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GartmbMwirtsckaü ^Lrtlckakszeim^ des deutschen Gartenbaues Oeutsede 6 s rt en ds u z«it u v ß kür den 8udotengsu Oer krwerbsgärtner und klumvndinder In Wien Lkvtl. Leitung kür den Osrtenbau im keioksnäkrstsnd u. dlittetlunZs dlstt der kisuptvereinigung der deutsoden Osrtenbsuwirtsokskl NauptZC^riktleitung: Neilin-LUrnloltenbui-s 4, 8ekI»tk!i-8tl-rlÜ« 38/39 k'el-nl-uk 914208 Verlag: OLrtnerisede Verlag8ge8ell8ekaki l)r. VValtei l-ang liO., LerUll 8W 68, lioek8lraüe 32. l^ernruk l76l i6 ?o8t8ol,eekkonto: öerlin 6703. ^nreigenpreis: 46 mm breite ^liilimeterLeile 17 ?k., I'extanreisen mm-?rei8 50 ?k. Zur Zeit i8l ^nreigenprei8>!8te k>Ir. 8 v. 1. ^ugur»t 1937 gültig, ^nreigensnriatimesebluü: Vien8tag krük ^nreigenannabme: Frankfurt (Ocler), Oclerstr. 21. pernr. 27SI ?08t8ebeekk.: Nerlin 62011. Lrkü1Irmg8ort: k'rsnkrurt (0 ). Kr8cbeint wüebsntlieb. Nerugagebübr- ^>U8gsbe monstl N>1.1.- , ^U8gabe 8 (nur kür K1itg1ie6er 6e8 Neieb8nLkr8tan6e8l vierteljLbrl N>i. 0.75 rurügl. ?08tde8teIlgebübr. postverlsßsort Rrnnkkurt/ Ocker - ^usgsdv S Vertin, OonnerstLg, SV. Oktober lStl 58. ^skrgung — Summen 44 politische Ztreiflichter Oeutsckiands blutskralt unerscküttert Oer Weltkrieg 1414/18 Kat ungeheure binbuken an der klutskrakt des deutscken Volkes zur folge xeksbt. bs sinci nickt allein die Oelallenen, son- dern guck die Angeborenen, die einen kükldaren binscknitt in das völkiscke Wsckstum des Rei- ckes krackten. Allein wäkrend der fakre von 1414—1415 sind die Oeburten in Deutschland von 25,6 je 1000 binwokner im juli 1414 auf 13,4 je 1000 binwokner im )uli 1416 ad^esunken. Oie- ser vollcsbiologiscke Niedergang der ersten bei den fakre des Weltkrieges Kat sick in den nsck- iolgenden Leitskscknitten unauskürlick kortge- setzt. bs ist bekannt, dak dieser katastropkslen Ontwicklunx erst Oinkslt geboten wurde, als der dlstionslsozialismus das deutscke Volk mit einem neuen Lebenswillen erkullte. Oss iortlaukende Ansteigen der Oeburtenzistern beweist jedenkslls, dak in Oeutscklsnd immer mekr lVienscken rum bewuktsein der vedeutung und des Viertes des blutes kommen, fine einrigartige vewskrung des wiedererwsckten volklicken Lukunktswillens aber Kat der gegenwärtige Krieg gekrackt, Os reigt sick nsmlick, dak die Oeburtenzikkern trotz des Krieges nickt rurückgeken, sondern sogar nock einen weiteren Anstieg suiweisen. Im lAo- nst Mi dieses sakres z. 8. wurden in Oeutsck lsnd käst 151 000 Kinder geboren, dss sind aui 1000 binwokner isst 14,4 Oeburten. Osmit Isg die Oeburtenrikler im fuli dieses fakres um 1,2 Prozent köker sls im luli 1440 und nur um 1 Prozent unter der Liker vom Mi 1434, dem klonst, der die Kisker köckste Oeburtenquote eines einzelnen lAonsts 1433 überksupt sukwies. Oer biskerige Oeburtenstsnd des laukenden ssk- res zeigt, dak die bevölkerungspolitiscke Kurve nack wie vor Ansteigend verlaust, ein beweis kür die ungebrockene kebenskrskt des deutscken Vol kes und kür seinen entscklossenen Lukunktswillen. buck im Kampl! Reicksminister Or. Ooebbels Kat in seinem Aufruf zur Kriegsbuckwocke 1441 dss deutscke buck sls ein „Lckwert de» Oeistes" kersusgestellt. Osmit ist dem deutscken kuck ^ukgsde und Stel lung im gegenwärtigen pingen des deutscken Volkes gegeben. Oss Luck ist tatsäcklick ein Ksmpkmittel ersten Randes und eine der sckärl- sten deutscken Virgilen zur WiedererrinZunx sei