieder bewiesen. Unsere Vorräte an Waffen, Munition und anderen kriegswichtigen Stoffen sind unerschöpflich, das wissen unsere Feinde genau so bestimmt wie wir. Deshalb rech net der Feind auch heute nur noch mit einer ein zigen Möglichkeit, und das ist der Hunger. Wer sich noch des Weltkrieges erinnert, der versteht diese letzte Hoffnung unserer Gegner. Trotzdem ist diese Rechnung diesmal falsch; denn ein 9. No vember 1918 wird sich nicht wiederholen, und die englische Blockade ist heute für uns kaum spürbar, Weil uns der Süden, der Osten und der Südosten auf dem Landweg ihre Ueberschüsse zur Ver fügung stellen können. Außerdem sind wir infolge der jahrelangen aufklärenden Arbeit des Reichs nährstandes heute in der Lage, den weitaus größ ten Anteil unserer lebenswichtigen Nahrungsgüter auf der eigenen Scholle zu erzeugen. r Darüber hinaus wurde der Absatz dieser Er zeugnisse durch die Marktordnung des Reichsnähr stands geregelt, wobei im Augenblick nicht benötigte Güter, die früher vielfach umkamen oder verfüttert werden mußten, auf Vorrat genommen werden. Auf Grund dieser Borratswirtschaft kön nen wir auch weiterhin ruhig in die Zukunft sehen den Hunger brauchen wir ebenfalls nicht zu fürchten! Nun gibt es aber unter den lebensnotwendigen Nahrungsgütern auch einen Teil, der nicht stapel fähig ist, und dazu gehören größtenteils die Er zeugnisse des Gartenbaues. Deshalb hängt von der Einsatzbereitschaft der Gartenbauer und insbesondere der Gemüsebauer die letzte Siche rung der Ernährung unseres Volkes durch die Be reitstellung ausreichender Mengen von Gemüse und Obst ab. So liegt auf unserem Berufsstand in diesen Zeiten eine besondere Verpflichtung, deren sich jeder Bcrufskamerad, auch die Kameraden vom Blumen- und Zierpflanzenbau, sowie aus dem Banmschulfach, bewußt werden muß. Der Aufklärung über die Notwendigkeit weiter gestei gerten Gemüseanbaus und der Maßnahmen, wie sie in dem gewünschten Ausmaß erreicht werden kann, dienen unsere bcrufsständischen Versamm lungen und Arbeitstagungen, auf denen aber auch immer wieder die Sorge um ausreichenden Be rufsnachwuchs zum Ausdruck kommt, die noch ver stärkt wird im Hinblick auf die dem Berufsstand bei der Gemüsevcrsorgung zufallende Verpflichtung. Auf Grund dieser Verpflichtung nimmt unser Berufsstand zweifelsohne eine Sonderstellung im Rahmen der nährständischen Berufsgruppen ein, und es mag manchem Außenstehenden nicht ohne weiteres klar sein, ob die bcrufsständische Be tonung bei der Erfüllung der aufgezeigten Auf gabe wirklich so bedeutungsvoll ist. Ist denn über haupt ein so stark betontes Berufsbewußtsein, unter das wir Gärtner unsere Arbeit stellen, not wendig und richtig? Steht nicht ein so betontes ständisches Bewußisein beinahe im Widerspruch zu der im nationalsozialistischen Volksstaat selbstver- ständlichen Einordnung in die allumfassende große Volksgemeinschaft? Auf diese Frage gab der Reichsfachwart Garten bau, Joh. Boettner, auf der Wintertagung des deutschen Gartenbaus in Goslar die folgende Antwort: „So lange die Gefahr besteht, daß ein Stand um seiner selbst willen Aufgabe und Ein- lahpslicht, die er in der Gesamtheit hat, vergißt, ist jeder ständische Gedanke verwerflich. Ein stän disches Bewußtsein aber, das Besinnung bedeutet auf eigene Kraft und Willen und diese Kraft rück haltlos in den Dienst der Gesamtheit zu stellen gewillt ist, ist der schönste Beitrag, den eine Be rufsgruppe dem Volk leisten kann. Standes- bewußtsein und Berufsstolz sind oft die besten Garanten für den vollen Einsatz. Wie mit der Sippe und der Familie ist es mit dem