Enthält Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays im Text und auf den Nachsätzen, ein Verlagsprospekt (zwischen Seite XII und XIII) und auf Seite 103-108 Knickspuren als Leseanmerkung
70 Und diese Schlichtheit des Ziels hat noch den weitern Nutzen, daß dadurch alle Streitigkeiten über beziehungsweise Anmuth und Bewunderungswürdigkeit der Methode zum Abschluß gebracht werden. Das beste Bild ist das, welches am vollkommensten darstellt, was es darstellen will; wie die beste Sprache die ist, welche am verständlichsten ausspricht, was sie sagen will. Shakespeare über Kunst. „Die besten Dinge dieser Art sind nur Schatten." Dies ist Shakespeare's Urtheil über seine eigene Kunst. Durch einen seltsamen Zufall hat er dem Helden diese Worte in den Mund gelegt, dessen Schatten oder Bild in Marmor, allgemein für die idealste Schöpfung gehalten wird, welche wir von einem Menschen besitzen. Dennoch ist es überflüssig zu fragen, falls es uns gestattet wäre, die Statue des Phidias oder den Helden Theseus selber zu sehen, ob wir den gemeißelten Stein oder den lebendigen König selber zu sehen vorziehen würden. Man er innere sich der Worte, die Shakespeare Theseus sprechen läßt über die Kunst, welche die armen Handwerker ihm zu Ehren im „Sommernachtstraume" aufführen? „Die besten Dinge dieser Art sind nur Schatten und die schlechtesten nicht schlecht, wenn die Einbil- bildungskraft nachhilft."