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Beurteilung des Ertrages spielt dies zunächst aber keine grosse Rolle. Den Ertrag eines Apfel- und Birnbaumes kann man im Durchschnitt im Jahre mit 10 kg, denjenigen eines Pflaumen- undZwetschenbaumes mit 4 kg und eines Kirschbaumes mit 8 kg annehmen. Der Preis des Obstes dürfte im Durchschnitt für Aepfel mit Mk. 15, für Birnen mit Mk. 12, für Pflaumen und Zwetschen mit Mk. 5 und für Kirschen mit Mk. 30 für 100 kg angesetzt werden können. Der Gesamtertrag und der Wert der deutschen Obsternte beträgt hiernach: Aepfel . . 523320000kgäl5Pf. 78498000M. Birnen . . 251 160000,, äl2 „ 30139 200,, 277 744000 „ ä 5 „ - 13 887 200 „ Kirschen . 172384000 „ ä30 „ =51715200 „ Sa. 174239600M. Die Obstbaumzählung berücksichtigt aber nur Aepfel-, Birn-, Pflaumen-, Zwetschen- und Kirschbäume, es fehlen die anderen Obst arten und zwar insbesondere Aprikosen, Pfirsiche, Nüsse und das Beerenobst. Die Schätzung des Ertrags dieser Obstarten ist ausserordentlich schwierig, da jegliche Anhalts punkte fehlen. Aprikosen und Pfirsiche be schränken sich hauptsächlich nur auf West- und Süddeutschland, während das Beerenobst überall angepflanzt wird. Immerhin kann unter Be rücksichtigung der anderen Obstarten der Wert der Ernte dieser Früchte wohl auf 75 Millionen Mark geschätzt werden. Der Gesamtwert der deutschen Obsternte stellt sich demnach auf ca. 250 Millionen Mark. Nebenbei werden aber jedes Jahr noch gewaltige Mengen von Obst aus dem Auslande eingeführt. Nach dem vom Statistischen Reichs amt auf Grund von Einheitswerten berechneten Einfuhrwerte betrug die Gesamteinfuhr von Obst z. B. im Jahre 1907: Aepfel, frisch 21 415 000 Mk. Birnen 5 672 000 „ Zwetschen 405 000 „ Mirabellen, Reineclauden. . . 1 504 000 „ Sonstiges Steinobst 2 788 000 „ Haselnüsse und Kerne .... 9 808 000 „ Sonstige Nüsse 3728000 „ Frische Trauben 11 461 000 „ Erdbeeren 553 000 „ Andere Beeren 4 504 000 „ Hagebutten 5 000 „ Getrocknete Aepfel 10 685 000 „ Abfälle 634 000 „ Getrocknete Pflaumen .... 15281000 „ Getrocknetes sonst. Steinobst 1 331 000 „ Getrocknete Kirschen .... 1 170000 „ Mus usw 1 441 000 „ Sa. 92 385 000 Mk. Diesem steht eine Ausfuhr von nur rund 4 Millionen Mark gegenüber, so dass die Mehr einfuhr immer noch annähernd 90 Millionen Mark beträgt. Die Einfuhr ist allerdings in den einzelnen Jahren grossen Schwankungen unterworfen; dieselbe wird sich aber immer zwischen 70 bis 90 Millionen Mark bewegen. Wenn die eigene Obstproduktion’ 250 bis 300 Millionen Mark und die augenblickliche Einfuhr 70 bis 90 Millionen Mark beträgt, so dürfte dies klar und deutlich zeigen, dass zu nächst an eine Ueberproduktion von Obst in Deutschland noch nicht zu denken ist. Die Nachfrage nach Obst ist in den letzten Pflaum, u. Zwetschen Jahren gestiegen und man kann sicher an nehmen, dass diese Steigerung anhalten wird, besonders wenn berücksichtigt wird, dass der Verbrauch von Obst auf den Kopf der Be völkerung ein sehr geringer ist. Deutschland mit seiner wachsenden Bevölkerung und einem gewissen Wohlstand wird auch in Zukunft grosse Mengen Obst für den eigenen Bedarf gebrauchen. Unter Berücksichtigung dieses Umstandes nehmen wir an, dass um den Ver brauch zu