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5 Mark bis spätestens 1. Januar 1911 ein gezahlt sein. Es können höchstens drei Ge schäftsanteile erworben werden und diese wer den erst vom Tage der Einzahlung des Gesamt betrages verzinst. Geschäftsverluste und Ge schäftsgewinne werden gemeinsam getragen oder geteilt. Ausserdem ist noch ein gerichtlich vereidigter Bücherrevisor mit der regelmässigen Prüfung der Kasse und Revision der Geschäfts führung betraut. Es ist mit Sicherheit an zunehmen, dass mit dieser neuen Gärtner genossenschaft recht gute Erfolge erzielt werden. — Der westpreussische Provinzial-Obst bauverein hat in Marienburg seine Frühjahrs hauptversammlung unter dem Vorsitzenden Ferdinand Domnick-Kunzendorf abgehalten. Die Vereinigung zählt gegenwärtig 45 Einzel vereine und 135 persönliche Mitglieder. Die Obst-Ausstellung in Kulm, welche im Herbst stattfand, hat nicht den Wünschen ent sprochen, wenn auch finanziell gut abgeschlossen wurde. Recht lebhaft beschickt wurde auch der Obstmarkt in Danzig, und ebenso erwies sich die Vermittlungsstelle zu Marienwerder als eine recht gute Einrichtung. Dem Provinzial verein standen durch die Landwirtschaftskammer und die Regierung ansehnliche Unterstützungen zur Verfügung, ebenso haben mehrere Kreise Beihilfen bewilligt. Durch einen Vortrag von Fräulein Fo er st er-Scherpingen, die demnächst eine Gartenbauschule für Frauen in West preussen einzurichten gedenkt, wurden ver schiedene Anregungen gegeben, um Obst und Gemüse noch besser zu verwerten. Vor allen Dingen wurden Obstkosthallen und Obstauto maten in Vorschlag gebracht. Die Referentin hob ausserdem noch hervor, dass in verschie denen Gärtnereien Damen mit gutem Erfolg beschäftigt werden. — Von Jasse-Landmühle wurde die Einrichtung von Schrebergärten für Westpreussen empfohlen und auf die Lauben kolonien in Berlin hingewiesen. Der Verein beabsichtigt im Spätherbst in Danzig einen Obstmarkt nach Proben einzurichten, von einer grösseren Obst-Ausstellung dagegen abzusehen, sondern mehr kleinere Lokalausstellungen zu veranstalten. Auch die Vermittlungsstelle für Obstbau in Marienwerder soll bedeutend erweitert werden. Ausstellungen. — Schweizer Gartenbauausstellungen finden in diesem Jahre in Genf, Interlaken und Luzern statt. Die erstere, auf welche bereits an anderer Stelle hingewiesen wurde, fällt in die Woche vom 8.—14. September und ist gewiss die bedeutendste. Sie wird unmittelbar gefolgt von einer ähnlichen Ver anstaltung in Interlaken, die man für Mitte September in Aussicht stellt. An beide schliesst sich in der ersten Oktoberwoche die kanto nale landwirtschaftliche Ausstellung in Luzern an, bei der auch eine Abteilung für Gartenbau vorgesehen ist. Das Datum dieser letztge nannten Schau ist auf den 2.—7. Oktober festgesetzt worden. — Zu der internationalen Blumen- und Gemüse-Ausstellung in Gent wird mitgeteilt, dass diese in den Tagen vom 16.—18. Ok tober d. J. geplante Ausstellung, dem Zeitpunkt angemessen, vorwiegend Gemüse, weniger Topfpflanzen und Blumen, bieten wird. Die Ausstellung wird besonders durch Frankreich und speziell durch die Pariser Häuser reich beschickt werden. Man will nicht nur Gemüse und Obst, sondern vor allen Dingen auch die Verpackung, Tafelaufsätze zum Dekorieren usw. hierbei berücksichtigen. Die zentrale Lage Brüssels, überhaupt Belgien als bedeutender Absatzplatz, lassen voraussetzen, dass diese Ausstellung umfangreich und vielseitig wird. — Eine Herbst-Ausstellung zu Wurzen beschloss der „Verein selbständiger Handels gärtner für Wurzen" und der dortige „Garten bau-Verein“ im Schweizergarten