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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
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- Der Handelsgärtner
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findet. Dieses abgefallene Laub muss ge sammelt und verbrannt werden, um die Ueber- Winterung des Parasiten zu verhindern. Wo der Pilz sich auch auf den Zweigen angesiedelt hat und ein Zurückschneiden nicht möglich ist, wird er allerdings auch durch die Verbrennung der Blätter nicht gänzlich vertilgt, immerhin aber seine Ausbreitung wesentlich eingeschränkt. Hand eis nach richten. Das Herbstgeschäft in der Baumschulenbranche. ii. Die Kreditverhältnisse haben eine wesent liche Aenderung nicht erfahren. Die schon früher hervorgehobenen unerfreulichen Zustände existieren weiter. Soweit der Verkehr mit Landschafts- und Handelsgärtnern in Betracht kommt, wird trotz der niedrigen Preise, noch ein längeres Ziel verlangt und damit sind, wie schon früher hervorgehoben wurde, oftmals Verluste verbunden. Es muss hierbei als ein grosser Fehler angesehen werden, wenn viel fach zur Erzielung eines grossen Umsatzes ein sechs monatliches oder längeres Ziel angeboten wird. Dieses Entgegenkommen geschieht ausnahmslos auf Kosten der Qualität oder eines verhältnismässig immer noch zu hohen Preises; eventuell wird der Besteller zum Bezug einer grösseren Menge, als er dem Umfange seines Geschäftes nach anschaffen sollte, verleitet. Das alles sind ungesunde Verhält nisse in unserem Berufsleben, denn ein handels übliches Ziel von drei, bezw. vier Monaten-und ev. die Einräumung einer Zinsvergütung bei früherer Bezahlung sollten unbedingt eingehalten werden. Der „Bund der Baumschulenbesitzer" hat sich auch mit der Regelung der Kreditverhältniase wiederholt beschäftigt und der Kreditfrage seine Aufmerksam keit zugewendet. Von vielen Berichterstattern wird hervorgehoben, dass leider die Unsicherheit auch auf ältere, langjährige Kunden sich ausdehnt und die Kreditgabe vielfach mehr Sorge bereitet, als die Heranzucht guter Ware. Im Verkehrswesen sind die früher hervorge hobenen Mängel noch nicht beseitigt und alle Mühen, für sämtliche lebende Pflanzen den Eilverkehr zu Frachtsätzen auf den deutschen Eisenbahnen zu er zielen, sind bisher fehlgeschlagen. Unsere grosse Schwester, die Landwirtschaft und ihre Vertreter, sind nur für diejenigen Erzeugnisse zu haben gewesen und erfolgreich eingetreten, die speziell für sie ein Interesse haben: die Baumschulprodukte. Doch auch hierbei haben wir nur einzig und allein der Förde rung des Obstbaues die erzielten Erfolge zu ver danken. Jeder Baumschulenbesitzer weiss, dass häufig Beanstandungen der Bahnkollis stattfinden, so dass ständig ein kleiner Krieg mit der Bahn behörde geführt wird. Die geringste Ueberschrei- tung der zugelassenen Kollilänge — 312m sind immer noch Vorschrift geblieben — schliesst die Ver günstigung bei der Eilgutbeförderung aus, das heisst ohne dass dem Absender vorher die geringste Mit teilung gemacht wird, und dadurch stellt sich eine unvorhergesehene, bei ausserordentlicher Entfernung hohe Verteuerung der Frachtsätze ein. Eine weitere Vergünstigung ist zunächst bei der Ablehnung viel fach als verkehrsfeindlich bezeichneten Verhalten der