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S26 für den Handel so günstigen Lage, werden die vorhan denen Mittel von den Türken nicht benutzt und der Haupt- Handel ruht in den Händen fremder Nationen, die aber durch die Insolvenz der Regierung vielfach gebunden sind. Die Kommunikation mit fremden Ländern, mehr noch mit den Provinzen der Türkei, ist in der jetzigen Gestalt für den Handel sehr hemmend, namentlich im Winter, wo die bodenlosen Wege gar nicht zu befahren sind, der Verkehr durch Karawanen aber zu beschwerlich und zeit raubend ist. Die Türken jagen nicht nach raffinirten Genüssen; sie lieben nur Ruhe, Bequemlichkeit, Ucppigkeit und Pracht, letztere ist aber stets mit Schmutz verbunden; eS ist da her erklärlich, daß bei einem solchen Volke die Industrie von einem andern Standpunkte betrachtet werden muß, als bei uns. Mit Rücksicht auf den Lebensgenuß der Orientalen, stehen einzelne Industriezweige auf einer ho hen Stufe der Ausbildung. Conditoren, Weber, Färber, Waffenschmiede und auch Töpfer, stehen über den unsri- gen, da namentlich diese für den Gaumen und den Luxus der Türken sorgen, wogegen alle übrigen Handwerke ohne alle Bedeutung sind, und meist den Franken über lassen bleiben. Die türkischen Handwerker sind unerträglich. Man muß die nolhwendigen Sachen erst bei ihnen bestellen, wozu die umständlichste Beschreibung crsorderlich ist; man muß ihnen den halben Werth der Arbeit voraus bezah len, dann eine Ewigkeit darauf warten und kann end lich sicher sein, die Sachen nie genau so zu erhalten, als man sie bestellt hatte, wenn sie nicht ganz unbrauch-