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vertretenen Offenheit wenden wir uns gegen die gleissnerischen Versprechungen einer Firma, die zwar für die Zukunft Besserung gelobt, aber die Lage derer, die sich ihr anschliessen, nur verbösert — anstatt verbessert. Wir wissen genau, wie wenig wir von den Worten zu halten haben, die die Firma Peter- seim in ihrem Bittgesuch ausruft: „Helfen Sie uns, und Sie werden sich selbst helfen!“ Diese Worte sind unwahr angesichts des bisherigen Verhaltens der Firma Peterseim. Im Gegenteil! Möge sich jeder vor Augen halten, der die Sache der deutschen Gärtner welt hochhält: „Unterstützen Sie die Sanierungs bestrebungen der Firma Peterseim nicht, und Sie werden sich selbst helfen.“ Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Soviel für heute! Auf die Undurchführbar keit der geplanten Sanierungsbestrebungen, welche Mittel erforderlich sein würden, um diese Be strebungen zu realisieren, andererseits über welche Mittel die Firma Peterseim zur Zeit überhaupt noch verfügt, werden wir, nachdem sich die Sachlage einigermassen geklärt hat, in einem weiteren Artikel zurückkommen. Dr. Allendorff, Leipzig. Arbeitgeber=Vereinigungen.") III. Der Kampf wird erfolgreich gegen den „All gemeinen Deutschen Gärtnerverein“ und seine Propaganda zunächst am sichersten von jedem einzelnen dadurch geführt werden können, dass er genau prüft, welche gerechten Forderungen sind vorhanden und anzuerkennen — welche Verbesserungen muss er treffen, um einer Un zufriedenheit seiner Angestellten überhaupt den Boden zu entziehen. Ein jeder muss in seinem eignen Betriebe die Hand anlegen, indem er für gesunde Wohn- und Schlafräume, reichliche, wenn auch einfache Kost etc. Sorge trägt. Auch eine gute freundliche Behandlung und Aner kennung von Fleiss, und wenn Interesse für die Berufsarbeiten vorhanden ist, durch ein ein faches schlichtes Wort des Lobes, wird stets von gutem Einfluss sein. Andererseits möge die in allen anderen Berufsarten längst einge führte verkürzte Arbeitszeit bei einer entsprechen den intensiven Arbeitsleistung, sowie ein ange messener Gehalt je nach den Leistungen des einzelnen eingeführt und gezahlt werden. Auf diese Weise sollte ein jeder vorarbeiten, und wird dann eine grössere Arbeitseinstellung pro voziert, so werden wenige Worte genügen, um die jungen Gehilfen aufzuklären, sich von einem Streik fern zu halten; es muss nur gegenseitiges Vertrauen vorhanden sein. Der „Allgemeine Deutsche Gärtnerverein“ verfolgt aber, wie er ja hundertfach in Wort und Schrift bewiesen hat, andere Ziele, er ist unersättlich und wird niemals mit dem Er reichten zufrieden sein. Der Grundsatz, unter dem er in seiner heutigen Weise nur existieren kann, ist die vollständige Unterwerfung der Arbeitgeber seiner Willkür. Er will den Prinzipalen, gleich der Sozialdemokratie, alle Rechte nehmen, er wird niemals auf die geschäftliche Lage eines Berufszweiges, auf die wirtschaftlichen Interessen Rücksicht nehmen, sondern er kennt nur einen Grundsatz: zu zerstören. Jede Existenz, ob sie klein oder gross *) Raummangels halber konnte dieser Artikel in voriger Nummer nicht aufgenommen werden. ist, zu vernichten, um aus den Zertrümmerten Nutzen zu ziehen und in der Hoffnung, dass die daraus hervorgehenden Existenzen sich williger ihm fügen, strebt er ständig an, deshalb provoziert er auch den Streik, wo er irgend kann. Deshalb ist es auch unverantwort lich, wenn nicht nur einzelne Arbeitgeber in ihrer Kurzsichtigkeit ihm die Hände bieten, sondern sich auch die Obmänner von Gruppen des „Verbandes der Handelsgärtner Deutsch lands“ in irgend welche Verhandlungen einlassen, Vereinbarungen treffen, Tarife feststellen etc. Die deutschen Handelsgärtner sind als Arbeit geber nach unserer Ueberzeugung noch nicht so weit gekommen, dass sie sich Bedingungen