Regierung nicht zu erwarten. Die Abrundung der Gewichtsteile auf 10 Kilo nach oben bedeutet für weite Strecken und Firmen, die einen grossen Detailversand haben, eine beträchtliche Verteuerung der Spesen. Es sollte bei der zunehmenden Be nutzung der Bahn für den Stückgutverkehr eine Gewichtsabrundung von fünf zu fünf Kilo befür wortet werden. Wir empfehlen den .Baumschulen besitzern, einer derartigen Bewegung, von welcher Seite sie auch ausgehen möge, sich energisch an zuschliessen. Die Behandlung der Sendungen auf der Bahn lässt jedenfalls oft zu wünschen übrig; man geht zu rücksichtslos gerade mit lebenden Pflanzen um, so dass empfindliche Baumschulartikel, wie Obstbäume, Rosen, überhaupt veredelte Sachen, sehr leiden. Es ist Pflicht eines jeden Versand geschäftes, dass es alle Baumschulartikel — diese mögen nah oder weit verschickt werden — mit der gleichen Sorgfalt fest verpackt; nur dadurch lassen sich solche stets nachteilige Schäden mög lichst vermeiden. Es wird weiterhin darüber geklagt, dass die Eilgutbeförderung auf einzel nen Strecken eine recht mangelhafte ist und trotz häufiger Reklamationen brauchen die Sen dungen genau so lange Zeit, wie Frachtgüter. Hier lässt sich nach unserer Ueberzeugung nur durch ständige korporative Eingaben an die Eisenbahn- betriebsämter, Direktionen, bis an die Ministerien, eine Verbesserung erreichen. Aus Westdeutschland wird vereinzelt über die Nachteile des für Obst wildlinge erhobenen Zolles von 6 Mk. pro 100 Kilo geklagt, doch lässt sich dagegen kaum etwas ein wenden, da hierdurch die Produzenten geschützt werden sollen. Dass aber durch die Verzollung häufiger Verkehrsstörungen eintreten, ist nur ver einzelt festgestellt worden, und wir hoffen, dass auch fernerhin selten Klagen wiederkehren, da die Zoll ämter angewiesen sind, leicht verderbliche Waren, zu denen ja lebende Pflanzen unbedingt gehören, vorzugsweise und schnellstens zu erledigen. Die Gehilfenfrage und die Lohnbewegung sind in der letzten Zeit mehr zurückgetreten. In wenigen Bezirken liess sich eine Steigerung der Löhne feststellen, das Angebot von Arbeitskräften ist durchschnittlich ausreichend, oftmals reichlich, so dass irgendwelche Mängel nicht eintraten. Auch Streikversuche kommen bekanntlich in der Herbst zeit kaum vor und kehren fast regelmässig erst in den Frühjahrsmonaten wieder. Am häufigsten wird geklagt, dass es an tüchtigen geschulten Leuten fehlt und dass die Baumschulenbesitzer gezwungen sind, jüngere Arbeiter auch zur Vornahme von technischen Arbeiten, wie Veredeln, Schneiden, Formieren usw. zu verwenden, da sie brauchbare Gehilfen seltener erhalten und diese durch fortwährenden Wechsel den Betrieb stören. In vielen Baumschulen in der Nähe der Grosstädte und Industriebezirke werden ausserdem für die gröberen Arbeiten Ungarn, Mähren und Polen beschäftigt. Es ist das eine bedauerliche Folge der heute allgemein üblichen Arbeiterver- hetzungen, deren Folgen bei dem gegenwärtigen Niedergang von Handel und Industrie um so schärfer hervortreten. In den bereits erwähnten Industrie bezirken zeigt sich vielfach ein sehr reichliches An gebot von Arbeitskräften, so dass selbst zu früheren niedrigeren Löhnen gute Arbeiter eingestellt werden konnten. Die Bekämpfung der Schädlinge und Krank heiten