ner Weltgeltung, fz ist nur nstürlick, dak in Leiten revolutionärer bieugestaltung vielen Volks genossen okt die notwendige innere Ruks keklt, um den Inkalt eines buckes ganz suknekmen zu können. Ls wäre aber ein bekler, aus dem gegen wärtigen aktiven Oesckeken nun suk eine Ver kümmerung des buckes scklieken zu wollen, lm Oegenteil, gerade darum Kat sick die nationsl- sozislistiscke frneuerung wieder als eine eckte Revolution gekennzeicknet, weil sie inmitten der aukwüklenden Erlebnisse unserer Taxe den deut scken lAenscken kinlllkrt zum wertvollen neuen und alten kuck und damit zu den Qeistessckätzen der deutscken Kultur. Oie diesjäkrige Kriegs buckwocke aber soll nickt nur eine Wocke der artiger Oedanken sein, soll uns vielmekr sukruken zum aktiven Handeln. Oie Deimstiront soll da- kllr sorgen, dak der deutscke Soldat in Ost und .West, in dlord und Süd sick an den Sckätzen wertvoller kücker innerlick erkebeo und stärken kann. )eder einzelne muk sein Teil dazu bei tragen; denn das kuck ist gerade dem Soldaten ein wertvoller Kegleiter inmitten der Stürme und Karten Kämpke des gegenwärtigen Ringens, Takt darum den Soldaten teilkaben am wertvollen Luck! 15 )skre Orokksmpk um Lerlin! fs wird niemand behaupten wollen, dak 6er- lin in der Systemzeit als des damaligen Staates Hauptstadt einen besonders guten Ruk Katte. Im Oegenteil, damals war kerlin geradezu der Mit telpunkt aller jener dunklen flächte, die suk den endgültigen Zusammenbruch Oeutscklands hin- arbeiteten. find in dieses Label stellte der bük- rer vor 15 fahren Or. Ooebbels, der dann mit seiner Lerukung zum Osuleiter der Hauptstadt einen gigantiscken Kampk begann gegen fuden, Parteien und was sick sonst im Oekolge der Oegner des blstionalsozialismus bekand. Wer kennt nickt die zsklreicken Ltaopen des Kamp- kes um Lerlin bis zum fahre 1433. Oer fude Weik, Lörgiebel, und wie die roten Oenossen damals alle kieken, wurden langsam aber sicker zu Witzkiguren des politiscken Oesckekens. Os- mals wurde eigentlick die Orundlsge gelegt kür die groken propagsndascklsckten, die spater im Interesse des Reickes durckgekllkrt wurden. Oie erste Lerliner Tageszeitung der dlstionslsazis- listen, der ,,/tngrik", bedeutete eine völlige bleu- ersckeinung in der ^rt seines Ksmpkes und sei ner .Taktik. Oie propagandistiscke Arbeit des dauer Lerlin unter Or. Ooebbels war so die Oenerslprobe kür die Karten und weltweiten Kämpke, die nack 1433 zur Sickerung der Onsd- kängigkeit des Reickes notwendig waren. Welt- bekerrsckend war irüker das engliscke props- gsndsnetz. Tondon aber ist keute sdgelöst durck Lerlin, dss zur Lentrsle de» deutscke» prova- Lsndaeiasstzes wurde. - kVsus össtimmuNNSU ckss üsicksoäbrstom^ss /ÜT ch's^nsrLsllnunA von (-crrtsubcrll/crckcrrdSitsru Äusbilöuns öer Sanenbaufacharbetter Bon Landwirtschastsrat Dr. Hermann Koch. Berlin Im Verkündungsblatt des Reichsnährstandes vom 17. 10. 