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130 Die Prophetie rc. gard, St. Homobonus von Cremona, der h. Eremit Godric in Eng land. St. Bernhard — dessen P. in Bezug auf die Kreuzzüge nicht eintrafen, woran der Mangel an Religion bei den Kreuzfahrern die Schuld trage, eine bequeme Ausrede — versichert, daß Malachias, der zu Clairvaux in seinen Armen starb, die Gabe der Prophetie hatte. Der Pabst Clemens VII. wurde von M. unter dem Namen „aposto lisches Kreuz" verkündet, er hatte ein Kreuz in seinem Wappen; da die Cardinale in Lyon 1316 sich nicht einigen konnten, so ernannte sich Jacques d'Euse, woraus die Italiener Dossa machten, Sohn eines Schusters von Cahors, selbst zum Pabst (Johann XXII.), merkwürdiger Weise von M. unter dem Namen Schuster Dossa augekündigt; der 1334 erwählte Jacques Dufour, Benedikt XII., Abt von Montfroid, Divcese von Beauvais, ist bei M. unter dem Namen „der kalte Abt" angeführt; Jacques Roger, Bischof von Arras, wurde unter dem Namen Clemens VI. 1342 Pabst und führte Rosen in seinem Wappen, M. führt ihn als Rose von Arras an. Es ist bekannt, daß die P. von Malachias, so gut wie das vatieinium KiSdninsnsa vou der Kritik als post eventum gemacht erklärt worden sind. Clemens dem Fünften, der mit der schönen Gräfin von Perigord ganz öffentlich lebte, wurde durch einen Nekromanten gesagt, sein ge liebter, zur Lebenszeit in die Kirchenangelegcnheiten eingeweihter Neffe liege auf einem Bett von Feuer in der Hölle und ein größeres be reiteten die Dämonen für ihn selbst, — worüber der Pabst seine Heiter keit verloren habe und gestorben sei, wie der Historiker Bilani berichtet. Savonarola hatte, wie schon die h. Hildegardis, die Spaltung der Kirche verkündet. Mehrere seiner Richter erfuhren grausame Schick sale, einige bezeugten seine Unschuld, die Henker haben ihn schändlich bis zum Tode gemartert. Philipp der Kühne nahm seine Zuflucht zu einer Wahrsagerin, die schöne Valentine von Mailand, welche der Herzog von Orleans heirathete, galt für eine Hexe (1285). Boni faz VIII. ließ den berühmten ekstatischen Mönch Jacoponi „für sein Leben lang" bei Wasser und Brod in den Kerker setzen; „du bist Prophet, aber du weißt nicht, wann dn heraus gehen wirst, denn Niemand weiß die Stunde seines Todes". Verzeih, antwortete I., ich iverde heraus gehen, wenn du hinein gehst. Als Bonisacins durch Philipp's des Schönen Kanzler Nogaret zu Anagni 1303 gefangen gesetzt wurde, ließ man I. frei. Letzterer sprach immer in Ekstase nnd in Versen. Pabst Sylvester II. fragte die Geister, was aus ihm werden würde? Die Antwort war, er würde von R. zu R. kommen. Er war Bischof von Rheims, dann von Ravenna, zuletzt Pabst in Rom. Der Arzt und Astrolog Anjorrand sagte vieles Eingetroffene voraus, so daß König Johann, Sohn Philipp's von Valois, gefangen genommen würde. Der Wahrsager Angelo Cathv war Erzbischof von Vienne unter Ludwig XI.