von dem gewerkschaftlichen „Allgemeinen Deutschen Gärtnerverein" diktieren zu lassen brauchen; noch sind sie frei und sie mögen ihre ganze Kraft einsetzen, diese Freiheit auch fernerhin zu wahren. Der Zusammenschluss der Handelsgärtner zu Schutzverbänden dürfte den radikalen Führern der Gehilfenschaft kaum unerwartet kommen. Die fort gesetzten Streikversuche des „Allgemeinen Deut schen Gärtnervereins“ werden hoffentlich dazubei tragen, dass eine Zentralisation der Prinzipale bald erfolgt. Esgewinntja den Anschein, dassdasKönig- reichSachsen mit seinem gewaltigen internationalen Handel, seinen vielen gärtnerischen Gross betrieben und zahlreichen mittleren Geschäften zuerst dieses Ziel erreichen wird. Die Not wendigkeit einer engeren Vereinigung ist ja anerkannt: wie die Frage gelöst werden soll, das wird die nächste Aufgabe der interessierten Handelsgärtner sein, möge dann jeder einzelne nach Kräften dazu beitragen, seine Rechte zu schützen. Wir möchten an dieser Stelle wieder holt darauf hinweisen, dass besonders der kleinere Gärtner bei einer grösseren oder allgemeinen Arbeitseinstellung am härtesten getroffen wird. Die sozialdemokratische Gehilfenschaft wird ihm gegenüber die allerwenigste Rücksicht nehmen und nur das Bestreben haben, seinen Ruin herbeizuführen. Jene gehen von dem Standpunkt aus, dass gerade die schwächeren Existenzen zuerst fallen werden, da sie die zunehmenden Lasten und die geforderten, immer höher steigenden Löhne nicht zu tragen vermögen. Was können wir tun, um uns gegen diese Umsturzbewegung, die mit immer grösserer Gehässigkeit von Albrecht und seinen Ge nossen vorbereitet wird, zu schützen? Wie kann ein Arbeitgeberverband dagegen ankämpfen? Da ist zunächst die gleiche Rücksichtslosigkeit gegen die Mitglieder des „Allgemeinen Deut schen Gärtnervereins“ am Platze. Jeder Prin zipal sollte dafür Sorge tragen, dass seine An gestellten nicht in jenen Verein eintreten. Er mag nur auf der Post ein Probe-Abonnement dieser „Allgemeinen Gärtner-Zeitung“ bestellen und dem Inhalt einige Beachtung schenken; er muss dann geradezu mit Blindheit geschlagen sein, wenn er nicht verstehen will, was dort steht und unseren Gehilfen vorgegaukelt wird! Ein jeder Arbeitgeber muss deshalb das Halten der „Allgemeinen Deutschen Gärtner-Zeitung“ seinen Angestellten verbieten, damit er nicht diese hetzerischen Artikel, diesen rohen Ton und die zumeist vollständig unwahren Berichte über Streikerfolge etc. zu lesen bekommt. Lassen sich aber die Betreffenden nicht belehren, so mögen sie mit derselben Rücksichtslosigkeit vorgehen, wie der „Allgemeine Deutsche Gärt nerverein“ gegen die Arbeitgeber vorgeht, diesen einfach kündigen und sich nach anderen Kräften umsehen. Ein jeder wird die Erfahrung machen, dass die zu Umsturz geneigten Gehilfen selten brauchbare Arbeiter sind, die Interesse an ihrer Tätigkeit haben. Wenn aber die Führer der gewerkschaft lichen Gehilfen naiv genug sind, ein Zeter geschrei anzustimmen, dass wir dieses einfache Hinauswerfen ihrer Mitglieder empfehlen, so mögen sie bedenken, dass der „Allgemeine Deutsche Gärtner-Verein“ die heute noch viel zu gutgläubigen Prinzipale durch seine An rempeleien erst herausgefordert hat. Er gibt seinen Mitgliedern genau auf, welche Geschäfte sie zu meiden haben, er sorgt für oft dann von den Arbeitgebern gar nicht ergründete plötzliche Kündigungen, veranlasst durch seine Vertrauensleute, dass die Engagements in den auf ihren Listen stehenden Geschäften nicht eingehalten werden, wodurch Hunderte von Prinzipalen in Verlegenheit kommen, ohne die Urheber zu kennen. Und wenn wir endlich darüber unseren Lesern die Augen öffnen, das nennen diese „lieben Kollegen“ in Berlin viel leicht in ihrer Einfältigkeit noch „scharfmachen“. Das ist nicht mehr nötig; wie man in den Wald hineinruft, so hallt es wieder