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GartenbWwirtl'ckaü vcu^8encn kkwcirv8O-^cn8^u kkk^^tir Q-^irn^cir-k0ir8k^ ^Lrtlckafrszcüun§ dcs deutlckenGartmbaues Vvutsodv Lartendsureitunx kür äen Rucieterigau Der Lrverd88ärtner u a ci klumendinäer in Wien L in 11. Leitung kür «len 6srtendsu i rn Neiodsnäkrslsiicl u. dl i t t e i l u n g 8 blatt der llsuptvereinigung cler «leutsvden 6srtellbsuvvirtsodskt N»upt»cl>rilt>eitun8: Kenlin-Llis^lolt^ndui-L Ketitaterslr.wi- 38,39 Nei-nrut 9lt2U8 Vi-rl»^^ V«i2«^»e3eU!ict»»kt XV»II«r tuinz KO., NerNn 8W 68, Knokü!r»8e 32, ^ei-n^uk 1761 >6 NoiNscM'cklioMo Ijerli» 6763 ^niel^enpi-eis: 46 a>in ki-eil« VIiUiinete^<-ile >7 ?I, "vexlLnreieen mm-N>-<-i.8 :>6 IN Xiu /.eit >8« ^nrei^e»l>eeisil8te >>r. 8 v 1 Xup-<i8t IS37 aaN!«. ^»-.elxennnnxUme^cUIuü: Vien3t»« keük ^iiTieixennnnxkme. ?i-»nkk»et M6er) O-ieeste '1 ?ernr. 2721 postsekeckk : geriin 62611 K-IaUimxio-I: Kixttkluel (O) kiesckein« «üclientlick. 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Landesfachwart Schroth machte sich zum Sprecher aller Tagungsteilnehmer und versicherte, daß der elsässische Gartenbau getreu der jahrhundert alten Tradilinn an diesem großen Ansbauwerk Hand in Hand mit den Kameraden des Altreichs zum Wohl des Volksganzen mitarbeiten wird. „Wir Gärtner waren immer oeutsch" Der Hauptlagung ging am Vorabend ein Kame radschaftsabend voraus, der vom Geist echten Zu sammengehörigkeitsgefühls getragen war und Ge legenheit gab zu gegenseitigem Gedankenaustausch van Mensch zu Mensch. Wir unterhielten uns mit diesem und jenem elsässischen Berusskameraden und konnten immer wieder die unbedingte Bereitwillig keit zu gemeinsamem Schaffen Seite an Seite mit den Kameraden im Altreich erkennen. Diese Be reitheit konnte keinen schöneren Ausdruck finden, als in der bei dieser Gelegenheit oft geäußerten Meinung: „Wir waren zwar gebietlich all die langen Jahre voneinander getrennt, im Geist fühlten wir uns jedoch immer miteinander verbunden, und wie sollte es auch anders sein, da wir doch alle Gärtner sind." Anbanmäßig steht im Elsaß der Gemüsebau im Vordergrund. Das Straßburger Gebiet umfaßt in dem Vorort Rupprechtsau etwa 100 Betriebe mit einer durchschnittlichen Größe von etwa je 1 da. Im Freiland werden vor allem Kohl, Sellerie, Bohnen, Rettiche, Zwiebeln, Lauch und Spinat an gebaut, in Kästen erfolgt hauptsächlich die Treiberei von Salat, Karotten und Gurken. Im Anbau gebiet um Schlettstadt findet sich vorwiegend feld mäßiger Anbau. Hauptkultur ist hier die Zwiebel, die in bester Beschaffenheit auf den Markt kommt. Erwähnenswert sind ferner das Gemüseanbaugebiet um Kolmar, das etwa 45 bs umfaßt, und die Gemüseanbaugebiete um Neudorf, Rosenau, Blatz heim und Bartenheim, die zusammen etwa 1000 da Anbaufläche aufweiscn. In Krautergersheim schließ lich wird in großem Umfang Weißkohl zur Sauer krautfabrikation anqebaut. Im ganzen gesehen, sind im Elsaß die Boraussctzungen zur verstärkten Anbauausweitung besonders günstig und die Mög lichkeiten einer ständigen Intensivierung der Be triebe in hohem Maß gegeben. Dies wird um so eher verständlich, wenn man bedenkt, daß z. B. Doppelkästen in noch viel zu geringer Menge vor handen sind und auch bei technischen Betriebs mitteln, besonders Frühbeetkästen, die Verwendung genormter Fenster erst eingeleitet wird. Die