Volltext Seite (XML)
— 144 - um so viel verächtlicher als gemeines Bettelvolk, inso fern sie mehr schreien und aufdringlicher und widerlicher sind als dieses. Ich zahle willig meine Armensteuer, um unsere armen Strolche zu behausen; nicht aber damit sie vor meinem Hause den Leierkasten spielen, die Straße mit Reklamen und Schandbildern verun stalten, junge Mädchen zur verderblichen Romanlektüre verleiten, oder die ganze Nation tagtäglich an den Abgrund eines abertausend Meilen großen, schlecht ge druckten Lügenschlunds locken. Was in der Litteratur, Kunst oder Religion Geldes halber gethan wird, ist höchst schädlich, doppelt so, weil es verhütet, daß die edle Lit teratur und Kunst, welche aus Liebe und um der Wahrheit willen geschaffen worden, gehört und gesehen wird. Das Geld, was man für Kunstunterricht ausgeben kann, das müssen wir guten Meistern geben und ihnen überlassen, ihr Bestmöglichstes für uns zu thun; und was wir zur Zier unserer Stadt ausgeben können, dafür müssen wir Rasen, Blumen, Meer und Himmel kaufen. Keine Kunst des Menschen ist möglich, ohne diese Urschütze der Kunst Gottes. Das Kennzeichen niedriger Kunstschulen. In allen niedrigeren Kunstschulen hängt des Künst lers Brod von seiner Originalität ab; d. h. davon, daß er in sich irgend eine besondere Fähigkeit findet,