decken, wenigstens noch 25 bis 30 Millionen Obstbäume angepflanzt werden müssen. Nach der letzten Zählung entfielen auf 100 ha landwirtschaftlich benutzter Fläche 149 Aepfel-, 72 Birn-, 198 Pflaumen- und Zwetschen- und 61 Kirschbäume, zusammen also nur 480 Obst bäume. Somit steht also noch genügend Land für den weiteren’ Anbau von Obst zur Ver fügung. Sch. Rundschau. Handel und Verkehr. — Erteilung verbindlicher Auskunft über die Warenverzollung in der Schweiz. Zur Erteilung amtlicher verbindlicher Auskunft über die Tarifierung von Waren sind, soweit sie im schweizerischen Zolltarif nicht ausdrück lich aufgeführte oder nicht durch Entscheidung der Zollbehörde bereits tarifierte Warenartikel betrifft, äusser der Oberzolldirektion in Bern auch die Zollgebietsdirektionen (Basel, Schaff hausen, Chur, Lugano, Lausanne und Genf) befugt, über deren Gebiet die Einfuhr in die Schweiz stattfinden soll. Gemäss Ver fügung der schweizerischen Oberzolldirektion hat der Fragesteller, wenn möglich, eine Probe oder Abbildung der einzuführenden Ware bei zufügen und wahrheitsgemäss nachstehende An gaben zu machen: 1. Voraussichtliches Ein fuhrzollamt. 2, Name und Wohnort des Versenders. 3. Name und Wohnort des Emp fängers. 4. Handelsübliche Bezeichnung der Waren. 5. Aufmachung, bezw. Verpackung der Ware. 6. Wert der Ware für 100 kg. 7. Zusammensetzung der Ware. 8, Verwendung der Ware. 9. Beschaffenheit, bezw. Beschrei bung der Ware. 10. Angabe, ob es sich um eine Reklamation über eine bereits erfolgte Verzollung handelt, oder ob die gleiche An frage schon an eine andere schweizerische Zolldirektionsbehörde gerichtet und von dieser beantwortet wurde. Beziehendenfalls ist der Verzollungsausweis, bezw. das Antwortschreiben der betreffenden Direktionsbehörde beizufügen. Vorgedruckte Formulare sind unentgeltlich' bei den schweizerischen Zolldirektionen erhältlich. Wird infolge ungenügender Angaben eine fach männische Untersuchung nötig, so werden die Kosten dem Fragesteller auferlegt. — Die Einfuhr von Pflanzen und allen Erzeugnissen des Gartenbaues ist nach einer Bekanntmachung des Reichskanzlers auch über das Preussische Zollamt II Rothwasser ge stattet. Ausgeschlossen sind alle zur Kategorie der Rebe gehörenden Arten, somit nicht nur Weinreben, sondern auch alle Vitis- und Ampelopsis-Arten, worauf von uns besonders hingewiesen sein soll. — Die Ausfuhr Italiens von Früchten und frischen Blumen. In der „Frankf. Ztg.“ wird die nachfolgende Zusammenstellung ver öffentlicht, die speziell den Gartenbau betrifft und auch fachmännische Kreise interessiert. Deshalb wollen wir die Mitteilung ungekürzt wiedergeben. Es geht daraus hervor, dass, so bedeutend auch die Ausfuhr in Früchten ist, frische Blumen nicht in so grossen Mengen zum Export kommen wie allgemein ange nommen wird. Für das deutsche Reich kommt in erster Linie das südliche Frankreich als Exportgebiet in Frage. Dort ist vor allem auch die erzielte Qualität infolge technischer Einrichtungen eine weit bessere als in Italien, wo die Blumen fast ausschliesslich im Freien, selten unter Verwendung der Schutzvorrich tungen von Frühbeetkästen und Glasvorrich tungen, herangezogen werden. Das genannte Blatt berichtet wie folgt: I. Frische Blumen. Die Blumenkultur ist in Italien überall sehr verbreitet. Im allgemeinen dient sie dem eigenen Verbrauche, aber in einigen Gegenden, besonders in Ligurien und Toskana, in Bologna, Parma, Mailand und in einigen Teilen Vene digs hat sie eine tatsächliche Handelsrichtung eingenommen und sich seit Jahren so organi siert, dass sie eine lebhafte Ausfuhr hervor rief. Von der Bedeutung und den Fort schritten dieses Handels gibt unsere Statistik Zeugnis, aus welcher hervorgeht, dass die Aus fuhr in den Jahren 1899 und 1900 von 7894 dz auf 10 112 dz stieg; im Jahre 1901 fiel sie dann wieder auf 7898 dz, um im Jahre darauf wieder auf 10687 dz zu steigen. Im Jahre 1903 ergab sie 14 682 dz, im Jahre 1906 bis 15 086 dz und im Jahre 1907 bis 18 619 dz im Werte von 3 723 800 Lire. Der Haupt absatzmarkt für unsere. Blumen ist Oester reich-Ungarn; an zweiter Stelle kommt Deutsch land und die dritte Stelle schwankt zwischen Frankreich und der Schweiz. II. Frische Früchte. Während vor dem Jahre 1897 die Ausfuhr von frischen Früchten in einigen Jahren unter 100 000 dz stand oder doch nur wenig darüber hinausging, erreichte sie im Jahre 1897 eine Höhe von 348636 dz und stieg im Jahre 1907 bis auf 1 093258 dz im Werte von 32 856 791 Lire. Die Hauptländer, in die unsere frischen Früchte ausgeführt wer den, sind in erster Linie Deutschland und Oesterreich - Ungarn, in zweiter Linie die Schweiz und Frankreich; dann folgen der Be deutung nach Aegypten, Malta, die Vereinigten Staaten, Tunis und Argentinien. Der Haupt zweig dieser Ausfuhr besteht in Aepfeln und Birnen und wird zum grössten Teil von Deutschland aufgenommen (555 167 dz), in geringeren Mengen von Frankreich, der Schweiz, Oesterreich-Ungarn, Grossbritannien, Aegypten, Malta, Belgien und Argentinien. Der grösste Teil der Pfirsich-Ausfuhr richtet sich nach Oesterreich - Ungarn und Deutschland; der Konsum an Aprikosen teilt sich zwischen Deutschland, der Schweiz und Aegypten; was die Kirschen anbelangt, so folgen nach Deutschland, dem Hauptkäufer, in weit geringerem Masse Oesterreich-Ungarn, die Schweiz, die Vereinigten Staaten und Aegypten. — Aenderung der Postordnung. Die Postordnung hat soeben eine Reihe wichtiger Aenderungen und Ergänzungen erfahren, die sofort in Kraft treten. Neu ist vor allem die Bestimmung, dass auf den nach grösseren Orten gerichteten Sendungen auch die Strasse und Hausnummer anzugeben ist. In grösseren Orten besteht beim Fehlen dieser Angaben keine Gewähr für unaufgehaltene Zustellung der Sendungen, weil es den Sortierbrief trägern nicht möglich ist, die oft wechselnden Wohnungen im Gedächtnis zu behalten. Die Sendungen ohne Wohnungsangabe müssen da her besonders behandelt werden, wenn die Wohnung nicht zufällig bekannt ist. Dabei wird die nächste anschliessende Bestellung aber leicht versäumt. Oft ist freilich dem Ab sender die Wohnung nicht bekannt und es empfiehlt sich deshalb, auf allen Geschäfts briefen unter dem Datum Wohnung, bez. Ge schäftslokal anzubringen. Das gilt von grossen Geschäften so gut wie von kleineren. Eine weitere Aenderung der Postordnung besagt, dass bei Sendungen mit leicht verderb lichem Inhalt der Absender für den Fall der Unbestellbarkeit im voraus durch