daselbst für Mitte September. Exzellenz Graf v. Koen- neritz auf Lossa, sowie Bürgermeister Dr. Seetzen sind für das Ehrenkomitee gewonnen. Handels nach richten. W ochenberi chte. Zur allgemeinen Geschäftslage. Die Geschäftslage wird trotz der in Aussicht stehenden christlichen Festtage nur teilweise günstig beurteilt. Selbst Städte, wie Berlin und Frank furt klagen über den wenig lebhaften Umsatz. Das Angebot von B ütenpflanzen war nicht so reichlich als in den Vorwochen, zum Te 1 kam schöner Goldlack, sowie besonders Hyazinthen,Tulpen, Narzissen und Mai blumen zum Angebot. Azaleen zeichneten sich durch gute Qualität aus, doch sah man wenig andere Treib sträucher. Diese, sowie andere aparte Blütenpflanzen unter anderen Clivien, Rosen und die noch ziemlich selten vorzufindenden Rhododendron fanden mehr Beachtung und erzielten gute Preise. Der Umsatz von Blattpflanzen befriedigte nur teilweise. Von den übrigen wurden Phoenix, Kentien und Araukarien zum Teil auch Cocos und Aspidistra verlangt. Die Festbinderei erfuhr nur wenig Belebung, da besondere Anlässe nicht vorlagen und zu den beginnenden Ein segnungen ein hoher Umsatz noch nicht erzielt wurde. Die Trauerbinderei hatte mit wenig Ausnahmen gut zu tun. Von deutschen Schnittblumen gelngten äusser Maiblumen und Flieder auch Tulpen, Veilchen, Myosotis, Calla, Nelken, Orchideen und die Blüten verschiedener Treibsträucher und Zwiebelgewächse zur Verwendung. Die Preise befriedigten infolge der dort vorherrschenden ungünstigen Witterung weniger als sonst. Belgische und Pariser Rosen zeichneten sich durch gute Qualität aus und wurden viel verlangt. In der Berichtwoche herrschte durch gängig trockenes Frostwetter; nur einzelne Städte meldeten Regen und Schneetreiben. Berlin , den 18. März. In der Berichtwoche blieb es noch fast durchweg still, wenn auch die Ge schäfts! age gegenüber dem Februar bereits eine Besse rung erfahren hat. Von Blütenpflanzen ge langten diesmal nur beschränkte Mengen zum An gebot, da sich noch sehr viel Zwiebelgewächse in der Erde eingefroren befinden. Die durchschnittlich er zielten Preise sind nicht sehr hoch. Feinere Blüten pflanzen kamen genügend auf den Markt und fanden sich darunter auch schöne Azaleen und andere Treibsträucher. Der Flieder liess in der Qualität teilweise sehr zu wünschen übrig. Bei Blattpflanzen konnte kein grosser Umsatz festgesetzt werden. Phoenix, Kentien und Araukarien wurden einiger massen gekauft. Die Festbinderei wird besser beurteilt, da die Einsegnungen zu lohnender Be schäftigung beitrugen. Die Trauerbinderei hatte nur stellenweise zu tun; besonders störend wurde der Mangel an italienischem Lorbeer empfunden. Deutsche Rosen und Nelken liessen zu wünschen übrig, äusser diesen gelangten alle- Blumen der Jahreszeit zum Angebot. Aus dem Süden trafen mässige, aber genügende Eingänge ein, nur Veilchen hielten niedrige Preise. Die Nachte waren durchgängig noch ziemlich kalt, nur tags über taut es ein wenig. Hamburg, den 18 März. Die Geschäfte gehen noch immer ausserordentlich langsam und liess der Umsatz von Blütenpflanzen trotz des in die ver gangene Woche fallenden Anfanges der Konfirmationen sehr zu wünschen übrig. Im Gegensatz dazu war das Angebot ziemlich gross, doch wurden nur La Reine-Tulpen bei guten Preisen sehr gesucht. Bessere Blütenpflanzen gelangten genügend zum Angebot und erzielten lohnende Preise. Von Blattpflanzen wurden Kentien, Phoenix, Cocos, Aspidistra bevorzugt; auch Schlingpflanzen fanden mehr Beachtung als sonst. Die Trauerbinderei hatte im Gegensatz zur Fest binderei sehr gut zu tun. Es gelangten sehr