Volltext Seite (XML)
202 Alcrandra! vielleicht umschwebt mich in diesem Augenblicke dein Geist und trauert mit dein meinigen. Indessen stattete JameS unverweilt seinen Besuch beim Pascha ab. Der biedere Mann empfing den Angekommenen mit einer Herzlichkeit, als umarmte er in ihm seinen Sohn. Er erkundigte sich beinahe nach jedem Tag, den James fern von Stambul zu- gebracht hatte und fragte ihn tausendmal wieder dasselbe. lind erst die Frauen! Wir brauchen unsern geneigten Lesern die Empfindungen Sclima'S nicht näher zu beschreiben. Jkr Herz schwamm in Wonne und ihre Augen glänzten vor Entzücken! Und doch, als der Gegenstand aller ibrer Wünsche lind ihres Sehnens, als der, den sie in ihren süßesten Träumen so ost gescheit — als er wieder vor ihr stand, sein schönes blaues Auge aus ihre erröthenken Wangen heftete, ihr seinen Gruß zu- lächelte — stand fie säst athcmlos vor ibm da, fic wußte gar nicht, daß sie ihm ihre Händchen zum Willkommen cntgcgcn- strecklc; sic sühltc blos, daß ihm ihr Hcrz cntgcgcnflog. Als sich Selinia vom crstcn Taumel der Ucberraschung er holt hatte, fühlte sic nichts mchr von Bcängstigung obcr Bc- sangcnhcit, ihr cinzigcsGcsühl war nun Freude, rcinc, erquickcnde, übcrirdischc Freude! So mögcn sich die Ehcrubim srclien, ivcnn sic vor dem Thron des Weltenschöpsers ihr Hallelujah singen. Zaida war etivaS lcidcnd, aber allch sie bezeugte eine unge- heuchclte Freude. Bei diesem herzlichen Empfange schwand die Wchmuth