anderen Zweige des Gartenbaus, mit Aus nahme des weitverbreiteten Obstbaues, treten gegen, über dem Gemüsebau stark zurück. Blumen- und Zierpflanzenbaubetriebe mit ausgedehnteren Kul turen gibt es nur in Mülhausen. Die Garten ausführung wurde im Elsaß vorwiegend von den Betrieben des Blumen- und Zierpflanzenbaus mit übernommen. Ans dem Baumschulgebiet sind die Aufbauarbeiten bereits im vollen Gang. Die Baumschulfläche im Elsaß beträgt etwa 140 ha. Von der Gesamt erzeugung entfallen rund 00 YK nick die Obstbaum- anzncht, 30 HK auf die Anzucht von Alleebäumen und Sträuchern und etwa 10 HK aus die Anzucht von Koniferen. Mit den Vorbereitungen zur Grün dung eines Beratungsrings für Baumschnler wurde sckwn begonnen, ebenso auch mit den erforderlichen Maßnahmen zur Einführung des Markenetiketts. Den Abschluß der fachlichen Beratungen in Straßburg bildete eine Tagung des Landesver bands badischer Gartenbnnvereine, in den die bis her im Elsaß bestehenden beiden Verbände im Ober- und Unterelsaß eingegliedert wurden. Im Vordergrund standen die obstbaulichen Förderungs- maßnnbmen, die Erzielung größtmöglicher Ertrags sicherheil im Obstbau und Ausführungen über Zweck und Ziele der Gartenbauvereine So wurden die Straßburger Tage allen Teil nehmern ein einmaliges Erlebnis, um so mehr als sie gleichzeitig in dem Bekenntnis unserer elsässischen Berusskameraden zu bedingungslosem Einsatz aus- klangen, zu einem Schaffen für ein "and aus- strablendcr Kraft und für ein größeres Deutschland, würdig der Größe nuferer Führung. Krengel. * Vie raguny 0er overrfteimklhen vaumHuler hatte im Juli dieses Jahres den Neigen der ver schiedenen gartenbaulichen Tagungen eröffnet. Auf dieser Tagung mußte es vornehmlich darauf au- kommen, zunächst einmal den Kontakt zwischen den Kameraden aus dem Elsaß und denen aus dem Allrcich herbeizusühren. Wie sehr das Bedürfnis dazu auch auf seiten der elsässischen Kameraden vor handen war, zeigte nicht nur die starke Beteiligung, sondern vor allen Dingen auch die liebc- Auch die am Vormittag der Großkundgebung durchgeführte Tagung der Landesbeiräte und Kreis- fachwarte, an der auch die bisher bereits vom Chef der Zivilverwaltung eingesetzten Kreisfachwarte teilnahmen, ließ die von gemeinsamem Willen ge tragene Bereitschaft erkennen. Sie vermittelte im übrigen auch einen Querschnitt durch das Schaffen des elsässischen und badischen Gartenbaus. Der organisatorische Auchan Bis zur Rückführung an das Altreich bildete im Elsaß der „Verband der elsässischen Gärtnervcreine" die Berufsvertretung der hier ansässigen Gärtner. Dieser Verband gliederte sich in vier Berufssyndikate, und zwar in die der Gemüsegärtner, Blumen- und Zicrpflanzcugärtner, Baumfchulbesitzer und Samenhändler. Daneben bestanden noch in größe ren Städten, wie Straßburg, Kolmar, Mülhausen usw. sogenannte Ortssyndikale. An die Stelle der Verbände ist nun die nährständische Betreuung durch das Landesernährungsamt beim Chef der Zivilverwaltung getreten, das seinerseits mit der Abteilung Gartenbau der Landesbauernschaft Baden in enger Fühlung steht und die im Auftrag des Chefs der Zivilverwaltung die Betreuung der elsäs sischen Gärtner nach den Richtlinien des Reichs nährstandes wnhrnimmt. Die Voraussetzungen für den organisatorischen berufsstäudischen Aufbau im Elsaß sind durch die bereits bestehenden 12 