in den Baumschulen tritt neuerdings wieder mehr in den Vordergrund; nachdem die Ausbreitung des Stachelbeermehltaues in den Baumschulen so weit um sich gegriffen hat, dass zunächst regierungs- | seitig Massnahmen angeordnet worden sind. Die Befürchtungen, dass diese gefährliche Krankheit noch weitere Folgen nach sich ziehen könnte, wodurch unser gärtnerischer Handel empfindlich gestört werden muss, sind stets vorhanden. Von verschiedenen Seiten wird gerade der Stachelbeermehltau als eine grosse Gefahr angesehen; wir empfehlen daher allen Baumschulenbesitzern, bei denen sich die ersten An fänge zeigen, auch an dieser Stelle das sofortige Zurückschneiden aller Bestände, das Freilegen der Pflanzen bis an die Wurzeln und ein gründliches Desinfizieren mit Kupferkalkbrühe, auch Schwefel- kalcium hat sich recht gut bewährt. Die nähere Be handlung ist im Jahrgange 1908 des „Handelsgärtner", No. 25 genau angegeben. Wir liefern diese Ausgabe auf Wunsch den neu hinzugekommenen Abonnenten gern kostenfrei nach. Ausserdem ist das Fusicladium häufig so stark aufgetreten, dass trotz nachdrück licher Bekämpfung eine Schädigung der Kulturen zu verzeichnen war. Auch hier ist vor allem Bordelaiser brühe mit Erfolg angewendet worden. Die grösste Gefahr liegt für jeden Baumschulenbesitzer darin, dass durch das Auftreten derartiger Krankheiten, wenn nicht die Unterdrückung schnellstens durch geführt wird, eine Schädigung möglich ist, sobald die Erkrankungen der Kundschaft bekannt werden. Es ist nicht einmal immer nötig, dass hierfür die Liebenswürdigkeit der Konkurrenz Sorge trägt. Der Mehltau auf Eichen wird gleichfalls von ver schiedenen Seiten gemeldet; hierzu mag auch die Unbeständigkeit der Witterung viel beigetragen haben. Die Kirschbaumquartiere werden häufig vom Bakterienbrand heimgesucht, der in den Anlagen vielen Schaden anrichtet und gegen den nur das Ausrotten möglich ist. Weiterhin wird oft über das massenhafte Auftreten der Blattläuse in solchen Mengen geklagt, wie das nie zuvor der Fall gewe en sein soll. Hierbei hat sich Harzölsefe gut bewährt, auch eine Abkochung von Quassiaholz ist, in der nötigen Stärke angewendet, ein stets wohlfeiles und wirkungs volles Mittel. Die Maikäferplage ist in einzelnen Gegenden recht fühlbar hervorgetreten, doch hat sich dann das Einsammeln und Vernichten durch Schulkinder, überhaupt billiger Arbeitskräfte, als recht lohnend erwiesen, zumal die tiefbearbeiteten lockeren Baumschulenquartiere gern mit Vorliebe als Ablageplatz für die Eier berücksichtigt werden. Die jährlich wiederkehrenden umfangreichen Schädigungen durch wilde Kaninchen treten immer wieder hervor. Als einfachstes Mittel hat sich hierbei die Anwen dung von Tellereisen bewährt, vorausgesetzt, dass es sich um eingezäunte Grundstücke handelt und das Landesgesetz diese Fangart gestattet. Die Ausbreitung der Blutlaus bildet eine weitere Gefahr für den Baumschulenbesitzer, da bekanntlich die Ansprüche von Seiten der Besteller fortwährend steigen und hierbei die Lieferung ungezieferfreier Bäume und Sträucher hervorgehoben wird. Die mühevolle Bekämpfung der Blutlaus, wenn sie sich erst einmal eingebürgert hat, ist bekannt und leider gewinnt dieser Schädling immer mehr an Boden. Im verflossenen Jahr trat aber auch die