heraus — das mögen sich die Genossen in Berlin, denen wir heute zu viel Ehre antun, wenn wir uns so lange mit ihnen beschäftigen, wohl merken. Notwendig ist vor allem die Aufstellung von Listen, worin alle diejenigen für die Mitglieder der Arbeitgeber-Verbände bekannt gegeben werden, die sich an vom „Allgemeinen Deut schen Gärtnerverein“ provozierten Streiken be teiligt haben, andere Angestellte zu überreden gesucht oder ohne Kündigung die Arbeits stellung verlassen haben, wie das neuerdings so häufig vorkommt. Die öffentliche Bekannt gabe der Namen aller dieser Gehilfen ist un bedingt notwendig, zumal jenen dann eine Reihe der besten Geschäfte verschlossen bleibt; ein jeder wird sich später hüten diese Wühler aufzunehmen. Eine weitere Massregel, um die Folgen der etwa in den Frühjahrsmonaten eintretenden Lohnbewegung abzuschwächen, ist die Ein richtung von Arbeitsnachweis-Stellen, die auf schnellste Weise die Vermittlung in die Hand nehmen müssen. Wenn auch in der Gärtnerei wiederholt sehr schlechte Erfahrungen mit diesen Nachweisen gemacht worden sind, so möchten wir heute die Ansicht vertreten, dass in Zukunft eine Aenderung, überhaupt eine regere Inanspruchnahme wohl möglich sein wird. Es würde allerdings bedauerlich sein, erst dann eine so einfache und nützliche Ein richtung ins Leben zu rufen, wenn die Not an den Einzelnen herantritt und ihn dazu zwingt. Auch von seifen unserer Angestellten, von denen heute noch nicht einmal 150/0 Mit glieder des Allgemeinen Deutschen Gärtner vereins sind, würden derartige Nachweisstellen zweifellos benutzt werden. Man würde sich daran gewöhnen und lieber 50 Pfennige als Einschreibegebühr entrichten, als viel Geld für Annoncen, Briefe etc. ausgeben. Es fehlt hier unbedingt an der richtigen Organisation, eine Aufgabe, die die Landesverbände und Vereine ungesäumt in die Hand nehmen sollten. Wir treten auch für die Einrichtung von Schiedsgerichten, die alle Lohn- und sonstigen Differenzen zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu schlichten haben, unbedingt ein und sind überzeugt, dass auch hierin den Machinationen des „Allgemeinen Deutschen Gärtnervereins“ mit Erfolg entgegengetreten werden kann. Es liegt sicher darin ein gewisser Rechtsschutz für die Arbeitnehmer, zumal wenn es gelingt, ein solches Schiedsgericht in die rechten Hände zu legen, so dass eine vor urteilsfreie Prüfung der Streitfälle durchgelühn wird. Ein Arbeitgeber-Verband soll gleich zeitig seinen Mitgliedern einen Rechtsschutz gewähren. Ferner wie das von den Gehilfen Verbänden längst geschieht, sobald es sich um Prinzipienfragen handelt, müssen von diesem die Kosten für den Rechtsstreit übernommen werden. Es lassen sich dadurch bald eine Reihe von Entscheidungen auch in höherer Instanz herbeiführen, die jene Wühler unter da Gehilfenschaft zur Vorsicht mahnen; auch dar ist vieles erreicht. Ein vortreffliches Mittel, den von Berlin ausgehenden gewerkschaftlichen Arbeiterbe wegungen entgegenzutreten, ist die Unterstützung solcher Gehilfenvereine, welche im Gegensak zu dem Zweigverein des „Allgemeinen Deutscher Gärtnervereins“ auf dem Boden der heutigen Gesellschaftsordnung stehen, ihre beruflichen Interessen pflegen und sich als Gärtner weiter bilden wollen. Wer das Organ des „Allgemeinen Deutschen Gärtnervereins“ liest, wer die ganzt Tätigkeit der Führer näher betrachtet, wird herausfinden, dass die kulturellen Artikel und die Behandlung der wissenschaftlichen Fragen etc nur als etwas Nebensächliches betrachtet werden, man möchte diesen lästigen Ballast am liebsten ganz abschütteln. Die ganze Tätigkeit des Vereins besteht darin, die Gehilfenschaft auf zuwiegeln, die Unzufriedenheit zu nähren, Streike zu provozieren und vor allem für diese löb lichen Zwecke den Gehilfen viel Geld abzu nehmen. Wir sind überzeugt, dass von da oben