Volltext Seite (XML)
gekommen sei. und bah ihre Jnteresjen vollständig hinter denen der Landwirtschaft hätten zurückstehcn müssen. Der Generalsekretär des Vereins M. Busemann legte dar, was seitens des Vereins geschehen sei, um zu verhüten, daß die deutsche Industrie nicht durch noch Höhere Zollsätze seitens Rußlands belastet werde. Aber die russischen Unterhändler hätten sich aus nichts eingelassen und ihre scharfen Forde rungen durchgesetzt, um sich für die höheren deutschen Ge treidezölle schadlos zu halten. Die Aussichten für den Ex- vort nach Rußland seien sehr trübe. Auf deutscher Seite seien 7b v. H. der Zollsätze durch den Vertrag gebunden, auf russischer nur 50 v. H., und diese Ungleichheit sei ein schwerer Schaden für die deutsch« Industrie. Nach ihm sprachen F. A b e11 sd o r ff-Berlin vis Vertreter der Textil industrie, Dr. Reimar>us für die chemische Industrie, Dr. BÜrner für die Elektrotechnik, der u. a. aussübrte, die Prohibitivzölle auf Dynamos, Kabel und isolierte Drähte ver danke di« deutsche Industrie den deutschen elektrotechnischen Gesellschaften, di« Filialen in Rußland gegründet hätten, E. Hager für die Papierindustrie, G. Steuert für die Maschinenindustrie, Ahrend für die Nähmaschinenfabri- kanlen u. a. m. In der allgemeinen Besprechung ergriff Reichslagsabgeordneter Gothein das Wort. Den In- dustriellen muffe er den Vorwurf machen, daß sie sich um die Politik nicht gekümmert und sich die politische Macht von den Agrariern chatten aus den Händen nehmen lassen. Es sei dies eine Machtfrage, und je eher die Industriellen dies er kennen und sich danach richten würden, desto besser für sie und Deutschland. Die Versammlung schloß mit der Annahme einer Resolution, in der nach entsprechender Kennzeichnung des Vertrages die Erwartung ausgesprochen wird, daß die deutsche Regierung den Export nach Rußland in allen Zoll schwierigkeiten und anderen Streitfragen unterstützen werde. * Ter Kaiser empfing gestern nach der Äbeudtafel den Reichskanzler, den er auch beute früh nach dem üblichen Spaziergang im Tiergarten aufsuchte. Später hörte der Kaiser ,m Schloß die Vorträge des Cbefs des ZivilkabinetS Dr. v. Lucanus, des Hausministers v. Wedel und des Hosmarschalls v. Trotha. Zur Frühstückstasel waren ge laden der Gouverneur von Oslafrika Graf Goeycn und der Botschaftsrat Freiherr v. Romberg aus Petersburg. * RetchSsinanzresorm. Wie nach der „T. R." verlautet, sind die Kon seren; en, die anläßlich der Beratung der Handelsverträge zwischen den Ministern der einzelnen Bundesstaaten über die Finanzreform slaltgesunden haben, ergebnislos geblieben, da man keine Entscheidung darüber treffen wollte, in welcher Richtung eine Vermehrung der eigenen Einnahmen des Reiches erfolgen solle, bevor man nicht die Wirkungen deS neuen Zolltarifs und der neuen Vertragszölle einigermaßen zu überblicken imstande ist. * Mehr ParlamcntSfleitz! Die „Boss. Zig." erinnert in einem „Die Arbeitspflicht der Volksvertreter" überschriebenen Leitartikel die gewerbsmäßig schwänzenden Reichstagsabge ordneten scharf aber treffend an ihre Pflicht und erklärt schließlich in wohltuender Deutlichkeit: Soll Las Parlament wieder zn dem Ansehen kommen, dessen es zum besten des Volkes und des Vaterlandes benötigt, so wird es Sache vieler Abgeordneten sein, gewissenhafter als bisher ihre Pflicht zu erfüllen. Sie veroiencn das Mandat nicht, wenn sie es nur aus nahmsweise ausüben. Wer nicht in der Lage ist, der Volksvertretung als eifriges und tätiges Mitglied anzugehören, wird gut tun, mit seinen Wählern darüber zu Rate zu gehen, ob ihre Interessen, die Inter essen der Gesamtheit nicht durch einen geeigneteren Mann im Par lament wahrzunehmen seien. Wer die Würde übernimmt, muß auch die Bürde tragen. Tie Arbeitspflicht ist eine Ehrenpflicht des Abgeordneten. Es tut dringend not, daß daran in der Oessentlichkeit häufiger als bisher erinnert wird. Denn die heutigen Zustände sind unwürdig und unhaltbar. Sie machen eine vernünftige, zweck, mäßige Erledigung der Geschäfte unmöglich, schädigen die Wohl fahrt, verschieben in bedenklichem Maße