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Oer selbstgeferiigte Fittersack Wer süßmostet, der weiß auch, das; das Klären des Safts manch, mal recht langwierig ist. Dieser Filtersack ist sehr praktisch. Er be- steht aus einem 60 cm langen Sack aus grober, gerauhter Wolle Der ob-re Rand ist 60 cm weit, mit Nessel breit emgesößt und mit vier Metallringen zum Aufhängen ausgestattet. Ein einfaches, vier eckiges Lnttengestell wird über zwei Stühle gelegt, an vier datin eingeschlagenen Nägeln der Sack aufgehängt. Nun legt man über den Sack ein Drahtsieb und über dieses ein leinenes Filtertuch. In diesem fangen sich alle groben Fruchtrückstände; es ist ganz leicht auszuwasch'en, und durch Sieb und Sack läuft der Saft klar ab. Maribs 8ckmickt-TkeiIe. Ore seidstgeieriigte Klafchenhorde Wir haben uns alle schon geärgert, daß Flaschen ins Rutschen kamen, die wir sorgsam aufgestapelt glaubten. Diese selbstgefertigte Horde sah ich bei einem begeisterten Süßmostfreund. Ich fand sie so praktisch, daß ich sie hier im Bild zeige. Die Horde ist mit leichter Mühe selbst herzustellen. Durch an den Seilen hochgeführte stabile Leisten ist es leicht möglich, beliebig viele Einsätze.übereinanderzu setzen. Die Flaschen liegen sicher und übersichtlich. Wenn die Seiten mit Handhaben versehen werden, ist die Horde auch gut mitsamt den Flaschen zu tragen — gewiß eine Erleichterung bei der Arbeit. Nartka 8ckmickt-I keile. Aufbewahrung von Edelobst Um Winterobst möglichst lange haltbar zu machen, empfiehlt sich ein Verpacken in Torfmull oder Holzwolle. Beide wirken fäulnis hindernd und seiichtigkeitsabsorbierend. Nur ganz tadellose Früchte werden ausgewählt, einzeln in weißes Papier und schichtenweise in zweckmäßig gebaute Kisten gepackt, wie sie unser Bild zeigt. Sie fassen etwa 30—10 Pfd., sind durch eine seitliche Handhabe oder oben aufgeschlagene Latten gut zu tragen und in beliebiger Höhe aufeinanderzustellen. Die Lücken zwischen den Brettern und die etwas vorstehenden Eckenleisten ermöglichen guten Luftdurchzug. Wenn der Lagerraum zweckmäßig ist, vor Kälte, zu starker Feuchtig keit, aber auch Zugluft geschützt,'wird das Obst tadellos durch Mo- nate hindurch guten Geschmack und gutes Aussehen bewahren. IVlartka 8ckmickt-Tkei1e. Das Königliche Büro sür Pslanzengeneiik jchrewc über Zanders „Handwörterbuch der Pslanzennamen": „Der Gegenstand des Buchs ist die Einführung der Einheitlichkeit botanischer Benennung zum Gebrauch für die Gärtner in Deutsch land, um der willkürlichen Pflanzenbenennurn ein Ende zu setzen. Irreführende Stznonyme, Falschschreibung und falsche Aussprachen abzuschaffen und schließlich den landläufigen Gebrauch in Uebcrem- stimmung mit den neusten Entdeckungen in der stzstematischen Bo tanik zu bringen. — Alles in allem soll dem bestehenden Wirrwarr und dem Nachteil im Pflanzenhandel ein Ende gesetzt werden Mit seinem ausgesprochenen praktischen Zweck und dem außer gewöhnlichen Scharfsinn für die zusammenfassende Darbietung wird dies Werk von befand rem Wert für die deutschen Gärtner sein und würde sich auch nützlich für die der andern Länder erweisen, die ausreichende Kenntnis der Sprache besitzen, oder für Institute, in denen deutsche botanische Literatur häufig nachge fragt wird." Die Aufgaben des Obstbaus im Landstand hinsichtlich des Absatzes, des Anbaus und des organisatorischen Ausbaus Gelegentlich der am Sonnabend, dem 16. September 1933, in Hannover stattgefundenen Amtswaltertagung der Fachgruppe „Obstbau"*) sprachen zu dem Thema: „Die Aufgaben des Obst baus im Landstand . . ." der Führer der Fachgruppe „Obstbau", Obstgutsbesitzer Direktor R- Menger-Nürnberg, und Prof. Dr. Ebert-Berlin. Der Absatz unsrer Obsternte steht z. Zt. im Vordergrund. Da der nationalsozialistischen Regierung auf Grund der Sünden ihrer Vor gänger in der