Kreis« bauernschasien in Weißenburg, Hagenau, Zabern, Straßburg, Molsheim, Schlettstadt, Rappoldsweiler, Kolmar, Gebweiler, Mülhausen, Tann und Altkirch geschaffen worden. In den gärtnerisch besonders wichtigen Gebieten sind bereits ehrenamtliche Kreis fachwarte eingesetzt worden, so bisher in Straßburg, Weißenburg, Zabern, Schlettstadt, Kolmar und Mülhausen. — Lngler-SiWn 50 Aahre alt Mitten in Kamps und Arbeit um die Zukunft von Heimat und Volk vollendete Landesbauern- sührer Engler-Füßlin am 15. September sein fünf zigstes Lebensjahr. Im Oktober 1033 vom Reichs« baucrnführer Darrö zum LvndeSobmann ernannt, wurde Engler-Füßlin im September 1934 Landes bauernführer der LandeSbauernschaft Baden. Von diesem Zeitpunkt aus ist er auch Gauamtsleiicr für Agrarpolitik. Mit Kriegsbeginn wurde Engler- Füßlin die Leitung des Landesernnhrungsamtes Baden und im vorigen Jahr weiter die dcs Landes« ernährnngsamtes beim Chef der Zivilverwaltuug im Elsaß und der Nebenstelle Straßburg des Amtes für Agrarpolitik übertragen. Als alter Mitkämpfer Darres schon im agrarpolitischen Apparat hat sich Landesbauernführcr Engler-Füßlin große Ver dienste erworben um die Einigung und Gesundung des badischen Bauerntums und um die Verwirk lichung der nationalsozialistischen Agrar- und Er- nährungSpolitik in Baden. Landesbauernsührer Engler-Füßlin ist auch Mitglied dcs Reichsbeirates für Ernährung und Landwirtfchaft. volle Vorbereitung der Veranstaltung für die sich insbesondere die Berusskameraden Paul und Leo Beck und Lienhardt ein gesetzt hatten. Im Mittelpunkt der Tagung stand neben den einführenden Worten, vor allen Dingen dcs Landcsbeirats Ebcrts, ein Hauptreferat des Reichsbeirats Baumschulen, Stephan-Brockwitz. Stephan behandelte ausführlich die Fragen der Baumanzucht und vorher insbesondere die in der letzten Zeit besonders lebhaften Auseinandersetzun gen, die in Verbindung mit den großen Frostschäden der Winter 1939/40 und 1940/41 überall im Land eingesetzt haben. Es wird notwendig sein, auf diese Fragen künftig noch ausführlicher einzugehen; denn die Zuknnst des deutschen Obstbaues wird im wesentlichen davon abhängen, ob es gelingt, in der Frage der Baumanzucht zu einem entscheiden den Ergebnis zu kommen. Mit Recht stellte Stephan fest, daß mit Einfuhrsperren für Baumschulerzeug- nisse in einzelnen Gebieten die Frage nicht gelöst werden kann. Martin-Ladenburg, Tetzner- Berlin und D r. K o s s c - Ladenburg behandelten in ihren Referaten aktuelle Gegenwartsfragen dcs Bnumschnlwcsens, die bei allen Teilnehmern leb haftes Interesse fanden und Anlaß zur regen Aus sprache gaben. Den Abschluß der Tagung bildete eine Besichtigungsfahrt durch die Kronenburger Bnumschulbctriebc. Die Gebrüder Beck hatten Leiterwagen bcrcitgestcllt, die in langer Kalvakade durch die ausgedehnten Felder fuhren. Gewiß wußten die Berufslnmerndcn aus dem Altreich, daß die straffe Führung dcs BerufcS im Gartenbau auch dem Banmschulwesen eine besondere Stellung gebracht hatte, sie waren um so mehr überrascht, hier in diesem Gebiet, das der Krieg hart mit genommen hatte, Anlagen zu sehen, die hervor ragende Berufserfahrung und hohe Leistungs führung der Inhaber verrieten. Ta ist es verständ lich, wenn schnell auch die Gcsckmftsbeziehungen zwischen den Kameraden aus dem Altreicb und den eliässischcn Baumschulbetricben