das politische Gleichgewicht zu Guussen der Regierung und Verwaltung und entfremden dem Parlament mehr und mehr die Sympathien der Bevölkerung. Gewiß hat die Dlätenlosigkeit der Abgeordneten einen großen Teil der Schuld^ an diejem Absentismus, aber jeden falls nicht die ganze Schuld. — Kriegsminister von Einem, der stark an Influenza erkrankt war. befindet pch. nach dem „L. A.", auf dem Wege der Besserung, so Laß Ichon am 28. L. M. der Militäretat unü die Entwürfe über die Militärpflicht und die Friedenspräsenzstärke in Gegenwart des Kriegsmimsters von der Budgetkom Mission des Reichs tags beraten werden können. * * Gera. 22. Februar. Vom Landtag wurden heute die vorgescylagenen allgememen Gehaltserhöhungen der Staatsbeamten und Lehrer an staatlichen An stalten genehmigt. Es machten sich deshalb Mehrein stellungen im Etat von ca. 30 000 ^l. nötig. * Franksurt a. M., 22. Februar. Die Stadtverordneten genehmigten einstimmig die Magistratsvorlage aus Veran staltung von M e ist e r k u r s e n und überwiesen eine Ein gabe christlicher Arbeiter um eine zehnprozentige Lohner höhung für die städtischen Arbeiter dem Ma gistrate zur wohlwollenden Prüfung. Der Oberbürger meister Ädickes erwiderte, der Magistrat sei bereits mit der Frage der Lohnerhöhung beschäftigt, aber eine zehnprozentige Erhöhung bedeute 450 000 ^l. Mehrausgabe. * Aus Hessen, 22. Februar. Aus Kollekteurkreisen der hessischen Landeslotterie verlautet, daß bezüglich der hessischen Landeslotterie «in Ueverein- kommen mit Preußen abgeschlossen werd«, nach welchem gegen eine bestimmte, allfährlich zu zahlende Ouote an Hessen die Landeslotterie aufgehoben und die preußischen Lose zum Vertrieb in Hessen zugelassen werden. * Stuttgart, 2l. Februar. Wegen Beleidigung des Königs von Sachsen ist mit dessen Ermächtigung gegen den Redakteur des „Simplicissimu s", Linnekogel, An- klage erhoben und nunmehr von der Strafkammer des Land gerichts Stuttgart das Hauptverfahren eröffnet worden. In- kriminiert ist in der ..Familiensromm" betitelten Nummer des „Simplicissimus" der Text zu dem Titelbild, daS schon drei Wochen vor Weihnachten die Gräfin Montignoso dar stellt, wie sie in der Weihnachtsnacht vergebens Einlaß im DreÄmer Schlosse begehrt. Der Verteidiger, Rechsanwalt Haußmann, hat die Beziehung der Akten in der Rechts sache des Kronprinzen Friedrich August gegen die Prinzessin Luise wegen Eheirrung beantragt und andere Beweisantroge gestellt. Nach dem Gesetz von 1848 ist in Württemberg für Majestätsbeleidigungen das Schwurgericht zuständig. veuttcbrr Zeicbrtag. O Berlin, 22. Februar. (Telegr.) Heute begann nun die Schluhberatung der Handels verträge. In dem Hause summte es zu Beginn der Sitzung, wie in dem bekannten Bienenkörbe. Recht zahlreich waren die Herren Abgeordneten erschienen, auch die Bänke des Bundesrates waren vollbesetzt und die Tribünen gefüllt. Ter Lärm war so kräftig, daß die ersten Reden fast völlig verloren gingen. Herr Osel sprach fürs Zentrum, kurz und bündig: der sozialdemo kratische Beirat für die Ärbeiterstatistik, Molkenbuhr, schon wesentlich länger, trotzdem daß er im Anfang seiner Darlegungen betonte, alles Reden nütze nichts mehr, die Verträge würden zum Unglück der Nation doch ange- nommen werden. Inzwischen war auch der Reichs kanzler erschienen und konnte das Vertrauensvotum, das den verbündeten Regierungen vom Grafen Lim- burg-Stiruin (dtschkons.f und dem Führer der Nationalliberalen Dr. Sattler erteilt wurde, persön lich entgegennehmen. Dagegen lehnte die deutsche Volks- Partei durch den Präsidenten des württembergischcn Land tages, Rechtsanwalt Payer, die Verträge, bis aus den belgischen unü italienischen, ab. Seine Freunde über- lieben der Mehrheit des Hauses die Verantwortung für die unausbleiblichen Folgen aus den Verträgen: die Linke applaudierte, natürlich! Die Reichspartei brachte darauf noch eine Reihe Spezialwünsche vor. Herr Gamp begann seine Ausführungen, wie meist, mit einer Polemik gegen Herrn Gothein, lvandte sich dann gegen den Staatssekretär des Auswärtigen, Freiherrn v. Richthofen, wegen der