Raupen plage wiederholt sehr stark hervor und äusser alten Baumgütern hatten auch naturgemäss die Baum schulen darunter zu leiden. In den letzten Tagen sind bei uns noch eine grosse Zahl von Berichten aus allen Teilen Deutsch lands eingetroffen, so dass wir uns veranlasst sehen, nochmals auf verschiedene Misstände zurückzu kommen und sonst im Geschäftsleben empfundene Nachteile hervorzuheben. Zunächst ist im Grenz verkehr mit Oesterreich im letzten Jahre ein noch grösseres Angebot von Obsthochstämmen, besonders Aepfel aus Böhmen, in den Grenzbezirken vom Königreich Sachsen und Schlesien hervorgetreten. Die Ware wird zu Preisen angeboten, für welche wir in Deutschland die gleiche Qualität nicht heran ziehen können, während Oesterreich durch hohe Zölle seine Grenzen so gut wie geschlossen hat und der noch vor drei Jahren so bedeutende Um satz von Baumschulerzeugnissen auf ein Minimum zurückgegangen ist, haben wir unter der österreich ischen Schleuderkonkurrenz empfindlich zu leiden und es ist zu befürchten, dass im kommenden Früh jahr dieses Angebot noch mehr hervortritt. Sehr häufig wird geklagt, dass vielfach durch Sonder angebote, die an jedermann gelangen, eine höchst schädliche Preisunterbietung stattfindet. Derartige briefliche Offerten werden dann auch an Private und Gutsbesitzer gerichtet, die vom Bund festgesetzten Mindestpreise aber nicht eingehalten. Recht geklagt und nachteilig empfunden wird die ungenügende Ein richtung der Slaatsbahnen, lebende Pflanzen vor dem Erfrieren in geeigneter Weise zu schützen. Es wird nicht nur Schutz gegen Kälte, sondern auch gegen grosseWärme verlangt, doch sind besonders Kühlwagen notwendig, in denen dann die Pflanzen gegen Be rechnung einer besonderen Gebühr, die der Ab sender tragen könnte, bei Eintritt hoher Kälte oder auch in den Frühjahrsmonaten, wenn aussergewöhn liche Wärme zu verzeichnen ist, untergebracht werden. Unter den Güterschuppen könnten auch sehr leicht kellerartige Hallen angelegt werden, in welchen Pflanzen und leicht verderbliche Früchte usw. bei heisser Witterung oder bei Eintritt grosser Kälte sobald sie eine bestimmte Bezeichnung tragen, bis zur Abholung aufbewahrt bleiben. In dieser Hinsicht wird leider von Seiten der Bahnverwaltungen ein grosser Teil der Verantwortung und dadurch auch der nach Millionen zählende Nutzen an die Spediteure abgetreten. In West deutschland, in den Weinbaugegenden, wird ausser dem sehr empfindlich die häufig ausserordentlich strenge Handhabung des Reblausgesetzes gefühlt. Auch hierdurch wird der Handel in seiner freien Entwickelung gehemmt, ohne dass dieVerschleppungs- gefahr eine so grosse ist, wie häufig angenommen wird. In solchen Fällen hilft gleichfalls nur ein ge meinsames Vorgehen aller Baumschulenbesitzer durch ihre Verbände, indem sie bei der Regierung vor stellig werden. Die Aussichten für das Frühjahrsgeschäft werden im allgemeinen günstig beurteilt, doch wird alles von der Witterung abhängig sein. Nur bei zeitigem Eintritt von mildem, frostfreiem Wetter und einer langen andauernden Versandzeit lässt sich mit Sicherheit damit rechnen, dass die riesigen Bestände zum grössten Teile geräumt werden könnten, inzwischen sollte nichts von den Interessenten ver säumt werden, um durch ein solides Angebot den