einen Vermerk auf dem Pakete und der Begleit adresse ebenso Verfügungen treffen kann, wie das bei Sendungen mit lebenden Tieren vor gesehen ist. Rechtspflege, — „Lieferzeit zirka 6 Wochen,“ Ueber derartige Abmachungen entsteht oft Streit, und wir haben im „Handelsgärtner“ schon mehrfach darüber berichtet. Nach § 284 des Bürgerl. Gesetzbuchs kommt ein Schuldner in der Regel erst durch die Rechnung in Verzug und nur, wenn die Zeit nach dem Kalender bestimmt ist, bedarf es einer Mahnung nicht, weil dann der Verzug sofort, wenn nicht zur bestimmten Zeit geleistet wird, eintritt. Ist nun bei einer Abmachung „Lieferzeit zirka 6 Wochen“ Mahnung notwendig? In einem Streitfälle be hauptete der Käufer, die Kalenderzeit sei dabei zwar nicht buchstäblich, aber doch an nähernd nach dem Kalender bestimmt. Es habe der Käufer in solchem Falle das Recht, schon vor Eintritt des Ablaufs des in Frage kommenden Zeitraumes den Lieferungstag kalendermässig festzustellen und die etwaige Zweideutigkeit der Frist zu beseitigen. Dieser Anschauung trat das Reichsgericht nicht bei. Für eine vertragsmässig vereinbarte Leistung könne nur die in dem Vertrage von den Par teien festgesetzte Zeit in Frage kommen. Daraus ergebe sich, dass keine Partei für sich allein das Recht habe, an der vertragsmässig fest gesetzten Zeit irgend etwas zu ändern. Es kann wohl eine Partei der andern mitteilen, wie sie die Klausel auslegt und wenn sie die Leistung fordern will, dadurch wird aber eine nach dem Kalender nicht bestimmte Zeit, und eine solche liegt hier vor, zu einer kalender mässig bestimmten gemacht werden. Die Mit teilung, wenn man abfordern werde, ersetze daher auch die Mahnung nicht. Es müsse in allen solchen Fällen noch eine besondere Mahnung nach Eintritt der Fälligkeit erfolgen. — Wie muss die Verminderung oder Aufhebung der Rente von der Berufs genossenschaft begründet werden? Einem Landschaftsgärtner wurde die Mitteilung von der Berufsgenossenschaft zu teil, dass man ihn auf Grund des ärztlichen Befundes von den Folgen des Unfalls so weit geheilt erachte, dass eine nennenswerte Beeinträchtigung seiner Erwerbsfähigkeit nicht mehr vorliege. Damit war der Betreffende nicht einverstanden. Auf seine Vorstellungen erhielt er einen weiteren Bescheid, in dem es hiess: „Die Begründung der Feststellung ist Ihnen in unserem Vor bescheid mitgeteilt, sie ist nach sachkundiger Prüfung und nach reiflicher Erwägung bei voller Berücksichtigung des ärztlichen Befundes erfolgt. Wir erachten also Ihre Erwerbsfähigkeit Polyantha Maman Levavasseur abzuschwächen. Diese Rabatte ist durch kleine Rundbeete, innen mit La Toska, aussen mit Maman be pflanzt, unterbrochen. Dahinter befinden sich Bogenstreifen mit Testout und wir sehen end lich wieder einmal eine wirkende Farbe. Das Denkmal selbst steht inmitten roter Remontant- und Theehybridrosen, anscheinend viele Apo theker Höf er und General Mac Arthur dazwischen, und wenn eine einzige Sorte, wie z. B. die reichblühende Gruss an Teplitz, auch besser zu dem blendenden Weiss des Denkmals gepasst haben würde, so wird diese angeführte Pflanzung den Besucher eher befriedigen. Die vor und hinter der Mittelgruppe liegen den Wasserbassins sind mit Wassergräsern und