Vichseuchenkonvention mit Lesterreich-Ungarn und provozierte im weiteren Verlaufe seiner Rede mehrfachen Widerspruch der äußersten Linken. Die Reichspartei stimme den Verträgen zu, wenn auch nicht gehobenen Herzens: denn viele Wünsche der Land- wirtschaft blieben unerfüllt. (Lebhaftes Gelächter links.) Nachdem sich die Debatte etwa 3 Stunden lang in immer hin ziemlicher Ruhe hingezogen hatte, änderte sich die Situation, als der Abgeordnete Gothein die Redner tribüne betrat und, von der Rechten vielfach durch Lachen und Zwischenrufe unterbrochen, über das geistige Niveau des Reichstages, das Schweineglück des Reichskanzlers, sowie über viele andere in näherer oder weiterer Be- ziehung zu den Verträgen stehende Tinge redete. Dann trat wieder Ruhe ein. Graf Posadowsky ergriff das Wort, um die mehrfachen Angriffe der Vorredner gegen die Regierungen zurückzuweisen und angebliche Irrtümer richtigzustellen. Besonders hob der Staats- sekretär hervor, daß Süddeutschland keinen Grund habe, über Benachteiligung zu klagen, und verteidigte unter wiederholtem lauten Beifall der Rechten und der Mitte die Politik der Regierungen. Reichskanzler Graf Bülow beglückwünschte Posadowsky nach dem Schluß seiner Rede durch Händedruck. In bekannter lebhafter Weise polemisierte hierauf Herr Liebermann v. Sonnen de r g gegen die Abgeordneten Gothein und v. Gerlach. Temperamentvoll sprach der Besitzer von Ianuschau, von Oldenburg, den Tank des Bundes der Landwirte r dem Reichskanzler dafür aus, daß er es verstanden habe, ! von der äußersten Rechten anfangend, bis zu der frei- ' sinnigen Volkspartei hin, eine Einigung zu schaffen. Es sprachen noch eine ganze Anzahl von Vertretern der der- schiedensten Parteien. Endlich, um 7?4 Uhr, schloß die Generaldebatte und es begann nach einer Reihe persön licher Bemerkungen die Abstimmung, zunächst über den östcrreichisch-ungarischen Vertrag. Es stimmten 309 Ab- geordnete, eine kaum dagewesene Präscnzziffer: davon 226 für und 79 gegen den Vertrag, vier Abgeordnete ent hielten sich der Abstimmung. In einfacher Abstimmung wird sodann die Viehseuchenkonvention gegen die Stim men der Sozialdemokraten und einiger Mitglieder der freisinnigen Vereinigung angenommen. Bei dem russi- schen Vertrag stimmten sogar 312 Abgeordnete, 228 für und 81 gegen, bei drei Stimmenthaltungen. Sodann werden die übrigen Verträge in einfacher Abstimmung angenommen. Damit ist daS in langjähriger Arbeit vor bereitete .Handelsvertragswerk des Reichskanzlers mit großer Mehrheit genehmigt worden. Mehrere Abgeord nete beglückwünschen den Reichskanzler, der selbst dem Präsidenten Graf Ballestrem dankt. 145. Sitzung. O Berlin, 22. Februar. sTelegr.) Am Bundesratstijche: v. Posadowsky, v. Richt- Hofen, v. Stengel, v. Rheinbaben, v. Lerchen- leid, v. Hohenthal, v. Podbielski und Möller. Aus der Tagesordnung steht die dritte Beratung der sieden Handelsverträge. Dazu iieat» eine Resolution Hebel und Genossen vor, den ReicMkanzler zu ersuchen, dahm zu wirken, daß dem Reichstag baldigst eine Novelle zum Veremszollgejetz vom 1. Juli 1800 vorgelegt werde, in welcher namentlich folgende Punkte zeitgemäß geregelt werden: 1) Haftung der Zollverwaltung für Verschulden der Beamten. 2) Entscheidung der Beichwerden über Anwendung des Zoll- larifeS durch eine richterliche Reichszentralstelle nach ^An- börung von Sachverständigen. 3j Bindende Kraft amtlicher Auskünfte über di« Zolllarlfsätze. 4s Abgrenzung der Haftung zwischen der Eisenbahn- und Zollverwaltung für Verlust oder Beschädigung von Waren, die sich in von der Eisenbahn verwaltung gestellten, für die zollamtliche Abfertigung und einstweilige Niederlegung bestimmten Räumen befinden, bs Einheitliche Regelung des BeredelungsverkebrS. 