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72 Hals hat. Demnächst wäscht der Barbier erst die Stel len, wo der Bart abgenommen werden soll, und reibt sie mit einem großen Stück Seife ein, was insofern unan genehm ist, als die Nase bei der Einreibung mit der Seife in empfindliche Berührung kommt, denn die Seife wird nicht, wie bei unS, zuerst zu Schaum geschlagen und dann um den Mund gestrichen. Ist die ausgerie bene Seife später, vor dem Rasiren der Stelle, wieder eingetrocknet, so wird selbige nochmals mit Wasser be feuchtet und demnächst eingerieben, waS die ganze Ope ration ungebührlich verzögert. In so unbequemer Lage muß nun der Schneemann ausharren, bis der Barbier mit seinen weiteren Vorbereitungen zu Ende gekommen ist, denn ehe er sein eigentliches Geschäft beginnt, zieht er erst daS Messer am Streichriemen ab, wobei er daS andere Ende deS Riemens, der am Gurte angebracht ist, an einem Haken in der Wand befestigt; der Riemen selbst hat hierzu eine Oese. Nun beginnt er das Rasiren und zwar von der Seite, von wo das Licht kommt, mit einer Langsamkeit und Genauigkeit, daß auf Kinn und Wangen nicht daö geringste Härchen stehen bleibt, wo bei er zu wiederbolten Malen sich in die flachen Hände schlägt, wahrscheinlich um der Hand neuen Schwung zu geben. Erst wenn er mit der einen Seite ganz firtig ist, geht er zur andern über. Um bequemer zu operiren, nimmt der Barbier den Kops seines Kunden endlich gar auf eins seiner Kniee, und hält ihn in dieser Lage fest, waS für den Franken höchst unangenehm ist. Vergeblich sucht man sich dieser unbequemen Lage zu entziehen, man kann von keiner Seite ausweichen, befindet sich im pol-