buntfarbigen Nymphaeen geschmückt und weil Wasserrosen zu den Rosen selbst in so inniger Namensbeziehung stehen, wird Fachkritik und Laienansicht diesmal völlig einig sein, Die diese Wasserbecken umrahmenden Rosen rabatten vereinigen in den beiden hinteren Reihen beste neuere und alte Rosensorten, wie Mad. Jules Grolez, Pharisäer, Apotheker Höfer etc. und selbst La France macht den Versuch, es diesen im Wachsen gleich zu tun. Ein ein heitliches Farbenbild suchen wir auch da ver gebens, welches durch die in einer Reihe vor gepflanzten Aennchen Müller noch verworrener gestaltet wird. Den abgerundeten Ecken der Bassins stehen Schlingrosen-Gruppen gegenüber, die zu Pyramiden gezogen werden sollen, die einstweilen mit Aennchen Müller und Maman Levavasseur unterpflanzt sind. Die Seitenflächen des Gartens, deren Be pflanzung wir eingangs schilderten, haben dem Denkmal gegenüber halbrunde, platzartige Ein schnitte, wo Ruhebänke zum längeren Verweilen einladen. Ebenso sind unter der Pergola, die wir uns nur in Holz ausgeführt, ebenfalls wirkungsvoll denken könnten, steinerne Sitz bänke angebracht. Der Aufgang führt über eine grosse vorgelagerte Freitreppe, aus teurem Sandstein ausgeführt und vielleicht wäre die Pergola noch schöner zur Geltung gekommen, wenn der Treppenaufgang viel weniger kostbar gehalten worden wäre und sich zu beiden Seiten schöne rosenbepflanzte Terrassen mit einfacher Rasenböschung hingezogen hätten. Wir haben nach unserer Auffassung nichts verschwiegen; es ist eine notwendige Pflicht der unabhängigen Fachpresse, auf Fehler aufmerk sam zu machen, als solche lobhudelnd oder schönrednerisch zu verschweigen. Bei dem schon angeführten riesigen Zuspruch, dessen sich der Berliner Rosengarten erfreut, wagen wir die Hoffnung auszusprechen, dass bald allerorts solche Rosengärten entstehen mögen, wodurch die auf den Gartenbau befruchtenden Rück wirkungen nicht ausbleiben werden. II, Die neue Hamburger Rosenanlage, Auch Hamburg hat seinen Rosengarten, hatte ihn schon früher als die Reichshauptstadt. Bei Regulierung der Alsterufer kam man auf die Idee, einen grossen Teil der linken Ufer flächen mit Rosen zu bepflanzen, um diesem schönen Binnensee eine malerische Umrahmung zu geben. Leider ist die Ausführung wenig verständnisvoll gehandhabt, wodurch die Wir kung plump ausgefallen ist. Bei aller An schmiegsamkeit der Rosen in schöne Land schaftsbilder geht der Reiz der Blumen und Farben doch verloren, wenn man zu massige Wirkungen anstrebt. Eine bunte Rhododendron- pflanzung, die ein Gedeihen in der Wasserluft im voraus verbürgte, wäre vielleicht praktischer und wirkungsvoller gewesen. Oder aber, man musste sich mit kleineren, stets nur eine Sorte vertretenden Beetpflanzungen begnügen, die in das saftige Grün des Rasens gebettet, ein schöneres und auch ein für das Auge ruhigeres Bild gegeben hätten, da die ungleichen Flächen einer Massenpflanzung einen natürlichen Wider stand entgegen setzen. Wenngleich das hier abgegebene Urteil vielleicht nicht von der richtigen Stelle aufgenommen und zuzugeben ist, dass — von den Wasserflächen aus gesehen — der Gesamteindruck dieser Alsterufer-Rosen günstiger ausfällt, als von den Uferstrassen aus, so haben wir uns wiederholt