6j Ab änderung der Strafbestimmungen nach Maßgabe der all gemeinen Rechtsanjchauungen, namentlich Beseitigung der Konfiskation als Defraudationsstrafe. In der Generaldis kussion erhält zunächst das Wort Abg. Osel sZentr.): Wenn auch die Vertreter der süd deutschen Landwirtschaft schließlich den Verträgen zustimmen werden, so geschieht es, weil wenigstens etwas erreicht ist und die Landwirtschaft mit dem Erreichten zusri^en sein muß. Der neue Zolllarif ist Nicht mehr «ine bloße Schablone, er ist ein organischer Aufbau, der allerdings an die Zollbeamten außerordentlich erhöhte Anforderungen stellt. Es war des halb durchaus berechtigt, wenn die Beamten seit einem Jahre immer stärker die Forderung erhoben, in den Organismus gründlich eingeführt zu werden. Wir müssen natürlich abwar. len, daß seitens der Regierung alles geschieht, um Umgehungen des Viermark-Getrcidezolles zu verhindern. sPräsident Graf BaIlestrem ersucht den Redner, nach den Abschweifungen endlich zu dem Thema der Handelsverträge zu kommen.) Redner verläßt daraus die Tribüne. Abg. Molkenbuhr sSozj: Wir wissen ja, daß Reden nichts mehr hilft. Die Verträge werden angenommen werden. <sie sind in unseren Augen ein nationales Unglück. Der Reichs kanzler hat von einer Wnahme der Bevölkerung aus dem platten Lande gesprochen, der durch die Verträge entgegen gewirkt werden müsse. Er hat aber bloß das Vrozentoer- hältnis angeführt: tatsächlich wohnen heute aus dem Lande mehr Menschen als vor zehn und zwanzig Jahren. Durch die Einführung von Maschinen im landwirtschaftlichen Be triebe ist in der ganzen Betriebsweise eine radikale Ver änderung eingetreten' es Kat eine Umwertung aller Werte stattgefunden, welche der Kanzler gar nicht in Rechnung ge stellt hat. Der Inhalt der heute zu sanktionierenden Handels. Vertragspolitik ist dem früheren absolut entgegengesetzt. Die moderne Schutzzöllnerei beruht zunächst aus dem Wunsche, eine hübsche Summe neuer indirekter Steuern für alle möglichen Machtzwecke zur Verfügung zu haben. Der andere Zweck der Schutzzöllnerei ist die schon von Bismarck proklamierte Züchtung von Millionären. Es wäre Pflicht der Regierung gewesen, nach den Ursachen zu fragen, weshalb Tausende von Arbeitern auswandern und sich der Industrie zuwenden. Ter Grund liegt in den krankhaften Verhältnissen der Land wirtschaft, in dem Bestehen der Gesindeordnung, der schlechten Bezahlung und den schlechten Wohnungsverhältnissen. Durch die Handelsverträge werden die Uebelstände noch verschärft. Die Arbeiterfrage ist in den Verträgen fast gar nicht berührt, nur in dem italienischen und österreichischen ist es geschehen bezüglich einer etwaigen Arbeiterversicherung. Warum hat man die russischen Arbeiter ausgeschlossen? Der russische Landarbeiter wird als minderwertig betrachtet. Die Arbeiter sind die einigen, die die Zeche zu bezahlen haben werden; wenn also Not in der Industrie eintreten wird, wird man sagen: Es ist eine Frucht der Handelsverträge. (Sehr richtig bei den Sozialdemokraten.! Eine vertragslose Zeit wäre vorzu ziehen dem Zustande, der einträte, wenn alle diese Vertrage mit den verrückten Zollsätzen in den einzelnen Staaten rn Kraft treten. Dieselben Wirkungen, welche die Eavrivischen Verträge auf die Grundbesitzer gehabt haben, werden diese Verträge aus die Arbeiter haben! lBeifall bei den Sozial demokraten.! Abg. Graf Limburg-Stirum sd.-kons.ft Die Verträge haben das Ziel, den Arbeitern gesicherte Arbeit zu verschaffen, des halb erstreben sie den Schutz der nationalen Arbeit. Mit den Verträgen kehrt man zu der großen Politik Bismarcks zurück, von der die Abkehr unter dem Motto erfolgt war: Deutschland, ein Industriestaat. lDer Reichskanzler erscheint.! Die Eaprivischen Verträge waren so schlecht vor bereitet, daß man nicht einmal die Vorteile für die Industrie herausgeschlagen hat, welche man hätte herausschlagen können. Die Industrie behauptet, die Landwirtschaft hätte Vorteil von den Verträgen, die Industrie mühte leiden. Eine solche Untersuchung ist müßig; die Industrie und die Landwirtschaft müssen zusammensteben, nicht in neuen Streit sich einlassen. Es wird sich jetzt um die Frage der Behandlung der Meist begünstigungsstaaten handeln. lZustimmung rechts.! Wenn die Herren aus Bayern den Norddeutschen vorwersen, sie müßten allein die Last tragen, weil sie am Gcrstebau mindestens ebenso start beteiligt sind wie in Bayern, so haben der Norden wie der Süden hier gleichmäßig Opfer zu