1941 (Seite 400) sind die „Vor läufigen Bestimmungen des Reichsnährstandes für die Anerkennung von Gartenbaufacharbeitern", die der Reichsbauernführer am 25. September 1941 erlassen hat, veröffentlicht worden*). Damit ist neben dem Beruf des Gärtners (Gärtnergehilfe, Gärtnermeister) ein besonderer Berufsweg des Gartenbaufacharbeiters aufgestellt worden. Die Unterscheidung der Berufsziele Gartenbaufach arbeiter und Gärtnermeister ist wie folgt zu machen: Der Gartenbaufacharbeiter hat als Stammarbeiter im Betrieb die Aufgabe, Fach, arbeiten praktisch auszuführen. Er wird für Spe zialaufgaben im einzelnen Betrieb angelernt und erwirbt hierin eine besondere Fertigkeit. Dem Gärtnermeister ist die Aufgabe gestellt, einen prak tischen Betrieb oder eine Betriebsabteilung ver- antwortlich zu leiten. Seine Tätigkeit erfordert ein umfassendes praktisches Können und Wissen sowie kaufmännische Kenntnisse. Die Aufstellung dieser beiden verschiedenen Be rufsziele im Gartenbau trägt der Entwicklung der Betriebe vom einfachen handwerklichen zum viel gestaltigen, technisch schwierigen Betrieb, der die Aufgabe hat, mengen- und gütemäßig steigende und allen Ansprüchen gerecht werdende Erzeugnisse zu schaffen, Rechnung. In solchen Betrieben werden spezialisierte Facharbeiter gebraucht, die im Lauf des Jahres zwar wechselnde, in der Hauptsache jedoch immer wiederkehrende Facharbeiten meister haft aussühren. Wie im gewerblichen, so ist auch im Gartenbaubetrieb die Arbeitsteilung im Zuge einer Qualitätsverbesserung und Vereinheitlichung durchgeführt worden. Bisher sind als Facharbeiter entweder der un gelernte bzw. im Lauf der Jahre allmählich an geilernte Hilfsarbeiter oder aber der Gärtner gehilfe tätig geworden. Die notwendige Zwischen stufe zwischen dem Hilfsarbeiter und dem gelernten Gärtner, nämlich der Gartenbaufacharbeiter, fehlte. Dieses Fehlen eines durch Ausbildungsbestim mungen geregelten und anerkannten Facharbeiter berufs hat sich zu einer Zeit, in der Jugendliche in großer Zahl zur Verfügung standen, nicht nach, teilig bemerkbar gemacht, weil der Facharbeiter insonderheit durch die große Zahl der gelernten Gärtner ersetzt wurde. Heute fehlt es jedoch in allen Berufen an Nachwuchs, und die nahe Zu kunft wird noch unter einem größeren Nachwuchs mangel leiden, da die Jahrgänge der Schulent lassenen bis 1948 immer mehr sinken und auch dann erst ganz allmählich wieder etwas zunehmen. Es kann also keinesfalls damit gerechnet werden, daß Gärtnerlehrlinge in der seit den Jahren nach 1918 gewohnten hohen Zahl jemals wieder zur Verfügung stehen werden. Gärtnerlehrilinge können mir in der Zahl ausgebildet werden, wie sie für den Meisterberuf tatsächlich gebraucht werden. Es kann also nicht dem Konkurrenzkampf überlassen bleiben, diejenigen Gärtner aus einer großen Zahl von Gärtnerlehrlingen auszuwählen, die das Zeug haben, Betriebsleiter zu werden. Heute muß die Jugend von vornherein nach ihren Fähigkeiten in die Berufe gelenkt werden. Wer nur für hand werkliche Tätigkeit befähigt ist. würde in einer dreijährigen Gärtnersehre nach dem darin ver ankerten Lehrziel mit einen: Wissensstoff be lastet werden, den er sich nicht aneignen kann. Andererseits kann es aber auch bei den an die Aus bildung der Gärtnerlehrlinge steigenden Anforde rungen dem Lehrmeister nicht zugemutet werden, sich etwa mit nicht genügend befähigten Jugend, lichen abzugcben. In beiden Fällen würde es sich um eine Vergeudung wertvoller Kräfte handeln, die nur dort eingesetzt werden sollen, wo sie voll zur Wirkung kommen. Der nur handwerklich Be- Migte soll diese Fähigkeiten bis zur meisterhaften Ausübung von Facharbeiten (Spezialarbeiten) ent wickeln, der auch geistig Regsame soll nur bei besten Lehrmeistern von vornherein neben einer guten handwerklichen Ausbildung auch die Aus gaben der Betriebsführung kennenlernen. Nur so gelingt es, mit der geringen