Handelspolitik die' Hände gebunden sind, ivird sich her Berufsstand nach wie Var in starkem Maße-der Selbsthilfe durch Anpaffett an die Marktbedürfnisse, bedienen müssen. Bisher war es der Hausfrau im allgemeinen nicht möglich, zu unterscheiden, welche Erzeugnisse deutscher Herkunft sind. Aus diesem Grunde haben sich unter Führung des Reichsverbands Erzeuger-, Händler- und Verbraucherorganisationen bereit erklärt, die freiwilligeKenn- zeichnung deutscher Erzeugnisse durchzuführen. Leider hat der Handel trotz Zusicherung bisher nicht ausreichend mitgear beitet. Aber auch seitens des Anbaus müssen die mit der Kenn zeichnung zusammenhängenden Maßnahmen mehr als bisher un terstützt werden. Darüber hinaus sind im Interesse eines planmäßi gen Absatzes in den Aubaugebietcu alljährlich E r t r a g s f e st st e l- lungen vorzunehmen. Die Ernten müssen in örtlichen Sam mel- und Pack stellen handelsmäßig aufgearbeitet werden. Von da geht das Obst den Versteigerungs- oder Erzeugergroßmärk ten zu. Nur dadurch wird es möglich sein, die Hauptverb'raucherge- biete unter Einschaltung der Qualitätskontrolle bedarfsgemäß zu beliefern. Weiter muß stärker darauf Bedacht genommen werden, daß die Märkte in den Städten, die ursprünglich reine Erzeuger märkte waren, entweder ihrem früheren Zweck wieder zugeführt werden, oder, daß Auslaudsware nur geschloffen an einem be stimmten Teil des Marktes angeboten wird. Erfreulich ist, daß durch Reichsbauernführer Walther Darre eine beachtliche Erhöhung des Zolles sür verschiedene Beerenobstarten und für Pflaumen durch gesetzt wurde. Damit wird der Anbau von Zwctschen und Pflaumen auf eine aussichtsreichere Grundlage gestellt. Schwer erkämpft wurde seitens des Reichsverbands das Marktschutzgesetz, das die Möglichkeit gibt, geordnete Verhältnisse für den Verkauf von Obst und Gemüse an den Handel zu bringen. An Obstbäumen fehlt es, zahlenmäßig betrachtet, nicht. Es ist jedoch ein zu großer Prozentsatz überalteter und ungepflegter Bäume verhanden und große Teile der Anlagen befinden sich auf ungeeig netem Gelände. Der Anbau wurde früher zu stark beeinflußt von der Laune und persönlichen Einstellung des Anbauers. Der Obst anbauer darf aber, wenn er seine Pflichten im neuen Staat erfüllen will, Obstbau nicht um seiner selbst willen treiben, sondern um un ser Volk mit ausreichenden Mengen in bester Qualität zu versorgen. Er hat sich künftig einer Führung zu unterstellen. Die Eindämmung der Sortenvielhett hat auf Grunh der schlagartig vor Jahren vor- geuommencn llmveredlungeu erfreuliche Fortschritte gemacht. Plan mäßige Neupflanzungen und Schaffung neuer Anbaugebiete haben ebenfalls bereits Erfolge gezeitigt, Es ist jedoch notwendig, bei Er satz alter Bäume, Schaffung neuer Anlagen und neuer Anbauge biete noch planmäßiger als bisher vorzngeheu. Zu diesem Zweck sollten beschleunigt in den verschiedenen Gegenden Deutschlands ge nerell Bebauungspläne fürNeupflanzungen aufge stellt werden. Wichtig ist auch, daß die Qualität der Ernten ver bessert wird durch Gemeinschaftsarbeit in Form von General- re i n i g u n g e n. Diese Maßnahme, die in Bayern vor einigen Jahren eingeführt wurde, hat sich glänzend bewährt, so daß ein biederer Bauer kürzlich sagte: „Jetzt sehen wir erst, was ein Baum zu bringen in der Lage ist, wenn wir an ihm etwas tun." Zn dem Absatz von Obst zu unauskömmlichen Preisen tragen ne ben andren die geringe Finanzkraft der Verwer tungsindustrie, dieVerarmung des Volkes und die Steuerpolitik des gewesenen Staates viel bei. *) Siehe auch: Amlswaltertngung der Fachgruppe Obstbau, Nummer 3b I!W, „Die Gartenbauwirtschaft". — Eine Besichtigungsfahrt durch obst- und gemüsebaulichc Betriebe der Provinz Hannover, „Ter Obst- und Gemüsebau", Hesl 10/1933. Welche Lehren hat der deutsche Obstanbau aus den Ernten der letzten Jahre zu ziehen ? Mit überaus eindrucksvoller Regelmäßigkeit wechselt der Umfang der jährlichen Obsternten in den meisten europäischen Ländern. In Deutschland ist diese Erscheinung schon seit einer langen Reihe von Jahren bekannt, nur konnte sie bisher wegen des immer schmerzlich empfundenen Fehlens einer eingehenden amtlichen Obstertrags statistik für das Reichsgebiet nicht zahlenmäßig nachgewiesen wer den, da lediglich Württemberg und Hessen regelmäßig die Obst erträge in ihrem Dienstbereich ermittelten. Mit der am 1. De zember 1932 durchgeführten Reichsobstbaumzählung, der ersten wieder seit 1913, ist jedoch auf Wunsch des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ein Ausbau der amtlichen Obst- statistik eingeleitet worden, der durch die Ausdehnung der Reichs- nnd Landesstatistik auf die Obstertragsermittlung die für eine Neu regelung der deutschen Obstwirtschaft notwendigen zahlenmäßigen Angaben bringen wird, d. h. Unterlagen zur Ermittlung des Obst verbrauchs in Deutschland und des Umfangs der Bedarfsdeckung durch die eigne Erzeugung, und damit die rechnerischen Grund lagen für die Verfolgung des Ziels, auch in der Obstwirtfchaft in steigendem Maße vom Auslande frei zu kommen. Der Ausbau der amtlichen Obststatistik wird uns daher auch von den sicherlich nicht ungefährlichen und auch oft genug bestrittenen Schätzungen befreien, auf die man bisher stets angewiesen war, Die Verwertungsindustrie griff darum in den letzten Jahren viel fach zur Verarbeitung von ausländischen Halbfabrikaten, das Volk zur billigen Auslandsware und die frühere Regierung trieb die Zuckersteuer in unerträgliche Höhe. Doch gehen wir einer Zeit ent gegen, in der die Kaufkraft des Volkes i'm allgemeinen gestärkt wird. Außerdem arbeitet die zunehmende Werbung für Obst'nach der ge sundheitlichen Seite hin für eine vermehrte Nachfrage. In stärkerem Maße als bisher müssen die klimatisch begünstigten Gegenden dem Anbau von Erdbeeren, Kirschen und andren Frühobstsorten erschlos sen werden. Durch künstlichen Frost- und Windschutz, Düngung, Pflege usw. müssen gleichmäßigere Ernten erreicht werden. Aber auch dem Niederstamm-Obst muß man stärker als bisher Auf merksamkeit zuwenden. In geschlossenen Anbaugebieten ist die Ein richtung einfacher Aufbewahrungsräume für die Spätversorgung vorzubereiten. Aufgaben harren unser fernerhin in der Ausbildung des Nachwuchses. Mehr Wert als bisher muß auf mittlere Fach schulbildung gelegt werben. Der Ausbildungsplan ist umzugestalten in der Art, daß die rein wissenschaftlichen Gebiete mehr zurückge drängt werden. An ihre Stelle hat die Behandlung von Absatzein« richtüngen, die Absatz-Geographie usw. zu treten. Die enge Zusammenarbeit mit den obstbaulichen Fachbeamtcn, denen der Obstbau vieles zu danken hat, und noch mehr zu danken hätte, wenn ihren Anregungen mehr als bisher Folge geleistet worden wäre, ist auch in Zukunft zu Pflegen. Nur müssen sie der Verwaltunqsbürokratie entrissen und ihrer ursprünglichen Aus gabe, Wirtschaftsberater zu sein, zugeführt werden. Auf dem Gebiet der Neu Züchtung ist bisher viel versäuiüt worden. Es muß unser Bestreben sein, durch planmäßige Züchtung Sorten zu erhalten, die widerstandsfähiger sinv gegen Krankheiten, besser im Geschmack und regelmäßiger im Ertrag. Der Erfolg wird jedoch nur erreichbar sein, wenn sich alle unter eine Führung stellen und unter dem unbeugsamen Willen stehen, das Endziel zu erreichen, nämlich die restlose Versorgung des deut schen Marktes mit einheimischen Erzeugnissen! Hinsichtlich des organisatorischen Aufbaus machte Prof. Dr. Ebert, Berlin, sinngemäß die gleichen Ausführungen, wie in der Amts waltertagung der Fachgruppe „Gemüsebau", die bereits in Nr. 10/1933 der Beilage „Für den Gemüseanbauer" in det ver gangenen Woche veröffentlicht wurden. Wir bitten, dortselbst nach zulesen. Qoe.