bringen. Beide aber sollen gemeinsam am Schutz der natio nalen Arbeit mitwirken. lZustimmunarechts.! Was die Zu- kunft betrifft, so wird die Frage der Meistbegünstigungen in Sä den nächsten Jahren eine große Rolle spiAen. Wir habe« im Gegensatz zu dem Miulrauen, welches wir de« Urhebern der bestehenden Verträge entgegendrmaen mußten, zu den jetzigen Staatsmännern daS Vertrauen, daß sie dies« wlchtiae Frage zu einer gedeihlichen Lösung bringen werden. jLeb- hafter Beifall rechts.) Abg. Sattler snall.j verliest folgende Erklärung: Wenn wir im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwickelung all« Er werbsstände des Reiches unsere Zustimmung zu den Handels verträgen geben, io können wir doch nicht den Hinweis darauf unterdrücken, daß leider nicht alle berechtigten Interessen der Industrie, der Landwirtschaft, deS Handel- und des Ge werbes zur Geltung gebracht worden sind. AuS diesen Gründen müssen wir dem Wunsche Ausdruck geben, daß eS den verbündeten Regierungen aelmaen werde, bei Abschluß weiterer Verträge volle Gegenseitigkeit zu erreichen, so datz Leistung und Gegenleistung m einer befriedigenden Weise ge stellt werden. Abg. Payer lVp.f: Für di« Angehörigen der deutschen Volkspartei erkläre ich, baß sie gegen sämtliche Handelsoer- träge stimmen werden, mit Ausnahme des belgischen und ita lienischen. -lllan hofft von dem Zolltarif eine materielle Finanz reform und BerücksichtigunH der einzelstaatlichen Kassen. Darin wird man sich aber tauschen. Ein neues Flottengesetz steht in Aussicht mit Vermehrung der Flotte. Der Bund der Landwirte hat auf der ganzen Linie ge- siegt, die Negierung wird ihm in Treue Gefolgschaft leisten. Für jeden Fortschritt, der in den nächsten Jahren geplant sein wird, wird der Bund zu haben sein. Es kostet ja nichts, wenn man Geld auS einer anderen Tasche ver- lchenkt. Das Leben wird nach dem Inkrafttreten der Ver träge teurer werden. ES wird ein Kampf zwischen den kleinen Industriezweigen entbrennen urü> zu Ungunsten des Mittelstandes ausschlaaen, den Sie suach rechtSj mehr schützen sollen. Ein Test unserer Industrie wird sich jensefts der Grenze etablieren. Die Verantwortlichkeit für alle die!« wirtschaftlichen Folgen, für alle politischen Stimmungen und Bestimmungen müssen wir durchaus ablehnen. lBeifall links.) Abg. Gamp (Rp.j: In dem Vertrag mit Oesterreich ist die Bestimmung enthalten, daß die Transitläger m Königs- berg, Danzig, Altona, Ludwigshafen und Mannheim Nicht aufgehoben werden dürfen. Wir sind der Ansicht, daß Königsberg, Danzig und Altona für das Interesse der Land wirtschaft vorteilhaft sind, und wir wünschen deshalb, daß die Läger erhalten bleiben möchten. Wichtige Erwerbszweige erfahren eine mehr oder weniger empfindliche Schädigung. Namentlich sind viele berechtigte Wünsche der Landwirtschaft unerfüllt geblieben. sLachen links.) Wir hoffen, daß eS ge lingen wirb, mit den Meistbegünstigungsstaaten Tarifverträge zustande zu bringen, welche der Industrie zugute kommen, rn der Hoffnung, daß die Verträge dem Rückgang des Bauern- standes Einhalt tun und die Notlage der landwirtschaftlichen Arbeiter verbessert wird. lBeifall recht-.! Aba. Gothein streif. Vg.): Der en bloc-Annabm« sämt licher Verträge werden wir widersprechen. Ueber die Meist- begünstigunaSverträge werden wir hinterher zu sprechen Ge- legenheit haben. Es ist schwer, über die Handelsverträge zu einer Entscheidung zu kommen. Die Einen lehnen sie ab, die Anderen nehmen sie als kleineres Uebel an. Die Regierung sollte nicht zu Mitteln greifen, um einen Druck auf die Ab stimmungen auszuüben. Hebt sich das parlamentarische Niveau, wenn man solche Verträge, wie diese, in drei Tagen durchpeitscht? lGrobe Unruhe rechts.! Die Fasanenjäger müssen allerdings sehr rasch wieder nach Hause, HabebaldS und Eileleute haben keine Zeit! Wir müssen fast wünschen, daß diese Herrschaften uns bald wieder verlassen. Ich habe noch nicht gehört, daß das Schweineglück des Kanzlers zu gleich Schweineglück des deutschen Volkes ist. (Lärm rechts.) Für ihn war es ein Glück, daß der russisch-iapanische Krieg vorlag, für das