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>8^ Amtliche Zeitschrift für den Gartenbau im Reichsnährstand 51. Jahrgang Nummer 25 Berlin, Donnerstag, den 21. Brachmond (Juni) 1934 Vtut undRvden ngr Äerlin 8>V 41 Hafenplatz 4. Fernruf 8 2, W81 (Zerri ' kosen — Vorbereitungen rum „ToA der Deutschen kose" — Königinnen unter Öen kosen — Die Koss im Kat sei der dialur; Müssen Dockstammrosenverectlungen im sinter vor frost gesckütrt werden? — dieue scben — Oesterreich drosselt seine Obsteinlukr — Holland stellte die Lsiatausiukr nach Deutschland ein — lubr von Oartenbauerreugnissen — Die österreichischen öemükungen um den Obstabsatr — Bulgarien macht ^uskukrvsrsuche mit Komaten germanisches Brauchtum — Wege beim ^bsstr von Kir- blorwegen verringert die kin- „ —Das Dienstsiegel des Keichs« nabrstands — Ltudiengesellschalt lür Technik im Qsrtenbau e. V. — Lonnenwend lener — festsetrung von Kreisen und ^nbaubedingungen kür Weilikobl rur lkerstellung von Lauer kraut; Weillkobi- ^nbauvertrag — kosen kür niedrige blecken — /Xusstellungsbedingungen kür die kkeiniscke kosensckau vom 14. bis 16. kkeumond I9Z4 in Bad Kreurnack — Die ^pkelernte in den itauptanbsu- gebisten der Welt — Lommerblumen sm Kaiserdamm — fragen rum fntschuldungsverkskren — Von kosen und kosenschulen im Fahrwerk des Qärtners — Wild rosen im Kark — kicktpreiss kür Beeren- und frühobst — Volksbotsnik: Die kose. geht, einzusetzen. Eine weitere wichtige Aufgabe Arbeiten Königinnen unter den Rosen Königin der Blumen" in alle Welt trugen. Landes- gemacht, Voraussetzung, da die Zentrale über alle genau unterrichtet sein muß. Bei den Sitzungen in den verschiedenen bauernschaften habe ich die Beobachtung Liste der Sammelstellen und Rosenlieferer peinlichst genau zu führen und mit dem Verteilungsschlüssel der Gauamtsstelle der NSV. in Einklang zu brin gen. Die laufende Verbindung mit der Deutschen Gesellschaft für Gartenkultur als der Beauftragten für das gesamte Reichsgebiet ist selbstverständliche Vorbereitungen zum Tag -er Deutschen Rose^ Eine Werbung zur Liebe für Blume, Pflanze und Garten Die Rose ist uns allen der Inbegriff des Schönen und Edlen und wir kennen keine Blume, die im Laufe der Jahrhunderte, ja Jahrtausende schon so verehrt, geliebt und be sungen wurde, wie sie. Zahllose Gedichte zeugen von ihrer bewundernswerten Schönheit und Anmut, von ihrem Duft und Glanz, den sie Unter den Tausenden von Rosen kennen wir ver schiedene Sorten, die im Lauf der Jahrzehnte be- rühmt geworden sind. Sie nehmen entweder durch ihre Unempfindlichkeit gegen Witterungseinflüsse, ihren tadellosen Wuchs, ihre frischgrüne Belaubung und vor allem die hervorragende Blume eine Son derstellung ein, die ihnen bisher von keiner Seite aus streitig gemacht werden konnte. Sie sind und bleiben, trotzdem seither viele und sogar schönere Sorten erschienen sind, immer etwas Besondrer, und man kann sie ruhig als die Königinnen unter den Rosen bezeichnen. als Schnittblume verwendet wird. Aus diesem Grund ist es auch ganz selbstverständlich, daß düng gefunden und ist so verbreitet, daß man sie trotz ihres nur schwachen Dufts überall dort kennt, wo Rosen gepflanzt werden. Nicht minder bekannt ist die im Jahr 1890 von Pernet-Ducher gezüchtete „Madame Caroline Testout". Ihr kräftiger Wuchs, die schöne rosa Farbe, ihre reiche Blühwilligkeit waren der Anlaß dazu, daß sie, wie kaum eine zweite Rose, bekannt wurde. Würdig schließt sich als weitere Königin unter den Rosen die „Marechal Niel" an. Sie war Jahr« (Fortsetzung Seite 2) Durch Anordnung des Reichsnährstands soll in allen Landesbauernschaften nunmehr ein Gebiets beauftragter zur Vorbereitung des Tags der Deut- ... ... scheu Rose eingesetzt werden. Dessen Hauptaufgabe überall da verbreitet, wo sie angepflanzt und wird es sein, die Organisation in seinem Bereich durchzuführen und zu überwachen, die Verbindung mit allen genannten Stellen lausend zu unterhalten und die Mitarbeit aller dieser Stellen, wo es nur daß an manchen Stellen die