Nachwuchszahl best mögliche Leistungen zu erzielen. Heute sind noch viele Gärtner als Lehrmeister tätig, die gar nicht in der Lage sind, den L-Hr- lingen das erforderliche Können und Missen beczu- bringen, die aber Wohl einen Gartenbaufacharbeiter gründlich anlernen können Deshalb muß, weil ja auch der Bedarf an wirklichen Gärtnern, die das Meisterziel im Auge haben, gar nicht so unermeß lich groß ist. ein weiteres Absinken der Lehrlings zahlen bei gleichzeitiger Zunahme der Zahl der Anwärter für den Facharbeiterberuf nicht einem Absinken, sondern im Gegenteil einer Steigerung der Leistungen gleichgesetzt werden. Voraussetzung ist allerdings daß bei der Auswahl der Lehrstellen für den Meisternachwuchs größte Sorgfalt gewahrt wird. Der Ausbildungsgang zum Gärtnermeister ist durch die Grundregel des Reichsnährstandes für die praktische Ausbildung im Gartenbau vom 1. Ok tober 1937 festgelegl worden. Er ist seit langem bekannt. Der Äusbildungsgans des? Gartenbaujach arbeiters ist nach den neuen Bestimmungen folgen der: Geeignete Jugendliche können nach 8 1 der Be stimmungen in Gartenbaubetrieben zur Anlernung für den Beruf des Gartenbaufacharbeiters ein gestellt werden. Die Anlernung dauert zwei Jahre. Ueber das Anlernverhältnis ist zwischen dem Jugendlichen und dem Betriebsführer ein Anlern vertrag auf dem Vordruck des Reichsnährstandes abzuschließen. Die Anerkennung der Angelernten als Facharbeiter erfolgt nach weiterer zweijähriger Bewährung im Gartenbaubetrieb. Nach dieser Ausbildungs- und Bewährungszeit kann die An erkennung als Gartenbaufachavbeiter nach 8 4 der Bestimmungen bei der Landesbauernschaft auf dem Antragsvordruck des Reichsnährstandes be antragt werden. Dem Antrag sind beizufügen: ein selbstgeschriebener Lebenslauf, ein polizeiliches Führungszeugnis sowie beglaubigte Zeugnis abschriften über die Anerkennung und Tätigkeit, schließlich gegebenenfalls auch ein Nachweis über die Teilnahme an der zusätzlichen Berufsschulung und -fortbildung des Reichsnährstandes. Die An erkennung wird dann von der Landesbauernschaft nach einer praktischen Prüfung in dem Betrieb, in dem der Antragsteller tätig war, durch Aus stellung einer Anerkennungsurkunde ausgesprochen. Der Prüfung können sich auch solche Personen nach 8 2 der Bestimmungen unterziehen, die min destens fünf Jahre lang eine als Facharbeit an- zufprechende Tätigkeit im Gartenbau ausgeführt haben, ohne sich einer besonderen Anlernung auf Grund eines Anlernvertrages unterzogen zu haben. Dies trifft vor allen Dingen Personen, die beim Erlaß der Bestimmungen schon lange Zeit als Gartenarbeiter tätig sind und sich dabei entspre chende Fertigkeiten angeeignet haben. Schließlich können auch Gärtnevlehrlinge als Facharbeiter an erkannt werden, wenn sie das Ausbildungsziel der Gärtnerlehre nach einmal wiederholter Gehilfen. Prüfung nicht erreicht haben, jedoch in ihren prak tischen Fertigkeiten genügen. Heber die Art der Tätigkeit, die als Fach arbeiten gelten, sagt 8 3 aus, daß hierunter jede den Anbau und die Pflege gärtnerischer Kulturen, den Versand sowie die Boden- und Düngerbear beitung mit oder ohne Zuhilfenahme von Ma- schinen bezweckende Arbeit fällt, die erst nach län. gerer Anlernung einwandfrei ausgeführt werden kann. Hilfsarbeiten, z. B. einfache Erntearbeiten, Grabarbei' " Transportarbeiten, gelten nicht als Facharbeir. Wer bei der Prüfung versagt hat oder aus son