Stand. Eine Familie oder Sippe, die um ihrer selbst willen lebt, ohne allzeit wach zu sein in der Erkenntnis, daß sie nur Sinn erfüllt, wenn sie sich in das Lebensgefüge des ganzen Volkes und Staates einaliedert, ist nichts; Familie und Sippe ist aber alles, wenn die Bereitheit besteht, alles — auch das letzte — cinznsctzen, ja sich selbst auszugeben für den Staat und das Leben der All gemeinheit des Volkes. Wir Gärtner haben, solange es überhaupt einen Berufsbegrifs „Gärtner^ gibt, diese Haltung dem Ganzen gegenüber stets bewiesen; wir können ja auch gar nicht anders; denn wir sind — wie der Bauer — an den Boden unserer Heimat so fest gekettet, find der deutschen Erde, der Arbeit an dieser Erde so ganz verfallen, daß wir aus der Nalnrgcsetzlichkeit unseres Arbeitens heraus in selbstverständlicher Hingabe den Dienst am Boden Vom rsitxfSmciZsn IVoünsn ist cksr 6artsn nickt mskr /ortsucisnksn Nochmals. Wohnungsbauprogramm In Nr. 9 der „Gartenbauwirtschaft" hat Stu dienrat Schiller die Aufgaben umrissen, die dem Gartengestalter durch den Erlaß des Führers vom 15.11.1940 zur Vorbereitung des deutschen Woh nungsbaus nach dem Kriege erwachsen. Was in diesem Aufsatz über die Aufgaben der Gartengestal ter gesagt wurde, gilt grundsätzlich auch für die Garten ä u sfü h ren d e m Es ist unbedingt er forderlich, daß die Gartenausführenden sich schon heute Gedanken darüber machen, wie sie den im Rahmen des Wohnungsbauprogramms an sie ge stellten Forderungen gerecht werden können. Es ist eine Besonderheit des Arbeitsgebietes der Gar- tenausführenden, daß sie sich, besonders in den letzten Jahren, häufig und grundlegend umstellen mußten. Aus dem Landschaftsgärtner, der für wohlhabende Leut« größere und kleinere Gärten, zuweilen auch Parke 'anlegte, wurde in den letzten Jahren der Mitarbeiter an den großen öffent ¬ lichen Aufgaben, wie sie durch den Reichs- autobahubau geschaffen worden sind. Dabei mußte die eigentlich gartenmäßige Ausführung von Pflan zungen und Rasenflächen durch eine wesentlich großzügigere, nach den Grundsätzen der Land- chaftsgestaltung sich ergebenden Arbeitsweise er- ctzt werden. Aehnliche Ausgaben harren der Gar tenausführenden noch in großem Ausmaß, wenn einmal nach dem Krieg die Gestaltung der neuen Ostgebiete nach landschaftlichen und' klimatolo gischen Grundsätzen in Angriff genommen wird. Daneben bleibt der Gartenausführende der Helfer der Siedler, Haus- und Gartenbesitzer; denn auch diese werden ja nach dem Krieg nachzuholen bestrebt sein, was ;etzt notgedrungen unterbleiben muß. . Dazu kommt nun das Wohnungsbauprogramm, 300 000 Wohnungen sollen in einem Jahr errichtet werden. Schiller hat mit Recht darauf hingcwiesen, daß vom zeitgemäßen Wohnen der Garten nicht mehr fortzudenken ist, und daß sich hieraus zunächst die Aufgaben für den Gartenqestalter hinsichtlich der Planung, dann aber auch für den Gartenbau hinsichtlich Bereit stellung der geeigneten Pflanzen und schließlich für den Landschaftsgärtner als den Ausführenden ergeben. Es kann wohl nicht daran gezweifelt werden, daß für die Durchführung des Wohnungs- Programms nach dem Willen des Führers die besten Kräfte eingesetzt werden. Um auf unserem Gebiet das Höchstmögliche zu leisten, ist vor allen Dingen eine enge Zusammenarbeit zwischen Gar tenausführenden und Gartengestalter einerseits und Gartengestalter und Bauleitung andererseits erforderlich. Unter gar keinen Umständen darf es geschehen, daß, wie es früher leider so oft vorkam, die Garten- und Hofanlagen bei der Gesamtpla nung zunächst als nebensächlich behandelt werden. Der