hergestellt waren. Für den Abschluß der Besichtigungsfahrt hatten die Firmen Paul und Leo Beck eine Ueberraschuug vorbereitet. Bei Elsässer Wein vereinigten sich die Teilnehmer zu einem Abschiedstrunk, den die Frauen der Gastgeber kredenzten. So erfüllte diese Tagung ihren doppelten Zweck, berufsmäßige Un terrichtung und Herstellung kameradschaftlicher Be ziehungen mit den elsässischen Kameraden in bester samterzengung beteiligt ist. Wir müssen uns aber trotzdem darüber klar sein, daß mit einer Steige rung des Bedarfs an Gemüse auch weiterhin zu rechnen ist. Trotzdem wird auch die Bedarfsdeckung bei Gemüse bei weiterer Anbauausweitung ge meistert werden. Bei Obst wird eine Bedarfs deckung vorerst nicht möglich sein, wenn man hierbei berücksichtigt, daß von rund 110 Millionen Apsel- bäumen 40 Millionen durch Frosteiuwirlung im Winter 1939/40 vernichtet worden sind. In seinen Ausführungen ging Reichsfachwart Bocttner weiter ans die im Nltreich in systema tischer Aufbauarbeit erzielten Erfolge der Markt ordnung ein, die allein der sichere Garant für eine gerechte Verteilung von Gemüse und Obst ist. Als vorbildlich ist die Verteilung in Baden zn be zeichnen. Die in diesem für die Versorgungslage wichtigen Anbnugebiet erzielten Erfolge und Er fahrungen konnten bereits für das elsässische Gebiet weitgehend nutzbringend ausgewertet werden. Der beste Beweis ist, daß sich nach erst einjähriger Betreuung durch den Gartenbauwirtschaftsvcrband Baden und durch die Laudesbauernschast Baden die Marktordnung im Elsaß bereits gut eingeführt hat. Nach ausführlicher Erörterung der Preis bildung im Gartenbau gab der Redner im weiteren Verlaus einen Ueberblick über die Erzcugungs- kapnzitütcn der europäischen Länder und legte im einzelnen dar, welche von ihnen als Absatzmärkte für den großdeutschen Raum in erster Linie in Frage kommen. Abschließend befaßte sich Reichsfachwart Bocttner mit vordringlichen Sonderausgaben, die dem deut schen Gartenbau zufallen, u. a. der Schaffung eines landschaftsgebundenen Obstbaus, Wiederaufbau der deutschen Landschaft, Ausrichtung des Samenaubaus und Zierpflanzenanbaus auf die bereits vorerwähn ten Nachtriegsaufgaben. Diese Vorhaben werden von uns in gläubigem Vertrauen auf den Führer und in dem Bewußtsein, daß Wir Gärtner als bodenverbimdcne Menschen Den Höhepunkt der Tagung bildeten die richtung gebenden Aussührungcn des Reichsfachwarts Gar tenbau, Iohannes Bocttner. Es ist eine tiefbewegende Freude, so führte er einleitend aus, hier in Straßburg Menschen zu finden, die wir als Brüder ansehen können wie unsere Kameraden im Allreich. Daran und an der Tatsache, daß sich hier im Elsaß ein geschichtlicher Wandel voll zogen hat, der auch den einzelnen Menschen ersaßt hat, ermessen wir am besten die Größe der Zeit, in der wir leben, die an uns aber auch Anforde rungen größten Ausmaßes stellt. Um so stolzer können wir auf die Tatsache sein, daß man in den europäischen Ländern mit Bewunderung auf blickt, einmal auf die Leistungen der deutschen Wehrmacht, dann aber auch ans die Leistungen der deutschen Ernährungswirtschast. Es kann heute festgestcllt werden, daß in keinem anderen Land eine solche Ordnung auf dem Gebiet der Nahrungs mittelversorgung herrscht, wie bei uns und daß überhaupt die Versorgung des deutschen Volkes mit den karlemnäßig bewirtschasteten