Markt zu entlasten. Die landwirtschaftlichen Arbeiten haben bei der frostfreien Witterung im Dezember noch ordnungsgemäss erledigt werden können und von verschiedenen Seiten, zumal aus Südwestdeutsch land, wird infolge der vorjährigen günstigen Obst- und Weinernten mit einem guten Absatz bei der Landbevölkerung zu rechnen sein, wie schon das Herbstgeschäft bestätigte. Wir werden in unserem nächsten Artikel eingehend auf die Baumschulen brauche zurückgreifen und ein möglichst genaues, übersichtliches Bild über die einzelnen Zweige der selben an der Hand des uns zur Verfügung stehenden reichhaltigen Materials veröffentlichen. W ochenberichte. Zur allgemeinen Geschäftslage. Die in der letzten Woche eingegangenen Be richte lauten im Gegensatz zu den vorangegangenen nicht sehr günstig. Man urteilt allgemein, dass der Umsatz in derselben Zeit in früheren Jahrgängen bedeutend besser gewesen ist. Auch alle für die nächste Zeit gesetzten Erwartungen werden nicht allgemein gehegt. Wir glauben jedoch, dass der Februar noch genügend festliche Anlässe bringen wird und die Aussichten nicht so pessimistisch be urteilt zu werden brauchen. In Blütenpflanzen herrscht jetzt bei weitem das Angebot von Hya zinthen, Tulpen und Maiblumen vor Besonders die letzteren kommen massenhaft zum Markte und müssen zu billigen Sätzen abgegeben werden. Aza leen werden auch hinreichend angeboten, während es an aparten Sachen fehlt. Neben den bereits oft erwähnten Cinerarien, Primeln, Cyclamen, Begonien gelangten von besseren Sachen viel Flieder, Prunus, Clivien und Amaryllis zum Angebot. Der Absatz von Erica hiemalis lässt an verschiedenen Orten zu wünschen übrig. Auch Blattpflanzen finden noch nicht die frühere Beachtung, Palmen und Farne wurden in Hamburg und Dresden gern gekauft und von den letzteren Nephrolepis Whitmanni bei weitem bevorzugt. Die Aufträge für die Festbinderei waren ohne Belang, doch melden bereits Berichte aus Dresden und Leipzig, dass die Ballsaison be gonnen hat und ein befriedigender Umsatz für Buketts erreicht wurde. Kränze waren fast ohne Ausnahme gut verkäuflich. In deutschen Schnitt blumen traten Maiblumen noch durch ein grosses Angebot hervor, auch Myosotis, Nelken und Tulpen waren genügend vorhanden und erzielen bei guter Qualität normale, teils auch bessere Preise. Die vorherrschend kühle Witterung im Süden führt er hebliche Störungen in der Blumeneinfuhr herbei, Veilchen fehlten schoh seit langem und die Rosen liessen in der Qualität zu wünschen übrig. Die Preise sind überall entsprechend gestiegen und dürf ten sich während der vorherrschend veränderlichen, nasskalten Witterung auch halten. Berlin, den 14. Januar. Das neue Jahr wurde durch die Umsätze der letzten Woche und der Vor woche in keiner günstigen Weise eingeleitet, und da in der Folgezeit keine besonderen Anlässe vorliegen, dürfie die wiedereingetretene Stille nicht sobald eine Unterbrechung erfahren. Im Angebo’t der Blutenpflanzen waren es Hyazinthen, Tulpen und Mai blumen vorherrschend, die zu billigen Preisen ab gesetzt wurden. Auch Azaleen blieben beliebt und wurden zahlreich angeboten, ebenso Amaryllis und einige Lilien. Die Binderei hatte durchschnittlich etwas besser zu tun. Von deutschen Schnittblumen sind äusser Flieder, der knapp angeboten