viel deutsche Blumen bei lohnenden Preisen zur Ver wendung, da die Eingänge aus dem Süden an Regel mässigkeit nachliessen. Die Preise für weisse Blumen standen ausserordentlich hoch. Die Temperatur hielt sich während der Woche ziemlich tief bei heftigem Schneetreiben. Dresden, den 18. März. Trotz des Anfanges der festreichen Zeit liess sich nur ein mittleres Ge schäft erzielen, das Angebot von Blütenpflanzen ist durchweg reichlich, besonders soweit Maiblumen, Hyacinthen, Tulpen und Narzissen in Betracht kommen. Feinere Blütenpflanzen zeichneten sich durch gute Qualität aus und kamen äusser Rhododendron ge nügend zum Angebot. Blattpflanzen wurden nach wie vor wenig verkauft. Die Trauerbinderei hatte nur mässig zu tun und es war nur ein Umsatz von billigen Kränzen zu verzeichnen. Die Preise für deutsche Schnittblumen sind normal, da aus Italien nur mässige Eingänge bei ziemlich hohen Preisen zur Verwendung kommen. Gegenüber den warmen Frühlingstagen blieben die Nächte ziemlich kalt. Leipzig, den 18. März. Dem warmen Wetter zufolge hat sich die Geschäftslage etwas gebessert. Die Blütenpflanzen liessen in der Berichtwoche mit Ausnahme der Narzissen in der Qualität sehr, zu wünschen übrig. Auch bessere Sachen kamen verhältnismässig wenig zum Angebot und erzielten ausserordentlich hohe Preise; nur der Umsatz von Blattpflanzen liess noch immer zu wünschen übrig. Die Trauerbinderei hatte zum Teil befriedigend zu tun; nicht nur billige, sondern auch bessere Arrange ments wurden verlangt, einheimische Rosen fanden Beachtung, trotz der geforderten hohen Preise. Die Eingänge aus dem Süden hatten verschiedentlich Frostschäden erlitten und hielten für tadellose Qualität lohnende Preise. Frankfurt-Main, den 18. März. Gegenüber der Vorwoche machte sich ein Rückgang bemerkbar. Blütenpflanzen, insbesondere Maiblumen wurden der Nachtrage entspiechend angeboten, in anderen Sachen, z. B. Narzissen, war Ueberproduktion vor handen, im Gegensatz zu Prunus tnloba und Flieder kamen Azaleen reichlich auf den Markt. Blatt pflanzen, selbst die sonst bevorzugten Araukarien, fanden wen g Beachtung. Der Besuch des Kron prinzen wirkte günstig auf die Geschäftstätigkeit der Binderei ein. Im übrigen liessen sich aber auch in der Trauerbinderei nur bescheidene Umsätze er zielen: Die ersten deutschen Rosen werden in guter Qualität ausserordentlich teuer bezahlt, da französische Rosen fehlten und Nelken ebenfalls nur zu teuren Preisen zu haben sind. Der noch immer vor herrschende Nachtfrost wurde am Tage durch Regen und Schneewetter unterbrochen. Situationsbericht über den Stand der Konservengemüse und den Handel mii Konserven in Braunschweig und Umgegend, Der Monat Februar hat dafür gesorgt, dass die letzten Lagerbestände der Konserven noch an den Mann gebiacht worden sind, und der März, welcher bis heute noch schlechter ah sein Vorgänger ist, verbraucht die letzten Reste noch. Es tauchen ja in den Lägern der Grossisten Und der Warenhäuser hie und da noch kleine Posten längst veralteter Jahrgänge auf, aber diese dienen nur noch als Reklameartikel resp. als Lockartikel, das beweist ja auch, dass sie zu billigen Preisen angeboten werden, aber nur stückweise verkauft werden. Auch die Dörrgemüse wurden samt und sonders geräumt. Ebenso geht es den Salzgemüsen als Sauerkohl, Gurken usw. Schon als im Herbst wieder einmal die bewusste Kindesleiche irgendwo im Sauerkraut fasse auf tauchte, die tote Ratte im Pflaumenmus, der abgeschnittene Finger im Bohnenfasse, wusste der Fachmann ganz genau, dass wieder einmal viele Lieferanten in der Klemme sassen, weil sie zuviel