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77 wozu ich später Gelegenheit genug bekam. Hinter den Mauern dieses großherrlichen Palastes kamen wir zur Sophien-Moschee oder 8olia, von deren Betrach tung mich aber mein Begleiter wieder abhielt, weil ihn, wie viele andere Türken, ein Affentreiber anlockte, der mit seinem garstigen Thiere auf der Schulter, vor dem freien Platze des Gotteshauses herumspazirte. Dieser Mensch war fast nackt; nur kurze, weite Beinkleider reich ten bis anS Knie und seine entblößte Brust und Arme bedeckte kein Hemde, sondern nur eine, mit goldenen Tressen besetzte schmutzige Weste, dafür trug er aber einen Ungeheuern Kopfbund. Mit einer Hand riß er den, an einer Kette befestigten, Affen herum und mit der andern schwenkte er ein Tamburin. Ich konnte nicht begreifen, wie die Türken dieses Paar mit so kindischer Neugier betrachten konnten, während die hohe 8olin und eine allerliebst gebaute Fontaine dazu wohl einen würdigem Stoff geboten hätten. Endlich bekam mein Kapitain wieder Beine; fort sauste er über Stock und Stein durch elende Straßen, bis er in der Nähe der Achmed-Moschee plötzlich stehen blieb und mit den wei nerlich auSgestoßenen Worten: „Iliuckn! 8nltnn Mrk- imick!" nach einem, auf Marmorstufcn erhöht stehenden Pavillon deutete. Trotz dieser lakonischen Kürze hatte ich meinen Begleiter verstanden; er hatte mich zuerst zu Sultan Mahmuds Grab geführt, das allerdings noch nagelneu und wohl geeignet war, meine Aufmerk samkeit zu fesseln. Dieses Grabmal besteht aus drei Theilen, zwei achteckigen Pavillons und zwischen diesen aus einer