wird, reichlich Maiblumen vorhanden und Myosotis er wähnenswert. Aus Hyeres werden 5—6 Grad unter Null gemeldet bei hohem Schnee, daher kommt wenig Ware an, zumal Veilchen sind knapp und werden nun ganz ausfallen; auch Rosen sind in der Qualität mangelhaft. Hier ist die Witterung mild, wir haben etwas Schnee, doch fehlt die Sonne. Hamburg, den 14. Januar. Seit dem Neujahrs fest ist die Geschäftslage sehr abgeflaut und man erwartet keine Besserung für die nächste Zeit. Hya zinthen und Tulpen werden reichlich angeboten, nur letztere erzielen aber einigermassen zufriedenstellende Preise. Auch Azaleen und Flieder gehen ausgezeich net ab. Von besonderen Blütenpflanzen sind Ama ryllis, Clivien und Lilien zu erwähnen, leider schenkt ihnen das Publikum zu wenig Beachtung. Blatt pflanzen sind durch ein umfangreiches Angebot aus gezeichnet, doch werden von allen Farne am besten abgesetzt. Die Festbinderei hatte äusser für einige Jubiläen nicht besonders zu tun, dagegen trat grosse Nachfrage nach Kränzen ein. Deutsche Schnitt blumen, ganz besonders Nelken, verkauften sich gut. Von ausländischen Sendungen traten Pariser Flieder und belgische Nelken einerseits, italienische Rosen und Narzissen andrerseits besonders hervor, doch liess die Qualität bei den dauernd hohen Preisen sehr zu wünschen übrig. Bei gelinder Temperatur traten Schneestürme und Tauwetter, zeitweise auch geringer Frost ein. Dresden, den 14. Januar. In der letzten Woche machte sich in verschiedenen Geschäften ein Still stand geltend, doch hofft man, dass die Hoffestlich- keiten eine baldige Besserung herbeiführen. Schöne Hyazinthen gingen durchweg gut ab, auch Tulpen und Flieder fanden hinreichend Beachtung. In Aza leen trat die Nachfrage mehr als in den Vorwochen hervor, so dass zum Teil ein Mangel ein trat. Ka mellien und Prunus gelangten genügend zum Angebot, weniger zufriedenstellende Umsätze erzielten Mai blumen. Aparte Sachen, wie Amaryllis und Clivien, wurden hin und wieder gekauft. Der Verkauf von Blattpflanzen war ohne Belang. Der Binderei gingen teils für Buketts zu Familienbällen, teils auch für Grabschmuck befriedigende Aufträge zu. Deutsche Schnittblumen waren zu einem normalen Preissatze genügend vorhanden, höhere Preise erzielten nur Flieder und Maiblumen in prima Qualität. Die Ein fuhr von Rivierablumen erlitt eine Stockung, denn es ist noch alles hinreichend auf dem Markte, nur Nelken fehlen und steigen andauernd. Das Wetter blieb vorherrschend veränderlich mit häufigen Nie derschlägen. Leipzig, den 14. Januar. Die Vorwoche und die Berichtswoche hatten ein schleppendes Geschäft zu verzeichnen, doch wird in der bevorstehenden Zeit der Bälle und Festlichkeiten eine Wendung zu reger Tätigkeit erwartet. Für Hyazinthen, die noch in bescheidenem Umfange angeboten wurden, liessen sich annehmbare Preise erzielen. Von aparten Sachen traten Prunus und Clivien besonders hervor. Von Blattpflanzen wurden nur Araukarien und Phoenix einige Aufmerksamkeit geschenkt. Die Binderei war normal beschäftigt; es fehlte an besonderen Anlässen. Für Maiblumen wurden nur sehr gedrückte Preise erzielt, im übrigen blieb das Angebot auf die aus ländischen Sendungen beschränkt, von denen die Pariser und belgischen Sendungen sich durch beste Qualität auszeichneten. Die