überzeugt, dass die Rosenkenner Hamburgs vollkommen unseres Standpunktes sind. Man wird in Berlin sowohl, als auch in Hamburg einsehen, dass unsere Kritik eine wohlgemeinte ist und, — so hoffen wir, — an den Fehlern lernt. Die gepflanzten Sorten sind durchschnittlich gut gewählt und im Herbstflor — es war Ende August, zur Ham bürg er Ausstellung — sind Rosen viel differenter, als zur Hochblüte. Man scheint aber beim Pflanzen selbst mit Lehm gespart zu haben, da ein solcher Boden natür lich nicht vorhanden ist; denn sonst hätte der beginnende Herbstflor prächtiger sein müssen, weil dem Remontieren der Rosen die Wasserluft doch gerade dienlich ist. Erfreut waren wir, bis auf kleine Schreibfehler, die Sorten richtig und leserlich etikettiert zu sehen. Darin wird sonst viel vernachlässigt. Wir beklagen aber, dass uns Liebhaber und ferner unter den Lieb habern Kenner fehlen. — Deshalb sollten alle unsere Parks und öffentlichen Anlagen Namens schilder der ausgepflanzten Pflanzen tragen. Nur dann erst erfüllt der Gärtner seine volks bildende Mission. Die glänzendste Wirkung im herbstlichen Blühen zeigte Aennchen Müller; reiches Blühen, weithin schöne Farbwirkung vereinigten sich zu einem wunderlieblichen Effekte! Man hatte diese deutsche Züchtung mit Madame Aennchen Müller etikettiert, ohne Ahnung wohl, dass die Namenspathin, wie schon der Vorname andeutet, damals ein kleines Mädel war. Die Grossdoldigkeit der Sorte fiel uns auf. Wir sahen sie noch nie so schön und gesund, frei von jeglichen Schimmel, sie dürfte in ihrer hanseatischen Gesundheit vielleicht eine zukunftreiche Balkonrose sein. Sodann war Mad. Norbert Levavasseur im prächtigsten Blühen und noch reich mit Spätknospen besetzt. Gruss an Teplitz, die eine erstaunliche Ueppig- keit im Wachsen überall, wo wir sie auch sahen, in den Hamburger Tagen verriet, hatte leider am meisten von allen Sorten von dem Blatt- frässe der Rosenzikade gelitten, sie blühte dennoch leidlich. Grolez, Pharisäer, Oskar Cordei und Oberhof gärtner Singer standen auch noch befriedigend im Flore. Die neuere Alsterufer (der Name verrät Geschäftsgeist des Züchters), die offenbar eine Bengalhybride ist, vielleicht auch etwas Polyanthablut besitzt, hatte eine sehr wirkungsvolle karminpurpurne Farbe, zeigte aber doch nur eine mässige Remontierfähigkeit. Blumenleer schaute Mad. Abel Chatenay in die Welt, auch Liberty, die nirgends eine gute Freilandrose ist, dazu auch noch im Verblühen so unschön blau wird, schien uns auch nicht so recht dahin zu gehören. Dass die Mad. Car. Testout im Herbstflor so gänzlich versagte, nahm uns Wunder. Wenn auch nur vereinzelt blühend, war die neuere rote Tee hybride General Mac Arthur gut in der Farbe, unbedingt besser wie die Liberty. Recht kümmerliche Nachtriebe besass dagegen Etoile de France, während Mrs. R. G. Sharman Crawford hier und da schöne Blumen zeigte und noch einen kräftigen Spättrieb gemacht hatte, welcher hoffentlich nicht vor der Nach blüte dem Froste zum Opfer fällt. Fisher & Holmes stand noch ziemlich im Flor und erfreute ausserdem durch rostfreies Laub. Damit dürften die Sorten wohl erschöpft sein. Alle Rosenbeete, die je nach den Flächen ungleich, grösser und kleiner waren — bei