abgeschlossen hatten und nicht liefern konnten, und nun durch irgend eine Zeitung den Leuten den Ge schmack verderben wollten. Die Abschlüsse auf Herbstlieferung sind überall zu höheren Preisen gemacht, als in den Vorjahren. Seitens vieler Fabri kanten ist auch eine Zurückhaltung geübt, weil man immer mehr einsieht, dass nur hier ein Vorteil zu erzielen ist. — Der Wochenmarkt zeigt überhaupt keine Anfuhr und das Wetter macht auch noch gar keine Miene, als ob in diesem Jahre draussen etwas geschehen soll. Man sagt ja allgemein, zwei gewisse Tage solle man abwarten, dann käme beständiges Wetter, nämlich den Hummelfahrtstag und den ersten Pfingsttag. Warten wir also. Sagt doch eine alte Bauernregel: Kräht der Hahn des Morgens auf dem Mist, so ändert sich das Wetter oder es bleibt so, wie es ist. M. Fragekasten für Rechtssachen. Frage: H. H. in D. Hierdurch bitte ich Sie, folgenden kritischen Fall zu prüfen. In Thalackers Kalender ist bei den Zählmassen ein Druckfehler in der Angabe der Bogenanzahl per 1 Neuries unter laufen. Nun will es der Zufall, dass drei Kunden auf Grund dieser Angaben bei mir Bestellungen auf Papier gemacht haben, da sie den Kalender besitzen. Kunde A. kaufte 1 Ballen Papier und erhielt 10 Ries = 200 Buch = 4800 Bogen zu Mk. 26,—, B. 50 Ries zu Mk. 130,—, C. 5 Buch ä 15 Pfg. Alle drei sind nun nicht zufrieden und wünschen A. ='10000, B. = 5000, C. = 1000. Ich bitte um Lösung dieser Frage. Antwort: Die Kunden können nur das Quantum verlangen, das in Wahrheit einem Ballen, 50 Ries oder 15 Buch, im Handelsverkehr der Branche entspricht. Auf den Druckfehler können sie sich nicht stützen. Frage: Cb. M. in P. Durch unsere Stadt wird eine Kreisbahn gebaut. Da mit einem Gartenbesitzer keine Einigung erzielt werden kann, soll das Ent eignungsverfahren eingeleitet werden. Von dessen Garten kommt eine Ecke in Wegfall. Hierauf stehen einige hochstämmige Apfelbäume und Stachel- und Johannisbeersträucher; an der Mauer, welche als Scheide dient, Birnen, Pflaumen, Kirschen und Wein spaliere in den mittleren Jahren. Da ich die Sachen mit abschätzen soll, erlaube ich mir folgende Fragen: Wie hoch sind die Bäume, Spaliere und Sträucher in Anrechnung zu bringen? Der abzu tretende Grund ist wohl nach den ortsüblichen Ver hältnissen zu berechnen? Kann weiter entsprechende Entschädigung verlangt werden und wieviel ungefähr pro Quadratmeter? Antwort: Eine exakte Bewertung des Auf wuchses lässt sich nur an Ort und Stelle unter Be rücksichtigung aller hierbei in Betracht kommenden Faktoren ausführen. Wir raten Ihnen zum Bezüge des Werkes „Wert- und Rentabilitätsberechnung der Obstkulturen" von Christ-Junge. Zu beziehen durch Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis, gegen Mk. 2,80. Diese Schrift gibt über alle Fragen aus dem Gebiete der „Taxation von Obst- und Gartenkulturen" Aufschluss. Frage: G. M. in M. Vom 1. Januar 1908 bis 1. Januar 1909 habe ich den Gemüsegatten einer hiesigen Brauerei vertragsgemäss übernommen. Der Vertrag lautete dahin, dass ich dem Besitzer das Gemüse zum Küchenbedarf für das Jahr 1908 liefere. Nun wurden aber auch 15 Zentner Sauerkraut be ansprucht,' was im Vertrag gar nicht bemerkt ist, und das auch bei der Inventur des Gemüsegartens nicht aufgenommen wurde. Im November gab ich 1 Zentner zum Einmachen ab, möchte aber vor Lieferung des Restes wissen, ob zu der Gemüse lieferung auch das Sauerkraut gehört oder ob ich dasselbe in Rechnung bringen kann? Antwort: Wenn die Leistungen nicht genau im Vertrage vorgeschrieben sind, wird die Brauerei die Lieferung grösserer Quanten Gemüse zu Einmach zwecken