deutsche Volk war es ein Unglück, daß es dahin kam, sonst hätten wir nicht fo schlechte Verträge be kommen. Der russische Vertrag i t Wermut, aber nicht Vermouth di Torino. Da? deutsche Volk muß nach den neuen Verträgen eine Milliarde mehr für die Er nährung mit Fleisch, Butter und Käse jährlich ausgeben. lLachen rechts.) Eine Folge wird sein die Er höhung der Güterpreise und Pachten, also ein Vorteil nur für den Verkäufer und Vervächter, aber em kolossaler Nachteil für den Käufer und Pächter. Sie treiben durch die Handels verträge die Industrie ins Ausland, es bleibt ihr ja nichts anderes übrig. Wo aber bleibt der deutsche Arbeiter, wo bleiben die Millionen jährlichen Zuwachses? Den Zu sammenhang zwischen den hohen Getreidepreisen und der Auswanderung hat Posadowsky bestreiten wollen. In den sechziger Jahren haben wir ja die stärkste Auswanderung ae- habt, wo ebenfalls die Getreidepreste hoch waren. Wie soll die Sozialpolitik sortgeführt werden, wenn die Industrie nicht in der Lage ist, die Arbeiter zu beschäftigen? Die Mehrzahl meiner Freunde sieht in den Vertragen keinen Vorteil. Je rascher diese Politik überwunden wird, um so besser für unser deutsches Volk. Die Landwirtschaft wird dann keinen Nachteil haben, sondern aufblühen in dem kleinen Besitz, dessen warme Freunde wir sind. lBeifall links.) Staatssekretär v. Posadowsky: Gothein hat meine Aeuße- rungen über die Stellung BiSmarcks zu den Getreidezöllen für unrichtig erklärt. Ich habe selbstverständlich nur das fest stellen können, was sich in den Akten deS Reichsschatz amtes usw. über die Stellung Bismarcks zu den Getreide zöllen befand. In diesen Aktenstücken hat sich auch nicht ein Schimmer des Inhaltes gefunden, daß Bismarck sich jemals dafür ausgesprochen hätte, den Getreidezoll auf 1 ^l. zu bringen. Es ist behauptet worden. Süddeutschland würoe durch die Verträge ungünstiger behandelt als Norddeutschland und überl-aupt das übrige Deutschland. DaS ist doch absolut unrichtig. Süddeutschland partizipiert doch an sämtlichen Getreidezöllen, dem Gerstenzoll, Malzzoll und Viehzoll. ES ist ihm auch eine wesentliche Bevorzugung eingeräumt aus den Grenzverkehr mit Vieh. Die Beweisführung PayerS ist mir nicht klar geworden. Will er etwa gegen di« Verträge Feuilleton. Deutsche Ausgrabungen bei der Cheopspyramide. In wenigen Tagen wird sich ein heimischer berühmter Gelehrter, der Professor der Aegyvtologie, Dr. Georg Steindorff, aufs neue ins Pharaonenland begeben, um auf dem gewaltigen Toten feld wenige Kilometer von Kairo rings um den großen Pyra miden von Giseh die von ihm vor zwei Jahren begonnenen „Leipziger Ausgrabungen" wieder auszunehmen. Vollen Mutes und freudiger Hoffnung geht der umsichtige Forscher an sein Werk, auch dankbar für die Unterstützung, die ihm die Stadt Leipzig, die ihm heimische Gönner, die ihm «in für die Kunst und Wissenschaft begeisterter Deutscher in Kairo für seine Wissenschaft- lichen Zwecke an die Hand gegeben. Tort, wo er seiner Zeit die von ihm mit so großem Erfolg betriebenen Ausgrabungen ver lassen, gedenkt der unternehmende Kenner des Altertums seine Forschungen auss neue mit Eifer aufzunehmen; die „Leipziger Hütte", so hat man daS kleine Unterkunstshaus aus einem das Gräberfeld westlich von der Cheopspyramide beherrschenden Wüsten- hügel getauft, ist bereits in Stand gesetzt und von zwei Mit arbeitern Dr. Steindorffs, einem jungen Kollegen desselben, Dr. Möller aus Berlin und dem Regierungsbaumeisler Dittmar an- Meiningen, bezogen worden. Unter ihrer Leitung wurden jüngst Hie ersten Vorbereitungen für die Aufnahme der AusgrabungSarbeiten getroffen und die Werbungen für die Arbeiter und Vorarbeiter vorgenommrn, so daß, wenn Pro fessor Steindorff eintrifft, die Kampagne schon begonnen hat. Von den aus dem nach dem Niltal hin abfallenden Plateau der Lybischeu Wüste sich erhebenden großen Pyramiden von Giseh, die zu dru imposantesten Denkmälern zählen, welche uns das Pharaonen- reich hinterlassen hat, bezeichnen die des Cheops und die des Chephren die Orrtlichkeiten, in denen Dr. Steindorsf seiner Zeit die ersten