Gartengestalter und Gartenausführende wer den dadurch vor Aufgaben gestellt, die sich in der Mehrzahl der Fälle nicht mehr befriedigend lösen lasten, weil die Voraussetzungen für eine sinnvolle Gestaltung und fachgemäße Ausführung nicht ge geben sind. IVur mit (-sivisssnkcr/ticslcsit unci Lorcs/alt Lcmn clcrs Äsl srrsicdt ivsrctsn Lerusserziehung unö -ausbilSung Die Ausbildung und Erziehung eines jungen Menschen zu dem in der heutigen Zeit ganz be sonders wichtigen Beruf des Gärtners muß mit Rücksicht darauf, daß leider so wenig junge Leute sich ihm zuwenden, besonders sorgfältig und gewissenhaft vorgenommen werden. Die Be deutung, die der Gartenbau bei der Sicherstellung der Ernährung des deutschen Volkes einnimmt, wird ganz bespnders jetzt während der Kriegszeit allen Einsichtigen bewußt. Neben den Anteil, den der Gartenbau an der Sicherung der Ernährung mitzutragen hat, tritt als weitere wichtige Aufgabe, durch Pflanzen und Blumen unseren Mitmenschen Freude zu bringen. Diese zwei Punkte wüsten wir den uns anvertrauten jungen Leuten immer wie der klarlegen und ihnen sagen, daß wir unsere ganze Kraft und unsere Berufsehre daransetzen müssen, um diesen uns gestellten Aufgaben gerecht zu werden. Lust und Liebe sinb zur Arbeit nötig Es sollte eigentlich selbstverständlich sein, daß der zahlenmäßig geringe Nachwuchs, der in unserem Beruf vorhanden ist, auch in die Betriebe kommt, die ihm die Möglichkeit einer zuverlässigen und gewissenhaften Ausbildung bieten. Nach meinem Ermesten müßte in dieser Beziehung noch ein viel strengerer Maßstab angelegt werden, als dies bis heute geschehen ist. Es ist oft kaum zu glauben, mit wie wenig Misten und Können die Lehrlinge zu den Prüfungen kommen, und cs ist nicht immer nur allein ihre Schuld; wenn sich der Lehrmeister die Mühe machte, sich etwas mehr mit dem ein zelnen Jungen zu beschäftigen, könnten in vielen Fällen merklich bessere Ergebnisse erzielt werden. Damit würde also gleichzeitig auch die Berufs freude der jungen Leute hedeütend erhöht werden; denn gerade im Gärtnerberuf kommt es doch dar auf an, daß jeder seine Arbeit mit Lust und Liebe verrichtet. Es ist ein Unterschied, ob der Lehrling, den wir aufnehmen, vom Land oder von der Stadt kommt; in der Regel wird es für den ersteren am Anfang leichter sein, da er von zu Haus aus mit der Arbeit an sich mehr vertraut ist. Ich will da mit sagen, daß wir dem Lehrling aus der Stadt in den ersten Tagen und Wochen- unsere ganz be sondere Aufmerksamkeit schenken müssen, um ihm das Eingcwöhnen zu erleichtern und ihm über die ersten für ihn sicher schweren Tage hinwegzuhelfen. Für mich ist es eine besondere Freude, daß ge rade mein erster Lehrling aus der Stadt kam, aus einer Familie, die mit Grund und Boden gar nichts zu tun hatte. Dieser Lehrling hatte nach ganz kurzer Zeit alle Hemmungen überwunden, so daß ein tüchtiger Gärtner aus ihm geworden ist. Es ist z. B. ganz verkehrt, wenn wir solch einen Jungen nun vielleicht für vierzehn Tage zum Um setzen an einen Komposthausen oder zum Sieben von Erde stellen. Wir müssen darauf bedacht sein, daß wir ihn gerade in der ersten Zeit mit mög lichst verschiedenen Arbeiten beschäftigen; auf diese Weise erlebt er immer etwas Neues, und das ist es, was ihm die erste Zeit leichter macht. Ein an derer meiner Lehrlinge, der Ostern 1940 ausgelernt hatte, war darum aus seiner ersten Lehre weg gelaufen, weil sich in 14 Tagen kaum jemand um ihn gekümmert hatte, und ich kann heute ohne weiteres sagen, daß er schon nach dem ersten Lehr jahr eine sehr gute Leistung aufzuweisen hatte. Ein wichtiger