nicht beanspruchen können. Da aberderartige Verträge sehr selten vorkommen, fehlt es vollständig an einer rechtlichen Grundlage oder an vorangegangenen Rechtsfällen, auf die Sie sich stützen könnten. Daher dürfte eine gütliche Einigung in diesem Falle das richtigste sein. Der Ausgang einer Klage ist gar nicht abzusehen. Fragekasten für die Praxis. Frage: J. F. in D. Ist es ratsam, die Eriken- erde vor dem Verpflanzen mit Hornspänen oder Knochenmehl oder Guano zu mischen? In welchen Quantitäten sind diese Düngemittel beizufügen oder ist eine Kopfdüngung mit Chilisalpeter und Nähr salzen vorzunehmen? Antwort: Der Erikenerde vor dem Verpflanzen Hornspäne, Hornmehl oder Guano beizumischen, ist nicht besonders empfehlenswert. Selbstredend können mit diesen organischen Düngemitteln keinerlei Schädi gungen angerichtet werden, aber es hat wenig Zweck, da die Eiken nach dem Verpflanzen sehr wenig Stickstoffbedarf haben und die erwähnten Dünge mittel speziell Stickstoffdünger sind. Sehr gute Kultureriolge erzielt man, wenn die Eriken, sobald sie durchwurzelt sind, Dunggüsse erhalten, die sich jeder leicht selbst zusammenstellen kann. Man löse in 1000 Liter Wasser 3 kg Chilisalpeter, 1 kg Chlor- kalium und 1 kg Doppel-Superphosphat. Dieses Selbstzusammenstellen ist ganz bedeutend billiger, als wenn man irgend ein Gemisch unter dem Namen „Nährsalz" bezieht. Man weiss auch bei diesen Nährsalzen nie genau, welche Nährstoffprozente sie enthalten und vor allen Dingen sind sie viel zu teuer. In der Frage heisst es: oder ist eine Kopf düngung mit Chilisalpeter und Nährsalzen vorzunehmen? Unter Kopfdüngung versteht man bei der Düngung im allgemeinen das Ueberstreuen oder Aufstreuen der Düngemittel in trockenem Zu stand auf die Oberfläche des Bodens. Auf keinen Fall dürfen die Düngemittel aber im trockenen Zu stand auf die Töpfe gestreut werden. Die oben an gegebene Düngerlösung wird den Eriken bei Beginn des Wachstums in 8tägigen Zwischenräumen ver abfolgt und kann in der Hauptwachstumsperiode, unter der Voraussetzung, dass helles, warmes Wetter ist, in 4tägigen Zwischenräumen mit grösstem Vor teile gegeben werden. Eine Schädigung ist bei Be folgung meiner Vorschrift, die auf Grund meiner Versuche mit dieser Pflanzengattung gewonnen ist, vollständig ausgeschlossen. Sehr empfehlenswert ist es, (es gilt dieses nicht nur für Eriken, son dern für alle anderen Topfkulturen) wenn man seine demnächst zu verpflanzenden Kulturen ca. 8—10 Tage vor dem Verpflanzen durchdringend mit der obengenannten Düngerlösung giesst. Die Pflanze nimmt den ihr durch den Chilisalpeter ge gebenen Salpeter-Stickstoff sofort auf, sammelt in folgedessen in sich reichlich Stoffe zum Aufbau, so dass sie dadurch die Störung durch das Ver pflanzen leichter übersteht. Berthold Trenkner, Quedlinburg. Frage: H. G. in H. Ich habe mir einen prak tischen Gegenstand konstruiert, der sich vorzugsweise zum Anbringen an Obsthäusern eignet. Da ich von seiner Brauchbarkeit überzeugt bin, möchte ich mir ihn gesetzlich schützen lassen; welchen Weg habe ich dabei einzuschlagen und wie hoch belaufen sich die Kosten für Erteilung des Gebrauchsmusterschutzes? Antwort: Der Antrag auf Gebrauchsmuster schutz ist beim Kaiserl. Patentamt in Berlin zu stellen. Beizufügen sind 15 Mk. Für die Anmeldung gibt es bestimmte Vorschriften: Adresse des An melders, Bezeichnung des Modells, Angabe der Neuheit und des Zweckes der Erfindung, Antrag auf Eintragung in die Gebrauchsmusterrolle, Erklärung, dass die Gebühr gezahlt ist, Unterschrift, sind nötig. Ein Modell ist beizufügen. Die Schriftstücke müssen in doppelter