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Mmmer 21 Berlin, Freitag, den 25. Wonnemond (Mai) 1934 51. Jahrgang /V „„ - Verlsnzerunß des deut8ck-kr»»rö8i8cken »snäslsvertrszs — dlcus engli8cke keztimmunz für dis Kir8ckenei»luki- — Vie (Zuslilütsvorzckriften für dis it3lieni8ske — VertrszzroU für äusI-rnüssrU»! — vezokrünkuiig der Tulsssunz von VVsrsnüsu8ern und Oinkeit8prei88c8ckök!sn in Kelgien — An8köke und — " 4Virl8ckskt8belebun8 — I^'uckdruck der Veröffentlichungen — Nn88e — 4Vettkewerd im neuen 8iast — >1nUnnkiueu gegen die OnndkluclU — Vie 1. Neick8uökr- N, 8tsnd-.^u88teIIung in der ZIumeu8lsdk Erfurt — ver Osrtsndnu in der er8ten Neick8nükr8tnnd-.Xu88teIIung in vrturt — ^'ereinkeitlickung dS8 gsrtneri8cken Ver- 8uck8we8sn8 — Oer ^Vonnemond im deutLLÜsn Sprickwort. Verlängerung des deutsch-französischen Handelsvertrags Es ist im Hinblick auf den am 20. 5. 1934 ab- Notenwechsel dem Auswärtigen Amt und der fran- gelausenen deutsch-französischen Handelsvertrag nicht zösischen Botschaft, der am 15. 5. stattgefunden hat, gelungen, deutsch-französische Verhandlungen in die Geltungsdauer des deutsch-französischen Han- Gang zu bringen. Infolgedessen wurde durch einen delsvertrages bis zum 30. 6. 1934 verlängert. Neue englische Bestimmungen für -ie Kirscheneinsuhr Das englische Landwirtschastsministerium hat beschränkt, wenn der Nachweis erbracht wird, daß zwecks Verhinderung der Uebertragung der Kir- sie nicht südlicher als Breitengrad 53 oder in Ost- schenfliege eine Berordnnug erlassen, nach der Kir- Preußen gewachsen sind. Ab 27. 5. 1934 können sehen aus Deutschland bis 28. 6. 1934 mit Ur- Kirschen aus irgendeinem andren europäischen Lande sprungszeugnis zur Einfuhr zugelassen werden. Von nur in Verbindung mit einem Ursprungszeugnis diesem Zeitpunkt ab bleibt die Einfuhr aus Kirschen eingeführt werden. Die Qualiiätsvorschrislen für die italienische pfirsichausfuhr Obwohl die Pfirsichausfuhr aus Italien im vori- werden würden, weil ganz ohne Frage die Ausfuhr gen Jahre nicht die Höhe des Jahres 1932 erreichen dadurch zurückgegangen war. Die Regierung hat konnte, hat sich die italienische Regierung doch ent- sich aber auch durch diesen Rückgang nicht beirren schlossen, die Oualitätsvorschriften, die 1933 bereits lassen, läßt für dieses Jahr ebenfalls nur w e i ß- für die Ausfuhr von Pfirsichen bestanden, in diesem fleischige Sorten für die Ausfuhr zu, ebenso Jahr fast unverändert wieder in Kraft zu setzen, wie die Klassifizierung nach Fruchtgrößc» aufrecht- Man hatte in Kreisen italienischer Anbauer zunächst erhalten worden ist. damit gerechnet, daß diese Vorschriften gelockert Vertagszoll für Auslandssalat Ab 15. 5. 1934 wird der Vertragszoll von 7 Ml handelt. Der in der Tarifstelle 33 Abs. 3 des Ge- je de bei der Einfuhr von italienischem Kopfsalat an- brauchszolltariss vorgesehene Vertragszollsatz von gewendet, wenn bei den deutschen Zollstcllen Be- 7 M für 1 de findet ferner mit Wirkung voM scheimqunqen der italienischen Zollämter Fortezza 17. 5. 1934 ab aus Kopfsalat spanischer Erzeugung und Chiasfo vorgelegt werden, aus denen hervorgeht, Anwendung. daß es sich um Kopfsalat italienischen Ursprungs Beschränkung -er Zulassung von Warenhäusern und Einheitspreisgeschäften in Belgien Auch in Belgien verstärken sich die Forderungen gegen die Neueröffnung von Aktiengesellschaften, Gc- nach Beschränkung von Warenhäusern und Ein- nossenschastcii und Filialgescllschasten gefordert, die heitspreisgeschästen. Es wird eine einjährige Sperre Kleinhandel betreiben wollen. Zinshöhe und Wirtschafisbelebung Das noch immer hohe Zinsniveau stellt für die Wiederbelebung der Wirtschaft ein Hemmnis dar, obgleich der Zinsfuß für die Wirtschaft keineswegs