Ausgrabungen begann. Bekanntlich wäre», al- im Jahre 1902 die ägyptisch« Altertümerverwaltung der italienischen Regierung, dann der durch den amerikanischen Aegyptologeu Dr. Reisner vertretenen Universität Califoruien und ferner Dr. Eteindorff in Leipzig die Erlaubnis erteilt», bei den ungeheuren Grabdenkmälern der größten Herrscher deS alten Aegyptens wissen schaftliche Forschungen zu treiben, von den sechs gleichen Parzellen, in welche das ganze Gräberfeld bei den großen Pyramiden von Giseh geteilt worden, unserem heimischen Gelehrten ein Stück west lich von der Cheopspyramide und noch ein zweites vor der Pyra mide des Chephren zugefallen. Nur ein kleiner Teil des ihm damals überwiesenen Gräberfeldes ist erst von ihm untersucht worden, ein anderer großer Tess harrt gegenwärtig noch seiner Erschließung. Was dieser ertragreiche Boden an weiteren Schätzen bergen dürfte, daS läßt sich aus dem früher abgeschlossenen Ergebnis der ersten deutschen Ausgrabungen erkennen: die kurze Arbeit weniger Wochen förderte eine Menge kunst- und kulturgeschichtlich hochinteressanter Funde zutage. Nicht allein schlummerte der Pharao dort draußen in der Wüste in dem gewaltigen Steinbau der Pyramide seinen ewigen Schlaf. Wie er im Leben von seiner Familie, seinen Hosleuten, seinen Beamten umgeben gewesen war, so schloß sich auch an seine Grab pyramide eine Menge von Gräbern an, in denen alle die, welche ibm nahegestanden oder ihm gedient hatten, bestattet waren. Außerdem ließen sich noch in späterer Zeit die Priester und Beamten, die an dem Totentempel beschäftigt waren, dort ihre Grabbauten errichten. „Mastabas" pflegt man alle diese in Form von mehr oder minder großen Stein- oder Ziegel bauten mit abgeschrägten Wänden auftretcndrn Privatgräber zu nennen. Von ihnen vermochte Professor Dr. Steindorff in seiner ersten Kampagne auf dem Gräberfelde westlich der Cheops- Pyramide eine ganze Anzahl in völlig unversehrtem Zustand« frri- zulegen, auch die zwischen ihnen durchführenden Gassen von den sie verschüttenden Wüstensand zu säubern, so daß man jetzt in ihnen auf dem antiken Pflaster wie in einer Straße des alten Pompeji rinherzugeben vermag. Er setzt nunmehr im An schluß an die ausgedrckte Gräbergruppr an Lieser Stelle seine Durchforschung der gewaltigen Nekropole, deren Inhalt s, viele Ueberraschungen aus einer uralten Kulturepochr im Niltale bietet, fort. Eine gründliche und erschöpfende Durch forschung des ganzen Gräberfeldes wird freilich auch in diesem Jahre nicht möglich sein, obwohl Professor Eteindorff, der seinen Plan auf zehn Wochen wissenschaftlicher Arbeit festgelegt hat, gegen wärtig 250 bis 300 geschulter Arbeiter und Vorarbeiter zur Ver fügung stehen und diesmal auch Feldbahnen die Bewegung der gewaltigen Sandmengen erleichtern. Aus dem Nachbarterrai« dieser Toienstadt mit ihren in Straßen und Gassen aneinandergereihten steinernen Bauten sind die Amerikaner bereits in voller Tätig- keit. Wie sie, so hofft auch der verdienstvolle Unternehmer und energische Leiter der Leipziger Ausgrabungen eine neue kostbare Ausbeute an Zeugen einer längst versunkenen Welt, an Erzeug nissen einer großen, fest in sich abgeschlossenen Kunst. Liefern doch die „Mastabas" mit ihren Inschriften, Reliesdarstellungen und Statuen aus der Zeit der Pyramidenerbauer, aus dem dritten vorchristlichen Jahrtausend, das wichtigste und mannigfaltigste Material für die Kultur- und Kunstgeschichte jener Periode. Bon den gewonnenen Funden soll ein Teil auf Leipzig fallen. Möchte eS dem begeisterten Leipziger Aegyptologeu gelingen, dem Boden der Wüste eine recht ergiebige Ausbeute von Werken künstlerischen und kunstgeschichtlichen Wertes abzuringen l ES liegen allem Vermuten nach noch viele Schätze im Sand. V. LI Theater. K. Tas Trauerfptel „Der dumme Hans" »an v. v. Kayser- ling ist in München ausgeführt worden. Man schreibt uns: Kayserling, dessen „Peter Howel" vor kurzem in Leipzig in Szene ging, kam im Münchener Volkstheater anläßlich der Sub- jkriptionsvorstelluna der dramatischen Gesellschaft mit seinem Trauer spiel zu Wort, ohne daß ihm