Lebensmitteln in Ordnung ist. Diese Feststellung kann auch dadurch nicht abgeschwächt werden, daß einige Länder noch über einige wenige besonders köstliche Lebensmittel verfügen. Diese sind dann aber so hoch im Preis, daß nur einzelne die Nutznießer sein können, und die breiten Bevölkeruugsschichtcn als Käufer nicht in Erscheinung treten, dafür aber vielleicht an den Hauptnahrungsmitteln, wie z. B. Brot, Milch usw. Mangel haben. Reichsfacbwart Bocttner stellte dann weiter fest, daß allen Schichten der Bevölkerung hente immer mehr bewußt wird, wie der Anteil, den der Garten bau an der Volksernährung hat, immer größer wird. Dies wird jedem einzelnen auch verständlich, wenn er sich vergegenwärtigt, daß von den jährlich anfallenden 4,8 Millionen Tonnen Gemüse 3,2 Mil lionen Tonnen aus gärtnerischen und bäuerlichen Betrieben bereitgestellt werden, während der Klein gartenbau mit 1,6 Millionen Tonnen an der Ge- gilt in erster Linie, die alten Beziehungen nach langen Jahren der Trennung wieder aufzunehmen und eine schicksalsverbundene Kampfgemeinschast aller Gärtner im oberrheinischen Raum wieder herzustcllen. Ties sei jetzt, nachdem der Rhein keine Grenze mehr darstellt, um so leichter, und daher verpflichte die geschichtliche Tat des Führers zu freudigem Einsatz aller Kräfte. Vie geistige Haltung entscheidet den enolg Anschließend gab der Reichsabteilungsleiter Gar tenbau im Reichsnährstand Professor Dr. Ebert, Berlin, einen Ueberblick über die Organisation des Gartenbaus im Reichsnährstand und umriß im ein zelnen die Aufgaben der ehrenamtlich tätigen Be rufskameraden, insbesondere die der Krcisfächwarte Gartenbau, bei denen heute das Schwergewicht der berufsstäudischen Froutarbcit liegt. So wie der ehrenamtlich tätige Bernfskamerad, muß sich aber auch jeder einzelne Betriebssichrer als Beanftragter Adolf Hitlers fühlen und danach handeln; denn für den Enderfolg sind einzig und allein die geistige Haltung und das auf nationalsozialistischer Grund lage aufgebaute Marschziel ausschlaggebend. Die Zeiten, in denen jeder einzelne nur über sein eigenes Arbeitsgebiet nnd über seinen eigenen Be trieb Bescheid zu wissen hatte, sind vorbei. Heute muß jeder Gärtner die großen Zusammenhänge innerhalb der einzelnen Berufsgruppen kennen und verstehen. Der Baumschuler muß zum Obstanbauer Fühlung halten, der Zierpflanzenanbauer muß über die Tätigkeit des Gemüseanbaners Bescheid wissen, ebenso wie der Samenanbauer über das Schaffen des Gemüsegärtners und umgekehrt unterrichtet sein muß. Nur wer ständig die Augen offen hält, nach links und rechts schaut, wird erfolgreich und zum Nutzen der Volksgemeinschaft arbeiten können. Dabei darf der einzelne aber nicht nur seinen Berufsstand sehen, er muß wissen, daß auch der Kleingärtner und Kleinsiedlcr Gartenbau betreiben und daß schließlich alle Gartenbesitzer in Stadt und Land als Selbstversorger ihre Gärten bestellen, und daß erst die Gesamtheit aller dieser Gruppen den Begriff Gartenbau im Sinne des Reichsnähr standes ausmachen. Jede dieser Gruppen ist für das Volksganze wichtig nnd im Interesse der Volks ernährung unentbehrlich. Bei der Betrachtung dcs Gemüsebaus muß auf die besonderen Aufgaben hingewiesen werden, die ihm heute für die Ver sorgung des deutschen Volkes znfallen. Intensivste Bodennutzung ist ebenso wichtig wie die Bereit