Volltext Seite (XML)
195 Jahren, Sohnes des Joh. Eberhard von Exter, Qr. weä. Sr. Kgl. Majestät in Preußen und Sr. Frstl. Durchlaucht Leib-Medicus (1697), wo es heißt: „Er hat ein Vierteljahr vor seiner tätlichen Krankheit die allerempfindlichsten Kopf schmerzen gehabt, allein, darunter sich so gelassen erzeigt, daß es ein Wunder gewesen. Von dem Karmeliten und Quietisten Fröre Laurent (Bruder Lorenz) — Nicolaus Hermann, 1611 — heißt es: „Ungeachtet nun seiner Schmerzen, sah man doch an seinem Gesicht und hörte es auch an seinen Reden, daß er ganz freudig war. Die Umstehenden fragten ihn deshalb, ob er denn keine Schmerzen empfinde. Denen antwortete er: Wie soll ich Schmerzen empfinden, (die wohl vorhanden sind,) da mein Geist zufrieden ist. Und da sie Weiler fragten: ob er denn auch wollte zufrieden sein, wenn er zehn Jahre nach einander solche Schmerzen leiden sollte? da sagte er: Nicht allein zehn Jahr, sondern wenn Gott wollte, daß ich sie bis zum jüngsten Tage ausstehen sollte, so wollte ich gern zufrieden sein." Recht analog den Worten des Indiers sind die des heiligen Marquis de Renty von dem Reitz im obigem übändigen Werk schreibt: „Er wollte nicht klagen über Wehe und sprach: Die Liebe Gottes ertrage alles, seine Diener nichts! Und als Jemand ihm widersprach: daß man ja sehe, daß er vieles erlitte, antwortete er: „Zwar ja; aber ich fühle nichts, denn ich gebe darauf uicht Acht!" Der am 29. Juni 1672 im 22. Jahre im Haag als Geißel enthauptete heilige Jüngling Jakob von der Graf sagte: „Und wie sollte ich denn noch die Schmerzen des Leibes fühlen können, wenn ich mich retieriert habe in den Fels des unüberwindliches Gottes!" Diese wenigen Beispiele werden genügen, zu bezeugen, daß den Worten des Indiers bezüglich der Empfindungs losigkeit gegenüber den Schmerzen seiner Wunde ein reeller tiefer Wahrheitsgehalt wirklich zu Grunde liegt, daß also 13*