erwähnten 15% nochmals 10% ab fallen würden, wenn den jungen Gehilfe andere, von den Prinzipalen unterstützte Vereint zur Verfügung ständen, wo sie einmal wöchem lieh unter sich sind, einen guten Vortrag hören, Kulturfragen behandeln und den Bildungs bedürftigen manches Gute geboten wird. Dis Unterstützung und Gründung solcher Gehilen- vereine ist auch eine vornehme Pflicht da Arbeitgeber-Verbände und wir sind übenzeugt, dass eine solche Saat unter den jungen Gärt nern stets einen fruchtbaren Boden finden würde, Dagegen nochmals zum Schluss: Fort mit jeder Rücksichtnahme dem „Allgemeinen Deutschen Gärtner-Verein“ und seinen imme mehr verrohenden Führern gegenüber. Wem in allen Branchen der Gärtnerei die Arbeit nehmer fest zusammenstehen, dann unterlieg der Ausgang des Kampfes keinem Zweifel - kaum ein Zehntel der gesamten Gehilfenscha konnte bisher, trotz allen Werb ens, trotz al Versprechungen der Sozialdemokratie zugefüh werden. Es soll das für uns ein gutes Zeichen des Vertrauens sein — wir räumen das Feld noch lange nicht, sondern werden mit grösster Ausdauer helfen den Kampf bis zum Siege fort zusetzen. Rundschau. Handel und Verkehr. — Die Zollverhandlungen zwischen Deutschland und Oesterreich haben noch nachträglich, wie wenigen bekannt sein dürfte einen Zusatz erhalten, so dass Zwiebeln und Knoblauch, die im Achsen verkehr nach des böhmischen Grenzorten überführt werden, zoll ¬ genommen werden muss, vermischt, dieses Wasser tüchtig mit den Trestern, lässt dieselben über Nacht bedeckt stehen und presst sie den anderen Tag ab. Durch das Bedecken wird der Luftzutritt verhindert und der Essigbildung vor gebeugt. Die durch Nachpressung erzielte Flüssig keit ist sofort dem Safte beizumischen. Der Zucker wird, wie wir schon vorher erklärt haben, über mässigem Feuer aufgelöst und mit dem Safte vermischt. Bemerken möchte ich noch, dass man, um einen sehr starken Johannisbeer wein zu erhalten, pro 50 1 Wein 11 guten, fuselfreien Branntwein nach halbvollendeter Gärung hinzusetzen kann. Die schwarzen Johannisbeeren können ähn lich wie die weissen und roten gepresst werden, und zwar ist schwarzer Johannisbeerwein nach dem folgenden Rezepte eigentlich für Gourmands die Perle für Beerenweine. Er ist nicht nur durch Güte, sondern auch durch seine Bordeaux farbe empfehlenswert. Da er sehr stark und ziemlich dickflüssig ist, wird man ihn beim Genüsse mit etwas Wasser verdünnen können. Der spezifische Geschmack der schwarzen Beeren verliert sich beim Weine späterhin bis auf ein kleines Mass. Rezept: Man entferne die Beeren von den Stengeln, zerquetsche sie, lasse dann die Masse 24 Stunden an einem warmen Orte, vor Luft zutritt bewahrt, stehen, presse sie gehörig aus, gebe auf 1 1 Saft 1 1 Wasser und auf 2 kg der vermischten Flüssigkeit 1/2 kg Zucker und 1/2 kg rektifizierten Spiritus. Will man keinen Wein ausschliesslich von schwarzen Johannisbeeren keltern, so vermische man die Früchte mit Stachelbeeren oder roten Johannisbeeren, man erzielt dadurch Weine, welche mit Kap- oder anderen südlichen Weinen Aehnlichkeit haben. Wie manches ausländische Weinprodukt ist von mit der Herstellung ver trauten Weinhändlern durch Beerenweine schon mit Erfolg nachgeahmt worden! So gelang es schon öfters, mit Zusatz von Riessling-Weinhefe einen Johannisbeerwein herzustellen, der ähnlich einem Riesslingwein schmeckte und doch be deutend billiger herzustellen ist. 2. Stachelbeerwein. Die Stachelbeeren liefern, wenn die Beeren dreiviertel wie ganz reif sind, köstliche Weine. In Deutschland wendet man im allgemeinen mehr reife Früchte an und zieht im Gegensätze zu den Konservenfabriken die behaarten Früchte den unbehaarten vor. Man befreit die Stachel beeren von den Blüten und Stielen, reinigt sie im kalten Wasser und zerstampft sie mit einem Zerstampfer oder mahlt sie auf der