Zahl beigefügt sein. Frage: E. F. in F. Können Sie mir über die Verwendung von schwefelsaurem Ammoniak als Dünge mittel bei Obstbäumen Erfahrungen mitteilen und in welchen Mengen wird der Dünger verwendet? Antwort: Zuverlässige vergleichende Versuche über den Wert des schwefelsauren Ammoniaks gegen über dem Chilisalpeter bei der Düngung von Obst bäumen liegen nicht vor. Jedenfalls wird der Wert des Ch lisalpeters im Vergleich zum schwefelsaurem Ammoniak übertrieben. In sehr schwerem Boden ist das schwefelsaure Ammoniak dem Chilisalpeter vorzuzieben, da es nicht, wie jener, den Boden ver krustet. In sehr leichtem und sehr durchlässigem Boden steht man sich bei Verwendung von Ammoniak ebenfalls besser. Die Gefahr, dass der Salpeter- Stickstoff in die unteren Bodenschichten gelangt, bevor die Wurzeln Zeit hatten, ihn aufzunehmen, ist auf solchen Böden bei schwefelsaurem Ammoniak geringer als bei Chil Salpeter. Eine Vorbedingung für d e Wirkung des Ammoniaks ist in allen Fällen ein ausreichender Kalkgehalt im Boden, da der Ammoniakstickstoff sich nur bei Gegenwart von Kalk in Salpetersäure umwandeln kann. Lehmböden mit mässigem Kalkgehalt sollen im allgemeinen die dankbarsten für Slickstoffdüngung in Form von schwefelsaurem Ammoniak sein. Man rechnet den Bedarf an künstlichem Dünger für einen einzelnen starken Hochstamm ungefähr wie folgt: 1/2-—-1 kg schwefelsaures Ammoniak, 1—11/2 kg Superphosphat oder 11/2—2 kg Thomasphosphatmehl, 1 kg40°qiges Kalisalz. Für jüngere Bäume ist je nach Alter 1/2—1/3 der oben angegebenen Mengen erforderlich. Professor Wagner gibt den Düngerbedarf für Obst gärten auf 100 Quadratmeter berechnet folgender massen an: 4kg 17 °/ o iges Superphosphat, 2kg40%iges Kalisalz, 2 kg schwefelsaures Ammoniak. An Stelle .von Superphosphat können auch 5 kg Thomas phosphatmehl treten. R. S. Frage: A. K. in N. Wie hoch ist der Ertrag von einem qm resp. von einem preussischen Morgen zu rechnen von Maiblumen, Statice tatarica und Spargel, letzterer in jungen ertragreichen Pflanzungen. Der Boden ist nicht besonders gut, es ist vielleicht guter Mittelboden. Antwort: Derartige Fragen lassen sich nur sehr allgemein beantworten. Der Bruttoertrag bei Maiblumen dürfte im dreijährigen Durchschnitt nicht mehr als 7—800 Mk. betragen, wovon sicher 2 /a auf die Kulturkosten entfällt. Bei zweijähriger Kultur und sehr guten Bodenverhältnissen, dazu billigen Arbeitskräften, ist ein günstigeres Ergebnis zu er warten. Auch bei Spargel ist ein Bruttoertrag von 800 Mk. sehr hoch gerechnet; bei Grosskultur und nirdrigen Preisen wird der Ertrag oft auf 500 Mk. sinken und dann nicht viel Reinertrag übrig bleiben. Die Kultur von Maiblumen ist nur in sehr günstigen Bodenverhältnissen, d. h. in gutem, lockerem Garten boden und bei Vorhandensein von Stalldünger in der erforderlichen Menge zu empfehlen; andernfalls wird zuviel minderwertige und mittelmässige Qualität geerntet, was den Bruttoertrag herabdrückt. R. S. Frage: G. W. in U. Wie ist das Triangulieren und an welche Veredlungsmethode lehnt sich das selbe an? Antwort: Das Triangulieren ist gleichbedeutend dem Geissfusspropfen, besitzt also eigentlich mit keiner anderen Veredelungsmethode viel Ver wandtes. Am ehesten wäre es noch mit dem Halb- spaltpropfen zu vergleichen. Es erfordert grosse Uebung, bietet aber manche Vorteile und wird des halb viel angewendet, z. B. bei Handveredlungen von Obstbäumen, Rosen usw. Ohne Abbildungen sind solche Veredlungsmethoden nur unvollkommen zu erklären. Ich verweise auf Stephan Olbrich: Vermehrung der Ziergehölze. Zu beziehen durch Bernhard Thalacker, Leipzig