Punkt ist die Erziehung zu Pünktlichkeit und Ordnung; denn wie viel Aerger, Verdruß und Zeitverlust kann ver mieden werden, wenn in einem Betrieb Ordnung herrscht, wenn man nicht erst den Hammer, dann die Zange, das drittemal vielleicht den Rechen oder irgend etwas anderes suchen muß. Aufgabe des Lehrlings ist es, daß am Abend sämtliches Gerät an den dafür bestimmten Platz kommt und selbst verständlich auch sauber gereinigt wird. Er hat für die Ordnung im Geschirraum zu sorgen und somit schon eine gewisse Verantwortung für einen nicht unwichtigen Teil des Betriebes er halten. Wir müssen ja von Anfang an bestrebt sein, unseren Berufsnachwuchs zu einem möglichst großen Verantwortungsbewußtsein und zu starker Verantwortungsfreudigkeit zu er ziehen; denn nur so wird cs möglich sein, die Menschen heranzubilden, von denen die dem Gar tenbau gestellten Aufgaben gemeistert werden können. Kühlung des lagebuchs Eine weitere wichtige Angelegenheit ist die regel- mäßige Führung des Tagebuches. Ihm wird in vielen Betrieben noch lange nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt, die es erfordert, um auch wirklich vollkommen zu sein. Es ist zum Beispiel zweckmäßig, wenn ivir dem Lehrling sagen, er solle einmal Nachsehen, wann im vorher gehenden Jahr die ersten Aussaaten von dieser oder jener Kultur gemacht wurden. In dieser Be ziehung gibt es so viele Möglichkeiten, bei denen wir dem Lehrling die Wichtigkeit und Zweckmäßig keit des Tagebuches vor Augen führen können. Ss wird immer dem Lehrling ein Ansporn zn ge wissenhafter Tagebuchführung sein, wenn er sicht, wie zweckmäßig es ist, daß man dort alles nach- schlggen kann. Als ein weiterer Punkt ist dabei (Fortsetzung S. 2) über alles stellen, und dieser Dienst am Boden ist in gleicher Weise Dienst am Volk. Berufsbewußtsein ist Bekenntnis zu unserem Beruf und damit höchste und letzte Verpflichtung zum Einsatz für die Gesamtheit." Diese Gedanken in der Oeffentlichkeit einmal herauszustellen, erschien zweckmäßig. Aus den Sorgen und Nöten, die wir Gärtner um viele Dinge in unserem Beruf im Augenblick haben, könnte sonst von denen, die uns und unsere Ver bundenheit mit Volk und Heimat aus eigenem Erleben nicht kennen, der falsche Eindruck" ent stehen, als ob wir unsere „kleinen Bcrufsinter- essen" den größeren Dingen voranstellen. Aber es geht ja nicht um die wirtschaftliche Bequem lichkeit irgendeiner Gruppe, es geht nicht um Preise oder Absatz oder wirtschaftliche Eigennöte irgendwelcher Art — es geht um die Auswirkun gen auf das Ganze, eS geht um Deutschland und das neue Werden. Die neue Zeit kann nur getragen werden von Menschen, die irgendwie zum Boden noch eine Bindung haben. Und ich habe nach wie vor diese Ueberzeugung nnd weiß heute, daß auch andere verantwortungsbewußte Männer der Führung diese Gedanken tragen wie ich. Der Garten ist ein Lcbensclement, auf das die neue Zeit nicht verzichten kann. Menschen ohne Garten können nicht Träger sein des großen allumfassenden Ge schehens dieser Zeit; denn der Garten der Zu kunft ist kein Spielzeug, sondern er bewahrt die Menschen vor der Zivikisationsgefahr der Wurzel losigkeit. Wenn irgendeine Berufsgruppe im ge samten völkischen Leben Anspruch darauf hat, Berufsbewußtsein zu Pflegen, und wenn irgend eine Berufsgrnppe im Leben des Volkes wie im Leben der Menschen überhaupt nicht wegzudenken ist dann ist es der Bauer und dann sind eS wir Gärtner. Darum ist die Sorge um unferen Beruf Sorge um die Zukunft unseres Volkes." Gute Arbeit in kurzer Zeit fertigzustellen, er fordert 1. völliges Vertrautsein mit der Aufgabe