stigen näher zu bezeichnenden Gründen die An. erkennung als Facharbeiter nicht erhalten hat, kann gemäß 8 5 der Bestimmungen nach Ablauf von zwei Jahren vom Zeitpunkt des ersten Antrags an gerechnet, einen neuen Antrag auf Anerkennung als Facharbeiter stellen. Facharbeiter, die die Fähigkeit für den Gärt nermeisterberuf besitzen und sich demzufolge als Gartenbaufacharbeiter besonders bewährt haben, können zur Gärtnergehilfenprüfung nach einer einjährigen Lehrzeit bei einem anerkannten Lehr meister zugslaffen werden. Sofern es sich um Fach, arbeiter handelt, die ihren Wehrdienst schon ab geleistet haben, also älter sind, kann auf eine be- sondere Lehrzeit auch verzichtet werden, wenn die Fortbildung als Facharbeiter auf einer der Aus bildung zum Gärtner entsprechenden breiten Grundlage erfolgt ist. Die Aufstiegsmöglichkeit zum Gärtnermeister steht also jedem tüchtigen Facharbeiter außerdem offen. Umgekehrt ist es, wie dies zwar noch nicht durch die Bestimmungen fest gelegt werden konnte, jedoch bei der Tarifgestal- tung berücksichtigt werden muß. beabsichtigt, die jenigen Gärtnergehilfen, die noch in vorgerücktem Alter nicht die Fähigkeit oder den Willen besaßen, die Meisterprüfung abzulegen, den Facharbeitern gleichzustellen, einfach dadurch, daß die Höhe des Tariflohnes von einer bestimmten Altershöhe ab bei Gärtnergehilfen und Facharbeitern gleichgesetzt wird. Zum Schluß muß noch auf die Nebergangs- bestimmung des 8 7 hingewiesen werden, die besagt, wer vor dem 1. Aril 1920 geboren ist und minde. stens fünf Jahre gärtnerische Facharbeiter: aus geführt hat. die Anerkennung als Gartenbaufach, arbeiter ohne Prüfung erwerben kann. Es bleibt nun der Praxis überlassen, von diesen Bestimmungen den rechten Gebrauch zu machen. Der Hauptnachdruck liegt darauf, daß der Garten, baufacharbeiter Stammarbeiter im Betrieb werden soll, dessen Leistung so hoch veranschlagt werden mutz, datz sie durch kein« andere Person, auch nicht durch den jungen Gärtnergehilfen, erreicht werden kann. *) Den Wortlaut tiefer Bestimmungen finden unsere Leser aus S. in dieser Nummer. Schriftleitung. Iwilchen Arahburger Münster und I^otre-Dame Bon Rudolf Sievert Kaum ist ein Jahr vergangen, seitdem die deutsche Wehrmacht hier im Schatten der Türme des Straßburger Münsters den Rhein überschritt und uraltes deutsches Land in ihren sicheren, nun- mehr für alle Zukunft unüberwindlichen Schutz nahm. Auf der großen Znfahrtsstrecke von Norden, Osten und Südosten des Reiches drängen sich die Reisenden in den Zügen, nunmehr nicht nur, um von weitem im Münster zu Straßburg die deutsche Heimat zu grüßen, sondern ein breiter Strom deutscher Menschen aus allen Teilen des Reiches ergießt sich in das Land an den Vogesen, das uns immer Land einer stillen Sehnsucht geblieben ist, seitdem es uns 1918 entrißen worden war. Besonders in diesen Tagen, da di« Ausstellung „Deutsche Wirtschaftskraft — Aufbau am Ober rhein" von der Leistung hüben und drüben Zeugnis ablegt« und die bereits gesponnenen Fäden zwischen der Wirtschaft des Altreichs und des Elsaß enger knüpfte, war ein ständiges Komr«n und Gehen! Und wie empfinden Straßburg und andere alt« deutsche Städte dieses gesegneten Landes die Gäste ans dem Altreich! Längst waren die Drahtsperren in den rechtsrheinischen Gebieten zwischen Appen- weier und Kehl beseitigt, nur die schweren Bunker blieben als Zeugen deutschen