ein voller Erfolg bejchirden gewesen wäre. Cs kommt ja auch in diesem Werk des bekannten, in seiner Art so bescheidenen Autors tiefes poetische-Empfinden, das ja seine Hauptstürke ist an vielen Stellen zum Durchbruch, das gilt insbesonders »on den Szenen zwischen dem dummen Han- und der jugendlichen Baronin. Ueber diesen Szenen liegt jo etwas wie rin waldbuftender Märchen- zauber, man wird ost an Ernst RoSmers „König-kindrr" er- innert. Ta- aber, was um diese» liebliche, so traurig endende Idyll herumgeschrieben ist, erhebt sich nicht über di« Lheatrr- wtrksamkrttrn rtner Birch-Pfeiffer. Da» Glück behandelt drn Kampf drr Waldhäuslrr qegen ihren Lrhen-hrrren, d«r sie au- ihren Hütten vertreiben und d«n Wald abrodrn lassen will. Der Baron wird van «tnun eatlaffenrn Waldhüter aus Anstifter« der Waldhäu-ler bei «tner Treibjagd erschaff««! uad drr dumme Han» wird al- vermeintlicher Täter «xrkutiert. Die?« ganze Handlung ist in ihren einzelnen Teilen richt ungenügend motiviert, viele« sehr oberflächlich gemacht, so daß keine rechte Wirkung Aufkommen kann Die Mitglieder dar dr»mAtische» Ge sellschaft ließen es nicht au lebhaftem Beifall fehlen, der freilich am Schluß nicht ohne Opposition blieb. Aber der Applau- siegte, so daß sich Herr Direktor Schrumpf mit drn Darstellern wieder holt zeigen konnte. ä Robert» vracca- neues Trauerftztel „Du plveol» tont»- („Die klein« Quelle") sand bei der Uraufführung im Teatro Alessandro Manzoni zu Mailaud, wie telegraphisch berichtet wird, lebhaften Beifall. Mrrfik. ä iflründnng einer Kranz LtSzt-iSesellschaft. Um neben künstlerischer Betätigung besonder-die soziale Lage der Musiker zu bessern, hat sich in Berlin eine über ganz Deutschland au-ge- dehnte Franz Liszt-Gesellschaft gebildet, der bereit- alle Theater- Intendanten und bedeutenden Musiker brigrtretrn sind. „Heirat wider Willen", Humperdinck- neue Oper, die von der General-Intendantur zu Berlin zur Aufführung erworben wurde, geht Mitte März im Königlichen Opernhause zum ersten Male in Szene. * Saint SaenS Oper „Tie Zauberglocke" ging am Dienstag Abend im Stadttheater zu Frankfurt a. M. zum ersten Male in Szene. Dank der glänzenden Inszenierung und vorzüglichen Dar stellung erzielte die Novität einen äußeren Erfolg, dürfte sich aber kaum auf dem Repertoire erhalten. 0. ArSulctn Hawlicek, die Altistin der Altenburger Hof- oper, welche dieser Tage im „Neuen Theater" gastierte, ist ans 4 Jahre an unser StaLttheater verpflichtet worden. Tie Reue Bachgefellschaft erläßt folgenden Aufruf: In Eisenach ist eine kostbare Weihestätte, das Geburt-Haus von Joh. Seb. Bach, der Gegenwart erhalten geblieben. Beim zweiten deutschen Bachffft in Leipzig wurde durch Berliner Mitglieder die Anregung gegeben, der alle Anwesenden mit Be geisterung zuslimmten, diese Stätte, in drr einer drr gewaltigsten Geister aller Zeiten das Licht der Welt erblickte, z» erwerben, nm sie vor dem drohenden Untergänge durch Bauspekulation zu be wahren und dem deutschen Volke dauernd zu erhalten. Drr Neuen Bachgeiellschast ist es zu ihrer Freude gelungen, sich diese« Haus, in dessen geweihten Räumen eia Bach-Museum errichtet werden soll, zu sichern. Der Preis dr- Bachhause- ist von den derzeitigen kunstbegeisterten Besitzern auf den müßigen Betrag von 26 000 gestellt worden. Annähernd sie gleiche Summe würde zur Erhaltung, Einrichtung und ersten Be- lchaffung eines Grundstockes für da- Bach-Museum nötig sein. Der Kauf ist zwar abgeichlosstn, doch sind dir Mittel »ur Erfüllung noch »u beschaffen Es ergeht deshalb an die «roße Zahl rrr Berehrer Bach-, die in feinen erhabenen Tonschöpfunarn Erbauung finden, sowie an alle edlen Künstler, auf die Bach- Kunst gewirkt hat, die Bitt«, an der Ausbringung der Kosten für diese- neue lebensvolle Denkmal Bach« durch Spenden teilzunehmen; insbesondere aber werden alle Leiter von Thor- und Orchestervereinigungen gebeten, Ausführungen zu veranstalten, deren Ertrag der Erreichung de« schöuen Ziele- dient. Freundlichst zugedachte Gaben wolle man an die Verlagshaudlung von Breftkopf L Härtel in Leipzig gelangen lassen.