Enthält Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays und z.T. Klara Mays im Text, sowie einen gefalteten Zettel, beschriftet mit Seitenangaben von Klara May (?) zwischen Seite 126 und 127
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Erstes Buch. Die natürlichen und die übernatürlichen Dinge
Einleitende Bemerkungen. 13 Philosoph ieen gebe, Platonism und Spinozism, Freiheits- lehre und Nothwcndigkeitslehre; zwischen beiden entscheidet des Menschen Gemüth. Aber die Frage nach der Wahrheit der einen oder anderen können wir, wie ich glaube, wohl eben so wenig für Andere entscheidend beantworten, wie andere Antinomieen, z. B. jene nach der Endlichkeit oder Unendlichkeit der Welt. So groß die Unterschiede der unorganischen und organischen Wesen auch sein mögen, so kann man doch Mangel oder Vor handensein von Zweckmäßigkeit nicht unter ihnen aufzählen, Ivie manche Naturforscher thun, welche Zweckmäßigkeit nur in der organischen Natur sehen wollen. Die ganze sichtbare Schöpfung ist vielmehr ein einheitliches System von teleolo gischer Vernunft. Hanstein (Ueb. d. Zweckbegriff in d. organ. Natur, Bonn 1880) schreibt: „Fällt die Zweckmäßigkeit, so fällt auch die gesetzmäßige Entwicklung der Schöpfung, fällt auch die Freiheit des Geistes." Er meint ferner, das Leben und der Organismus würden nicht durch biophysische Gesetze erklärt, so wenig als der Bauplan eines Hauses durch die herangefahrenen Steine und Mörtel. Die Organismen und die Naturkörper überhaupt seien allen menschlichen Bauten weit überlegen, bauen sich selbst auf, was nicht durch physische Gesetze allein möglich wäre, auch bei den Pflanzen reiche ein Gestaltuugstrieb über die Molekularkräfte hinaus. Sie sowohl als die Thierc helfen sich bei Störungen und Verletzungen, suchen ihre Lebcnsbedingungen immer wieder zu erlangen. Und zwar wirken die Kräfte des Lebens von vorneherein auf das Endziel: Bildung und Erhaltung des Organismus. Dem Moleküle selbst Wahlvermögen, also eine seelische Eigenschaft zuzuschreiben, nütze nichts; wie sollten sie sich denn untereinander verständi gen?" — Schon der niederländische Philosoph (und Philolog) Hemsterhuys hat bemerkt, daß nach den Gesetzen der Mechanik kein unorganischer Körper im Staude ist, sich selbständig zu bewegen, sich in der Bewegung zu erhalten, deren Richtung zu ändern, sie zu verstärken, wie dieses die beseelten Wesen durch ihren Willen vermögen. Man kann sagen, die unorganischen