stellung bester Iungpflanzeu. Wenn auch in Zeiten des Krieges naturgemäß bei allen Berufsgruppen die Versorgungsfrage mit den der Ernährung dienenden Erzeugnissen im Vordergrund stehen, so muß sich der Gärtner schon jetzt über die Aufgaben nach dem Kriege Gedanken machen nnd sich darauf cinstellen. Dies gilt u. a. auch für die im Rahmen des Wohnungsbanprogramms des Führers liegen den Aufgaben, die dem Gartenbau in der Bereit stellung von Blumen und Zierpflanzen znfallen werden. — Eine von regem Leben erfüllte deutsche Stadt, die heute wieder das deutsche Antlitz trägt, das über zwei Jahrzehnte hinter einer ihr gewaltsam ausgezwungenen Maske verborgen war — das ist der erste Eindruck, den man als Fremder von dieser wunderschönen Stadt am Ober rhein erhält. Der Aufbau hat begonnen! Welch' eine Leistung, wenn man bedenkt, daß dies die gleiche Stadt ist, die vor reichlich einem Jahr mitten im Krieg lag, die zehn Monate von ihren Einwohnern verlassen und vollkommen verödet und vernachlässigt war. Und nun ist mit deutscher Tatkraft mit dein Wiederaufbau begonnen worden. So wurde es möglich, bereits nach wenigen Mo naten als äußerlich sichtbares Zeichen friedlichen Aufbauwillcns mitten im Krieg die große Aus stellung „Deutscher Wirtschastskraft-Äufbau am Oberrhein" durchzuführen, die den Aufbau am Oberrhein in breitem Ausmaß darstellt, und die zur Zeit das ganze Stadtbild beherrscht. Es ist aber auch möglich geworden, kulturelle und berufs ständische Veranstaltungen in großem Rahmen in der „Burg an den Straßen" — wie unsere Vor fahren Straßburg nannten — durchzuführcn. Die eWsiichen Gönner waren oourählig zur Stelle „Aufbau am Oberrhein" — dieses Leitwort stand auch über der ersten Großkundgebung der elsässischen Gärtnerschaft im deutschen Straßburg, die am 13. September im „Städtischen Saalbau" am Karl- Roos-Platz stattfand und die zum erstenmal die Berusskameraden diesseits und jenseits dcs Rheins zusammensührte. Wie immer, wenn es galt, die Berufskameraden der befreiten deutschen Gebiete unter die bewährte Schirmherrschaft der berufs ständischen Vertretung des Altreichs zu stellen, das erste Treffen mit Spannung erwartet wurde, so auch hier. Galt es doch, den elsässischen Beruss kameraden aus dem Munde der berufenen Führer dcs großdeutschen Gartenbaus die großen Richt linien für die gemeinsame künftige Arbeit zu ver mitteln und sie auch innerlich auf die großen Ziele und Aufgaben, die der Gartenbau zu erfüllen hat, auszurichtcn. Der Appell, den die Landesbauernschaft Baden an alle oberrheinischen Gärtner' gerichtet hatte, wurde freudig ausgenommen. Man kann wohl sagen, daß die'elsässische Gärtnerschast fast vollzählig angetreten war. Das beweist allein die hohe Zahl von rund 500 Tagungsteilnehmern auf der Haupt tagung, die der Landesfachwart Gartenbau und Vorsitzende des Gartenbanwirtschaftsverbandcs Baden, W. Schroth, Karlsruhe, neben Vertretern des Staates, der Partei, des Chefs der Zivilver waltung und der Führung unseres Berufs will kommen heißen konnte. Sein besonderer Gruß galt dem Führer des deutschen Gartenbaus, Reichs fachwart Johannes Bocttner, dessen Anwesenheit die Bedeutung der Tagung besonders unterstrich. Diese erste Kundgebung, so führte Landesfachwart Schroth einleitend aus, findet auf geschichtlichem und auch auf berufsgeschichtlichem Boden statt. Es