südfranzösischen und italienischen Sendungen wurden ziemlich hoch be wertet. Das Wetter der letzten Woche blieb vor herrschend veränderlich. Frankfurt-Main, den 14. Januar. Die lebhaften Geschäftsumsätze der Vorwoche machten einem neuen Stillstand im Laufe der letzten Woche Platz, so dass auch für eine Besserung in der nächsten Woche wenig Aussicht vorhanden ist. Primeln und Eriken in schöner Ware fanden wenig Beachtung, Azaleen und Hyazinthen fehlten. In Blattpflanzen übertraf das Angebot die Nachfrage. Für die Festbinderei lagen wenig grössere Aufträge vor, dagegen befriedigte der Absatz von Kränzen. Deutscher Flieder, Maiblumen und Tulpen erschienen genügend am Markte, während die zahlreich angekommenen Rivierablumen mit ihnen konkurrierten und die Preise für gute Qualität ständig stiegen. Auf die Frostperiode der Vorwoche folgte Tauweiter. Handelsregister. Jena. In das Handelsregister ist bei der Firma L. Brandschwei, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Jena eingezeichnet worden: Durch Be schluss der Gesellschafter vom 16. Dezember 1908 ist die Aenderung des Gesellschaftsvertrages be schlossen worden, insbesondere ist die Bestimmung, dass der Gesellschaftsvertrag zunächst auf die Zeit bis zum 30. Juni 1917 abgeschlossen ist, aufgehoben worden. Pinneberg. In ds hiesige Handelsregister ist bei der Firma J. Heins Söhne, Halstenbek, ein getragen: An Stelle des verstorbenen Gesellschafters Joh. Wilh. Heins ist dessen Rechtsnachfolgerin, die Witwe Christine Dorothea Heins, geb. Bornh oldt, in Halstenbek als persönlich haftende Gesell schafterin eingetreten. Konkursverfahren. Landau, Pfalz. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Franz Jakob Keller, Gärtnerei und Samenhandlung betreibend, von Landau wurde durch Beschluss des Kgl. Amtsgerichtes hier, vom 13. Dezember 1908 nach Abhaltung des Schluss termins und Vollzug der Schlussverteilung aufgehoben. Seligenstadt. Ueber das Vermögen des Gärtnereivesitzers Engelhard Schlitte in Seligen stadt (Hessen) ist am 16. November 1908 das Konkursverfahren eröffnet worden. Anmeldefrist bis 8. Dezember 1908 Erste Gläubigerversammlung und allgemeiner Prüfungstermin am 16. Dezember 1908, nachmittags 4 Uhr. Metz. Ueber dasVermögen des Eugen Chardon, Samenhandlung in Metz, wurde am 5. Januar 1909 das Konkursverfahren eröffnet. Anmelde- und Anzeigefrist bis zum 9. Februar 1909. Erste Gläubigerversammlung den 26. Januar 1909. Weissenfels. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Handelsgärtners Karl Ludwig Gustav Fricke, Inhaber der Firma H. G. Trenkmann Nachfg. in Weissenfels, wird, nachdem der an genommene Zwangsvergleich durch rechtskräftigen Beschluss vom 7. September 1908 bestätigt ist, hier durch aufgehoben. Liegnitz. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Blumenhändlerin Klara verw. Enz mann geb. Kr akowczik in Liegnitz , Goldberger strasse 31 ist der Schlusstermin auf den 9. Februar 1909, vor dem Kgl. Amtsgerichte in Liegnitz, Zimmer No. 31 bestimmt. Patent-Anmeldungen. Otto Krell sen., Nürnb erg, Vestnertorgraben31 unter 35 c K. 37165. Verfahren zum Betriebe von Warmwasserheizungsanlagen. Fabrik chemischer Produkte Dr. Otto Jaehne, Hall e-Saale Trotha. Unter 451 F. 24312. Ver fahren zur Unkrautvertilgung