Meinung besteht, die Unterabteilung Garten wäre allein in der Lage und interessiert, die Organisation und Vorbereitung des Rosentags durchzuführen. Ich bin hingegen der strengen Auffassung, daß es nur richtig ist und nur dann die richtige Werbung für unsre - Berufs stand möglich wird, wenn alle Stellen, die nur irgend Mitarbeiten können, herangezogen werden. Wir dürfen unter keinen Umständen die Gcsamt- altion hinter kleinliche, einseitige Berufsauffassun gen stellen, sondern wir müssen aus jeden Fall die große ideelle Linie erkennen und halten. Dort, wo die politischen Gaue nicht mit dem Bereich der Lan desbauernschaft übereinstimmen, mutz der Gebiets beauftragte sich auch mit den in Frage kommenden Gauleitungen und Gauamtsleitungen in Verbin dung setzen. Bei entsprechender Verteilung der an fallenden Arbeiten und dem Einsatz tüchtiger Mit- arbeiter muß es dem Gebietsbeauftragten gelin gen, die Organisation in seinem Bereich nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Garten kultur zu einem unbedingten Erfolg auszubauen. Allen und jedem Berusskameraden im ganzen deut schen Land möchte ich znrufcn, dass das Gelingen dieses Tags für den gesamten Berufsstand von allergrößter Tragweite ist. Zum erstenmal seit Be stehen unsrer Berufsgemcinschaft wird der notlei dende, um seine Existenz ringende deutsche Gärtner mit einem Schlag in den Brennpunkt unsres Volks lebens gestellt und jeder Volksgenosse wird auf die Bedeutung des Gartenbaus aufmerksam gemacht. Wir haben deshalb erhöhte Berantwortung und müssen uns dieser großen Ehre würdig erzeigen. Ein Mißlingen würde eine Belastung des ganzen Reichsnährstands, dessen Fahne wir führen, im Ge folge haben und den Berufsstand auf lange Zeit hinaus unmöglich machen und ausschalten. Wenn es so werden sollte, daß wir selbst durch Witterungsverhältnisse die benötigten 20 Millionen Rosen nicht aufbringen, dann müssen wir eben aus Grund unsrer tadellosen Organisation in letzter stunde eine Ergänzungsaktion durchsühren, die für alle Fälle vorbereitet wird. Diese kann natürlich nicht von den einzelnen Gebietsbeauftragten vor- genommen werden. das Jahr 600 v. Ehr. ein Edikt erlassen wurde, das die Rose zur „Königin der Blumen" machte. Selbst den Göttern wurde sie geweiht und Homer beschreibt sie seinen damaligen Zeit genossen als etwas Entzückendes und Köstliches. In China wurde die Rose schon in den älte sten Zeiten herangezogen. Auch die persischen Gärten wiesen einen ungeheuer großen Rosen schmuck auf. Viele dieser Rosen wurden zur Gewinnung von Rosenöl, das nur von den Reichsten des Landes benutzt werden durfte, angepflanzt. Von Griechenland kam die Rose nach Rom, und Plinius beschreibt seinen Rosengarten, die Kultur der Rose und noch manches, was uns eine genaue Kenntnis der Rosen und ihrer Schönheit in der damaligen Zeit verrät. Nach seinen Ausführungen hat es damals schon elf Rosenarten gegeben. Auf den römischen Festen wurde die „Königin der Blumen" zu Tausen den verwendet. Der allmähliche Verfall des großen Römerreiches brachte aber auch eine Vergeudung und einen Mißbrauch mit der Rose mit sich. Man legte sich damals sogar auf Rosen und dürfte deshalb der Ausdruck „auf Rosen gebettet" daher stammen. Nach dem Untergang des römischen Reichs finden wir die Rose an den Opferstätten, in den Hainen unsrer Vorfahren, der Germanen, wie der; denn bei ihnen galt sie schon lange als Sinnbild des Frühlings und wurde außerdem als Preis sür hervorragende Leistungen ver liehen. Sie wurde auch als Symbol der Liebe angesehen und wir sehen hieraus, daß die Rose in Deutschland schon damals sehr verehrt und geachtet wurde. Verschiedne Kaiser ließen den Rosen einen besondren Schutz angedeihen, und während der Kreuzzüge flammte die inzwischen etwas verblaßte Begeisterung für die Rose wieder auf. Die Ritter trugen auf ihren Schil den Rosenwappen und wurden bei ihrer Heim kehr mit Rosen geschmückt; sehr oft zierten sie auch ihre Waffen mit Rosen. In den späteren Jahrhunderten wurde die Rose