allem von Bedeutung ist. Kürzlich wies Professor Wagemann auf die Bedeutung der Zinsen und ihrer höhe für die einzelnen Zweige der Volkswirtschaft hin, wobei zum Ausdruck kam, daß die Frage der Zinsfenkung gerade für die Landwirtschaft mit dem geringen Warenumschlag erhöhte Bedeutung besitzt. Nunmehr häufen sich die Stimmen, welche die Zins senkung auch zur Entlastung der industriellen Er zeugung für notwendig erachten. So nimmt Wilhelm Kord-Ruwisch in einem Auf satz: Die Zinssenkung und die Lage der Unterneh mungen in „Der deutsche Oekonomist" Nr. 17 Stel lung zu dieser Frage. Er sagt, daß der Landes- zmsfutz in Deutschland seit 1924 sich eben nicht auf Kue rein natürliche bzw. „organische" Weise her- ausgEdet hat, sondern das Ergebnis einer Reihe wnySM^Mstcher kreditpolitischer Fehlgrün- dungen sii <Ler Wiederaufbau, der durch den der Inflation zerrütteten Wirtschaft , st, memr Wr Verfasser, „setzte die Be schaffung bedeutender Kapsialmengen voraus, die man durch das Angebot eines möglichst hohen Zins fußes heranzulocken suchte.' Die tzrage der Mög ¬ lichkeit, diesen hohen Zinsfuß aufzubringen, habe dabei im Hintergrund gestanden. Die Folge der Zinsüberbürdungen sei der Zusammenbruch des Jahres 1931 gewesen. Die Lösung der Frage einer sowohl nach der Gläubiger- wie nach der Schuldnerseite angemesse nen Zinshöhe sei für die Arbeitsbeschassungspolitik, die sich nicht damit begnügen will, mit Notstands maßnahmen Arbeitslose von der Straße zu nehmen, unerläßlich. Die Vorkriegshöhe der Zinsen könne dabei nicht als Vorbild genommen werden, da die Wirtschaft gegenwärtig im Gegensatz zur damaligen Entwicklung nicht auf Expansion eingestellt sei. Es sei bei einigen Jndustrieunternehmungen ein ge wisser Zusammenhang zwischen Zinse'ndienst und Fremdkapital sestzustellen. Auf alle Fälle müsse der künftige Landeszinssuß nach dem erzielbaren nor malen Wirtschastsertrag bemessen werden, wobei der Zinssatz selbst, ob 4 oder SYL, nickt den Ausschlag zu geben habe. Daß die hohen Zinsen auch sür die Industrie schwerwiegende Folgen gebracht haben, geht aus einer Zusammenstellung von Dr. W. Hase- mack über die Gewinn- und Verlustzüsern von 54 Gesellschaften hervor. Daraus ergibt sich ein Zins- aufwand von 47,8 Mill. All, der fast genau so groß ist wie die ausgewiesenen Verluste von insgesamt 47,7 Wll. K-k. Nachdruck der Veröffentlichungen Aus besondrer Veranlassung wird darauf hingewiescn, daß der Abdruck der in der Zeitschrift „Der deutsche Erwerbsgartenbau vereinigt mit Die Gartenbauwirtschaft" veröffentlichten Artikel ohne eine jedesmalige Abdruckcrlaubnis und die Quellenangabe: „Der deutsche Erwcrbsgartcnba» vereinigt mit Die Gartenbauwirtschaft", amtliches Organ Les Gartenbaus im Reichsnährstand, Berlin SW 11, Hasenplatz 4", »erboten ist. Nasse Es ist uns ganz selbstverständlich, daß unsre Pflanze», Bäume und Blumen einen, unter normalen Verhältnissen immer gleichbleiben den Habitus besitzen. Wir würden uns deshalb bei einer konstant durchgezüchteten Pflanze wundern, wenn sie auf einmal ein andres Aus sehen bekäme, neun sie vermag es nur unter ganz bcsondren Umständen, denselben zu än dern. In ihr läuft das Blut einer nur ihr eignen Rasse, die uns bei unsern Pflanzen zu einem feststehenden Begriff geworden ist. Wir könnten deshalb z. B. nie eine lilia eucklöra mit einer Tilia arAöntea, geschweige denn mit einer ganz andren Baumart verwechseln. Wie das Aeußere, so sind auch die inneren Eigenschaften einer gewissen Pflanzenart unter normalen Verhältnissen immer dieselben. Sie können sich nicht ganz beliebig ändern, lassen sich auch nach dieser oder jener Richtung hin nicht so leicht umwerten, sondern sie können nur als Ganzes benützt werden, um durch Aus