mittels Eisenvitriol. Jacques Perremans, Rühme bei Braun schweig und August Fieser, Veltenhof bei Braunschweig unter 45f P. 21649. Düngerbeet für Champignonzucht o. dgl. Friedr. Krupp, Akt. Ges. Essen-Ruhr unter 37 f K. 33388. Ausziehbare Leiter, bestehend aus einem Leiterunterteile und einem Leiteroberteile mit gegeneinander verschiebbaren Holmenpaaren. Max Kuswa. Radebeul bei Dresden unter 45 k K. 38462. Insektenfangvorrichtung mit Licht und Saugluftstrom. James Auble, Cincinnati, Ohio V. St. A. und Joseph Hendricks Hunter, Toronto, Canada. Vertreter ; Otto Sack, L eipzig unter 45c A. 14763. Grasmähmaschine mit gegeneinanderschwingendei Messerreihen. Ferdinand Kackstein, Reckenthin bei Garz, Prignitz unter 45a 206225. Tretplatte für Spaten, Schaufeln und dergleichen. Patent-Versagungen. 16k 30012. Verfahren zur Herstellung eines Kalidüngers von bleibender Streufähigkeit. Neue Firmen. Carl Friedr. Beisei, Heidelberg Hauptstr. 176 eröffnete ein Blumen- und Pflanzengeschäft. Firmen-Aenderungen. Kaspar Ortlieb, Schwäb. Gmünd pachtete die Gemüsegärtnerei von Frieseh. Joseph Streicher, Tuttlingen übernahm die Gärtnerei von Stephan Braun. Eingegangene Preisverzeichnisse. Freiherrl.v.Friesen’scheGart endirektion G. m. b. H., Rötha, Sa. Preis-Verzeichnis über Obst bäume, Rosen, Baumschulartikel, Obstweine usw. Stenger & Rotter, Erfurt. Spezial-Offerte einiger neuerer und besonders wertvoller Gemüse- und Blumensamen. Robert Hesse & Sohn. Rieder bei Q u e d 1 i n- b urg. Engros-Preisliste über Gemüse, u. Blumensamen. Jacques Hasslach, St. Remy de Provence (Frankreich). Preisverzeichnis über Gemüse- und Blumensamen. H. den Ouden & Sohn, Boskoop (Holland) Engros-Preisverzeichnis über Baumschulartikel. Spruijt & Co., Utrecht. Preis-Verzeichnis über Gemüse- und Feldsamen. G. Schröter, Salzwedel. Engros-Preis-Ver- zeichnis über Blumen- und Gemüse-Samen. Wed. H. H. Broekmans en Zonen, Amster dam. Engros Preis-Verzeichnis für Samen. J. M. Thorburn & Co's., New York. Preis- Verzeichnis über Samen von Zierbäumen, Blumen und Gemüse. Hermann Müller, L.-Eutritzsch. Preisliste 1909 für Gärtnereibedarfsartikel. Max Gotter, Berlin-Gr. Lichterfelde-Ost. Hauptkatalog 1909 über Neuheiten, Samen, Baum schulartikel, Rosen etc. F. C. Heinemann, Erfurt. Hauptverzeichnis über Sämereien, Gartengeräte usw. Peter Otten, Düsseldorf. Preis-Verzeichnis 1909 über Gemüse-, Landwirtschaftliche- und Blumensamen. J. Lambert & Söhne, Trier. Preis-Ver zeichnis über Sämereien, Pflanzen und Knollen etc. gärtnerische Gebrauchsgegenstände usw. Max Kornacker. Wehrden. Haupt-Preis- Verzeichnis 1909 über Sämereien, Baumschulartikel et c. Nonne & Hoepker, Ahrensburg. Haupt katalog für Wiederverkäufer über Gemüse-, Feld- und Blumensämereien. Weigelt & Co., Erfurt. Hauptverz.eichnis 1909 über Gemüse- und Blumensamen, Baumschulartikel, Gartenbedarfsartikel. L. van Leeuwen & Sohn, Sassenheim (Holland). Preisverzeichnis 1909 über Blumenzwiebeln. E. Neubert, Wandsbek. Frühjahrs-Liste 1909 über Neuheiten. Oskar Knopff & Co., Erfurt. Preisliste über Samen, Pflanzen und Gartengeräte. Etablissement d’Horticulture Crozy An. VVe Crozy ‘Fils, Hyeres, Frühjahrsverzeichnis über Neuheiten und ältere Jahrgänge von Canna.
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