und 2. sorgfältige betriebs- und arbeitsorganisato rische Vorbereitungen. Wer das nicht berücksichtigt, wird nicht in der Lage sein, den Ansprüchen zu genügen, die bei der Durchführung des großzügi gen Wohnungsbauprogramms gestellt werden müssen. Die gärtnerische Mitarbeit bei dieser gewaltigen Aufgabe hört aber nicht mit dem Gar tenhof, den vielen Kleingärten und den Vorgärten auf, sondern hat sich auch mit dem Balkon schmuck und der Zimmerpflanzen kultur zu beschäftigen. Blumenschmuck auf den Ballonen ist in hohem Maß eine Angelegenheit der Allgemeinheit, weil dadurch das Straßen- und damit das Städtebild weitgehend beeinflußt wird. Es ist aber auch gleichzeitig eine wichtige Frage für jeden einzelnen Bewohner. Nicht jedes Fami lienmitglied kann täglich in den Garten hinab- qehen, um sich dort zu beschäftigen oder an den Pflanzungen zu erfreuen; wohl aber können viele Stunden des Tages auf dem leichter erreichbaren Balkon zugcbracht werden. Bauliche Voraussetzung ist aber, daß bei der Schaffung der Ballone nicht übertrieben gespart wird, wie das in den zurück liegenden Jahren vielfach geschehen ist. Auch sollte von vornherein dafür gesorgt werden, daß das Gießwasser aus den Blumenkästen aufaefangen und abgeleitet wird. Im Rahmen des Neubaues ist das eine verhältnismäßig geringfügige Aufgabe, viel schwieriger ist es, nachträglich die erforder lichen Einbauten vorzunehmen. Die Benutzung der Balkone beschränkt sich auf die wärmere Jahreszeit; wir wollen aber auch im Winter Pflanzen nm uns haben, insbesondere Blumen sehen. Das ist möglich, wenn der von der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft gestellten Forde rung stattgegeben wird, in jeder Wohnung ein Blumenfenster einzubauen. Die Mehrkosten für ein Blumenfenster von 40 bis 50 am Raum zwischen den Fenstern gegenüber einem gewöhnlichen Doppelfenster sind so bescheiden, daß es nur auf den guten Willen der leitenden Architekten an- lommt, um diesen Plan Wirklichkeit werden zu lasten. Auch das Innere des Doppelfensters muß von vornherein so ausgestattet werden, daß es nichts ausmacht, wenn einmal das Gießwasser durch die ausgestellten Blumentöpfe und Schalen hindurchdringt. Aufgabe des Blumen- und Zier pflanzenbaus wird es sein, rechtzeitig Bal konpflanzen und erprobte Zimmerpflanzen in ge nügender Auswahl anzubieten, damit das Inter esse der Blumenfreunde immer wachgehalten wer den kann. O. IT Karl V^einbsuseo, Berlin- Ausweitung des Gemüse- und Gemüse- samenbaues im Generalgouvernement Unter Ausnutzung der guten Produktionsbedin gungen und zum Zweck der Verbesserung der Er- nährungslnge wird in diesem Jahr die Gemüse- anbaufläche im Generalgouvernement beträchtlich erweitert. 1940 betrug die Gemüseanbaufläche rund 25 000 da. Sie wird in diesem Jahr auf 30 000 da gesteigert werden. Von der geplanten Er weiterung übernehmen die Hauptanbaugebiete in den Distrikten Warschau und Krakau je etwa 2000 da, der Rest von 1000 da verteilt sich ziemlich gleichmäßig auf die Distr-'te Radom und Lublin. Auch die Anbaufläche für Gemüsesämereicn ist beträchtlich erweitert worden. Allein im Distrikt Lublin, der gute Anbaubedingungen aufweist, sind für diesen Zweck in zuverlässigen Betrieben rund 500 da bereitgestellt. In diesem Zusammenhang wird darauf verwiesen, daß auch deutsche Samen züchter Bermehrungsverträge im Keneralgouverne- ment unter Mitwirkung der hiesigen Saatgutstelle abschlicßen können. Samenzüchter, die hierfür Interests haben, wenden sich unmittelbar an die Abteilung Ernährung und Landwirtschaft im Amt .es Gcneralj,ouvcrncurs, Krakau. Kupüe.