Gohlis. R. S. Frage: S. B. in B. 1. Ich kultiviere seit langen Jahren Chrysanthemum „M.elanie", „Oktober“, „Royal White“ mit bestem Erfolg. Seit zwei Jahren habe ich viel mit der Blattkrankheit zu kämpfen, besonders bei der Sorte „Melanie". Wie kann ich erfolgreich dagegen ankämpfen; vielleicht ist die Erdmischung daran Schuld? Antwort: Die Frage ist nicht bestimmt genug gehalten. Vielleicht handelt es sich um Rost, möglicherweise aber auch um eine besondere Blatt fleckenkrankheit. Bespritzen mit Kupferkalkbrühe oder Kupfersodabrühe als vorbeugendes Mittel ist zu empfehlen. Wahrscheinlich sind die Sorten auch altersschwach. Es gibt heute viel besseres als Melanie, z. B. Gladys Routh, Market White, Mile. Lucie Duveau und von neuesten Money Maker, Schneeteppich etc. R. S. Frage: 2. Im vorigen Jahre habe ich 500 Cy clamen in prachtvollen Pflanzen bis zu 30 cm Durch messer kultiviert; sie hatten einen schönen Knospen ansatz, blieben aber leider grösstenteils stecken. Allerdings waren die Pflanzen bei dem frühen Frost im Oktober im Kasten trotz Deckung leicht angereift, trägt das vielleicht Schuld daran? Antwort: Jede Wachstumsstockung kann das Steckenbleiben der Knospen zur Folge haben. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass der Reif die Ursache ist. Derartige Fragen lassen sich nicht gut beantworten, ohne die Pflanzen gesehen zu haben. Fragekasten für Pflanzenschutz, Frage: R. M. in H. Welches ist das beste Mittel, wilde Kaninchen von den ersten Frühjahrs pflanzungen (überwinterte Blumen- und Kopfkohl- pflanzen) abzuhalten? VonkostspieligenUmzäumungen oder der undankbaren Jagd will ich absehen. Antwort: Die bekanntesten Mittel, Nagetiere, besonders Hasen und Kaninchen, an dem Benagen der Rinde junger Bäume zu hindern oder von der Beschädigung, anderer Pflanzungen abzuhalten, ist das Bestreichen der Stämme, etc. mit übelriechenden Stoffen. Im vorliegenden Falle würde es zu zeit raubend sein, jede einzelne Pflanze mit einem solchen Schreckmittel zu versehen. Es wird aber schon genügen, in bestimmten Entfernungen von einigen Metern Lappen, Strohwische oder dergleichen anzu bringen, die mit einem übelriechenden Stoffe be strichen oder getränkt sind. Am bekanntesten für diesen Zweck sind Asa foetida, ein aus dem Milch saft verschiedener Ferula -Arten gewonnenes, sehr scharf riechendes und schmeckendes Produkt, das in Pulverform in den Drogenhandlungen erhältlich ist, und stinkendes Tier öl, sogenanntes Franzosen öl. Vielleicht würde sich auch Rohkresol, Fischöl und Tran hierzu eignen. — Ganz sicher sind alle diese Mittel nicht. Wenn es sich um grössere eigne Grundstücke handelt, und die Baue der Kaninchen bekannt sind, würden sorgfältiges Einzäunen und das Wegfangen durch Frettchen die sichersten Mittel sein. Konkursnachrichten. Kiel. In Sachen betreffend das Konkursver fahren über das Vermögen des Blumenhändlers Martin Linde ist durch Beschluss des Kgl. Land gerichtes in Kiel vom 4. März 1909 der E nstellungs- beschlussvom 10 Februar 1909 aufgehoben. Anzege- frist bis 31. März 1909. Anmeldefrist bis 5. April 1909. Allgemeiner Prüfungstermin am 15. April 1909, Vor mittags 11—12 Ubr. Patent-Erteilungen. Her rau, Heinrich, Kladrub (Elbe); Vertreter Bruno Nöldner, Breslau, Ohlauerstrasse 18, unter 45a 208273. Profilschneidgerät für Erdarbeiten mit einem an einem Rahmen befestigten, entsprechend profilierten Messer. Marquardt, Georg, Zossen bei Berlin, unter 45 f 208123. Blumenkasten. Patent-Zurücknahme. 451 S. 23036. Verfahren zur Vorbereitung natürlicher getrockneter Pflanzenteile für den Bleich- und Färbeprozess.