lese und Vereinigung mit andern, in ihrer Rasse gleichbleibenden Exemplaren etwas Neues, in sich Gefestigtes zu bilden. Es liegt deshalb nicht in des Menschen Hand, den kon stanten Eigenschaften z. B. eines Antirrhinum solche hinzuzusügen, die der Pflanze völlig fremd sind. Es gelänge nicht, diese Pflanze zum Zweck der Ausartung mit einer völlig fremden zu kreuzen; denn daraus entstünden nur wertlose Bastarde mit völlig minderwer tigen inneren Eigenschaften. Schon die Kreu zung an sich verwandter Pflanzen, man ver gleiche doch einmal die Verbindung der Sola naceen Tomate und Kartoffel, zeigt uns das rassische Wirken der Natur ganz deutlich. Während uns die vorstehenden Vorgänge bei unsern Pflanzen ziemlich bekannt sind, hat es viele Jahrzehnte, ja Jahrhunderte gedauert, bis der deutsche Mensch gesehen und "auch er lebt hat, daß er einer ganz bestimmten Rasse (Mischungen der verschiednen europäischen Rassen sind sehr häufig) angehört. Erst der Nationalsozialismus verhalf der Anschauung unsrer früher fast einsam schaffenden Rassen forscher (ich erinnere hier nur an Günther) zuin Durchbruch. Die nationale Revolution und die, erst durch sie möglich gewordene Ge setzgebung (Gesetz zur Wiederherstellung des Neuordnung der Flurbereinigung Durch Gesetz vom 21. 4. 1934 (Preuß. Gesetz sammlung S. 223 vom 4. 8. 1934) ist unter Auf hebung der §8 1—10 der Umlcgungsordnung vom 21. 9. 1920 die Flurbereinigung durch Umlegungs verfahren wesentlich vereinfacht und erleichtert. Das Umlegungsverfahren bezweckt folgendes: 8 1. (1) Die vermengt liegenden oder unwirtschaftlich gestalteten Grundstücke verschiedener Eigen tümer einer oder mehrerer ganzer Feldmarken oder eines Teils oder mehrerer Teile von Feldmarken können zur besseren Bewirtschaf tung umgelegt werden, wenn davon eine er hebliche Verbesserung der Landeskultur zu erwarten ist. (2) Einzelne Grundstücke einer andern Feldmark können mit umgelegt werde», wenn es für die Zwecke des Verfahrens, insbesondre zur Her stellung wirtschaftlich zweckmäßiger Grenzen, Wege, Entwässerungs- und Bewässerungs anlagen, zur Verbesserung der Vorflut oder zur Verbesserung der Plantage nötig ist. (3) Bei ländlichen Ortschaften kann die Ortslage oder ein Teil der Ortslage zum Verfahren gezogen werden. 8 2. Wenn durch die Anlage von Kanälen, Deickcn, Staubecken, Eisenbahnen, Wegen durch Ver legung oder Durchbruch von Wasserläufen oder durch ähnliche Maßnahmen oder Ereignisse Nachteile für die Landeskultur entstehen oder entstanden find, kann die Umlegung auf die durch die Anlage oder die Ereignisse betroffe- nun und diejenigen Grundstücke beschränkt werden, die zur Erzielung einer wirtschaftlich zweckmäßigeren Planung im Umlegungsbezirk zugezogcn werden müssen. Im Gegensatz zu den früheren Bestimmungen können künftig notwendige Umlegungen nicht mehr durch den Widerstand einzelner sabotiert werden, weil der Oberpräsident auf dem Anordimngsweg die Entscheidung fällt, nachdem er über etwaige Einwendungen der Betroffenen den Landesbauern- führcr gehört hat. Wichtig ist. daß auch Hofränme, Hausgärtcn, Parkanlagen, Obstgärten, Gartenbau betriebe in die Umlegung einbezogen werden können, Or, L. Bcrufsbeamtentums und Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses) ließen im allgemeinen den deutschen Menschen aushorchen; denn erst durch sie war er gezwungen, sich erstens seinen Vorfahren und damit unwillkürlich rassischenBe- trachtungen zuzuwenden und zweitens wenig stens zu fühlen, daß die Gesetzgeber mit ihren Anordnungen die rassische Ausartung unsres Volkes bezwecken. Das Wort Rasse stand des halb auf einmal im Mittelpunkt des Ge schehens und erst wenige Monate sind ver gangen, seitdem die Mehrzahl der deutschen Menschen