Obstmühle, bedeckt die Masse mit einem Deckel, hütet dieselbe vor Luftzutritt, sie 2—3 Tage im kühlen Raume stehen lassend und dann aus pressend. Soviel Saft gewonnen wurde, soviel Wasser wird über die Trester geschüttet, zuge deckt und nach zwei Tagen nochmals ausge presst, mit Zuckerzusatz versehen, und zwar für gewöhnliche Tischweine 1/2 kg Zucker. Würde man dagegen zu 1 1 Saft 2 1 Wasser zusetzen, so wäre nicht 1/2 kg, sondern 1 kg Zuckerzusatz und pro 1 Saft 2 g Weinstein steinsäure nötig. Zucker und Säure sind in warmem Wasser aufzulösen und dann zuzu setzen. Die übrige Behandlung ist genau so, wie sie bei der Johannisbeerweinbereitung schon besprochen wurde. 3. Brombeerwein. Man zerdrückt die Brombeeren und be wahrt sie in einem fest verschliessbaren Ge fässe auf. Nach einigen Tagen presse man den Saft aus, wiegt ihn, vermischt ihn mit 1/3 seines eigenen Gewichtes Zucker und füllt die Mischung in das Gärgefäss. Da Brom beeren wenig Säure enthalten, darf kein Wasser beigemischt werden. Dagegen sind auf 100 1 Saft 100 g Weinsteinsäure zu geben, welche mit dem Zucker in etwas Wasser gelöst werden. Man kann auch 20 kg Früchte mit 1 1 warmem Wasser übergiessen. Nach 2 bis 3 Tagen wird der Saft abgepresst und pro 10 kg Früchte je 2 kg Zucker zugesetzt. 4. Erdbeerwein. Zum Erdbeerwein verwendet man nur Waldfrüchte, welche das meiste Aroma haben. Nachdem die Beeren verlesen sind, werden sie sofort zu Brei zerdrückt und auch der Saft gleich ausgepresst und zur Mischung gebracht. Man rechnet auf einen guten Wein: 1 1 Saft, 1 1 Wasser und 1/2 kg Zucker. Man lässt, um dem Wein sein Aroma zu erhalten, bei hoher Temperatur den Saft rasch gären (über — 20 0 R.). Während dieser Zeit entferne man alle ausgeworfenen Treber- reste mit einem Holzspatei recht gewissenhaft und halte das Fass durch Aufgiessen von Zucker wasser immer voll. Sobald das Brausen im Fasse aufhört, wird es nochmals voll auf ge füllt und dann mit dem Gärspund verschlossen. 5. Heidelbeerwein. Der Heidelbeerwein scheint in Zukunft in sanitärer Beziehung, für die Kranken zur Heilung und für die Gesunden zur Erquickung, infolge seines grossen Tanningehaltes, welcher gärungs- und fäulnishemmend wirkt und die Absonderung der Schleimhäute vermindert, eine grosse Rolle spielen zu sollen. Die reifen möglichst früh geernteten Heidel beeren werden zunächst durch Abspülen mit kaltem Wasser von dem ihnen anhängenden Staube und von Blätterteilchen befreit, mittelst einer Reibkeule in einem irdenen Gefäss ? quetscht und dann gepresst. Zu dem gar neuen Saft kommen auf 1 1 Saft 1,2 1 Ws und 250 gr Zucker. Ein Zusatz von ö Kleinigkeit Zimt während der Gärung gt dem Weine einen feineren Geschmack. Nid Verlauf von 2 Tagen setzt man einen Gär spund auf. Der Gärraum soll 14—20 Grad Wärme haben. Nach 4—6 Wochen wird die Gärung vorbei sein und der Wein muss abge lassen werden. Der zweite Abstich erfolgt nach 3 Monaten. Selbstverständlich dürfen zum Ab stich keine Essig- oder Bierfässer verwende werden. 6. Preisseibeerwein. Man nehme auf 1 1 Saft von Herbstfrüchte 1 1 Wasser und 1/2 kg Zucker und stelle ihr wie Johannisbeerwein her. 7. Holunderbeerwein. Man pflücke die Beeren von den Dolden zerdrücke sie zu Brei, presse sie aus und nehme auf 1 1 Saft 1 1 Wasser und 1/2 kg Zucker und verfahre wie bei den anderen Beerenweinen. Vermischtes. Kleine Mitteilungen. — Der Verein „Selbständiger Handelsgärtner von Elsass Lothringen“ hat für Sonntag, den 19. August, nachmittags 3 Uhr in Metz im Restaurant „Triererhof“ eine zweite Haupt- Versammlung anberaumt. — Der Altmärkische Obstbau-Verein beabsichtigt in Clötze vom 27.—29. Oktober eine grössere Obstausstellung zu veranstalten. — — Alexander der Grosse und die botanische Wissenschaft. Es ist wohl als allgemein bekannt vorauszusetzen, dass I Alexander der Grosse der bedeutendste