Widerstandswillens. Hier, wo das Land eigentlich auch während der Kämpfe nie ohne seine Bestimmung, Früchte zu tragen, geblieben ist, sind nun auch die letzten Spuren des Krieges verwischt. Eine gnle Tabak- und Hackfruchternte wird der Herbst den Bauern bescheren, wie man bereits die Getreideernte — wenn auch mit einigen Verzögerungen — gut ein bringen konnte. Friedlich breitet sich das Land um den Brückenkopf Kehl, und ohne Sperren an Paß- und Zollstellen wachsen nun die Beziehungen zwischen zwei Landschaften, deren Gesicht gleiche Züge trägt, wie ihre Menschen sich nie voneinander haben trennen lassen. Und wenn die große Straßen brücke sich wieder weit nnd fest über den breiten Rheinstrom spannt, wem: letzte Stratzenbarricren heseitigt und die vielen Brücken über die Rhein arme und Häfen neu gebaut sind, dann werden auch äußerlich alle Bande unlösbarer Verbunden heit wiederhergestellt, und — so wißen wir — im Schutz esncs neuen Friedens wird das Grenz land jene Brücke zum Nachbarland jenseits der Vogesen schlagen, die, gebaut aus den Fundamenten neuer europäischer Zusammenarbeit, von Geschichte und Schöpfung gezogene Grenzen überwindet. Auf diesem zukunststrächtigen Boden baut mit Industrie und Landwirtschaft auch der elsäs- ische Gartenbau nun mit. Längst hat er eine Verbindungen zu den Märkten des Altreichs gefunden, und schneller, als man annehmen konnte, ist die Ordnung, die wir im Altreich kennen, hier einaegangen. Es ist nicht nur ein Zeichen für die Aufgeschlossenheit des elsässischen Bauern und Gärtners, nicht nur ein Beweis für die Tatkraft der hier arbeitenden Männer der Gartenbauwirt schaft, sondern auch ein Beweis für innere Kraft, die dem Gedanken der Marktordnung innewohnt, wenn schon heute nach Jahresfrist festgestellt werden kann, daß — von notwendigen Verfeinerungen ab gesehen — die Ordnung von Erzeugung und Absatz reibungslos funktioniert. Ein Netz von Sammel- und Bezirksabgabestellen zieht sich über das ganze Land und regelt den Strom der aus guter Ernte reichlich anfallenden Obst- nnd Gemüsemengen Die Verarbeitungsbetriebe arbeiten nach den im Alt reich bewährten Richtlinien, wie auch die Verteiler längst begriffen haben, daß die hemmungslose Frei heit des Handels hinter der der Allgemeinheit dienenden Aufgabe einer geordneten und gesteuerten Warenbewegung zurückzutreten hat. Ob in den weiten Gemüseanbaugebieten um Straßburg und Schlettstadt, ob in den Krautanbaugebieten um Molsheim, ob in der besonders wichtigen elsässischen Tabakwirtschaft, überall hat die nationalsozialistische Marktordnung festen Fuß gefaßt. Freilich nicht im Sturmschritt der Begeisterung, noch nicht üherall aus dem Begreifen unserer nationalsozialistischen Wirtschaftsauffaßung — wer wollte das verlangen? Ader aus einer Heimat-und boden-verpflichteten und darum auch verinnerlichten nüchternen Erwägung b raus fand der elsässische Gärtner den Weg zur Mitarbeit und zum Einsatz. Nur wenige von ihnen konnten vor 1940 die Verbindung zum geistigen Rüstzeug des Nationalsozialismus nnd seine Aus- Wirkungen in die Bereiche alles menschlichen Seins Herstellen. Die anderen suchen in aufgeschloßener Be- reitschaft immer mehr zu begreifen. Wieviel« elsässi sche Gärtner, die den Bortrag Boettners auf der Ta gung der oberrheinischen Gärtner in Straßburg hörten, haben zum erstenmal überhaupt Problem« untz Ausgabe» der Garteirbauwirtschast, nicht nur —