langsam, aber sicher erfährt, daß sie entweder der nordischen oder aber der westi- schen, ostischen, dinarischen und fälischen Rasse anaehört, bzw. das Blut mehrerer dieser Rassen in sich trägt. Es gibt, seitdem der Na tionalsozialismus in Deutschland herrscht und mit ihm zu unsrer größten Freude eine ras sische Weltanschauung die Oberhand erhalten hat, hierüber soviel Literatur, daß es dem ein zelnen ziemlich leicht fallen muß, sich über rassische Fragen und die Zugehörigkeit zu die ser oder jener Rasse zu orientieren. Es ist also Pflicht eines jeden Deutschen, sich darüber klar zu sein, welcher Rasse er angehört oder, genauer ausgedrückt, welchen Rassenindex er besitzt. Selbstverständlich wird es noch Jahre dau ern, bis der Rassengedanke, der uns bei Pflan zen und Tieren so geläufig ist, bis zu allen Menschen vorgedrungen sein wird und jeder weiß, welcher rassischen Gruppe er angehört. Eine ungeheure völkische Erziehungsarbeit wird dazu uotwendig seiu, um den deutschen Menschen nicht nur fühlen, sondern auch er fahren zu lassen, daß Rasse, der Anfang und das Ende allen Werdens — auch seines eignen und des seiner Nachkommen — ist. An sich wäre es eigentlich ziemlich gleich gültig, ob ein ftelsrLonium Zonale äußerlich gerade so und nicht anders geschaffen ist, aber wir wissen, daß sich dmpit innere Eigenschaften verbinden und diese die Hauptsache sind. Auch bei uus Menschen ist es so. Es wäre auch hier nicht von ausschlaggebender Bedeutung, ob je mand als äußere Rassenmerkmale blaue Augen und blondes Haar oder gekraustes Haar und Plattfüße besitzt, wenn dies nicht der sichtbarste Ausdruck innerer Eigenschasten wäre. Gerade auf letzteres aber kommt es an; denn Rasse ist nicht nur Schicksal, sondern auch Charakter. Die Natur schafft nie Gleiches, sondern ist die Vielfältigkeit selbst; denn nur durch dieselbe kaun sie bestehen, sich aufbauen. So ist jede Pflanze, jeder deutsche oder andre Mensch nicht etwa ein Abklatsch eines andren Jndividiums, sondern der wesenhafte Ausdruck eines Ge mischs von Rassen oder gar, in selteneren Fällen, nur einer Rasse. Da jede der europäi schen Raffen nicht nur ihr äußeres Bild formt (blaue, graue, braune Augen, blondes, schwar zes Haar usw.), sondern diese äußeren Eigen schaften mit inneren konform gehen, so kann man sich nicht nur ein äußeres, sondern auch ein inneres Bild der einzelnen Rassen machen und deshalb auch, wenn man Rassenkenner ist, von dem äußeren Habitus eines Menschen auf seinen Charakter schließen. Dabei weiß man ganz genau, daß z. B. ein als einwandfrei nordisch erniittelter Mensch nie grundlegende ostische oder westische Charakterwerte besitzen kann, sondern sein Aeußeres stimmt — dem im mer harmonischen Schassen der Natur entspre- chend — mit dem Innern zusammen. Diese rassische Harmonie zwischen dem Aeußeren und Inneren des Menschen hat eine große Bedeutung, die mindestens genau so wichtig ist, wie die Kenntnis der Rassen selbst. Der typisch nordische Mensch, der in seinen Grundzügen zurückhaltend, ernst und einsam- keitsliebend ist, der sich in der Regel nicht mit, sondern nur gegen die Gesellschaft voll ent wickeln kann, der in seiner Treue der Ueber- zeugung und seinem großen Aufbauwillen von keiner andren Rasse übertroffen wird, kann z. B. nie typisch westische Eigenschaften, wie etwa die bcsondre Liebe zur Gesellschaft, übertriebne Fröhlichkeit, Geschwätzigkeit usw., auuehmen. Er würde sich damit das aufoktroyicren wollen, was wir bei den Pflanzen nie fertigbringen, nämlich den inneren Wesensausdrück einer andren Rasse. Rasse haben heißt deshalb nicht, sich in die Eigenschaften andrer Mutsmsichun- gen hineinzudränaen versuchen, sondern Rasse haben Hecht: Sich selbst treu bleiben! Des-