vielfach in Klostergärten gepflegt, und wir finden sie dann an den gotischen Kirchen der damaligen Zeit und auf Wappen; auch Luthers Wappen zeigt eine Rose. Im 18. Jahrhundert wurde die Rose und ihre Kultur in einer Reihe von Büchern ausführlich beschrieben und gegen Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte in San gerhausen die Gründung des weltbekannten Vereins Deutscher Rosensreunde, der das eben falls sehr bekannte Rosarium in Sangerhausen schuf- Deutsche, aber auch französische und englische Züchter beschäftigten sich um die Jahrhundert wende sehr stark mit der Rose. Im Lauf der Zeit haben uns die deutschen Rosenzüchter eine Unmenge von Sorten geschenkt, zu denen eine Reihe gleichwertiger ausländischer Züchtungen traten. Viele Sorten sind infolge ihrer weni ger guten Eigenschaften bald wieder verschwun den/ und so hat sich mit der Zeit ein gewisser Stamm bester Sorten gebildet, die wir jedes Jahr auf Ausstellungen zu bewundern Ge- legenheit haben. Auch heute noch erscheinen immer wieder Neuzüchtungen, die es, je nach ihren Eigenschaften, verdienen, angepflanzt zu werden. Jahrhunderte haben den Ruf der Rose, Köni gin der Blumen zu sein, nicht brechen können — im Gegenteil, sie ist heute volkstümlicher denn je. Während sie früher dazu diente, den Festen untergehender Kulturvölker einen letzten Glanz zu verleihen, ihre Todesstunde freudiger und froher zu gestalten, ist sie heute das Sym bol der Erziehung des deutschen Volks zur Blumen- und Pflanzenliebe und damit deZ Aufstiegs zu einer neuen deutschen Gartcn- kultur. Nicht zuletzt dient sie nun durch den „Tag der Deutschen Rose", den wir am 14. und 15. Hcumond (Juli) feiern, dem gesamten deutschen Volke und wird dadurch erst recht zu einer deutschen Volksblume. Nk Rosen Seit Jahrtausenden spiegelt sich ihr Glanz im Völker- und Einzelgeschehen. Schon in Ba bylon, wohin die Rose von ihrer Heimat aus zuerst kam, wurde sie verehrt und zu Festen aller Art benutzt. Dann führte sie ihr Sieges zug durch viele Länder nach Griechenland und sie war dem schönheitsuchenden Griechen etwas Wesensverwandtes und Beglückendes, das so ganz und gar zu der damals bevorzugten Linienführung in der Architektonik und den andern Künsten paßte. Sie diente dort als Schmuck der Götterbilder und Tempel, wurde Der „Tag der „Deutschen Rose", den wir am 14. Wer kennt nicht die von P. Lambert in Trier im und 15. Heumond (Juli) begehen werden, ist uns Jahr'1901 gezüchtete weiße „Frau Karl Druschki"? Anlaß dazu, jener unvergeßlichen Rosenschönheiten Trotz ihrem starren Wuchs hat sie sowohl in Parken, zu gedenken, die im 19. und zu Beginn des 20. als auch in Bauerngärten, zur Schnittblumengewin- Jahrhunderts führend waren und den Ruhm der nung wie auch als Beetrose weitgehendste Verwen- Jn den nächsten Wochen kommen laufend An regungen für die Programmgestaltung des „Tags der Deutschen Rose" heraus. Diese Anregungen müssen sehr genau besprochen und bearbeitet wer den, damit nichts, was nur irgendwie an der He bung des „Tags der Deutschen Rose" eingesetzt wer- Vn kann, unterlassen wird. -^enn jeder Berufskamerad sich für diese große Mung der Berufsgemeinschaft zur Verfügung Kwe Pflicht tut, wird der Tag der Deut- "n wirtlicher Ehrentag für das gesamte l"fnwkrt werden. Wir werden dabei unsrer die Volksgenossen zur Liebe und Garten zu erziehen und rum deutschen Boden. Heil-Hitlerl gez. Siemens dlüllerklein, -er Reichsbeaustragte für die Organisation und Vorbereitung des „Tags der Deutschen Rose". ihr innerhalb der großen Vielgestaltigkeit der Pflanzenwelt ein besondrer Platz einaeräumt dieses °GMetReMfwagt^ w^'es stinke ^urde, den ihr selbst die Orchideen und Lilien, aber auch zur Verzierung der Gräber benutzt. - ei es ^emersoeaunragten aver, nnro es ftm. me Gladiolen nicht streitig machen kann- Außerdem wurde auch hier die Rose als Sym- ten — die Rose ist und bleibt die Königin der bol der Schönheit, Liebe, Anmut und Lebens- Kinder Floras. freude angesehen und es ist begreiflich, daß um